Im Beruf Pflegefachkraft beträgt das Durchschnittsgehalt 3.776 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 45.312 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 3.304 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Pflegefachkraft von 39.648 € rechnen.
Das durchschnittliche Gehalt als Pflegefachkraft liegt bei 3.776 € pro Monat, was einem Gehalt von 45.312 € brutto im Jahr entspricht. Das Einstiegsgehalt beträgt 3.304 € und steigt im Laufe der Jahre. Das Gehalt für Pflegefachkräfte wird über verschiedenen Gehaltstarifverträge geregelt wie den TVÖD-P oder den AVR.
Die Gehaltstarifverträge für Pflegekräfte legen die Gehaltsstrukturen und -stufen für voll- und teilzeitbeschäftigte Pflegefachkräfte fest. Dies gewährleistet eine Vergütung nach Berufserfahrung und Qualifikation.
Alle Fragen rund um den Verdienst, wie das Gehalt in der Ausbildung, im Beruf, die verschiedenen Tarifverträge und Gehaltsdifferenzen zwischen Bundesländer, Alter und Geschlecht, werden in diesem Artikel beantwortet.
Pflegefachkraft – Gehalt in der Ausbildung
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft dauert in der Regel drei Jahre und findet an Pflegefachschulen statt. Da es sich um die generalistische Ausbildung für Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpfleger handelt, welche seit Januar 2020 zusammengelegt wurden, besteht die Möglichkeit sich im letzten Jahr auf einen der Bereich zu spezialisieren. Mann kann sie aber auch generalistisch beenden und somit eine allgemeine Pflegefachkraft bleiben, die vielfältig einsetzbar ist. Die Vergütung in der Ausbildung wird insbesondere von dem Träger, aber auch weiteren Faktoren, wie dem Bundesland, beeinflusst. Wird sie in einer Einrichtung eines öffentlichen oder kirchlichen Trägers durchgeführt, wird man nach den entsprechenden Tarifverträgen vergütet. In der Regel fällt dieses Gehalt besser aus als bei privaten Einrichtungen.
Die Ausbildungsvergütung als Pflegefachkraft ist wie folgt gestaffelt:
TVÖD Pflege | Ausbildungsvergütung |
1. Ausbildungsjahr | 1.340,69 € |
2. Ausbildungsjahr | 1.402,07 € |
3. Ausbildungsjahr | 1.503,38 € |
Gültig von 01.03.2024 bis 31.12.2024
Quelle: TVÖD-P
Pflegefachkraft Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Einstiegsgehalt einer Pflegefachkraft kann recht unterschiedlich ausfallen, da es von verschiedenen Punkten beeinflusst wird. Dazu gehören zum Beispiel das Bundesland, die Stadt und die Einrichtung. Im Schnitt liegt es bei 2.300 Euro – 2.900 Euro. Ist man zum Beispiel in einer staatlichen oder kirchlichen Einrichtung angestellt kann man in der Regel mit einem besseren Gehalt rechnen, da diese tarifgebunden sind. Somit kann das Einstiegsgehalt bei 2.900 Euro bis etwa 3.000 Euro liegen. Private Einrichtungen, welche nicht tarifgebunden sind, legen eigene Gehälter fest, welche meist eher geringer ausfallen. Des Weiteren hat ein Tarifvertrag den Vorteil, dass man keine Verhandlungen zur Gehaltserhöhung führen muss. Der Aufstieg in den Tarifstufen ist nämlich, ebenso wie das Einstiegsgehalt, festgelegt, sodass man alle paar Jahre automatisch mehr Geld verdient. Wem das noch nicht ausreicht, der kann eine Weiterbildung durchführen, denn mit höherer Qualifikation steigt man in den Entgeltgruppen auf und kann somit sein Gehalt verbessern.
Pflegefachkraft Gehalt nach Art der Einrichtung
Eine Pflegefachkraft kann in vielen verschiedenen Einrichtungen tätig sein, wie einem Krankenhaus, einer Facharztpraxis, einem Altenheim, im ambulanten Pflegedienst, Gesundheitszentrum oder Hospiz. Dabei spielt, wie bereits erwähnt, die Art der Einrichtung und somit die Tarifgebundenheit eine entscheidende Rolle. Staatliche Einrichtung sind nämlich an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) gebunden. Kirchliche Einrichtungen, wie die Caritas oder Diakonie, sind an eigene Tarifverträge, den sogenannten Arbeitervertragsrichtlinien (AVR) gebunden. Private Einrichtungen sind an keine Tarife gebunden und können eigene Gehälter festlegen. Daher verdient man in staatlichen und kirchlichen Einrichtungen meist besser als in privaten.
Pflegefachkraft Gehalt im öffentlichen Dienst 2024
Eine examinierte Pflegefachkraft wird beim TVöD im Bereich Pflege in Gruppe P7 eingeordnet. Je nachdem wie lange man bereits im Beruf tätig ist kann man hier 3.304 Euro – 4.066 Euro verdienen.
Beschäftigte in der Pflege werden nach einer gesonderten Tariftabelle vergütet, dem TVöD-P. Die Tariftabelle ist eine Sonderform der geltenden Tarifverträge in Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen und in Krankenhäusern.
Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024 Quelle: TVÖD-P
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 6 P16 - 4.948,85 € 5.114,94 € 5.651,24 € 6.276,41 € 6.552,17 € P 15 - 4.847,09 € 4.999,09 € 5.379,10 € 5.833,89 € 6.007,57 € P 14 - 4.734,92 € 4.883,26 € 5.254,07 € 5.757,88 € 5.849,82 € P 13 - 4.622,78 € 4.767,43 € 5.129,03 € 5.390,13 € 5.457,55 € P 12 - 4.398,42 € 4.535,73 € 4.878,96 € 5.089,81 € 5.187,87 € P 11 - 4.174,11 € 4.304,05 € 4.628,90 € 4.844,63 € 4.942,71 € P 10 - 3.951,87 € 4.072,74 € 4.415,60 € 4.581,08 € 4.685,28 € P 9 - 3.770,53 € 3.951,87 € 4.072,74 € 4.305,27 € 4.403,33 € P 8 - 3.490,40 € 3.647,59 € 3.849,10 € 4.011,86 € 4.239,52 € P 7 - 3.304,69 € 3.490,40 € 3.776,15 € 3.919,00 € 4.066,15 € P 6 2.820,44 € 2.990,59 € 3.161,86 € 3.526,14 € 3.619,00 € 3.790,39 € P 5 2.718,00 € 2.950,63 € 3.019,01 € 3.133,28 € 3.219,01 € 3.420,40 €
Pflegefachkraft Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen 2024
Bei den Tarifen der AVR, zum Beispiel in der Diakonie (ausgeschlossen sind Tarifgebiet Ost, Nassau, Hessen und Bayern), wird eine Pflegefachkraft in EG 7 eingruppiert. Somit liegt das Gehalt bei 3.432 bis 3.611,31 €, abhängig von der Berufszugehörigkeit.
Gültig von 01.07.2024 Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 EG 1 2.224,05 € 2.323,43 € EG 2 2.516,23 € 2630,27 € EG 3 2.675,21 € 2.806,33 € 2.937,44 € EG 4 2.866,72 € 30007,91 € 3149,09 € EG 5 3107,22 € 3261,06 € 3.414,92 € 3.568,76 € EG 6 3.216,50 € 3.379,26 € 3.539,02 € 3.698,79 € EG 7 3.611,31 € 3.791,27 € 3.977,12 € 4.162,95 € 4.255,89 € EG 8 3.968,87 € 4.173,46 € 4.378,05 € 4.582,62 € 4.684,91 € EG 9 4.337,00 € 4.560,55 € 4.784,11 € 5.007,66 € 5.119,44 € EG 10 4.929,40 € 5183,49 € 5.437,59 € 5.691,68 € 5.818,73 € EG 11 5.597,58€ 5.886,11 € 6.174,63 € 6.463,17 € 6.607,44 € EG 12 5.897,63 € 6201,63 € 6.505,64 € 6809,64 € 6.961,64€ EG 13 6.664,83 € 7.008,38 € 7.351,92 € 7.695,46 € 7.867,25 €
Pflegefachkraft Gehalt bei privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen müssen sich nicht an den bestehenden Tarifverträgen orientieren. Manchmal haben sie hauseigene Tarife, manchmal orientieren sie sich an dem TVöD oder sie legen eigene Gehälter fest. In den meisten Fällen verdient eine Pflegefachkraft hier aber eher weniger als in staatlichen oder kirchlichen Einrichtungen. Private Einrichtungen haben nämlich oft nicht besonders viel Budget, da sie unter einem hohen Wettbewerbsdruck stehen und sehr stark auf Gewinne angewiesen sind. Bei einer Gehaltsverhandlung kann man noch versuchen das bestmögliche Gehalt rauszuholen, häufig muss man sich aber mit einer geringeren Vergütung zufriedengeben. Dafür werden oft andere Benefits angeboten. Das kann zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge oder Vergünstigungen in der Kantine sein.
Pflegefachkraft Gehalt nach Bundesländern
Die Bundesagentur für Arbeit errechnet ein Mittel von 3.645 Euro für die Pflegefachkraft. Betrachtet man aber die Mittelwerte der einzelnen Bundesländer sind große Unterschiede im Gehalt zu sehen. Somit spielt nicht nur die Einrichtung, sondern auch der Wohn- und Arbeitsort eine große Rolle. Besonders das Ost-West-Gefälle ist heute noch recht hoch. So verdient eine Pflegefachkraft im Saarland das höchste Gehalt von 3.894 Euro. Am schlechtesten verdienen sie in Brandenburg, denn dort sind es gerade mal 3.245 Euro, somit 600 Euro weniger als im Saarland und 400 Euro weniger als der bundesweite Durchschnitt. Neben Saarland ist das Gehalt auch in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bremen mit etwa 3.800 Euro – 3.700 Euro noch überdurchschnittlich gut. Neben Brandenburg verdient eine Pflegefachkraft in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit etwa 3.300 Euro nicht besonders viel.
Abgebildet sind die Bundesländer mit dem jeweiligen Median (mittleres monatliches Bruttoentgelt) und der bundesweite Mittelwert.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
In diesen Städten verdient man besonders gut
In der Regel verdient man in Großstädten mehr als in Kleinstädten, jedoch gibt es selbst zwischen den Großstädten erhebliche Unterschiede im Gehalt. Somit beeinflusst nicht nur das Bundesland, sondern auch die konkrete Stadt, in der man arbeitet, die Vergütung. Am besten verdient eine Pflegefachkraft in München, denn dort liegt das Durchschnittsgehalt bei 4.080 Euro. Aber auch in Köln ist das Gehalt mit 3.969 Euro besonders gut. In Essen, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt am Main verdient man ebenfalls noch überdurchschnittlich gut, denn in diesen Städten sind es im Schnitt um die 3.800 Euro. Eher unattraktiv sind dagegen die Städte Leipzig und Dresden, hier verdient eine Pflegefachkraft nämlich um die 3.500 Euro.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Pflegefachkraft Gehalt nach Alter und Geschlecht
Neben Bundesland, Stadt und Einrichtung beeinflussen auch das Alter und Geschlecht die Vergütung. Das Alter stellt einen großen Einflussfaktor dar, da man im höheren Alter in der Regel viel Berufserfahrung gesammelt hat und dies besser entlohnt wird. So verdient eine Pflegefachkraft ab 55 Jahren 3.998 Euro und somit über 600 Euro mehr als unter 25-Jährige. Diese verdienen nämlich im Schnitt 3.366 Euro. Im Alter von 25 bis 54 liegt das Gehalt bei 3.666 Euro und somit ungefähr im Gesamtdurchschnitt. Das Geschlecht beeinflusst insbesondere in höherem Alter das Gehalt, denn bei unter 25-Jährigen ist die Differenz noch kaum vorhanden, ab 55 Jahren verdienen Männer jedoch um die 400 Euro mehr als Frauen. Im Gesamtschnitt verdient eine weibliche Pflegefachkraft etwa 250 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.
In der Tabelle sind die Durchschnittsgehälter nach Alter, Geschlecht und im Gesamtschnitt der Kategorien zu sehen.
Altersgruppe | weiblich | männlich | Median |
< 25 Jahre | 3.367 € | 3.356 € | 3.366 € |
25 – 54 Jahre | 3.615 € | 3.844 € | 3.666 € |
55 + Jahre | 3.924 € | 4.305 € | 3.998 € |
Gesamt | 3.593 € | 3.855 € | 3.645 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Pflegefachkraft – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Eine Pflegefachkraft hat mit 3.645 Euro ein durchschnittliches Gehalt und liegt somit im mittleren Bereich der Tabelle. Das Gehalt ist zum Beispiel höher als bei Altenpflegern, Diätassistenten, Ergotherapeuten und medizinischen Fachangestellten. Sie verdienen aber deutlich weniger als Medizininformatiker, Pflegedienstleiter oder Ernährungsberater.
Beruf | Bruttogehalt |
Medizininformatiker/in | 5.211 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.284 € |
Ernährungsberater/in | 4.136 € |
Fachkrankenpfleger im OP | 4.101 € |
Pflegefachkraft | 3.645 € |
Altenpfleger/in | 3.174 € |
Diätassistent/in | 3.033 € |
Ergotherapeut/in | 2.801 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.496 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Wer sein Gehalt verbessern will, kann dies mit einer Weiterbildung erreichen. Denn mithilfe dieser erlangt man bessere Qualifikationen, da man sein Wissen erweitern und vertiefen, mehr Aufgaben übernehmen und mehr Verantwortung tragen kann. Dies wird dementsprechend besser vergütet. Abgesehen vom höheren Gehalt sprechen aber auch die berufliche sowie persönliche Weiterentwicklung für eine Weiterbildung, da man somit etwas Abwechslung und neuen Schwung in den Arbeitsalltag bringen kann.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Für eine Pflegefachkraft gibt es zahlreiche Möglichkeiten an Fachweiterbildungen. Mit diesen kann man sein Wissen in einem bestimmten Bereich vertiefen, sich auf ein Gebiet spezialisieren und viele neue Aufgaben übernehmen. Folgend einige Beispiele welche Weiterbildungen möglich sind:
- Pflegedokumentation
- Gesundheitsmanagement / Case Management
- Wundmanagement, Verbandstechniken
- Intensivpflege / Anästhesie
- Psychiatrie (Kinder-, Jugend- und Gerontopsychiatrie)
- Geriatrie / Gerontologie und Rehabilitation
- Menschen mit Demenzerkrankung
- Schmerztherapie
- Prophylaxe
- Palliativpflege
Administrative Weiterbildungen
Mit dieser Art der Weiterbildung kann man sich auf den organisatorischen und verwaltungstechnischen Bereich konzentrieren. Somit kann eine Pflegefachkraft weitaus mehr Verantwortung in diesem Bereich und viele administrative Aufgaben übernehmen, sowie eine Leitungsposition anstreben.
Diese Optionen gibt es im administrativen Bereich:
- Praxisanleiter/in
- Pflegedienstleiter/in
- Stationsleiter/in
- Betriebswirt/in Management im Gesundheitswesen
- Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt/in Sozialwesen
Studium
Eine andere Art der Weiterbildung wäre das Studium. Es ist zwar zeitaufwändiger als eine reguläre Weiterbildung, dafür bietet es weitaus bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sowie ein deutlich höheres Gehalt. Besonders attraktiv ist für viele ein duales Studium. Denn wer bereits im Beruf tätig war verliert mit dieser Art des Studiums nicht die Zeit, in der man wertvolle Berufserfahrung sammeln kann. Da man nicht nur die Theorie lernt, sondern weiterhin in der Praxis arbeitet, kann man das Gelernte direkt umsetzen. Weiterhin ist die Vergütung von Vorteil, da man somit eine finanzielle Grundlage hat, ohne die sich viele kein Studium leisten könnten.
Diese Studiengänge würden sich für eine Pflegefachkraft anbieten:
- Pflegemanagement, -wissenschaft
- Medizinische Assistenz
- Public Health
- Gerontologie
- Hebammenkunde
- Humanmedizin
- Medizinpädagogik
- Pflegepädagogik
Stellenangebote als Pflegefachkraft finden
Auf der Suche nach einem attraktiven Stellenangebot? Auf Medi-Karriere werden zahlreiche aktuelle Stellen von Einrichtungen aus ganz Deutschland veröffentlicht. Hier geht es direkt zu den Pflegefachkraft Stellenangeboten.