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Die Anatomie des Menschen ist hochentwickelt und fasziniert Wissenschaftler/-innen bereits seit Jahrtausenden. Heutzutage gibt es fast unzählige Möglichkeiten, den Aufbau des menschlichen Körpers zu untersuchen und darzustellen und die Teilbereiche spezialisieren sich immer weiter. Über naturwissenschaftliches Interesse hinaus nimmt die Anatomie außerdem eine wichtige Rolle in der Erkennung und Behandlung von Krankheiten ein, weshalb die genafue Kenntnis entsprechender Strukturen für Mediziner/-innen obligat ist. Es ist also verständlich, dass sie bereits am Anfang des Medizinstudiums eine so umfassende Rolle einnimmt.
Was die Lehre der Anatomie eigentlich genau ist, welche Methodiken in diesem Bereich verwendet werden sowie einen groben Überblick über die menschliche Anatomie und was alles dazugehört, gibt der folgende Artikel.
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Anatomie – Definition und Geschichte
Als Anatomie bezeichnet man die Lehre vom Bau des menschlichen Körpers. Der Begriff bezieht sich aus dem griechischen „anatemno“, was etwa so viel wie „ich zerschneide“ bedeutet. Ihre Anfänge nahm die Anatomie bereits vor Christus mit dem Mediziner Claudius Galen, der damals vor allem Schweine und andere Säugetiere präparierte. Entsprechend war die Lehre lange Zeit durch schwerwiegende Fehler gekennzeichnet, die erst ab Beginn der Neuzeit, etwa durch Wissenschaftler wie Leonardo da Vinci (Proportionsstudie nach Vitruv) und Andreas Vesalius, korrigiert wurden. Im 17. Jahrhundert begann schließlich die Schau der Anatomie an Leichen, wodurch immer mehr (angehende) Mediziner/-innen die menschlichen Strukturen selbst begutachten konnten.
Anatomie –Terminologie
Um sich international über die Anatomie des Menschen verständigen und die Lage von Strukturen im Körper konkret beschreiben zu können, ist die Terminologie bedeutend. Diese setzt sich primär aus den beschreibenden Sprachen Latein und Griechisch zusammen, mit denen sich topographische Zusammenhänge und Verläufe von Strukturen kurz und eindeutig benennen lassen. Beispielsweise heißt die Arterie, die im Rachen nach oben verläuft, „Arteria pharyngea ascendens“. Seit der Moderne nehmen auch immer mehr Begriffe aus dem Englischen und Französischen Einfluss auf die Fachsprache.
Die Grundlage für die anatomische Terminologie bildet die dreidimensionale Orientierung im Körper, wobei man drei Hauptebenen unterscheidet:
- Die Sagittalebene verläuft von vorne nach hinten durch den Körper. Die Mediansagittalebene teilt den Menschen in zwei (von außen seitengleiche) Hälften. Senkrecht auf der Ebene steht die Transversalachse.
- Die Frontalebene verläuft parallel zur Stirn und teilt den menschlichen Körper von einer zur anderen Seite. Senkrecht darauf steht die Sagittalachse.
- Die Transversalebene verläuft im Stand horizontal und damit senkrecht zur Körperachse (Longitudinalachse). In dieser Ebene liegen CT-Bilder.
Normalerweise macht man Angaben zur menschlichen Anatomie in der Neutral-Null-Stellung, also im entspannten Stehen. Um die Lage von Strukturen zu beschreiben, setzt man diese häufig ins Verhältnis zueinander. Die folgende Tabelle beschreibt einige wichtige Lagebezeichnungen:
Richtung | Terminologischer Begriff |
davor/dahinter | anterior/posterior |
darüber/darunter | supra-/sub |
am Körper/vom Körper weg | proximal/distal |
Bauchseite/Rückenseite | ventral/dorsal |
seitlich/mittig | lateral/medial |
zum Kopf hin/zum Steiß hin | cranial/caudal |
links/rechts | sinister/dexter |
Handfläche/-rücken | palmar/dorsal |
Fußsohle/-rücken | plantar/dorsal |
Anatomie – Methodiken
Die Methodiken zur Darstellung und Untersuchung von Anatomie sind vielfältig. So lassen sich einige Strukturen bereits beim Betrachten von außen erkennen und tasten. Bildgebende Verfahren ermöglichen einen Blick in den Körper, ohne ihn zu eröffnen. Die beste Darstellung von Organen und anderen makroskopischen Strukturen gelingt durch Präparation oder Autopsien. Die kleinsten Funktionseinheiten – Zellen und deren Bestandteile – kann man hingegen durch mikroskopische Betrachtung und chemische Analysen betrachten.
Topographische Anatomie
Die topographische Anatomie dient der Beschreibung der Lage von Organen, Muskeln, Knochen und Gefäßen zueinander. Sie benennt verschiedene Regionen der Körperoberfläche, aber auch, auf welche Höhe und wie tief unter der Haut sich bestimmte Strukturen finden lassen. Die Topographie ist für die angewandte Anatomie besonders wichtig, beispielsweise zur Orientierung während Operationen oder auf radiologischen Bildern.
Systemische Anatomie
Mehrere Organe arbeiten in sogenannten Organsystemen zusammen, um eine bestimmte Funktion zu erfüllen. Die systemische Anatomie teilt den Körper nach diesen Funktionseinheiten ein. Man unterscheidet den Bewegungsapparat, das Blut-, Lymph- und Herz-Kreislauf-System, die Atmungs-, Sinnes- und die Fortpflanzungsorgane, den Verdauungsapparat, den Harntrakt, die endokrinen Organe, sowie das Zentralnervensystem.
Deskriptive Anatomie
Die deskriptive Anatomie beschränkt sich auf die reine Beschreibung von Organen, wobei sie die Funktionen und Verhältnisse zu anderen Strukturen ausklammert. Da es fast unmöglich ist, die Physiologie und Anatomie zu trennen, wird diese Methodik kaum noch angewandt. Sie ist allerdings vorteilhaft, um pathologische Veränderungen, beispielsweise bei Tumorerkrankungen, zu erkennen.
Radiologische Anatomie
Die Radiologie macht sich verschiede bildgebende Verfahren zunutze, um von außen in den menschlichen Körper blicken zu können. Die häufigsten Verfahren hierfür sind Sonographie (Ultraschall), (funktionelle) Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), Kernspinntomographie (CT) und Röntgen. Da man hierbei dreidimensionale Strukturen zweidimensional betrachtet, empfiehlt sich eine Betrachtung aus mehreren Ebenen oder in mehreren Schichten.
Funktionelle Anatomie
Das Gegenstück zur deskriptiven Anatomie bildet die funktionelle Anatomie. Sie fragt nach dem „Warum?“ bei der Betrachtung von Organen/-systemen und setzt deren Aufbau in einen Zusammenhang mit ihrer Funktion. Sie bildet die Schnittstelle zwischen Anatomie und Physiologie.
Experimentelle Anatomie
Wie die Bezeichnung suggeriert, führen Anatomen/-innen im Namen der experimentellen Anatomie Versuche an Organen durch, um mehr über deren Funktionsweise zu erfahren. Auch hier besteht ein enger Zusammenhang zur experimentellen Physiologie.
Makroskopische Anatomie
Die Makroskopische Anatomie befasst sich mit allen mit bloßen Auge sichtbaren Bestandteilen des menschlichen Körpers. Organe, Knochen, Gefäße und Muskulatur lassen sich in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten. Diesen Vorteil nutzt man im Medizinstudium im Präparierkurs und bei Autopsien. Um sich einen Überblick über die makroskopische Anatomie zu verschaffen, ist eine Einteilung nach der systemischen Anatomie sinnvoll. Eine andere Methode ist die Einteilung nach der Lage von Strukturen.
Mikroskopische Anatomie
Für mikroskopische Strukturen reicht das menschliche Auge meist nicht mehr aus, weswegen man technische Hilfsmittel zur Betrachtung und Analyse nutzt. Entsprechend ist diese Disziplin um einiges jünger als die Makroskopie. Im Rahmen der mikroskopischen Anatomie betrachtet man Zellen, die sich meist in Verbänden, sogenanntem Gewebe, ansiedeln. Organe verfügen über einen charakteristischen Aufbau aus Grundgewebe. Um die Organe herum befindet sich das bindegewebige Stroma.
Anatomie – Einteilung nach IMPP
Neben der klinischen und wissenschaftlichen Bedeutung von Anatomie für die Medizin ist das Wissen für Medizinstudenten/-innen vor allem für das erste Staatsexamen (M1 oder Physikum) bedeutend. Das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), welches die Fragen der Examina stellt, teilt die menschliche Anatomie in seinem Gegenstandskatalog wie in den folgenden Absätzen erklärt ein.
Allgemeine Embryologie
Die allgemeine Embryologie beschreibt die Entwicklung des Menschen von der Spermatogenese und Oogenese (also der Entwicklung der männlichen und weiblichen Keimzellen) über die Befruchtung und die Einnistung des Embryos in der Gebärmutter bis zur Geburt. Sie beschreibt den genauen Prozess der Abfaltung der Keimscheibe und dokumentiert die Entwicklungsschritte bis hin zum ausgereiften Menschen.
Allgemeine Anatomie, Gewebelehre und Histogenese
Dieser Bereich befasst sich, neben Körperregionen und Proportionen sowie der Veränderung der Gestalt im Wachstum und möglichen Störungen, vor allem mit mikroskopischer Anatomie. Hierbei werden Methoden betrachtet, mit denen Präparate geschnitten, fixiert und gefärbt werden können. Des Weiteren gehören die Grundgewebe zu diesem Bereich der Anatomie:
- Das Epithelgewebe umfasst Zellverbände an der Körperoberfläche (Epithel) und an Organoberflächen (Endothel), die Basallamina, exokrine (an Oberflächen abgebende) und endokrine Drüsen (ins Blut abgebend).
- Bindegewebe (BGW) kommt an verschiedenen Stellen im Körper vor und kann locker, straff, retikulär oder gallertartig sein. Aus retikulärem BGW kann metabolisch aktives Fettgewebe entstehen. Stützgewebe bilden Knochen und Knorpel.
- Muskelgewebe umfasst die willkürlich angesteuerte Skelettmuskulatur, die Herzmuskulatur und die glatte Muskulatur der Organe.
Obere Extremität
Die obere Extremität erstreckt sich vom Schultergürtel bis zu den Fingerspitzen. Zu ihr gehörige Knochen sind Clavicula (Schlüsselbein), Scapula (Schulterblatt), Humerus (Oberarmknochen), Radius (Speiche), Ulna (Elle), Handwurzel- und Fingerknochen. Ihre Beweglichkeit ermöglichen die Gelenke sowie ventrale und dorsale Muskelgruppen. Äste der Arteria subclavia versorgen und die Nerven des Plexus brachialis innervieren die zahlreichen Muskeln.
Untere Extremität
Zur unteren Extremität gehören alle Strukturen vom Becken bis zu den Zehenspitzen. Neben den großen Beckenknochen (Os ileum, ischii und pubis) sind Femur (Oberschenkelknochen), Tibia (Schienbein), Fibula (Wadenbein), Fußwurzel- und Zehenknochen Teil des Skeletts. Wie an den Armen gibt es ventrale und dorsale Muskelgruppen, die gemeinsam mit den Gelenken Bewegung ermöglichen. Die Gefäßversorgung entstammt der A. iliaca externa, die Innervation den Ästen des Plexus lumbosacralis.
Kopf und Hals
Der Schädel lässt sich in die Schädelkalotte, die Schädelbasis und das Viscerocranium (Gesichtsknochen) einteilen und sitzt auf zwei Gelenken als Verbindung zur Wirbelsäule. Muskeln im Kopf-Hals-Bereich sind in Hals-, Kau- und mimische Muskulatur einteilbar. Den größten Teil der Versorgung übernehmen die beiden Karotiden – A. carotis interna und externa. Die Nervenversorgung des Bereichs erfolgt primär über die zwölf Hirnnerven.
Leibeswand
Der Rumpf lässt sich in Brust-, Peritonealhöhle und das kleine Becken einteilen. Dorsal erstreckt sich die Wirbelsäule mit der autochtonen (ortsständigen) Rückenmuskulatur und der eingewanderten Rückenmuskulatur, die die Rumpfbewegung ermöglichen. Die Begrenzung zwischen Brust und Bauchhöhle bildet das Zwerchfell, das gemeinsam mit der Bauchwandmuskulatur die forcierte Atmung und die Bauchpresse ermöglicht. Das kleine Becken wird durch die Beckenbodenmuskeln abgegrenzt, die einen erheblichen Beitrag zur Kontinenz beitragen.
Brusteingeweide
Einen großen Teil der Brusthöhle füllen verschiedene Organsysteme aus. Dazu gehören die beiden Lungenflügel, der Mittelraum dazwischen wird Mediastinum genannt. Im hinteren Teil laufen hier die Speiseröhre sowie große Gefäße und Nerven. Das mittlere Mediastinum wird vor allem vom Herzen ausgefüllt, das mit Lungenarterien und -venen verbunden ist. Neben kleinen Gefäßen liegt im vorderen Mediastinum lediglich bei Kindern noch die Thymusdrüse, die beim Erwachsenen nach kranial wandert und verhältnismäßig schrumpft. Ebenfalls kranial liegt die sich verzweigende Luftröhre.
Bauch- und Beckeneingeweide
Organe im Bauchraum werden danach unterschieden, ob sie von Bauchfell überzogen sind (peritoneal) oder nicht (retro-/extraperitoneal). Zu den peritonealen Organen gehören Magen, ein Teil des Zwölffingerdarms (Pars superior duodeni), Jejunum, Ileum, Teile des Dickdarms (Colon transversum und sigmoideum), sowie Leber, Gallenblase und Milz. Dahinter liegt der Rest des Duodenums und Dickdarms, das Pankreas (Bauchspeicheldrüse), die (Neben-)Nieren und die großen Gefäße des Bauchraums.
Im kleinen Becken finden sich, extraperitoneal, die Blase, Harnröhre und die inneren männlichen oder weiblichen Geschlechtsorgane. Eine Besonderheit stellt der Hoden (Testis) dar, der embryonal zunächst retroperitoneal angelegt wird und dann durch den Leistenkanal ins Skrotum (Hodensack) wandert.
Aufbau des Dünndarms
Je nach Kontraktionszustand der Muskelfasern weist der Dünndarm beim Erwachsenen eine Länge von drei bis sechs Metern auf. Damit eine derartig große Struktur im Bauch überhaupt ausreichend Platz hat, ist der Darm vielfach verschlungen und gewunden, was gleichzeitig auch der Oberflächenvergrößerung zugutekommt.
Zentralnervensystem
Das menschliche Zentralnervensystem (ZNS) ist hochkomplex. Zu ihm gehören das Rückenmark und das Gehirn, das sich in Telencephalon (Großhirn), Diencephalon (Zwischenhirn), Cerebellum (Kleinhirn) und Hirnstamm aufteilt. Letzterer besteht aus Mesencephalon (Mittelhirn), Pons (Brücke) und Medulla oblongata (verlängertes Mark). Obwohl für das ungeübte Auge die gesamte Hirnmasse gleich erscheinen mag, lassen sich klare funktionelle und strukturelle Unterschiede zwischen den Bereichen erkennen. Die Aufnahme von Informationen, Ansteuerung von Bewegungen oder das Empfinden von Emotionen sind Vorgänge, die meist das Zusammenspiel vieler solcher Bereiche verlangen.
Sehorgan
Das Sehorgan (Auge) liegt in der Orbita (Augenhöhle) und besteht unter anderem aus Cornea (Hornhaut), Sklera (Lederhaut), Ziliarkörper, Linse, Iris, Glaskörper, Choroidea (Aderhaut) und Retina („Netzhaut“). Letztere besteht aus spezialisierten Zellen (Stäbchen und Zapfen), die das Sehen ermöglichen. Sie leiten ihre Informationen über den N. opticus ans Gehirn weiter. Die Bewegung der Augenmuskeln werden über weitere Hirnnerven ermöglicht.
Hör- und Gleichgewichtsorgan
Trifft ein Ton auf das Trommelfell im Ohr, wird dieses in Schwingung versetzt. Über die im Mittelohr liegenden Gehörknöchelchen wird der Ton auf die mit Flüssigkeit gefüllte Cochlea (Schnecke) im Innenohr übertragen und eine Membran in Schwingung versetzt. Über das sogenannte Corti-Organ, das auf der Membran sitzt, wird der Ton detektiert und über den N. cochlearis an entsprechende Zentren im Gehirn weitergeleitet. Auch das im Innenohr befindliche Gleichgewichtsorgan arbeitet mit Flüssigkeit, die in Schwingung versetzt wird. Dieses besteht aus Bogengängen, die jeweils eine Körperebene abbilden und leitet seine Informationen über den N. vestibularis ans Gehirn.
Haut- und Hautanhangsgebilde
Nicht nur in ihrer Funktion als Schutzbarriere ist die Haut, bestehend aus Epidermis, Dermis und Subcutis, ein besonders bedeutendes Organ. Sie spielt ebenfalls eine große Rolle in der Temperaturregulation – durch Gänsehaut oder Schwitzen – und ist das bedeutendste Tastorgan. Dafür liegen in verschiedenen Schichttiefen Mechanorezeptoren, die Tastqualitäten wie Druck, Scherkräfte und Vibration unterscheiden können. Freie Nervenenden in der Haut sind zudem für die Wahrnehmung von Hitze, Kälte und Nozizeption („Schmerz“) verantwortlich.
Häufige Fragen
- Was ist Anatomie?
- Was ist die Lehre der Anatomie?
- Welche Arten der Anatomie gibt es?
- Wo liegen die inneren Organe im Körper?
Anatomie kommt von “anatemno”, was im Griechischen so viel wie “ich zerschneide” bedeutet. Sie beschreibt den Aufbau des menschlichen Körpers von der Molekularstruktur über Zellen als kleinste Funktionseinheiten bis hin zu Organen, Knochen und Muskeln. Heutzutage geht Anatomie oft Hand in Hand mit der Physiologie und beschreibt im Zusammenhang mit dem Aussehen und Aufbau von Organ(-Systemen) häufig auch die Funktion.
Da die Kenntnis der menschlichen Anatomie bei Diagnosestellungen und Heilung von Krankheiten von größter Bedeutung ist, nimmt die Lehre im Medizinstudium und in nahezu jeder medizinischen Ausbildung einen großen Bereich ein. Studierende und Auszubildende lernen Organsysteme und die sie versorgenden Gefäße und Nerven kennen, betrachten Gewebe und deren Zusammensetzung und bekommen eine Vorstellung von den Zusammenhängen zwischen Aufbau und Funktion. Präparate und Präparierkurse bieten die Möglichkeit, makroskopische Anatomie selbst zu erleben und anzufassen.
Durch die vielen Möglichkeiten, durch die sich Anatomie heutzutage darstellen lässt, haben sich mehrere Fachbereiche gebildet. Neben den großen Bereichen, der makroskopischen und mikroskopischen Anatomie, hat sich beispielsweise die radiologische Anatomie entwickelt, die das Innere des menschlichen Körpers durch Röntgen, CT oder MRT betrachtet. Experimentelle Anatomie ist hingegen die Forschung an Organfunktionen. Andere Bereiche sind etwa die topographische, systemische, deskriptive oder funktionelle Anatomie.
Menschliche Organe liegen in sogenannten Körperhöhlen, also Hohlräumen, die sich durch die Abfaltung während der embryonalen Entwicklung bilden. Hierzu gehören die Schädelhöhle, die vom Gehirn ausgefüllt wird. Des weiteren gibt es drei Rumpfhöhlen: Die Brusthöhle im Brustkorb enthält das Herz und die Lunge, die Bauchhöhle Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse und (Neben-)Nieren. Alle restlichen Harnorgane sowie die inneren Geschlechtsorgane liegen im kleinen Becken. Die Organe sind in ihren Höhlen durch Knochen, Muskulatur und teilweise Flüssigkeiten geschützt und mit Bindegewebe fixiert.
- Schünke, Prometheus LernAtlas – Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, Thieme (Verlag), 6. Auflage, 2022
- Schünke, Prometheus LernAtlas – Innere Organe, Thieme (Verlag), 6. Auflage, 2022
- Schünke, Prometheus LernAtlas – Kopf, Hals und Neuroanatomie, Thieme (Verlag), 6. Auflage, 2022
- Lüllmann-Rauch, Taschenlehrbuch Histologie, Thieme (Verlag), 6. Auflage, 2019
- Caspar, Medizinische Terminologie, Thieme (Verlag), 3. Auflage, 2020
- ÄAppO, IMPP-Gegenstandskatalog, 2014
- Pausen, Sobotta – Atlas der Anatomie, Elsevier (Verlag), 25. Auflage, 2022
- Anatomie, https://www.pschyrembel.de/anatomie/K02BJ/doc/ (Abrufdatum 06.02.2022)