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Medi-Karriere Medipedia Rückenmark (Medulla spinalis)

Rückenmark (Medulla spinalis)

Isabelle Konnegen
von Isabelle Konnegen (Autorin) Zuletzt aktualisiert: 10.10.2025
Rückenmark Titel

Inhaltsverzeichnis

  1. Lage im Körper
  2. Aufbau
  3. Funktionen
  4. Vitalparameter
  5. Krankheiten
  6. Versorgung

Das Rückenmark (Medulla spinalis) ist ein Teil des zentralen Nervensystems, das sich im Wirbelkanal der Wirbelsäule befindet. Es ist ein schmaler, zylindrischer Strang aus Nervengewebe, der vom Gehirn bis zur Lendengegend verläuft. Er dient als Verbindung zwischen dem Gehirn und den verschiedenen Teilen des Körpers. Es enthält Nervenbahnen, die Signale vom Gehirn an die Muskeln und Organe senden und umgekehrt Informationen von den Sinnesorganen an das Gehirn weiterleiten.

Das Rückenmark spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Reflexen und anderen automatischen Körperfunktionen wie der Atmung, der Herzfrequenz und der Verdauung. Verletzungen des Rückenmarks können zu schwerwiegenden neurologischen Störungen führen, wie z.B. Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen. Dieser Artikel bietet einen Überblick zu den wichtigsten Informationen bezüglich Lage, Aufbau und Funktion des Rückenmarks inklusive einigen häufigen Krankheitsbildern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Lage im Körper
  2. Aufbau
  3. Funktionen
  4. Vitalparameter
  5. Krankheiten
  6. Versorgung

Rückenmark – Lage im Körper

Das Rückenmark ist ein Teil des zentralen Nervensystems (ZNS) und verläuft vom Gehirn durch den Wirbelkanal des Rückens bis zur Lendenwirbelsäule des Menschen. Es besteht aus einer Vielzahl von Nervenfasern, die in Form von Nervenbahnen verschiedene Regionen des Körpers mit dem Gehirn verbinden.

Das Rückenmark hat eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Informationen zwischen dem Gehirn und verschiedenen Teilen des Körpers, insbesondere bei der Übermittlung von Empfindungen und der Steuerung von Bewegungen. Durch das Rückenmark verlaufen auch Reflexbögen, die schnelle und automatische Reaktionen auf bestimmte Reize ermöglichen, ohne dass das Gehirn eingreifen muss. Es ist von drei Schichten von Schutzmembranen umgeben, den sogenannten Meningen (Rückenmarkshäute), und durch zahlreiche Nervenwurzeln mit den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule verbunden. Das sind die Dura mater (Pachymeninx, harte Hirnhaut) und die Leptomeninx (weiche Hirnhaut). Die Leptomeninx setzt sich aus der Pia mater spinalis und der Arachnoidea zusammen.

Rückenmark – Aufbau

Das Rückenmark besteht aus grauer und weißer Substanz (substantia grisea und alba) und ist etwa 45 Zentimeter lang und ein bis anderthalb Zentimeter dick. Es verläuft im Wirbelkanal im Rücken und ist durch die Wirbelkörper und die Bandscheiben geschützt. Die graue Substanz des Rückenmarks bildet im Inneren einen Schmetterlings- oder H-Form. Sie enthält Nervenzellkörper, die in unterschiedlichen Schichten und Kerngebieten angeordnet sind und u.a. für die Verarbeitung und Weiterleitung von Empfindungen und Bewegungssteuerung zuständig sind. In der grauen Substanz befinden sich auch zahlreiche synaptische Verbindungen zwischen den Spinalnerven.

Die weiße Substanz des Rückenmarks bildet die äußere Schicht und besteht hauptsächlich aus Nervenfasern, die in unterschiedlichen Bahnen verlaufen. Diese Nervenfasern dienen der Kommunikation zwischen verschiedenen Regionen des Körpers und dem Gehirn. Die Bahnen sind in aufsteigende und absteigende Bahnen unterteilt: Aufsteigende Bahnen leiten Signale aus den Körperregionen zum Gehirn, während absteigende Bahnen Signale vom Gehirn zu den Körperregionen übertragen.

Grafik Rückenmark

Rückenmark – Funktionen

Das Rückenmark ist ein Teil des zentralen Nervensystems, das sich im Rückenmarkskanal des Wirbelkanals befindet. Es besteht aus Nervenzellen und Nervenfasern. Es ist ein wichtiger Teil des Nervensystems, der eine Vielzahl von Funktionen erfüllt und eine wesentliche Rolle bei der Steuerung und Koordination der körperlichen Funktionen spielt.

Funktionen Erklärung
Sensorische Funktionen z.B. Schmerz, Temperatur, Berührung, Druck und Position werden von Nervenfasern empfangen, die von den Rezeptoren in der Haut, Muskeln und Gelenken ausgehen
Motorische Funktionen Signale an Muskeln steuern Bewegungen, z.B. vom Gehirn über das Rückenmark zu den Beinen, um zu gehen
Reflexe Reflex = automatische Reaktion auf einen Reiz ohne bewusste Steuerung, z.B. Kniesehnenreflex
Autonome Funktionen reguliert Atmung, Herzschlag, Verdauung, Blasenfunktion

Rückenmark – Vitalparameter

Das Rückenmark selbst hat keine Vitalparameter im herkömmlichen Sinne, wie z.B. Blutdruck oder Herzfrequenz. Stattdessen ist das Rückenmark selbst ein wichtiger Teil des Nervensystems, das für die Regulation und Überwachung verschiedener Vitalparameter verantwortlich ist. Es kontrolliert zum Beispiel die Atmung durch Signale an das Zwerchfell und die Atemmuskulatur. Zu den Aufgaben gehört außerdem, den Blutdruck und die Herzfrequenz durch Signale an das Herz und die Blutgefäße zu regulieren. Darüber hinaus ist das Rückenmark für die Kontrolle der Körpertemperatur, des Wasserhaushalts und der Verdauungsfunktionen zuständig.

Verletzungen des Rückenmarks und der Nerven können daher zu einer Beeinträchtigung dieser Funktionen führen. Zum Beispiel kann eine Schädigung des Rückenmarks – wie etwa bei einer Querschnittslähmung – zu einer Beeinträchtigung der motorischen Funktionen und sensorischen Wahrnehmung führen, sowie die Kontrolle der Vitalparameter beeinträchtigen.

Rückenmark – Wichtige Krankheiten

Es gibt verschiedene Erkrankungen des Rückenmarks, die die Funktionsweise stören oder zu Schädigungen führen können.

Rückenmarkserkrankung Erklärung
Querschnittslähmung Schädigung des Rückenmarks, die zu einer Unterbrechung der Signalübertragung zwischen Gehirn und Körper und zu Lähmungen, sensorischen Störungen und Beeinträchtigungen der Vitalfunktionen führen
Multiple Sklerose chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Immunsystem und Schutzhülle der Nervenfasern im Rückenmark angreift, was zu Entzündungen und Schäden führt
Syringomyelie seltene Erkrankung, bei der sich eine mit Flüssigkeit gefüllte Höhle im Rückenmark bildet, die zu sensorischen Störungen, Lähmungen und Schmerzen führt
Tumore können zu einer Kompression der Nervenfasern und Beeinträchtigung der motorischen und sensorischen Funktionen sowie Vitalfunktionen führen
Verletzungen z.B. durch Unfall; können zu Schädigung der Nervenfasern und Lähmungen, Empfindungsstörungen und Beeinträchtigungen der Vitalfunktionen führen

Die Behandlung dieser und anderer Rückenmarkserkrankungen hängt jeweils im Individualfall von der Art und Schwere der Erkrankung ab. In einigen Fällen kann bereits eine medikamentöse Therapie helfen, während in anderen Fällen eine Operation erforderlich sein kann. Rehabilitationsmaßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie können helfen, die Funktionen des Rückenmarks zu verbessern und den/die Patienten/-in in seinem/ihrem Alltag zu unterstützen.

Rückenmark – Versorgung

Das Rückenmark wird durch das Blutkreislaufsystem mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Blutgefäße, die das Rückenmark versorgen, werden als Spinalarterien bezeichnet und kommen aus verschiedenen Segmenten der Aorta, der Hauptschlagader des Körpers. Die Spinalarterien bilden ein Netzwerk von Blutgefäßen entlang des Rückenmarks, das für eine ausreichende Durchblutung und Sauerstoffversorgung sorgt.

Die Blutversorgung des Rückenmarks ist besonders wichtig, da das Rückenmark viele lebenswichtige Funktionen kontrolliert, wie z.B. die Atmung, den Herzschlag und die Verdauung. Eine Unterbrechung der Blutversorgung kann zu einer Schädigung des Rückenmarks führen und zu schwerwiegenden Folgen wie Lähmungen oder Organversagen führen.

Eine häufige Ursache für eine Unterbrechung der Blutversorgung des Rückenmarks ist eine Verletzung oder Erkrankung der Spinalarterien, wie z.B. bei einer Aortendissektion oder einer Thrombose. Auch degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, wie z.B. Bandscheibenvorfälle oder Wirbelkanalstenosen, können die Blutversorgung des Rückenmarks beeinträchtigen und zu Beschwerden führen.

Es ist daher wichtig, Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Komplikationen zu vermeiden. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und Verzicht auf Nikotin und Alkohol kann auch dazu beitragen, die Blutversorgung des Rückenmarks zu verbessern und das Risiko von Erkrankungen zu reduzieren.

Autor
Isabelle Konnegen

Isabelle Konnegen

Autorin

Isabelle Konnegen ist Germanistin und freiberufliche Journalistin. Ihr Studium in Germanistik mit Schwerpunkt Mediävistik hat sie sich als Lokaljournalistin bei der Badischen Zeitung finanziert. Dort konnte sie die praktische Seite des Journalismus kennenlernen und entdeckte ihr Interesse für Recherchearbeit und das Verfassen von informativen Texten. Bereits vor Beginn ihres Germanistik-Studiums hat ihr generelles Interesse an medizinischen Themen sie zu einem Praktikum auf der Entbindungsstation ihres lokalen Krankenhauses gezogen. Bei Medi-Karriere kann sie diese beiden Leidenschaften erfolgreich miteinander verbinden und schreibt sowohl für unsere deutsche, schweizerische und österreichische Seite.

Quellen

1. MSD Manuals, Rückenmarkserkrankungen, https://www.msdmanuals.com/... (Abrufdatum: 14.03.2023).
2. GPOH, Kinderkrebsinfo, ZNS Tumoren, https://www.gpoh.de/... (Abrufdatum: 14.03.2023).
3. Amboss, Rückenmark, https://www.amboss.com/... (Abrufdatum: 14.03.2023).
4. Lecturio, Rückenmark, ZNS, https://www.lecturio.de/... (Abrufdatum: 14.03.2023).

Medizinische und Rechtliche Hinweise
Dieser Artikel ist nur zu Information bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Diagnosen zu stellen sowie Behandlungen anzufangen oder abzusetzen. Die Informationen können keinen Arztbesuch ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen ist leider nicht möglich.

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