Karrierewege Krankenschwester: Weiterbildungen im Überblick

Die Karrierewege als Krankenschwester können sehr vielseitig aussehen. Ob man eine Weiterbildung machen möchte oder nicht, erkennt man aber meist erst nach der Ausbildung. Wie der genaue Weg in den Beruf als Krankenschwester aussieht und welche Karrieremöglichkeiten es nach der Ausbildung und einigen Jahren beruflicher Erfahrung gibt, erklärt dieser Artikel mit konkreten Beispielen und einer Karrieregrafik.

Karrierewege Krankenschwester – Ausbildung und Berufsstart

Interessiert man sich für den Beruf als Krankenschwester, gibt es diverse Möglichkeiten, um in der Pflege Fuß zu fassen. Es ist nicht unbedingt nötig, sofort eine dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester (heute: Pflegefachfrau oder Pflegefachmann) zu machen. Genauso kann man erst testen, ob ein Pflegeberuf auch wirklich passt und zunächst als Gesundheits- und Krankenpflegehilfe anfangen. Hierfür dauert die Ausbildung nur ein Jahr.

Neben der klassischen Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft hat man aber auch die Möglichkeit, über ein Studium der Pflegewissenschaften in den Beruf zu kommen. Es führen also viele Wege zum Ziel. Hat man anschließen ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet, kommt vielleicht die Frage nach einer beruflichen Weiterentwicklung auf. Gründe können zum Beispiel der Wunsch nach fachlicher Spezialisierung oder einer Veränderung des Arbeitsbereiches sein.

Hat man den Entschluss gefasst, dass eine Fortbildung der richtige Weg zur Gestaltung der beruflichen Zukunft ist, gilt es, sich für eine Richtung zu entscheiden. Dafür sollte man sich gebührend über die verschiedenen Voraussetzungen und Anforderungen einer Weiterbildung im Bereich Krankenpflege informieren. Aus diesem Grund gibt es in den weiteren Abschnitten eine detaillierte Aufschlüsselung über die berufliche Weiterentwicklung als Krankenschwester.

Karrierewege Krankenschwester – Weiterbildungen

Möchte man eine Weiterbildung als Krankenschwester machen, steht man vor einer Vielzahl an Möglichkeiten. Um das Richtige zu finden, sollte man sich verschiedene Fragen stellen. Beispielsweise: Will ich weiterhin nah am Patienten arbeiten? Wünsche ich mir andere Arbeitszeiten? Will ich in ein bestimmtes Fachgebiet so richtig eintauchen? Interessiere ich mich für die medizinische und pflegerische Forschung? Je nachdem, wie die Antworten darauf ausfallen, kann man die Auswahl bereits deutlich einschränken.

Wie genau die verschiedenen Weiterbildungs-Sparten für Krankenschwestern und Krankenpfleger aussehen, steht in den folgenden Abschnitten nochmal im Detail.

Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft

Karriere mit fachlicher Spezialisierung

Ein naheliegender Schritt für eine Weiterbildung als Krankenschwester ist eine Karriere mit fachlicher Spezialisierung. Diese baut intensiv auf dem bereits erlernten Fachwissen auf und ermächtigt erfahrenes Pflegefachpersonal dazu, zu Spezialisten in bestimmten Bereichen der Pflege zu werden. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Fortbildung zur Fachkrankenpflegerin oder Fachkrankenpfleger für Intensivpflege/Anästhesie. In diesem Bereich arbeitet man besonders viel mit Patienten vor, nach und während einer Operation zusammen und trägt viel Verantwortung für korrekte Abläufe und versucht, so gut es geht die Angst vor einem Eingriff zu nehmen.

Als Hygienefachkraft nimmt man ebenfalls eine wichtige Position im Ablauf einer Klinik oder eines Pflegeheims ein. Hier achtet man darauf, dass Hygienestandards eingehalten werden und entwickelt entsprechende Handlungspläne, sodass Patienten und Personal zuverlässig vor zusätzlichen Erkrankungen und Komplikationen geschützt werden. Auch eine fachliche Spezialisierung auf die Onkologie und das Behandeln von Patienten, die an Krebs erkrankt sind, ist möglich. Absolviert man eine solche Weiterbildung, darf man sich anschließend Onkologischer Fachassistent nennen.

Möchte man lieber Menschen in deren eigenen vier Wänden versorgen und sichergehen, dass sie bei schweren Erkrankungen gut untergebracht sind und sich wohlfühlen, ist eine Weiterbildung zur Fachkraft für außerklinische Intensivpflege genau richtig. Wenn man hingegen noch mehr medizinische Verantwortung übernehmen möchte, lohnt es sich, sich über die Tätigkeiten und Qualifikationen eines Physician Assistant genauer zu informieren. In dieser Position hat man mehr Handlungsbefugnisse als eine Pflegefachkraft und übernimmt damit mehr Aufgaben und wird zur Schnittstelle zwischen Ärzten und Pflegepersonal.

Karriere als Führungskraft

Soll zum Verantwortungsaspekt auch Führungskompetenz dazu kommen, passt eine Karriere als Führungskraft vielleicht besser. Als Stationsleitung überwacht und koordiniert man die Arbeit des Pflegepersonals auf einer Station, zumeist in einer Klinik oder einem Pflegeheim. Ähnliche Aufgaben versieht auch eine Pflegedienstleitung, nur eben mit dem Unterschied, dass sie sich um die Angestellten eines Pflegedienstes kümmert, die meist bei den Leuten zu Hause arbeiten und es somit keine fest Einrichtung als Arbeitsplatz gibt. Eine Heim- und Einrichtungsleitung wiederum führt das Personal von Alten- und Pflegeheimen.

Besonders weit oben auf der Karriereleiter befindet man sich auf der Position der Pflegedirektion. In diesem Beruf leitet man nämlich das Personal eines ganzen Krankenhauses, was je nach Größe der Einrichtung sehr viele Angestellte sein können. Es sind also vorausschauendes Planen und ein kühler Kopf gefragt.

Auch im Bereich Management kann man sich in diesem Bereich hervortun, beispielsweise als Praxismanager. In dieser Position hat man alle Vorgänge einer Arztpraxis im Blick und kümmert sich unter anderem um die einzelnen Kapazitäten und die Personalplanung. Als Patientenmanager hat man besonders in einem Krankenhaus oder einer Klinik die Bettenbelegung und die Pläne für verschiedene operative Eingriffe im Blick, sodass es nicht zu einer Überbelegung oder zeitlichen Überschneidungen kommen kann.

Karriere in Forschung und Verwaltung

Wünscht man sich weniger Patientenkontakt, ist aber dafür an einem verstärkt wissenschaftlichen Arbeiten interessiert, sollte man eine Karriere in Forschung und Verwaltung in Betracht ziehen. In diesem Gebiet gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für medizinisches Fachpersonal. Mit der richtigen Weiterbildung kann man zum Beispiel als Study Nurse oder Clinical Research Associate wissenschaftliche Studien betreuen und begleiten sowie selbst durch aktive Nachforschungen sicherstellen, dass sich der Kenntnisstand innerhalb der medizinischen Forschung stetig vergrößert und so aktuell wie möglich bleibt.

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Karrierewege Krankenschwester – Alternative Arbeitszeitmodelle

Den meisten Menschen ist bekannt, dass Krankenschwestern und -pfleger im Schichtdienst arbeiten und damit auch an Feiertagen und Wochenenden zu allen erdenklichen Uhrzeiten ihren Dienst tun müssen. Wer sich nach einem anderen Arbeitszeitmodell umsieht, kann aber trotzdem fündig werden. Möchte man zu regelmäßigeren Zeiten arbeiten, bieten dafür manche Kliniken einen flexiblen Mitarbeiter-Pool an. Das heißt, dass man sich dort für verschiedene Schichten selbst eintragen und diese so besser mit dem Privatleben abstimmen kann. Auch in der Leiharbeit kann man sich die Zeiten, zu denen man arbeiten will, meist aussuchen.

Will man dagegen lieber weniger arbeiten, ist ein Wechsel in Teilzeit eine Option. Allerdings muss man sich dabei bewusst sein, dass auch das Gehalt proportional zu den reduzierten Stunden sinken wird. Mit zunehmendem Alter kann man zum Berufsende schließlich in die Altersteilzeit wechseln.

Zudem gibt es in der Pflege auch das Prinzip der Dauernachtwache. Das heißt, man arbeitet ganz bewusst immer nur nachts. Dieses Modell ist besonders geeignet für Personen, die sich sowieso eher als Nachtschwärmer bezeichnen würden und gerne zu später Stunde wach sind.

Karrierewege Krankenschwester – Gehalt

Ein wichtiger Faktor bei der Weiterbildung in der Pflege ist das Gehalt, welches man nach einer solchen Maßnahme verdient. Die Zeit und die eventuellen Kosten, die man darin investiert hat, sollen sich schließlich lohnen. Das sehen auch viele Arbeitgeber so, da sie mit einer Krankenschwester mit Weiterbildung eine besonders qualifizierte Fachkraft gewinnen. Es ist also davon auszugehen, dass man mit Weiterbildung mehr verdient als ohne – gerade in den Tarifsystemen des öffentlichen Dienstes oder der Kirche wird das berücksichtigt. Andernfalls sollte man das persönliche Fachwissen bei Gehaltsverhandlungen betonen.

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