Als Diätassistent erstellt man Diät- und Ernährungspläne für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Ernährung umstellen müssen oder im Allgemeinen auf eine gesündere Ernährung achten wollen. Eine Ernährungsumstellung ist eine schwierige Angelegenheit, daher ist es hilfreich einen Experten an seiner Seite zu haben. Bei einer Diät geht es aber nicht gezwungenermaßen um die Gewichtsabnahme und um Verzicht, sondern schlichtweg um eine Anpassung der Ernährung an die individuellen Bedürfnisse. Dabei arbeitet ein Diätassistent eng mit Ärzten zusammen und setzt dessen Diätverordnungen um. In ihrem Berufsalltag ermitteln sie den aktuellen Ernährungszustand, errechnen den Energie- und Nährstoffbedarf und entwickeln daraufhin einen Diättherapieplan.
Was verdient ein Diätassistent? In diesem Artikel geht es um das Gehalt in der Ausbildung und im Beruf, die Tarifverträge, sowie um das Gehalt nach Bundesland, Alter und Geschlecht.
Diätassistent/in – Gehalt in der Ausbildung
Wer Diätassistent werden möchte, braucht in der Regel die mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen Ausbildung. Die Ausbildung findet an Berufsfachschulen statt und beträgt drei Jahre. Eine Vergütung gibt es nur, wenn man die Ausbildung an einer Schule durchführt, die an eine Einrichtung in öffentlicher Trägerschaft angeschlossen ist, also zum Beispiel ein öffentliches Krankenhaus. Handelt es sich um eine private oder kirchliche Einrichtung findet, wie bei vielen schulischen Ausbildungen, leider keine Vergütung statt. Des Weiteren können Kosten für die Ausbildung anfallen. Insbesondere wenn man diese an einer privaten Schule durchführt, müssen relativ hohe Lehrgangsgebühren berücksichtigt werden. Staatliche Schulen sind kostenfrei, jedoch werden hier manchmal Aufnahme- und Prüfungsgebühren erhoben. Sollte es eine Vergütung in einer öffentlichen Einrichtung geben, richtet sich diese nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD):
Ausbildungsjahr | Bruttoentgelt |
1 | 1.015 € |
2 | 1.075 € |
3 | 1.172 € |
Diätassistent/in – Einstiegsgehalt
Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt als Diätassistent bei 1.800 Euro – 2.700 Euro brutto pro Monat. Das Einstiegsgehalt kann sehr unterschiedlich ausfallen, da es von einigen Faktoren beeinflusst wird, wie zum Beispiel von Bundesland, Stadt, sowie Größe und Art der Einrichtung.
Zwischen den verschiedenen Einrichtungen gibt es erhebliche Gehaltsunterschiede, da die Tarifgebundenheit eine große Rolle spielt. Bei einer staatlichen Einrichtung kann ein Diätassistent mit rund 2.600 Euro rechnen, bei einer kirchlichen Einrichtung wie der Diakonie kriegt man sogar knapp 3.200 Euro. Tariflich geregelte Gehälter sind festgelegt und fallen meist höher aus als bei privaten Einrichtungen. Diese sind nämlich nicht tarifgebunden und können selbst entscheiden wie hoch das Gehalt ausfällt. Ein Tarifvertrag hat weiterhin den Vorteil, dass es nicht lange beim Einstiegsgehalt bleibt. Mit den Jahren steigt man in den Entgeltstufen auf und verdient somit automatisch mehr Geld. Wer sein Gehalt weiterhin verbessern möchte, kann eine Weiterbildung durchführen, denn mit dieser kann man in den Entgeltgruppen aufsteigen.
Diätassistent/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Als Diätassistent kann man in Krankenhäusern, ambulanten Schwerpunktpraxen oder Rehabilitationskliniken arbeiten. Unterschieden wird dabei, ob es eine staatliche, kirchliche oder private Einrichtung ist. Private Einrichtungen sind nämlich nicht tarifgebunden und legen eigene Gehälter fest. Staatliche Einrichtungen orientieren sich an dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), kirchliche Einrichtungen wie die Diakonie oder Caritas nutzen die sogenannten Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Die Tarife der AVR sind in der Regel an den TVöD angelehnt, fallen manchmal sogar etwas höher aus. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass tariflich geregelte Gehälter höher sind als privat festgelegte Gehälter. Eine weiter Möglichkeit ist die Selbstständigkeit mit einer eigenen Praxis.
Gehalt im öffentlichen Dienst
Beim TVöD kann ein Diätassistent in Gruppe E 7, je nach Berufserfahrung, mit 2.733 bis 3.421 Euro rechnen.
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe | 6. Stufe |
E 15Ü | 6.122 € | 6.795 € | 7.432 € | 7.856 € | 7.955 € | |
E 15 | 5.017 € | 5.358 € | 5.738 € | 6.258 € | 6.792 € | 7.144 € |
E 14 | 4.542 € | 4.851 € | 5.255 € | 5.703 € | 6.202 € | 6.560 € |
E 13 | 4.187 € | 4.526 € | 4.911 € | 5.329 € | 5.822 € | 6.089 € |
E 12 | 3.752 € | 4.142 € | 4.597 € | 5.102 € | 5.695 € | 5.977 € |
E 11 | 3.622 € | 3.980 € | 4.317 € | 4.682 € | 5.182 € | 5.463 € |
E 10 | 3.492 € | 3.773 € | 4.092 € | 4.438 € | 4.823 € | 4.950 € |
E 9c | 3.099 € | 3.604 € | 3.908 € | 4.238 € | 4.597 € | 4.712 € |
E 9b | 3.099 € | 3.341 € | 3.619 € | 3.925 € | 4.261 € | 4.542 € |
E 9a | 3.099 € | 3.306 € | 3.363 € | 3.556 € | 3.909 € | 4.049 € |
E 8 | 2.910 € | 3.104 € | 3.239 € | 3.373 € | 3.518 € | 3.587 € |
E 7 | 2.733 € | 2.957 € | 3.091 € | 3.226 € | 3.353 € | 3.421 € |
E 6 | 2.683 € | 2.867 € | 2.997 € | 3.125 € | 3.250 € | 3.314 € |
E 5 | 2.576 € | 2.755 € | 2.875 € | 3.003 € | 3.122 € | 3.184 € |
E 4 | 2.456 € | 2.637 € | 2.789 € | 2.883 € | 2.978 € | 3.033 € |
E 3 | 2.418 € | 2.613 € | 2.660 € | 2.768 € | 2.850 € | 2.924 € |
E 2Ü | 2.261 € | 2.487 € | 2.569 € | 2.677 € | 2.752 € | 2.807 € |
E 2 | 2.242 € | 2.439 € | 2.486 € | 2.555 € | 2.704 € | 2.861 € |
E 1 | 2.015 € | 2.048 € | 2.090 € | 2.129 € | 2.229 € |
Quelle: TVöD-B, ab April 2022
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Bei den AVR der Diakonie (ohne Nassau, Tarifgebiet Ost, Hessen und Bayern) wird ein Diätassistent in Gruppe 7 eingeordnet und verdient somit, abhängig von der Berufszugehörigkeit, 3.257 bis 3.845 Euro. Somit hat man bei der Diakonie die besten Gehaltsaussichten
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe |
EG 1 | 1.939 € | 2.033 € | |||
EG 2 | 2.216 € | 2.325 € | |||
EG 3 | 2.367 € | 2.492 € | 2.617 € | ||
EG 4 | 2.550 € | 2.684 € | 2.818 € | ||
EG 5 | 2.778 € | 2.924 € | 3.071 € | 3.217 € | |
EG 6 | 2.885 € | 3.037 € | 3.189 € | 3.340 € | |
EG 7 | 3.257 € | 3.425 € | 3.593 € | 3.761 € | 3.845 € |
EG 8 | 3.586 € | 3.771 € | 3.955 € | 4.140 € | 4.233 € |
EG 9 | 3.918 € | 4.120 € | 4.322 € | 4.524 € | 4.625 € |
EG 10 | 4.454 € | 4.683 € | 4.913 € | 5.142 € | 5.257 € |
EG 11 | 5.057 € | 5.318 € | 5.579 € | 5.840 € | 5.970 € |
EG 12 | 5.329 € | 5.603 € | 5.878 € | 6.153 € | 6.290 € |
EG 13 | 6.022 € | 6.332 € | 6.643 € | 6.953 € | 7.108 € |
Quelle: AVR Diakonie Gehaltstabelle, ab Januar 2022
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen legen in der Regel eigene Gehälter fest, da sie nicht tarifgebunden sind. Sie können sich zwar ebenfalls an den bestehenden Tarifverträgen orientieren, das stellt jedoch eher die Ausnahme dar. Da sie unter einem erheblichen Wettbewerbsdruck stehen und gewinnorientiert arbeiten müssen, bleibt leider oft nicht das nötige Budget übrig, um das Personal besser zu entlohnen. Bei einer Gehaltsverhandlung kann man versuchen das Beste herauszuholen, in der Regel muss man sich aber mit einem eher geringen Gehalt zufriedengeben. Häufig bieten private Einrichtungen aber andere Benefits an, zum Beispiel Vergünstigungen beim Mittagessen in der Kantine, ein Job-Ticket oder eine betriebliche Altersvorsorge. Diese Benefits können ein kleiner Ausgleich zum niedrigeren Gehalt sein.
Diätassistent/in – Gehalt nach Bundesländern
Nach dem Onlineportal gehalt.de verdient ein Diätassistent im Durchschnitt 2.608 Euro brutto im Monat. Betrachtet man die Gehälter der einzelnen Bundesländer sind erhebliche Gehaltsunterschiede zu sehen. Demnach verdient ein Diätassistent in Hessen mit 2.900 Euro besonders gut. Weiterhin sind Baden-Württemberg, Hamburg und Bayern besonders attraktive Bundesländer, denn da beträgt das Gehalt im Schnitt etwa 2.800 bis 2.700 Euro. Eher gering ist das Gehalt dagegen vor allem im Osten Deutschlands. So fällt das Gehalt in Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit rund 2.100 bis 2.000 Euro unterdurchschnittlich aus. Am schlechtesten verdient man in Mecklenburg, dort sind es gerade mal 1.984 Euro und somit über 900 Euro weniger als in Hessen.
In der Abbildung sind der bundesweite Mittelwert, sowie die Durchschnittsgehälter der jeweiligen Bundesländer zu sehen.
Quelle: gehalt.de
Diätassistent/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Weitere Einflussfaktoren sind das Alter und Geschlecht. Das Alter beeinflusst das Gehalt, da man in höherem Alter in der Regel viel Berufserfahrung gesammelt hat. Somit ist man in der Lage selbstständiger zu arbeiten, kann viele Aufgaben und Verantwortung übernehmen oder hat vielleicht sogar eine Weiterbildung abgeschlossen. Daher verdient man mit den Jahren meist mehr Geld. Ein Diätassistent verdient zum Beispiel im Alter von 25 bis 54 Jahren 2.982 Euro, ab 55 Jahren sind es 3.927 Euro und somit rund 900 Euro mehr. Für die unter 25-Jährigen gibt es leider keine Daten, da die Zahl der Beschäftigten zu gering ist. Des Weiteren beeinflusst das Geschlecht auch heute noch das Gehalt, denn Frauen verdienen in den meisten Berufen immer noch weniger als Männer. So ist es auch beim Diätassistenten der Fall. Eine Diätassistentin verdient im Schnitt 500 Euro weniger als ein Diätassistent.
Alterskategorie | Bruttoentgelt |
< 25 Jahre | keine Daten* |
25 – 54 Jahre | 2.982 € |
55 + Jahre | 3.927 € |
Gesamt | 3.033 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Diätassistent/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Laut der Bundesagentur für Arbeit liegt der Median (mittleres monatliches Bruttoentgelt) bei 3.033 Euro. Demnach liegt das Gehalt im Vergleich mit anderen Berufen im Gesundheitswesen im mittleren Bereich. Ein Diätassistent verdient zwar nicht so viel wie ein Medizininformatiker, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Heilerziehungspfleger, aber deutlich mehr als ein Ergotherapeut, Sozialassistent oder eine Medizinische Fachangestellte (MFA).
Beruf | Bruttogehalt |
Medizininformatiker/in | 5.211 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.284 € |
Fachkrankenpfleger im OP | 4.101 € |
Heilerziehungspfleger/in | 3.669 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 3.645 € |
Diätassistent/in | 3.033 € |
Ergotherapeut/in | 2.801 € |
Sozialassistent/in | 2.657 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.496 € |
Altenpflegehelfer/in | 2.241 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Wer sein Gehalt verbessern und sich beruflich weiterentwickeln will, ist mit einer Weiterbildung genau auf dem richtigen Weg. Gerade im Gesundheitswesen ist dies zu empfehlen, da stets neue Erkenntnisse und neues Wissen hinzukommen. Somit bleibt man auf dem neusten Stand, kann sein Fachwissen tiefgründig erweitern, sein Aufgabenfeld ausdehnen und mehr Verantwortung übernehmen. Daher stellt nicht nur das Gehalt eine Motivation für eine Weiterbildung dar. Je nachdem, wo das persönliche Interesse liegt gibt es vielfältige Möglichkeiten sich weiterzubilden.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Mit diesen Weiterbildungen kann man sich auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisieren und sein Fachwissen erweitern. So kann man zum Beispiel im Bereich der Hygiene mehr Verantwortung übernehmen, sich auf Diabetes oder die Vegetarische Ernährung fokussieren oder Lehrer an Berufsfachschulen werden.
- Ernährungsberater/in
- Diabetesberater/in
- Vollwert- und vegetarische Ernährung
- Diätküche
- Gemeinschaftsverpflegung
- Lebensmittel-, Küchenhygiene
- Techniker/in Ernährungs- und Versorgungsmanagement
- Lehrkraft für Schulen im Gesundheitswesen
Administrative Weiterbildungen
Bei einer administrativen Weiterbildung geht es insbesondere um organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben. Ein Diätassistent kann somit weitere Aufgaben in der Administration übernehmen und sogar eine Leitungsposition anstreben.
- Verpflegungsmanager/in (Diätküchenleiter/in)
- Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen
- Betriebswirt/in Management im Gesundheitswesen
Studium
Eine weitere Möglichkeit der Weiterbildung ist das Studium. Damit erlangt man weitreichendes Wissen und Fachkenntnisse und kann sich für eine höhere Position qualifizieren. Für viele bereits Berufstätige ist ein duales Studium besonders attraktiv, da es einige Vorteile mit sich bringt. So bleibt man bei einem dualen Studium im Berufsalltag tätig, sammelt weiterhin Berufserfahrung und kann die Theorie direkt in der Praxis umsetzen. Außerdem ist die Vergütung sehr hilfreich, da man somit auch während des Studiums eine finanzielle Grundlage hat. Ob ein Studiengang in dualer Form angeboten wird, hängt von der konkreten Hochschule ab. Ebenso sieht es mit der Zulassung aus. In der Regel wird das Abitur vorausgesetzt, es gibt jedoch teilweise die Möglichkeit mit einer Ausbildung und entsprechender Berufserfahrung eine fachgebundenen Zugangsberechtigung, zum Beispiel mithilfe einer Eignungsprüfung, zu erwerben.
Diese Studiengänge könnte ein Diätassistent in Betracht ziehen:
- Ernährungswissenschaft
- Gesundheitsmanagement, -ökonomie
- Gesundheitsförderung, -pädagogik
- Public Health
Neugierig auf weitere Berufe im Gesundheitswesen und ihre Gehaltsaussichten? Eine Übersicht der Gehaltsartikel zu verschiedenen medizinischen Ausbildungsberufen gibt es auf Medi-Karriere unter Gehalt.