Im Beruf Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen beträgt das Durchschnittsgehalt 3.548 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 42.576 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 3.481 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen von 41.772 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen verdient man sein Gehalt in der Regel durch Führungsaufgaben in verschiedenen Einrichtungen für Gesundheit und Soziales. Typische Arbeitgeber sind Krankenhäuser und Pflegeheime, Kur- und Reha-Einrichtungen und Rettungsdienste. Ihr betriebswissenschaftliches und kaufmännisches Fachwissen ermöglicht es den Fachwirten/-innen jedoch auch, in eng verwandten Branchen wie dem Fitnessbereich oder der Ernährungsberatung zu arbeiten.
Werden die vielseitigen Kompetenzen auch entsprechend entlohnt? Wie hoch ist das zu erwartende Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen Gehalt? Wir liefern Informationen zum Verdienst in diesem Job.
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen – Gehalt während der Ausbildung
Für die Weiterbildung Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen gibt es kein Gehalt. Es ist ein öffentlich-rechtlich anerkannter Abschluss nach dem Berufsbildungsgesetz. Wer diese Berufsbezeichnung tragen möchte, muss eine 18 Monate dauernde kostenpflichtige Fortbildung absolvieren.
Die Kosten variieren je nach Anbieter und nach Art des Lehrgangs. So kann die Weiterbildung etwa im Fernstudium, im Selbststudium oder berufsbegleitend in Teilzeit stattfinden. Die Kosten für die Lehrgänge liegen zwischen 2.200 und 2.600 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für Lehrmaterial sowie Gebühren für die Anmeldung zur IHK-Prüfung.
Absolviert man die Weiterbildung berufsbegleitend, sollte man mit dem Arbeitgeber besprechen, ob dieser sich an den Kosten beteiligt. Schließlich profitiert er ebenfalls von einer besseren Ausbildung der Fachkräfte. Darüber hinaus bestehen verschiedene Möglichkeiten der Ausbildungsförderung: Angehende Fachwirte/-innen können zum Beispiel das sogenannte Meister-BAföG in Anspruch nehmen. Der staatliche Zuschuss wird einkommens- und vermögensunabhängig gewährt. Als Weiterbildung, die dem beruflichen Aufstieg dient, kann ein Lehrgang zum/-r Fachwirt/in IHK auch per Aufstiegs-BAföG gefördert werden.
Orientiert man sich beruflich neu, kann man für die Weiterbildung einen Bildungsgutschein der Arbeitsagentur beantragen. Sind die Lehrgänge nach Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert, übernimmt das Arbeitsamt bis zu 100 Prozent der Kosten. Die Gebühren für die Weiterbildung können zudem als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Das gilt auch für Fahrtkosten, Arbeitsmittel und Verpflegungskosten.
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen – Gehalt zum Berufseinstieg
Als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen wird man meist nach Tarifvertrag bezahlt. Ausschlaggebend ist der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Fachwirtinnen und Fachwirte mit IHK-Prüfung gelten aus tariflicher Sicht als dem Bachelor gleichgestellt. Zum Berufseinstieg erfolgt daher in der Regel die Einordnung in die Entgeltgruppe E 9a für Beschäftigte mit absolviertem Hochschulstudium und Bachelor.
Bei Fachwirten/-innen im Gesundheits- und Sozialwesen, die in Pflege- und Betreuungseinrichtungen arbeiten, erfolgt die Entlohnung nach dem sogenannten TVöD-B. Das Einstiegsgehalt in der Entgeltgruppe E 9a liegt hier in der Entgeltstufe 1 bei 3.480,97 € brutto im Monat. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung steigen Fachwirte/-innen in eine höhere Entgeltstufe auf. In Entgeltstufe 6 verdienen sie dann 4.483,10 €.
Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 |
E 15Ü | 6.670,43 € | 7.379,87 € | 8.051,94 € | 8.500,01 € | 8.604,56 € | - |
E 15 | 5.504,00 € | 5.863,92 € | 6.265,40 € | 6.813,49 € | 7.377,29 € | 7.748,20 € |
E 14 | 5.003,84 € | 5.329,75 € | 5.755,37 € | 6.227,68 € | 6.754,16 € | 7.132,13 € |
E 13 | 4.628,76 € | 4.985,95 € | 5.392,57 € | 5.834,04 € | 6.353,53 € | 6.635,44 € |
E 12 | 4.170,32 € | 4.581,34 € | 5.061,67 € | 5.594,63 € | 6.220,01 € | 6.516,74 € |
E 11 | 4.032,38 € | 4.410,41 € | 4.765,62 € | 5.151,01 € | 5.678,44 € | 5.975,19 € |
E 10 | 3.895,33 € | 4.191,53 € | 4.528,25 € | 4.893,44 € | 5.300,10 € | 5.433,63 € |
E 9c | 3.757,21 € | 4.013,80 € | 4.334,08 € | 4.683,04 € | 5.061,38 € | 5.182,84 € |
E 9b | 3.619,09 € | 3.736,32 € | 4.029,91 € | 4.352,06 € | 4.706,63 € | 5.003,35 € |
E 9a | 3.480,97 € | 3.699,68 € | 3.759,84 € | 4.963,16 € | 4.335,69 € | 4.483,10 € |
E 8 | 3.281,44 € | 3.486,59 € | 3.628,68 € | 3.770,54 € | 3.922,69 € | 3.995,85 € |
E 7 | 3.095,23 € | 3.331,58 € | 3.472,38 € | 3.614,47 € | 3.748,49 € | 3.820,45 € |
E 6 | 3.042,04 € | 3.236,55 € | 3.372,94 € | 3.507,92 € | 3.640,49 € | 3.708,02 € |
E 5 | 2.928,99 € | 3.117,67 € | 3.245,11 € | 3.380,06 € | 3.505,47 € | 3.570,28 € |
E 4 | 2.802,62 € | 2.993,55 € | 3.153,75 € | 3.253,48 € | 3.353,20 € | 3.411,60 € |
E 3 | 2.762,69 € | 2.968,02 € | 3.017,99 € | 3.132,21 € | 3.217,92 € | 3.296,43 € |
E 2Ü | 2.601,60 € | 2.835,82 € | 2.921,62 € | 3.036,03 € | 3.114,63 € | 3.173,31 € |
E 2 | 2.582,16 € | 2.784,28 € | 2.834,67 € | 2.906,58 € | 3.064,63 € | 3.229,97 € |
E 1 | - | 2.355,52 € | 2.388,86 € | 2.430,55 € | 2.469,42 € | 2.569,47 € |
Gültig von 01.03.2024 bis 31.12.2024
Quelle: TVöD Bund
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen – Gehalt nach Art der Einrichtung
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung steht dem/der Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen eine große Auswahl an Berufen in verschiedenen Branchen offen. Sie können zum Beispiel als Pflegedienstleitung arbeiten, Teamleiterstellen bei Krankenkassen übernehmen oder auch einen Kindergarten leiten.
Gute Gehaltsaussichten erwarten Fachwirtinnen und Fachwirte im Gesundheits- und Sozialwesen vor allem in der Krankenpflege und im Erziehungsdienst. Die Leitung einer Kita kann so nach Tarifvertrag rund 5.000 Euro brutto im Monat verdienen. Als Pflegebereichsleitung sind Gehälter um die 6.000 Euro brutto im Monat möglich. Wer in der freien Wirtschaft als Fachberater/in für Gesundheits- und Sozialwesen arbeitet, erhält ein ähnlich hohes Einkommen.
Der Verdienst hängt aber nicht nur von der Branche, sondern auch von der Firmengröße ab. Größere Betriebe zahlen zumeist auch höhere Einkommen. Nach Firmengröße geordnet verdienen Fachwirte/-innen im Gesundheits- und Sozialwesen ein durchschnittliches monatliches Bruttogehalt von:
Firmengröße | Monatsgehalt brutto |
< 100 Mitarbeiter | 2.907 € |
101 – 1.000 | 3.727 € |
1.001 – 20.000 | 4.399 € |
> 20.000 | 4.585 € |
Quelle: Gehalt.de
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen – Gehalt nach Bundesländern
Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit erstreckt sich die Gehaltsspanne für den/die Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialweisen zwischen 2.852 Euro und 4.571 Euro brutto im Monat. Das Mediangehalt liegt bei 3.548 Euro im Monat – das bedeutet, die Hälfte aller Fachwirtinnen und Fachwirte verdient mehr, die Hälfte weniger.
Wie hoch der eigene Verdienst ausfällt, ist regional stark unterschiedlich. Die höchsten Gehälter lassen sich demnach in Baden-Württemberg erzielen. Hier liegt das Durchschnittsgehalt 3.905 Euro brutto im Monat. Auf Platz 2 folgt Hessen mit 3.878 Euro, auf Platz 3 liegt Hamburg mit 3.843 Euro. Die niedrigsten Gehälter verdienen Fachwirte/-innen im Gesundheits- und Sozialwesen in Mecklenburg-Vorpommern. Hier beträgt der monatliche Durchschnitt 3.206 Euro. Zur Verdeutlichung gibt es hier die Übersicht der Fachwirt/innen-Gehälter nach Bundesland in absteigender Reihenfolge:
Quelle: Gehalt.de
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Mit zunehmendem Alter steigt in der Regel auch die Berufserfahrung und damit der Verdienst des/der Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen. In der Altersgruppe der 25- bis 54-Jährigen liegt das Mediangehalt nach Entgeltatlas bei 3.530 Euro brutto im Monat. In der Altersgruppe der über 55-Jährigen steigt es auf 3.760 Euro brutto.
Wie in vielen Berufen gibt es auch im Gesundheits- und Sozialwesen noch deutliche Einkommensunterschiede nach Geschlecht. Während das Einkommen bei den Frauen bei einem Median von 3.414 Euro brutto im Monat liegt, ist dieser bei den Männer mit 4.481 Euro brutto um 70 Euro höher.
Alter | weiblich | männlich |
25 – 54 Jahre | 3.393 € | 4.436 € |
< 55 Jahre | 3.568 € | keine Daten |
Quelle: Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit
In diesen Städten verdient man besonders gut
Die dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit zugrundeliegenden Daten lassen keinen Rückschluss darauf zu, in welchen Städten man als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen besonders gut verdient. Die Stadtstaaten Hamburg (3.843 Euro) und Bremen (3.648 Euro) zeichnen sich allerdings durch ein Mediangehalt im oberen Bereich aus. Der Gehaltsvergleich nach Bundesland legt außerdem nahe, dass die Gehälter in süddeutschen Städten wie München und Stuttgart höher ausfallen als in ostdeutschen Städten. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass im Süden Deutschlands auch die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten höher sind.
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Im Vergleich mit anderen Berufen liegen die Gehälter für Fachwirte/-innen im Gesundheits- und Sozialwesen im mittleren Bereich. Sie verdienen zum Beispiel genauso viel wie Fachwirte/-innen im Bereich Alten- und Krankenpflege und etwas weniger als Sport-Fachwirte. Ihr mittleres Einkommen liegt jedoch unter dem von Pflegefachkräften in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie dem von Fachwirten/-innen im Erziehungswesen.
Beruf | Median-Gehalt |
Fachwirt/in Erziehungswesen | 4.853 € |
Pflegefachmann/ -frau | 3.944 € |
Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen | 3.548 € |
Fachwirt/in Alten- und Krankenpflege | 3.548 € |
Fachwirt/in Sport | 3.737 |
Quelle: Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit
Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen – Höhere Gehälter durch Fort- und Weiterbildungen
Mit einer Weiterbildung zum/zur Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen steigen Arbeitnehmer/innen in kaufmännischen, pädagogischen und pflegenden Berufen bereits die Karriereleiter hinauf. Wer seine Berufs- und Gehaltsaussichten noch weiter verbessern möchte, kann eine zusätzliche Weiterbildung zur Betriebswirtin oder zum Betriebswirt im Sozialwesen absolvieren. Damit steht man noch eine Stufe über Fachwirten/-innen.
Entspricht der absolvierte Lehrgang dem Kompetenzniveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR 6), steht Fachwirten/-innen auch ohne Abitur der Weg ins Hochschulstudium offen. Mit einem Bachelor in Betriebswirtschaftslehre oder einem Master of Business Administration (MBA) sind Absolventinnen und Absolventen auch auf europäischer Ebene gut aufgestellt.
Stellenangebote für Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen finden
Wer nach den passenden Jobs sucht, kann sich auf dem Stellenportal von Medi-Karriere umsehen. Hier geht es direkt zu unserer Suche mit zahlreichen Stellen als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen, Gesundheitsmanager/in Jobs und Gesundheitsökonom/in-Stellenangebote.
1. www.oeffentlichen-dienst.de/entgelttabelle/tvoed-b-vka.html (Abrufdatum 02.03.2022)
2. www.gehalt.de/beruf/fachwirt-im-gesundheits-und-sozialwesen (Abrufdatum 02.03.2022)
3. Entgelt für den Beruf: Fachwirt/in – Gesundheits- und Sozialwesen, web.arbeitsagentur.de (Abrufdatum 02.03.2022)