Im Beruf Pflegeassistent/in beträgt das Durchschnittsgehalt 2.991 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 35.892 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 1.700 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Pflegeassistent/in von 20.400 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Pflegeassistent/in nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Ein Pflegeassistent, auch Gesundheits- und Pflegeassistent/in genannt, versorgt pflegebedürftige Menschen. Dabei kann es sich zum Beispiel um kranke Menschen, Senioren oder Menschen mit Behinderung handeln. Sie übernehmen grundpflegerische Maßnahmen, sowie die hauswirtschaftliche und ebenso die soziale Betreuung der Pflegebedürftigen. Zu ihrem Berufsalltag gehört es zum Beispiel Einkäufe zu erledigen, Speisepläne aufzustellen, zu kochen und das Essen zu servieren, sowie im Haushalt für Ordnung und Hygiene zu sorgen. Sie helfen den betroffenen Personen bei sämtlichen Aufgaben des alltäglichen Lebens und motivieren sie zu Bewegung und Freizeitaktivitäten. Dabei fördern sie stets die Eigenständigkeit der zu Betreuenden und stellen somit eine große Hilfe, sowie einen Ansprechpartner mit einem offenen Ohr, für die pflegebedürftigen Menschen dar.
Was man in diesem Beruf verdient, wird in diesem Artikel behandelt. Es geht unter anderem um das Gehalt in der Ausbildung, im Beruf, um die Tarifverträge und Unterschiede zwischen den Bundesländern.
Pflegeassistent – Gehalt in der Ausbildung
Die Ausbildung zum/-r Pflegeassistenten/-in ist eine schule Ausbildung, die in der Regel ein bis zwei Jahre dauert. Die Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss. Wie bei den meisten schulischen Ausbildungen, wird auch hier keine Vergütung gezahlt. Je nachdem an welcher Art von Schule man diese durchführt können verschiedene Kosten anfallen. Zum Beispiel verlangen private Schulen recht hohe Lehrgangsgebühren. An staatlichen Schulen ist die Ausbildung zwar kostenfrei, jedoch können Aufnahme- und Prüfungsgebühren anfallen. Des Weiteren müssen weitere Kosten, zum Beispiel für Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder Lebenshaltungskosten berücksichtigt werden.
In manchen Bundesländern ist allerdings trotzdem eine Ausbildungsvergütung möglich. So kann man beispielsweise monatlich 649 Euro im ersten Lehrjahr und 766 Euro im zweiten Lehrjahr verdienen.
Pflegeassistent – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Einstiegsgehalt kann stark variieren, da es von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Bei einem Pflegeassistent liegt dies im Schnitt bei 2.718 Euro – 3.420 Euro. Es spielen zum Beispiel das Bundesland, die Region und auch die konkrete Stadt eine erhebliche Rolle bezüglich der Vergütung. Denn im Westen sind die Gehälter in der Regel heute noch höher als im Osten, ebenso verdient man in Großstädten meist mehr als in Kleinstädten. Des Weiteren ist entscheidend, ob man bei einer staatlichen, kirchlichen oder privaten Einrichtung angestellt ist. Kirchliche und staatliche Einrichtungen sind nämlich tarifgebunden, zahlen in der Regel höhere Gehälter als private Einrichtungen und haben den Vorteil, dass man in regelmäßigen Abständen in den Entgeltstufen aufsteigt und somit automatisch mehr Geld verdient. Bei privaten Einrichtungen muss das Gehalt, sowie eine Gehaltserhöhung verhandelt werden, da diese nicht tarifgebunden sind. Möchte man sein Gehalt weiterhin steigern, kann man dies mithilfe von Weiterbildungen erreichen.
Pflegeassistent – Gehalt nach Art der Einrichtung
Ein/e Pflegeassistent/in kann in verschiedenen Einrichtungen tätig sein. Sie sind zum Beispiel in Krankenhäusern, Altenheimen, Einrichtungen zur Betreuung von Menschen mit Behinderung, ambulanten Alten- und Krankenpflegediensten oder auch in Privathaushalten angestellt. Wichtig für die Vergütung ist vor allem die Art der Einrichtung und somit die Tarifgebundenheit. So orientieren sich staatliche Einrichtungen am Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), kirchliche Einrichtungen haben eigene Arbeitervertragsrichtlinien (AVR), private Einrichtungen können dagegen eigene Gehälter festlegen.
Gehalt im öffentlichen Dienst
Bei einer öffentlichen Einrichtung gilt der TVöD. Im Bereich der Pflege wird ein Pflegeassistent in die Gruppe P5 eingeordnet und kann somit mit einer Vergütung von 2.718 Euro – 3.420 Euro rechnen, abhängig von der Berufserfahrung.
Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024 Quelle: TVÖD-P
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 6 P16 - 4.948,85 € 5.114,94 € 5.651,24 € 6.276,41 € 6.552,17 € P 15 - 4.847,09 € 4.999,09 € 5.379,10 € 5.833,89 € 6.007,57 € P 14 - 4.734,92 € 4.883,26 € 5.254,07 € 5.757,88 € 5.849,82 € P 13 - 4.622,78 € 4.767,43 € 5.129,03 € 5.390,13 € 5.457,55 € P 12 - 4.398,42 € 4.535,73 € 4.878,96 € 5.089,81 € 5.187,87 € P 11 - 4.174,11 € 4.304,05 € 4.628,90 € 4.844,63 € 4.942,71 € P 10 - 3.951,87 € 4.072,74 € 4.415,60 € 4.581,08 € 4.685,28 € P 9 - 3.770,53 € 3.951,87 € 4.072,74 € 4.305,27 € 4.403,33 € P 8 - 3.490,40 € 3.647,59 € 3.849,10 € 4.011,86 € 4.239,52 € P 7 - 3.304,69 € 3.490,40 € 3.776,15 € 3.919,00 € 4.066,15 € P 6 2.820,44 € 2.990,59 € 3.161,86 € 3.526,14 € 3.619,00 € 3.790,39 € P 5 2.718,00 € 2.950,63 € 3.019,01 € 3.133,28 € 3.219,01 € 3.420,40 €
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Die Caritas oder Diakonie orientieren sich an den AVR, welche an den TVöD angelehnt sind. So wird ein/e Pflegeassistent/in bei der Diakonie (nicht gültig für Nassau, Tarifgebiet Ost, Bayern und Hessen) in EG 4 eingruppiert und kann somit mit einem Einstiegsgehalt von 2.866,72 € rechnen. Nach langjähriger Berufszugehörigkeit kann dies auf bis zu 3149,09 € steigen.
Entgeltgruppe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
EG 1 | 2.224,05 € | 2.323,43 € | |||
EG 2 | 2.516,23 € | 2630,27 € | |||
EG 3 | 2.675,21 € | 2.806,33 € | 2.937,44 € | ||
EG 4 | 2.866,72 € | 30007,91 € | 3149,09 € | ||
EG 5 | 3107,22 € | 3261,06 € | 3.414,92 € | 3.568,76 € | |
EG 6 | 3.216,50 € | 3.379,26 € | 3.539,02 € | 3.698,79 € | |
EG 7 | 3.611,31 € | 3.791,27 € | 3.977,12 € | 4.162,95 € | 4.255,89 € |
EG 8 | 3.968,87 € | 4.173,46 € | 4.378,05 € | 4.582,62 € | 4.684,91 € |
EG 9 | 4.337,00 € | 4.560,55 € | 4.784,11 € | 5.007,66 € | 5.119,44 € |
EG 10 | 4.929,40 € | 5183,49 € | 5.437,59 € | 5.691,68 € | 5.818,73 € |
EG 11 | 5.597,58€ | 5.886,11 € | 6.174,63 € | 6.463,17 € | 6.607,44 € |
EG 12 | 5.897,63 € | 6201,63 € | 6.505,64 € | 6809,64 € | 6.961,64€ |
EG 13 | 6.664,83 € | 7.008,38 € | 7.351,92 € | 7.695,46 € | 7.867,25 € |
Gültig von 01.07.2024
Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen haben manchmal hauseigene Tarifverträge oder orientieren sich an den bestehenden Tarifverträgen, in der Regel sind sie jedoch nicht tarifgebunden und legen eigene Gehälter fest. Diese können zwar auch außertariflich besonders hoch ausfallen, in den meisten Fällen muss sich ein Pflegeassistent jedoch mit einem vergleichsweisen niedrigen Gehalt zufriedengeben. Eine pauschale Aussage ist hier dementsprechend nicht möglich. Wie hoch das Gehalt tatsächlich ausfällt hängt insbesondere von der wirtschaftlichen Lage und dem Budget der Einrichtung ab, denn private Einrichtungen stehen im Wettbewerb und sind daher auf Gewinne angewiesen. Oft fehlt den Einrichtungen daher die Möglichkeit für eine höhere Vergütung, es gibt aber auch einen Lichtblick. So werden häufig andere Benefits angeboten, zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge, die das Gehalt etwas ausgleichen können.
Pflegeassistent – Gehalt nach Bundesländern
Die Gehälter variieren sehr stark zwischen den Bundesländern. Das Durchschnittsgehalt eines/-r Pflegeassistent/in liegt bei 2.991 Euro brutto im Monat. An der Spitze steht Baden-Württemberg mit ganzen 3.181 Euro. Somit verdient ein Pflegeassistent über 200 Euro mehr als der bundesweite Durchschnitt und sogar fast 600 Euro mehr als ihre Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern. Diese erhalten nämlich mit rund 2.583 Euro das geringste Gehalt. Ebenfalls überdurchschnittlich gut verdient man mit etwa 3.000 Euro in Rheinland-Pfalz und Bayern, aber auch Nordrhein-Westfalen und Hamburg stellen mit 3.000 Euro attraktive Bundesländer dar. Neben Mecklenburg-Vorpommern verdient man in Brandenburg und Sachsen eher wenig als Pflegeassistent, denn dort liegt der Mittlerwert bei ca. 2.600 Euro. Diese Gehälter liegen somit rund 350 Euro unter dem bundesweiten Mittelwert. Wie man sieht macht es einen großen Unterschied in welchem Bundesland man lebt und arbeitet.
In der Abbildung sind der bundesweite Mittelwert von 2.991 Euro, sowie die Medianwerte (mittleres monatliches Bruttoentgelt) der Bundesländer zu sehen.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Pflegeassistent – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Die Einrichtung und das Bundesland haben bereits einen erheblichen Einfluss auf die Vergütung, es gibt jedoch noch weitere Faktoren. So spielen auch das Alter und Geschlecht eine Rolle bei dem Gehalt. Im Alter verdient man meist mehr, weil man in der Regel lange im Beruf tätig war und dementsprechend viel Erfahrung gesammelt hat. Dies wird mir einer höheren Vergütung belohnt. So steigt das Gehalt von 2.849 Euro bei unter 25-Jährigen auf 3.000 Euro im Alter von 25 – 54. Insbesondere bei tariflich geregelten Gehältern ist die stetige Steigerung des Gehalts garantiert. Des Weiteren beeinflusst das Geschlecht heute noch das Gehalt. Im Gesamtschnitt verdienen Frauen um die 100 Euro weniger als Männer, im Alter ab 55 Jahren beträgt die Differenz sogar knapp 330 Euro.
Die Tabelle stellt die Durchschnittswerte nach Geschlecht und Alter, sowie im Gesamtschnitt, dar.
Alterskategorie | weiblich | männlich | Gesamt |
<25 Jahre | 2.856 € | 2.834 € | 2.849 € |
25-54 Jahre | 2.954 € | 3.108 € | 3.000 € |
55+ Jahre | 3.003 € | 3.338 € | 3.082 € |
Gesamt | 2.991 € | 2.991 € | 2.991 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Pflegeassistent – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Das Gehalt eines/-r Pflegeassistent/in liegt im Vergleich mit anderen medizinischen Ausbildungsberufen eher im unteren Bereich des Gehaltsspektrums. Sie verdienen zwar mehr als Medizinische Fachangestellte, Altenpflegehelfer oder Masseure, aber deutlich weniger als beispielsweise Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegedienstleiter oder Medizininformatiker.
Beruf | Bruttogehalt |
Medizininformatiker/in | 5.211 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.284 € |
Operationstechnische/r Assistent/in | 4.314 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 4.394 € |
Altenpfleger/in | 3.611 € |
Medizintechniker/in | 4.452 € |
Ergotherapeut/in | 3.119 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.778 € |
Masseur/in | 2.717€ |
Altenpflegehelfer/in | 2.635 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Wer sein Gehalt erhöhen und sich beruflich Weiterbilden möchte, hat verschiedene Optionen. Je nach persönlichem Interesse kann sich ein Pflegeassistent auf einen bestimmten Bereich spezialisieren, sich im organisatorischen Bereich weiterbilden und somit sogar eine Leitungsposition anstreben oder ein Studium durchführen. Mithilfe von Weiterbildungen erlangt man weitreichende Qualifikationen, kann sein Aufgabenfeld ausdehnen und mehr Verantwortung tragen. Dies wird natürlich mit einem höheren Gehalt entlohnt.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Als Pflegeassistent/in kann man sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren und tiefergehende Kenntnisse erhalten. So kann man sich zum Beispiel auf das Thema Ernährung und Diätwesen, Hauswirtschaft oder Menschen mit Demenzerkrankung fokussieren. Somit ist man auf dem neusten Stand des Wissens in seinem Fachbereich und kann mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen.
Dies sind einige Beispiele für eine Fachweiterbildung:
- Kranken-, Altenpflege
- Hauswirtschaft / Fachhauswirtschafter/in
- Küchenwesen
- Diätwesen, Ernährung
- Kranken-, Altenbetreuung – Menschen mit Demenzerkrankung
- Ambulante Pflege, Haus- und Familienpflege
Administrative Weiterbildungen
Mit einer administrativen Weiterbildung kann sich ein Pflegeassistent vor allem auf organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben konzentrieren. Mit diesen Qualifikationen kann man weitaus mehr administrative Aufgaben übernehmen und sich für eine Leitungsposition qualifizieren. Dies geht mit einem hohen Maß an Verantwortung einher und bringt dementsprechend ein höheres Gehalt mit sich.
Folgende Möglichkeiten gibt es:
- Hauswirtschaftliche/r Betriebsleiter/in
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
- Fachwirt/in Organisation und Führung
- Betriebswirt/in Hauswirtschaft
Studium
Wem eine Weiterbildung nicht ausreicht, der kann ein Studium in Betracht ziehen. Somit kann man weitaus mehr Fachkenntnisse erlangen und sich für eine höhere Position oder sogar einen anderen Fachbereich qualifizieren. Besonders interessant ist für viele das duale Studium, da es einige Vorzüge mit sich bringt. Zum Beispiel sammelt man auch während des Studiums wertvolle Berufserfahrung, kann das Gelernte sofort in der Praxis anwenden und erhält eine Vergütung. Ob ein duales Studium möglich ist hängt jedoch von der konkreten Hochschule und dem Studiengang ab. Voraussetzung für das Studium ist in der Regel das Abitur, manchmal gibt es aber auch die Möglichkeit ohne Abitur zu studieren, sollte dies nicht vorhanden sein, zum Beispiel auf Basis der Ausbildung und einer gewissen Zeit der Berufserfahrung. Die Zulassungsbestimmung ist jedoch ebenfalls von der Hochschule abhängig.
Diese Studiengänge könnte ein Pflegeassistent in Betracht ziehen:
- Pflegemanagement, -wissenschaft
- Ernährungswissenschaft, Ökotrophologie
- Gesundheitsförderung, -pädagogik
- Gesundheitsmanagement, -ökonomie
- Public Health
- Soziale Arbeit
Interesse an weiteren medizinischen Ausbildungsberufen und ihren Gehältern? Hier geht es zu der Übersicht zu Gehaltsartikel von verschiedenen medizinischen Berufen auf Medi-Karriere unter Gehalt.