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Public Health ist die Wissenschaft, die sich gegenüber der individuellen gesundheitlichen Versorgung mit der Gesundheit der gesamten Bevölkerung beschäftigt. Die Anfänge des Public Health liegen in der Hygiene und der Gesundheitspflege sowie der Eindämmung von Infektionskrankheiten. Heute ist Public Health eine umfassende und fachübergreifende praxisorientierte Wissenschaft, die sich mit nationaler und internationaler Gesundheitsförderung und Krankheitseindämmung beschäftigt.
Was man genau über das Public Health Studium und Jobs im Bereich Public Health wissen sollte, steht in diesem Artikel.
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Public Health – Definition
Public Health ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich auf die Prävention von Krankheiten, die Förderung körperlicher und mentaler Gesundheit sowie die Verlängerung des Lebens konzentriert. Ziel ist die bestmögliche gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung unter Berücksichtigung physischer und psychischer Ressourcen. Als Grundlage dafür dienen Analysen zu allen medizinischen, sozialpolitischen und wirtschaftlichen Faktoren, die sich auf die Gesundheit und Krankheit der Bevölkerung auswirken.
Public Health – Teilbereiche
Public Health ist ein umfassender Fachbereich, der unterschiedliche Teilbereiche miteinschließt. Experten der Public Health arbeiten in verschiedenen Institutionen und Organisationen aus unterschiedlichen Branchen daran, die Gesundheit der Bevölkerung stetig zu verbessern.
Ein wichtiger Teilbereich sind die deskriptive sowie die klinische Epidemiologie, die sich mit der Untersuchung von Krankheitsursachen und der Ausbreitung dieser beschäftigt. Dabei sollen zukünftige Epidemien durch die Analyse und Auswertung von Daten der Vergangenheit zukünftig durch die Entwicklung von Präventionsstrategien vermieden werden.
Für globale Gesundheitsprobleme, wie bspw. Pandemien und humanitäre Krisen, ist vor allem ein weiterer Teilbereich des Public Health, das Global Health, verantwortlich.
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Gesundheitsprävention und -förderung
Darüber hinaus gibt es die Gesundheitsprävention- und förderung, die gesunde Lebensweisen aufzeigt und somit gezielt der Entstehung von Krankheiten entgegenwirkt. Zur Gesundheitsförderung zählt auch die Umweltgesundheit, die sich mit gesundheitsrelevanten Umweltfaktoren wie der Verschmutzung von Luft und Wasser beschäftigt.
Im Rahmen der Sozial- und Verhaltenswissenschaft werden außerdem soziale, kulturelle und psychologische Einflüsse auf die mentale und körperliche Gesundheit analysiert und zur Entwicklung von Reformansätzen und Strategien zur Förderung von Gesundheit herangezogen.
Nicht zu vernachlässigen ist zudem der Bereich der Gesundheitspolitik und Gesundheitssystemforschung, der sich auf die praktische Umsetzung der wissenschaftlich entwickelten Strategien konzentriert. Im engen Zusammenhang steht hier auch die Gesundheitsökonomie und -versorgung, die Kosten gegen Nutzen abwägt und so die langfristige Umsetzbarkeit der Gesundheitsstrategien sicherstellt.
Public Health – Organisation in Deutschland und weltweit
Für die Koordination und Verwaltung von Public Health weltweit ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit den Regionalstellen auf allen bewohnten Kontinenten verantwortlich. Diese gibt allgemeine Richtlinien vor, wie bspw. Programme zur Eindämmung des Tabakkonsums. Die Umsetzung dieser liegt dann in der Verantwortung der Länder und den jeweiligen Public Health Vertretern/-innen.
Die Fachvertretung von Public Health in Deutschland ist die 1997 gegründete Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V. Sie bezeichnet sich als interdisziplinäre und multiprofessionale Assoziation verschiedener Personen, Institutionen, Organisationen und Fachgesellschaften. Die Gesellschaft beschäftigt sich mit Lehre, Forschung und Praxis in allen Teilbereichen des Public Health. Das Ziel ist dabei, unter Berücksichtigung der gerechten Verteilung und effizienten Nutzung der vorhandenen Ressourcen, Krankheiten zu verhindern und Gesundheit national zu fördern.
Public Health – Studium
Im Studium Public Health beschäftigen sich Studierende mit der Förderung und dem Gesundheitsschutz der nationalen und internationalen Bevölkerung. Ziel des Public Health Studiums ist es, den Studierenden ein umfassendes Verständnis der Methodik und Durchführung von Bedarfsanalysen (Assessments), der Entwicklung und Umsetzung von Strategien der allgemeinen Gesundheitsförderung (Policy Development) und der abschließenden Bewertung, zu vermitteln.
Der Beruf der Public Health Nurse
Das Berufsbild der Public Health Nurse ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Zusammen mit der Community Health Nurse oder der School Nurse handelt es sich hierbei um eine Tätigkeit, die man besonders in den USA, aber auch in anderen europäischen Ländern bereits kennt und fördert, um die Gesundheitsversorgung auszubauen und damit zu verbessern.
Public Health Nurses kümmern sich bei ihrer Arbeit um gesellschaftsbezogene Gesundheitsthemen und leisten somit einen Beitrag dazu, die Situation innerhalb eines Landes im Auge zu behalten und Verbesserungen der Zustände zu ermöglichen.
Voraussetzungen
Viele wissenschaftliche Tätigkeitsfelder des Public Health erfordern einen Masterabschluss (MPH, M.Sc. oder M.A.). Idealerweise bringen Bewerber/innen bereits Vorwissen aus gesundheitsbezogenen Bachelorstudiengängen mit. Aber auch die Absolvierung eines wirtschaftswissenschaftlichen, juristischen oder sozialwissenschaftlichen Bachelorstudiums befähigt zur Aufnahme des Masters Public Health. Andere Tätigkeiten im Bereich des Public Health wie bspw. die Gesundheitsberatung setzen den Bachelorabschluss oder eine Berufsausbildung voraus.
Inhalte
Das Public Health Studium ist ein interdisziplinärer Studiengang. Gesundheitsbezogene Fragestellungen werden auf verschiedenen Perspektiven wie bspw. Medizin, Sozialforschung, Politik und Wirtschaft betrachtet und bewertet. Public Health ist ein breites Feld, das verschiedene Themen wie bspw. Epidemiologie, Gesundheitspolitik, sowie Sozial- und Verhaltensforschung abdeckt. Je nach Interesse und ortsspezifischem Angebot können verschiedene Schwerpunkte gewählt werden:
- Fokus auf nationaler oder internationaler Gesundheitspolitik
- Allgemeinere gesundheitsorientierte Betrachtung oder spezielle Fachbereiche
- Stärkere Ausrichtung auf Forschung oder auf praktische Umsetzung
Für die Entwicklung der bevölkerungsorientierten Gesundheitskonzepte ist der internationale Vergleich von besonderer Bedeutung. Das Public Health Studium weist somit einen starken Praxisbezug auf.
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Ablauf und Dauer
Das Bachelorstudium Public Health vermittelt die gesundheitswissenschaftlichen und medizinischen Grundlagen. Studierende lernen im Rahmen von theoretischen und praktischen Studieninhalten die Problemanalyse und Ausgestaltung gesundheitsorientierter Konzepte sowie deren Umsetzung kennen.
Inhaltlich wird der Fokus auf Module wie Gesundheitsmanagement, Sozialforschung, Gesundheitsförderung und Prävention sowie Politik gelegt. Die genauen Studieninhalte können sich abhängig vom Studienort unterscheiden. Im Masterstudium Public Health werden Studieninhalte vertieft und Schwerpunkte gesetzt.
Im Anschluss an das Masterstudium in Public Health kann ebenfalls eine Promotion mit unterschiedlichen Titeln (Dr. phil, Dr. rer. Pol. Oder Dr. rer medic) angestrebt werden.
Public Health – Jobs
Public Health ist ein sehr vielfältiger Bereich, der die Arbeit in verschiedenen gesundheitsbezogenen Einrichtungen, Unternehmen oder Forschungsstandorten ermöglicht. Potenzielle Arbeitsbereiche sind die Gesundheitsplanung, die gesundheitspolitische Umsetzung, Marketing oder die gesundheitspolitische Bildung.
Mögliche Arbeitgeber sind Gesundheitsämter und Kommunalverwaltungen sowie gesundheitspolitische Organisationen oder auch Krankenkassen und Berufsgenossenschaften. Gesundheitsbildung kann sowohl im Bereich der Berufsschule als auch der universitären Lehre stattfinden.
Public Health – Gehalt
Wie die Tätigkeiten im Public Health Bereich variieren auch die Gehälter stark. Je nach Branche, Größe des Unternehmens und der Position kann man als Public Health Experte/-in mit einem ungefähren Gehalt von ca. 35.000 – 48.000 Euro kalkulieren. Vor allem im Bereich des Managements und der IT und Softwarelösung gibt es hier deutliche Schwankungen.
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Häufige Fragen
- Was kann man mit Public Health machen?
- Was sind Public-Health-Maßnahmen?
- Wie viel verdient man mit Public Health?
- Warum ist Public Health wichtig?
Mit einer akademischen Ausbildung im Public-Health-Bereich kann man sowohl im öffentlichen, als auch im privaten Sektor in verschiedenen Branchen, wie bspw. der Sozialforschung, dem Gesundheitswesen, Politik, Management oder IT und Software arbeiten. Je nach akademischem Bildungsgrad und persönlicher Präferenz sind Tätigkeiten in der Gesundheitsberatung, der Entwicklung von Gesundheitsstrategien, der Umsetzung oder der Kontrolle und Analyse möglich.
Public Health Maßnahmen sind alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die öffentliche Gesundheit zu schützen oder zu verbessern. Diese umfassen meist zunächst die Betrachtung und Analyse der Gesundheit von Bevölkerungsgruppen oder ganzen Bevölkerungen auf nationaler oder internationaler Ebene. Konkret sind dies zum Beispiel die absolute Anzahl von Erkrankten einer Infektionskrankheit in verschiedenen Ländern oder Regionen.
Durch die Analyse dieser werden Strategien entwickelt, wie die Ausbreitung zukünftig vermieden werden kann. Die Umsetzung erfolgt dann interdisziplinär. Der Teilbereich der Prävention und Gesundheitsforschung formuliert konkrete Handlungsempfehlungen, wie zum Beispiel die Erhöhung von Hygienestandards an zuvor identifizieren Infektionspunkten. Die Gesundheitspolitik ist dafür verantwortlich, diese zu bewerten und gesetzlich geltend zu machen.
Wie in den meisten Berufen gibt es auch im Public-Health-Bereich deutliche Gehaltsschwankungen. Als Public-Health-Spezialist/in kann man mit ca. 35.000 – 48.000 Euro Brutto jährlich rechnen.
Angesichts des demografischen Wandels und der alternden Bevölkerung wird es in Zukunft immer mehr ältere und multimorbide Menschen geben. Umso wichtiger ist es, interdisziplinär und multiprofessionell auf internationaler Ebene zusammenzuarbeiten, um den zukünftigen Herausforderungen bestmöglich zu begegnen und die Gesundheit der Bevölkerung erfolgreich zu fördern und zu verbessern.
- WHO (1998): Health Promotion Glossary. Hg. v. Division of Health Promotion, Education and Communications. WHO, Genf