Das Heimleitung Gehalt kann sich insgesamt sehr stark unterscheiden. Die Heimleitung (oder auch: Heim- und Einrichtungsleitung) hat einen verantwortungsvollen Beruf, der viele verschiedene Aufgabenbereiche mit sich bringt und vielfältiges Fachwissen fordert. Je nachdem, in welchem Bundesland und welcher Stadt man tätig ist, wie viel Berufserfahrung man hat und um welche Art von Einrichtung es sich handelt, kann das Heimleitung Gehalt variieren.
Der folgende Beitrag bietet eine Übersicht der Gehälter einer Heimleitung abhängig der einzelnen Faktoren.
Heimleitung – Gehalt in der Ausbildung
Bei der Ausbildung zur Heimleitung handelt es sich um eine Weiterbildung, daher erhalten angehende Heimleiter/innen keine zusätzliche Vergütung. Je nach Anbieter und Dauer der Weiterbildung können unterschiedlich hohe Kosten für den Lehrgang sowie für Prüfungsanmeldungen anfallen. Übernimmt der Arbeitgeber die Kosten für die Weiterbildung nicht, besteht die Möglichkeit, eine Aufstiegsförderung, das sogenannte Aufstiegs-Bafög, zu beantragen. Muss die Weiterbildung vollständig selbst gezahlt werden, kann man mit Kosten in Höhe von etwa 1.300 Euro bis 3.200 Euro rechnen.
Heimleitung – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Heimleitung Gehalt reicht von 4.100 bis 5.800 Euro. Das Einstiegsgehalt lässt sich nicht genau festlegen, da es von einigen Faktoren abhängt. Dazu gehört unter anderem die Größe der Einrichtung, die Tarifgebundenheit, das Bundesland sowie die Art der Weiterbildung der Heimleitung. Ein Einstiegsgehalt von etwa 4.100 bis 4.700 Euro kann jedoch als Richtwert dienen.
Heimleitung – Gehalt nach Art der Einrichtung
Als Heimleitung kann man in Kinder- und Jugendheimen, Erziehungsheimen, Heimen für Senioren/-innen, Menschen mit Behinderung, Obdachlose oder geflüchtete Menschen sowie Mutter-Kind-Heimen arbeiten. Für das Heimleitung Gehalt spielt nicht nur die Größe der Einrichtung, sondern insbesondere die Tarifbindung eine erhebliche Rolle. So werden Mitarbeiter/innen in staatlichen Einrichtungen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) vergütet. In kirchlichen Einrichtungen wie der Caritas oder Diakonie gelten in der Regel die jeweiligen Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Private Einrichtungen können dagegen eigene Gehälter festlegen.
Gehalt bei staatlichen Einrichtungen
Der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gruppiert eine Leitungskraft im Bereich Pflege in die Entgeltgruppen P14 bis P16 ein. Die konkrete Einordnung hängt von der Größe der Einrichtung sowie der Verantwortung der Heimleitung ab. Das Einstiegsgehalt liegt in der Entgeltgruppe P14, beginnend in der zweiten Stufe bei 4.288,08 Euro. In der höchsten Stufe kann man bis zu 5.344,85 Euro verdienen. In der höchsten Entgeltgruppe P16 kann eine Heim- und Einrichtungsleitung 4.490,85 Euro bis 6.010,59 Euro verdienen.
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe | 6. Stufe |
P16 | – | 4.490 € | 4.648 € | 5.156 € | 5.749 € | 6.010 € |
P15 | – | 4.394 € | 4.538 € | 4.898 € | 5.329 € | 5.494 € |
P14 | – | 4.288 € | 4.428 € | 4.780 € | 5.257 € | 5.344 € |
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Bei den Arbeitervertragsrichtlinien (AVR) der Diakonie wird die Heimleitung in Entgeltgruppe elf bis zwölf eingeordnet. Somit kann man in EG 11 mit einer Vergütung von 4.720,41 Euro bis 5.465,74 Euro rechnen. In EG 12 sind es dann 4.975,34 Euro bis 5.760,92 Euro. Dabei erfolgt der Aufstieg aus der Einarbeitungsstufe in die Basisstufe innerhalb von 24 Monaten, während der Aufstieg in die weiteren Stufen nach jeweils 48 Monaten stattfindet.
Entgeltgruppe | Einarbeitung | Basis | Erfahrung 1 | Erfahrung 2 |
EG 11 | 4.720,41 € | 4.968,85 € | 5.217,29 € | 5.465,74 € |
EG 12 | 4.975,34 € | 5.237,20 € | 5.499,06 € | 5.760,92 € |
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen unterliegen seit September 2022 der Tariflohnbindung, allerdings besteht die Möglichkeit, eigene Gehälter festzulegen, solange diese das regional übliche Entlohnungsniveau nicht unterschreiten. Daher lässt sich für die Vergütung in einer privaten Einrichtung kein konkretes Gehalt festlegen. Abhängig von der Größe der Einrichtung, der beruflichen Qualifizierung sowie Erfahrung der Heimleitung, der Tätigkeitsmerkmale und weiteren Faktoren, wie dem Bundesland, können sich die Gehälter bisweilen stärker unterscheiden.
Heimleitung – Gehalt nach Bundesländern
Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit erfasst für das Heimleitung Gehalt einen Median von 4.770 Euro. Das Bundesland hat allerdings einen erheblichen Einfluss auf die Vergütung, so kann die Gehaltsspanne von rund 3.600 Euro bis zu 5.100 Euro reichen. Die höchste Vergütung gibt es mit 5.165 Euro in Baden-Württemberg und mit 5.163 Euro in Hessen. Darauf folgen mit etwa 5.000 Euro Hamburg und Bayern und mit rund 4.800 Euro Nordrhein-Westfalen. Rheinland-Pfalz liegt mit 4.697 Euro nur knapp unter dem bundesweiten Mittelwert.
In Bremen liegt der Median bei 4.606 Euro, im Saarland bei 4.566 Euro und in Berlin bei 4.523 Euro. Die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein unterschreiten den deutschlandweiten Median um rund 370 Euro und etwa 540 Euro. Das Schlusslicht bilden die Bundesländer Thüringen mit 3.902 Euro, Sachsen mit 3.863 Euro, Brandenburg mit 3.819 Euro und Sachsen-Anhalt mit 3.800 Euro. Die geringste Vergütung erhält eine Heimleitung in Mecklenburg-Vorpommern mit 3.678 Euro.
Quelle: Gehalt.de
In diesen Städten verdient man besonders gut
Beim Wohnort ist nicht nur das Bundesland ein Einflussfaktor, sondern auch die Stadt. So gibt es maßgebliche Unterschiede zwischen den Städten Deutschlands. Laut dem Onlineportal stellenanzeigen.de liegt das Heimleitung Gehalt im Durchschnitt bei 47.144 Euro brutto im Jahr. In Stuttgart verdient man in diesem Beruf allerdings 61.141 Euro. In München sind es 60.886 Euro und somit ebenfalls weit über dem bundesweiten Durchschnitt. Weiterhin verdient man als Heimleitung in Bonn mit 57.209 Euro, in Hamburg mit 54.192 Euro, in Frankfurt und Köln mit 54.060 Euro und Bremen mit 52.221 Euro ein vergleichsweise hohes Gehalt. In Berlin liegt die durchschnittliche Vergütung bei 48.813 Euro.
Heimleitung – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Das Heimleitung Gehalt wird von dem Alter beeinflusst, da Mitarbeiter/innen im höheren Alter in der Regel mehr Berufserfahrung vorweisen können und somit eine höhere Vergütung erhalten. So verdient die Heimleitung mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung ein durchschnittliches Gehalt von 4.296 Euro. Mit drei bis sechs Jahren Berufserfahrung steigt das Gehalt auf 4.348 Euro und mit sieben bis neun Jahren auf 4.422 Euro. Eine Heimleitung, die über neun Jahre in dem Beruf tätig ist, verdient im Schnitt 4.743 Euro.
Weiterhin spielt auch das Geschlecht eine Rolle. Während eine weibliche Heimleitung nach dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit 4.771 Euro verdient, erhält die männliche Heimleitung ein Gehalt von 5.188 Euro im Monat.
Berufsjahre | Bruttoentgelt |
< 3 Jahre | 4.296 € |
3 – 6 Jahre | 4.348 € |
7 – 9 Jahre | 4.422 € |
> 9 Jahre | 4.743 € |
Quelle: gehalt.de
Heimleitung – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Im Vergleich mit anderen Berufen aus dem Gesundheitswesen liegt das Heimleitung Gehalt ganz oben im Spektrum. Mit einem Median von 4.933 Euro verdient man in diesem Beruf mehr als Pflegedienstleitungen, Fachkrankenpfleger/innen, Hebammen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Ergotherapeuten/-innen oder Medizinische Fachangestellte.
Beruf | Bruttogehalt |
Heimleitung | 4.933 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.470 € |
Fachkrankenpfleger/in | 4.255 € |
Hebamme | 3.869 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 3.807 € |
Ergotherapeut/in | 2.950 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.655 € |
Quelle: Entgeltatlas – Bundesagentur für Arbeit
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Als Heimleitung hat man bereits eine hohe Position erreicht. Es spricht allerdings nichts dagegen, mit weiteren Fort- und Weiterbildungen das Fachwissen zu erweitern und somit die Chancen auf eine höhere Vergütung zu verbessern.
Fachweiterbildungen
Mit einer Fachweiterbildung kann man sich als Heimleitung zu spezifischen Themengebieten, die im Beruf relevant sind, weiterbilden. Somit kann man sein Wissen stetig erweitern, neue Fachkenntnisse erlangen und gegebenenfalls neue Methoden und Herangehensweisen in den Berufsalltag integrieren. Folgende Fachweiterbildung kann man als Heimleitung absolvieren:
- Erziehung, Pädagogik
- Sozialmanagement
- Gesundheitsmanagement, Case Management
- Jugendarbeit, Familienhilfe
- Konfliktmanagement, Mediation
- Sozialrecht
- Finanz- und Rechnungswesen
- Qualitätsmanagement, -sicherung
- Personalwesen
- Mitarbeiterführung
- Kommunikative Kompetenzen
Pflegestudium
Neben der klassischen Fachweiterbildung stellt das Pflegestudium eine weitere Form der Weiterbildung dar. So kann man mit einem Bachelor- und einem Masterstudium die Gehaltschancen erheblich erhöhen, tiefgreifendes Fachwissen erlangen oder die Fachrichtung wechseln. Viele Studiengänge können außerdem in dualer oder berufsbegleitender Form gemacht werden. Folgende grundsätzliche und weiterführende Studiengänge können für die Heimleitung in Frage kommen:
- Soziale Arbeit
- Sozialmanagement
- Erziehungs-, Bildungswissenschaft
- Kindheitspädagogik
- Heilpädagogik
- Rehabilitations-, Sonderpädagogik
- Gesundheitsmanagement, -ökonomie
Stellenangebote als Heimleitung finden
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- Entgelt für den Beruf: Heimleiter/in, https://web.arbeitsagentur.de/... (Abrufdatum: 08.11.2022)
- Gehaltsspanne Heimleiter/in in Deutschland, https://www.gehalt.de/... (Abrufdatum: 08.11.2022)
- Heimleiter/in: Berufliche Einsatzmöglichkeiten, https://web.arbeitsagentur.de/... (Abrufdatum: 09.11.2022)
- Heimleiter/in Gehalt in Deutschland, https://www.stellenanzeigen.de/... (Abrufdatum: 09.11.2022)
- TVöD-P Pflege (früher: BT-K) Entgelttabelle und Eingruppierung, https://www.oeffentlichen-dienst.de/... (Abrufdatum: 09.11.2022)
- AVR Diakonie Gehaltstabelle – öffentlicher Dienst, https://www.oeffentlichen-dienst.de/... (Abrufdatum: 09.11.2022)