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Impfungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung von Infektionskrankheiten und dem öffentlichen Gesundheitsschutz. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen und sie werden bis heute gegen die unterschiedlichsten Erkrankungen entwickelt. Doch was genau sind die wichtigsten Impfungen und welche sind in Deutschland sogar verpflichtend?
Der folgende Artikel thematisiert die verschiedenen Arten von Impfungen und gibt einen Einblick in die häufigsten Infektionskrankheiten, sowie die Impfempfehlungen der STIKO.
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Impfung – Definition und Zweck
Eine Impfung hat das Ziel, die geimpfte Person gegen eine oder mehrere Infektionskrankheiten zu immunisieren. Sie wird zumeist als Injektion verabreicht, es gibt sie aber auch als Schluckimpfung. Alles zu den genauen Impfungs-Arten ist in den folgenden Abschnitten aufgelistet.
Impfung – Arten
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Impfstoffen unterscheiden: die aktive und die passive Immunisierung.
Bei der aktiven Impfung wird der Organismus mit Antigenen konfrontiert und damit zur Antikörperproduktion angeregt. Dies kann mit Hilfe von Lebendimpfstoffen geschehen, bei denen dem Organismus abgeschwächte Erreger injiziert werden. Bereits nach einmaliger Impfung ist mit einem Impfschutz zu rechnen. Eine Alternative stellen die Totimpfstoffe dar. Die hierbei verwendeten Erreger sind nicht mehr teilungsfähig und dementsprechend weniger schädlich für den Organismus als aktive und teilungsfähige Erreger, die eine Infektion auslösen würden.
Während der Organismus bei der aktiven Impfung die Antikörper folglich selber herstellen muss, werden ihm diese im Rahmen der passiven Immunisierung direkt zur Verfügung gestellt. Die Antikörper werden entweder gentechnisch hergestellt oder aus dem Blutserum bereits immunisierter Menschen oder Säugetiere gewonnen.
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Grundimmunisierung für Säuglinge, Kinder und Jugendliche
Nach Empfehlung der STIKO sollte bereits in den ersten Lebensmonaten mit der Grundimmunisierung von Säuglingen begonnen werden. Die Einhaltung des Impfschemas spielt dabei eine entscheidende Rolle, um den Säugling langfristig zu immunisieren.
So wird der Hepatitis-B-Impfstoff den meisten Neugeborenen bereits vor Entlassung aus dem Krankenhaus verabreicht. Auch der Impfstoff gegen Rotaviren, Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Kinderlähmung oder Pneumokokken sind empfohlene Impfstoffe der ersten Lebensmonate. Um einen ausreichenden Immunschutz zu entwickeln, werden die Impfstoffe drei mal mit einem Abstand von jeweils einigen Wochen bis Monaten gegeben. Die Grundimmunisierung gegen Masen, Mumps, Röteln und Windpocken beginnt im Alter von ca. elf Monaten.
Das RKI stellt zu diesem Zweck einen Impfkalender zur Verfügung, der zeigt, welche Impfungen aufgeteilt nach Lebensmonaten und -jahren von der STIKO empfohlen werden.
Auffrischungsimpfungen für Kinder und Jugendliche
Zum Zeitpunkt der U9 Untersuchung sieht der Impfkalender die Auffrischung der Tetanus-, Diphterie- und Keuchhusten- (Pertussis) Impfungen vor. Ein zweites Mal sollten diese dann zwischen neun und 16 Jahren im Rahmen der U11 Untersuchung aufgefrischt werden. Jugendliche können außerdem die Impfung gegen die Kinderlähmung auffrischen lassen.
Auffrischungsimpfungen für Erwachsene
Grundsätzlich sollte alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) erfolgen. Auch der Schutz gegen Diphterie kann in diesem Zeitabstand erneuert werden. Ab dem 18. Lebensjahr ist außerdem die dritte Auffrischung der Impfung gegen Pertussis möglich. Hinzu kommen Impfungen für Risikogruppen wie bspw. die jährlich empfohlene Grippeimpfung.
Indikationsimpfungen
Im Gegensatz zu den Standartimpfungen werden Indikationsimpfungen nur unter bestimmten Bedingungen von der STIKO empfohlen. Gründe dafür sind vor allem ein persönlich erhöhtes Krankheitsrisiko wie bspw. eine FSME-Impfung für Personen, die in Gegenden mit hoher Zeckendichte wohnen oder Menschen, bei denen bedingt durch Vorerkrankungen ein schwerer Verlauf einer Infektionskrankheit zu erwarten wäre.
Auch geplante Reisen in bestimmte Regionen erfordern Indikationsimpfungen. Beispiele sind hier die Impfung gegen Cholera für Personen, die in Infektionsgebiete reisen oder die Meningokokken-Impfung für eine Pilgerreise nach Mekka.
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Pflichtimpfungen
Bestimmte Impfungen sind für bestimmte Personengruppen gesetzlich verpflichtend, um die öffentliche Gesundheit zu schützen. Diese Bestimmungen können von Land zu Land variieren und sich abhängig von aktuellen gesundheitsrelevanten Entwicklungen verändern.
Seit 2020 müssen alle Kinder, die in einer Kindertagesstätte bereut werden, gegen Masern geimpft sein. Auch medizinisches oder pädagogisches Personal muss einen ausreichenden Impfschutz gegen Masern vorweisen.
Die Impfung gegen COVID-19 wurde in einigen Ländern ebenfalls zur Pflichtimpfung erklärt oder es wurden strenge Impfanforderungen für bestimmte Berufsgruppen oder Aktivitäten eingeführt. Für Deutschland, Österreich oder die Schweiz wurde die Impfung gegen COVID-19 hingegen nie obligatorisch.
Die Empfehlungen der STIKO
Die STIKO (ständige Impfkommission) wurde in diesem Artikel schon einige Male im Zusammenhang mit den Impfempfehlungen erwähnt. Die STIKO ist eine unabhängige Experten/-innengruppe, die vom Robert-Koch-Institut eingesetzt wurde, um angesichts aktueller gesundheitsrelevanter Entwicklungen Empfehlungen für Impfungen auszusprechen und zu koordinieren.
Die Aufgabe der STIKO besteht vor allem darin, regelmäßig wissenschaftliche Erkenntnisse und epidemiologische Daten heranzuziehen, zu analysieren und zu nutzen. Durch das ständige sorgfältige Abwägen von Nutzen und Risiko sowie die Betrachtung aktueller Bedingungen wie bspw. gesundheitsrelevanter Entwicklungen im Rahmen einer Epidemie, trägt die STIKO maßgeblich dazu bei, die öffentliche Gesundheit zu schützen.
Neben dem Aussprechen und Aktualisieren von Impfempfehlungen ist die STIKO auch für die Sicherstellung der Qualität und Sicherheit von Impfungen verantwortlich. Wenn es Hinweise auf Probleme wie bspw. die Häufung von Nebenwirkungen oder unerwünschten Ergebnissen gibt, ergreift sie zielgerichtete Maßnahmen.
Wichtige Impfungen
Impfungen gibt es gegen die unterschiedlichsten Erkrankungen. In den folgenden Abschnitten finden sich die wichtigsten Infektionskrankheiten sowie die empfohlenen Impfstoffe und bekannte Nebenwirkungen.
Corona (COVID-19)
Covid-19 ist eine Infektionskrankheit, die sich seit Dezember 2019 rasch weltweit verbreitet hat. Symptome des Corona-Virus sind hauptsächlich Entzündungen der Atemwege, Fieber, Kopfschmerzen und/oder Unwohlsein. Ansteckungen finden meist über Tröpfchen (bspw. beim Niesen) oder durch Aerosole in der Luft statt.
Verschiedene Impfstoffe setzen hier an und versuchen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. In Deutschland sind die sogenannten mRNA-Impfstoffe, die Vektorimpfstoffe, proteinbasiere Impfstoffe oder Ganzvirus Impfstoffe für die Immunisierung gegen das Covid-19 Virus zugelassen.
FSME
Die Frühsommer Meningoenzephalitis, die sogenannte FSME, ist eine Infektionskrankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Sie äußert sich in Störungen des zentralen Nervensystems. Die Immunisierung gegen diese Erkrankung erfolgt im Rahmen von zwei Impfungen, die im Abstand von einigen Wochen verabreicht werden. Nach ca. 3-5 Jahren sollte vor allem bei Risikogruppen eine Auffrischungsimpfung in Betracht gezogen werden.
Hepatitis A und Hepatitis B
Hepatitis A und B sind Virusinfektionen, die die Leber schädigen. Sie unterscheiden sich vor allem in der Art der Übertragung: Während Hepatitis A durch Wasser und Lebensmittel übertragen wird, wird Hepatitis B durch Körperflüssigkeiten übertragen.
Für Hepatitis A und B existiert ein Kombinationsimpfstoff, der gegen beide Erkrankungen immunisiert. Dafür sind drei Injektionen vorgesehen. Die ersten beiden erfolgen im Abstand von circa vier Wochen. Die dritte Impfung erfolgt ein halbes bis ein Jahr später.
Injektionsarten
Injektionen kann man auf verschiedenen Wegen verabreichen. Es gibt beispielsweise die subkutane Injektion, die intramuskuläre Injektion oder die intravenöse Injektion. Impfungen werden in der Regel intramuskulär am Oberarm verabreicht. Möglich ist auch eine Injektion am Gesäß.
HPV
Die Humanen Papillomviren, die sogenannten HPV, werden sexuell übertragen und können unbehandelt zu Genitalwarzen verursachen. Zudem kann das Risiko für Gebärmutterhalskrebs, Analkrebs, sowie andere Krebsarten bei einer Infektion mit HPV steigen. Gegen HPV gibt es verschiedene Impfstoffe. Die meisten schützen vor den häufigsten Krebs verursachenden Stämmen. Die HPV Impfung umfasst normalerweise zwei bis drei Impfungen.
Grippe (Influenza)
Die Grippe ist eine viral verursachte Atemwegserkrankung, die häufig zu Fieber, Husten, Schnupfen, Müdigkeit und Gliederschmerzen führt. Da sich die Influenza-Viren jedes Jahr verändern, muss auch der Impfstoff jährlich angepasst werden.
Die Impfung ist vor allem für Risikogruppen wie bspw. ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen empfohlen. Der ideale Impftermin ist jährlich zu Beginn der Grippesaison im Herbst.
Masern
Masern sind eine virale Krankheit, die bei Betroffenen zu Fieber, Hautausschlag, Husten und Entzündungen der Atemwege führen kann. Masern sind hochansteckend und führen nicht selten zu schwerwiegenden Komplikationen. Aus diesem Grund ist die Masern-Impfung im Rahmen der Masern, Mumps, Röteln Impfung (MMR-Impfung) Teil des Routine Impfplans.
Meningokokken
Meningokokken sind Bakterien, die zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung) führen können. Auch eine Blutvergiftung (Sepsis) kann Folge einer Infektion sein. Die Impfung gegen Meningokokken wird vor allem für Kinder und Jugendliche empfohlen, da diese ein höheres Risiko haben, sich mit Meningokokken zu infizieren.
Mumps und Röteln
Mumps wird durch die Mumpsviren verursacht und kennzeichnet sich durch die Schwellung der Speicheldrüsen. Begleitsymptome sind Fieber, Unwohlsein und Kopfschmerzen.
Röteln werden durch das Röteln-Virus ausgelöst. Eine Infektion zeigt sich durch Ringelröte in Kombination mit leichten Krankheitssymptomen wie bei einem grippalen Infekt. Mit der Immunisierung gegen Mumps und Röteln wird im Rahmen der o.g. MMR Impfung meist bereits im ersten Lebensjahr begonnen.
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- Coronavirus und Covid.19, https://www.pei.de/... (Abrufdatum: 05.09.2023)