Fachkrankenpfleger arbeiten je nach Fachrichtung auf verschiedenen Stationen, zum Beispiel Anästhesie, Intensivpflege, Operations- oder Endoskopiedienst. Sie bereiten Patienten auf die jeweiligen Eingriffe vor, assistieren den zuständigen Ärzten während der Eingriffe, planen Abläufe, führen grundpflegerische Maßnahmen durch und betreuen die Patienten nach dem Eingriff.
Wie man Fachgesundheits- und Krankenpfleger werden kann, welche Voraussetzungen gefordert sind, was man in diesem Beruf verdient, wie der Berufsalltag aussieht und viele weitere Informationen gibt es in diesem Beitrag.
Fachkrankenpfleger/in – Voraussetzungen
Bei der Ausbildung zum Fachkrankenpfleger handelt es sich um eine berufliche Weiterbildung. Um diese durchführen zu können, benötigt man eine bereits abgeschlossene dreijährige Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder eine Ausbildung als Altenpfleger/in. Darüber hinaus wird teilweise eine sechsmonatige Berufspraxis vorausgesetzt.
Für den Beruf des Fachkrankenpflegers benötigt man insbesondere Einfühlungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und eine sorgfältige sowie selbstständige Arbeitsweise. Vor allem bei Operationen oder schwierigen Eingriffen haben viele Menschen große Angst, weshalb man viel Empathie in den Beruf mitbringen sollte. Weiterhin benötigen angehende Fachgesundheits- und Krankenpfleger eine sehr hohe psychische und physische Belastbarkeitsgrenze, da der Beruf sowohl körperlich anstrengend als auch seelisch belastend sein kann.
Fachkrankenpfleger/in – Inhalt und Dauer der Weiterbildung
Die Weiterbildung wird von staatlich anerkannten Bildungseinrichtungen und Akademien angeboten. In der Regel findet diese in berufsbegleitender Form statt und dauert zwei Jahre.
Es gibt verschiedene Bereiche, in denen die Weiterbildung zum Fachgesundheits- und Krankenpfleger durchgeführt werden kann:
- Operations- und Endoskopiedienst
- Intensivpflege und Anästhesie
- Klinische Geriatrie
- Nephrologie
- Onkologie
- Hygiene
- Palliativ- und Hospizpflege
- Psychiatrie
- Rehabilitation und Langzeitpflege
Inhalte und Dauer variieren
Die Dauer der Weiterbildung kann je nach Einrichtung und Fachbereich variieren. Der Unterricht umfasst etwa 720 - 780 Stunden, der berufspraktische Anteil beträgt 1.800 Stunden. Die Inhalte sind auf das Fachgebiet abgestimmt.
Je nachdem in welchem Bereich man die Weiterbildung macht, unterscheiden sich die Inhalte des Unterrichts. Grundlegende Inhalte, zum Beispiel allgemeines pflegerelevantes Grundwissen, Kommunikation, Gesundheitswissenschaft, Hygiene oder wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen werden aber in der Regel immer behandelt. Je nach Fachrichtung gibt es dann weitere Fachmodule. So lernen angehende Fachkrankenpfleger im Operationsdienst alles über die operative und endoskopische Pflege. In der Intensivpflege und Anästhesie belegen Pfleger in der Weiterbildung zum Beispiel Fächer zu Atmung, Herz-Kreislauf, Anästhesiepflege und Bewusstsein sowie Wahrnehmung und Bewegung. Der berufspraktische Teil wird auf den jeweiligen Stationen, also der Anästhesie, Intensivpflege oder im Operationsdienst usw. durchgeführt.
Abhängig von der Bildungseinrichtung kann man außerdem Zusatzqualifikationen erlangen, zum Beispiel mit einem zusätzlichen Strahlenschutzkurs.
Fachkrankenpfleger/in – Gehalt in der Weiterbildung
Während der Weiterbildung erhalten angehende Fachgesundheits- und Krankenpfleger keine Vergütung. Führt man die Weiterbildung berufsbegleitend durch, erhält man aber weiterhin sein reguläres Gehalt. In der Regel fallen für die Weiterbildung Lehrgangs- und Prüfungsgebühren an. Zur finanziellen Unterstützung kann man Förderung gemäß des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (Aufstiegs-BAföG) beantragen. Manchmal werden solche Weiterbildungen auch vom Arbeitgeber gefördert.
Fachkrankenpfleger/in – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Gehalt für Fachgesundheits- und Krankenpfleger/innen hängt von einigen Faktoren, wie Einrichtung, tarifgebundene oder -ungebundene Vergütung, Bundesland und Berufserfahrung ab. Arbeitet man in einem öffentlichen Krankenhaus, welches nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD-Pflege) vergütet, verdienen frisch ausgebildete Fachkrankenpfleger zum Beispiel ein Einstiegsgehalt von 3.373 € brutto im Monat (Stand 05/2023). Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit beträgt der Median, also das mittlere monatliche Bruttoentgelt, in Deutschland 4.255 € brutto bei einer Tätigkeit in Vollzeit. Die Verdienstspanne beträgt dabei 3.562 € bis 4.871 €.
Fachkrankenpfleger/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Fachkrankenpfleger können nach der Weiterbildung entweder in ihrem alten Beruf bleiben und lediglich ihr Aufgabengebiet erweitern oder auf einer anderen Station arbeiten, je nachdem in welchem Fachbereich sie die Weiterbildung abgeschlossen haben. Die konkreten Aufgaben hängen davon ab, in welchem Gebiet die Weiterbildung durchgeführt wurde und auf welcher Station man tätig ist.
Auf der Intensivstation sind Fachgesundheits- und Krankenpfleger zum Beispiel für die grundpflegerische Versorgung der Patienten zuständig. Dazu gehört insbesondere die Überwachung der Vitalfunktionen, aber auch das Verabreichen von Medikamenten. Weiterhin assistieren sie bei kleineren operativen Eingriffen oder führen den Verbandswechsel durch. In der Anästhesie unterstützen Fachkrankenpfleger die Narkoseärzte. Sie sind sowohl bei der Vorbereitung, der Durchführung als auch an der Nachbehandlung beteiligt. So überwachen sie zum Beispiel während der Narkose die Vitalfunktionen und betreuen die Patienten im Aufwachraum. Fachkrankenpfleger, die im Endoskopie- oder Operationsdienst tätig sind, sorgen für einen reibungslosen Ablauf der endoskopischen Eingriffe und Operationen. Sie bereiten Patienten auf die Eingriffe vor, assistieren den zuständigen Ärzten während der Eingriffe und pflegen sie anschließend.
Wie man sieht, sind die grundlegenden Aufgaben recht ähnlich. Als Fachkrankenpfleger führt man sämtliche grundpflegerische Maßnahmen durch, bereitet die Patienten auf die jeweiligen Eingriffe vor, assistiert dabei und betreut sie anschließend. Auch die Beratung von Patienten und Angehörigen gehört zu ihrem Aufgabengebiet. Unabhängig von der konkreten Station sind außerdem verwaltungstechnische Aufgaben, wie die Dokumentation, Teil des Arbeitsalltags.
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Fachkrankenpfleger/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Auch nach der Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger kann man sich weiterhin fortbilden. Neben den Fachweiterbildungen in Bereichen wie Hygiene oder Wundmanagement und Verbandstechniken, kann man eine Weiterbildung im administrativen Bereich durchführen, zum Beispiel zum Pflegedienstleiter oder Fachwirt im Gesundheitswesen. Somit kann man eine Leitungsposition anstreben und das Gehalt verbessern. Eine andere Möglichkeit ist das Studium. Mit Studiengängen wie Pflegewissenschaft oder Pflegemanagement erhält man tiefergehende Fachkenntnisse im Pflegesektor und kann ebenfalls eine höhere Position erreichen. Viele dieser Studiengänge werden außerdem berufsbegleitend oder in dualer Form angeboten. Somit verliert man keine wertvolle Praxiserfahrung und hat außerdem eine bessere finanzielle Sicherheit. Nach dem Studium kann man außerdem auch mit einer höheren Vergütung rechnen.
Fachkrankenpfleger/in – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeit hängt davon ab, bei welcher Einrichtung und auf welcher Station in einem Krankenhaus man arbeitet. Ist man zum Beispiel im Operationsdienst tätig, welche nur an Werktagen durchgeführt werden, kann man geregeltere Arbeitszeiten haben als auf anderen Stationen. Ebenso sieht es bei der Arbeit in Facharztpraxen oder bei der Betreuung von Patienten zu Hause aus. In anderen Bereichen muss man jedoch mit Schichtdienst und Wochenendarbeit rechnen.
Fachkrankenpfleger/in – Wo kann gearbeitet werden?
Fachgesundheits- und Krankenpfleger/innen haben verschiedene Möglichkeiten, wo sie eine Anstellung finden. Klassischerweise arbeiten sie in Krankenhäusern oder Kliniken. Sie können aber auch in Gesundheitszentren, Facharztpraxen, ambulanten Pflegediensten oder Kurzzeitpflegeeinrichtungen arbeiten. Darüber hinaus kann man in Pflegeeinrichtungen arbeiten, die darauf ausgelegt sind, Menschen zu Hause zu betreuen.
Passende Stellenangebote für Fachkrankenpfleger/innen
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e Fachkrankenpfleger/in?
- Wie viel verdient man als Fachkrankenpfleger/in?
- Was muss man als Fachkrankenpfleger/in wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Fachkrankenpfleger/in?
- Wie lange dauert die Weiterbildung zum/-r Fachkrankenpfleger/in?
- Was kann man nach der Fachkrankenpfleger/in Weiterbildung machen?
- Wie läuft die Fachkrankenpfleger/in Weiterbildung ab?
Ein/e Fachkrankenpfleger/in ist je nach Fachrichtung zum Beispiel in der Intensivpflege und Anästhesie oder im Operations- und Endoskopiedienst tätig. Je nach Bereich sind für die grundpflegerische Versorgung zuständig, überwachen Vitalfunktionen, verabreichen Medikamente, führen Verbandswechsel durch und assistieren bei operativen Eingriffen.
Der Verdienst als Fachkrankenpfleger/in hängt grundsätzlich von der Einrichtung, dem Tarifvertrag, dem Bundesland und der Berufserfahrung ab. Im öffentlichen Dienst können Fachkrankenpfleger/innen mit einem Einstiegsgehalt von 3.300 Euro brutto im Monat rechnen.
Als Fachkrankenpfleger/in muss man zum Beispiel den Ablauf verschiedener Operationen kennen, wissen wie Medikamente dosiert werden und wie die Vitalwerte überwacht werden. Weiterhin müssen sich Fachkrankenpfleger/innen mit den Hygienevorschriften auskennen und gut mit ängstlichen Patienten/-innen umgehen können.
In die Bewerbung als Fachkrankenpfleger/in gehört ein Anschreiben, ein Lebenslauf, die Zeugnisse und gegebenenfalls ein Deckblatt. Im Lebenslauf wird die berufliche Laufbahn in tabellarischer Form aufgelistet. Weiterhin gehören die Hard Skills in den Lebenslauf. Im Anschreiben beschreiben Bewerber/innen ihre Motivation und persönlichen Stärken. Bei den Zeugnissen sollte man sich lediglich auf die relevanten Zeugnisse und Zertifikate beschränken.
Die Weiterbildung als Fachkrankenpfleger/in kann je nach Anbieter variieren, in der Regel dauert sie zwei Jahre.
Als Fachkrankenpfleger/in arbeitet man typischerweise in Krankenhäusern und Kliniken. Sie können weiterhin in Gesundheitszentren, Facharztpraxen, ambulanten Pflegediensten oder Kurzzeitpflegeeinrichtungen arbeiten.
Der theoretische Unterricht der Weiterbildung umfasst 720 bis 780 Stunden. Zusätzlich findet ein berufspraktischer Teil statt, welcher 1.800 Stunden umfasst. In der Regel wird die Weiterbildung nebenberuflich durchgeführt. Weiterhin haben Pfleger/innen die Möglichkeit während der Weiterbildung weitere Zusatzqualifikationen zu erlangen, zum Beispiel durch einen Strahlenschutzkurs.
1. Fachkrankenpfleger, www.gesundheitsberufe.de (Abrufdatum: 06.05.2021)
2. Fachgesundheits- und Krankenpfleger, www.wikipedia.org (Abrufdatum: 06.05.2021)
3. Fachkrankenpfleger/in – Operations-/Endoskopiedienst, www.berufenet.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 06.05.2021)
4. Fachkrankenpfleger/in – Intensivpflege/Anästhesie, www.berufenet.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 06.05.2021)