Das Gesundheitsmanagement dient zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit. Es wird zu einem immer wichtigeren Bestandteil unserer Gesellschaft und findet sich nicht nur in Krankenhäusern, medizinischen Versorgungszentren, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen, sondern auch in Schulen, Kitas und zahlreichen Betrieben und Unternehmen, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter fördern wollen. Was genau man unter diesem Management-Bereich versteht, welche Aufgaben anfallen und für wen sich dieser Berufszweig eignet – ein kurzer Überblick.
Was ist Gesundheitsmanagement?
Das Gesundheitsmanagement setzt sich damit auseinander, wie bestehende und zukünftige Ziele, Strukturen, Prozesse und Ergebnisse im Gesundheitswesen gestaltet werden, um die Versorgung und auch die Versorgungssicherheit von potentiellen und akuten Patienten zu erhalten und zu verbessern. Qualität, Effizienz, Finanzierbarkeit, Gleichheit, Bedarfsorientierung und Effektivität stehen hier im Fokus.
Zur individuellen Gesundheit tragen viele Bereiche bei – die Umwelteinflüsse, Umgebung, die Lebensweisen, die biologischen Voraussetzungen sowie die Ausgestaltung und Leistungsfähigkeit des jeweiligen Gesundheitssystems. Nur zusammen betrachtet kann die Gesundheit langfristig erhalten und gestärkt werden.
Formen des Gesundheitsmanagements
Innerhalb des Gesundheitsmanagements werden zwei Systeme unterschieden:
- Management von Gesundheitsbetrieben (Krankenhäuser, Praxen, Pflegeeinrichtungen etc.)
und
- betriebliches Gesundheitsmanagement
Während sich das betriebliche Gesundheitsmanagement „nur“ auf das Unternehmen konzentriert und somit auf die Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter, stehen in den Gesundheitsbetrieben die Patienten und deren Gesundheit im Mittelpunkt. Gleichermaßen kommt es dann, durch gut strukturierte Arbeitsabläufe, auch zu mehr Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in vielen Fällen sind das ausgebildete Pflegefachkräfte – in den jeweiligen Einrichtungen.
Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere Ansätze und allgemeine Grundorientierungen, in die das Gesundheitsmanagement eingeteilt werden kann:
- populations- und gemeindebezogen: Hier geht es um die bundesweite Gesundheitsversorgung, wie beispielsweise die Krankenkassen
- systemorientiert: Hierbei beschäftigt man sich damit, wie man die steigenden Anforderungen an das Gesundheitswesen mit der gleichzeitig steigenden Finanzierungsproblematik vereinbart
- anbieterorientiert: Anbieter können hier beispielsweise Krankenhäuser sein. Managementansätze richten sich dann an deren Bedarfsplanung und Sicherstellung – also ambulanter und stationäre Versorgung mit Hinblick auf benötigte Betten und Ärzte, aber es betrifft auch die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz (betriebliches Gesundheitsmanagement) oder Schulen (Kindern und Jugendlichen beispielsweise eine gesunde Lebensführung nahe zu bringen)
- patienten- und konsumentenorientiert: Dieser Bereich zielt auf die Rechte und Interessen der Patienten ab – ihnen die Möglichkeit zu bieten, diese durchzusetzen (beispielsweise Therapieangebote). Hierbei wägt man Kosten-Nutzen-Verhältnis und Wirtschaftlichkeit ab.
Aufgaben im Gesundheitsmanagement
Die Aufgaben im Gesundheitsmanagement sind sehr vielseitig und anspruchsvoll. Es ist eine Kombination aus gesundheitswissenschaftlichen und pflegerischen Inhalten sowie betriebswirtschaftlichen Aspekten, wie beispielsweise Verwaltungsabläufe und Organisatorisches zu koordinieren. Dazu gehören außerdem:
- Organisation und Verwaltung der Einrichtung und Gesundheitsmaßnahmen – darunter fallen Prävention, medizinisch-therapeutische Behandlungen, aber auch personelle Strukturen
- Controlling und Finanzierung
- Optimierung der Leistungen und Kontrolle der Qualität – immer auf rechtlicher Grundlage des Gesundheitswesens
Welche Kompetenzen sollte man mitbringen?
Wer sich für das Gesundheitsmanagement interessiert und überlegt, in diesen Bereich einzusteigen oder sich weiterbilden zu lassen, sollte Spaß daran haben, neben pflegerischer Tätigkeiten auch Leitungsaufgaben zu übernehmen. Daher sollte ein Interesse an der Gestaltung von Arbeitsabläufen und deren Optimierung da sein. Es richtet sich an alle, die die Hintergründe des Gesundheitswesens kennenlernen und sich weiterentwickeln wollen, Freude an der Arbeit mit Menschen haben und die Gesundheit ganzheitlich und aus vielen verschiedenen Winkeln betrachten und zusammenbringen möchten. Organisatorische Fähigkeiten sollten daher auch vorhanden sein.
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1. Schwartz, F.W.: Das Public Health Buch: Gesundheit und Gesundheitswesen; Urban & Fischer Verlag, 2. Auflage, 2003
2. Gesundheitsmanagement in Theorie und Praxis, teamgesundheit.de (Abrufdatum: 20.06.2021)