Wie hoch das Gehalt als Psychologe und Psychologin ausfällt, kann stark variieren. Insbesondere da Psychologen/-innen in so vielen unterschiedlichen Branchen und Unternehmen arbeiten können, sind nicht nur die Berufsaussichten, sondern auch die Gehaltsaussichten entsprechend vielfältig. Wie der Verdienst von Psychologen/-innen konkret aussieht – nach Einrichtung, Tarifvertrag, Bundesland sowie Geschlecht und Alter – ist in dieser Übersicht zusammengefasst.
Psychologe/-in – Gehalt während des Studiums
Die Ausbildung als Psychologe/-in besteht aus einem Bachelor-Studium der Psychologie und gegebenenfalls einem aufbauenden Master-Studium. Eine Vergütung gibt es während des Studiums von Psychologen/-innen nicht. Je nachdem, an welcher Hochschuleinrichtung man das Studium absolviert, können recht hohe Kosten anfallen. Dazu gehören zum Beispiel Studiengebühren an privaten Hochschulen, Kosten für Lernmaterialien, Umzugs- oder Fahrtkosten sowie Kosten für die Unterkunft bei einem Umzug.
Um solche Kosten tragen zu können, besteht die Möglichkeit eines Nebenjobs oder man kann versuchen, BAföG zu beantragen. Wem dieses zusteht, hängt von der Wohnsituation, dem eigenem Einkommen (falls vorhanden) sowie dem Einkommen der Eltern ab.
Psychologe/-in – Einstiegsgehalt nach dem Studium
Das Einstiegsgehalt kann zwischen 3.100 und 5.300 Euro liegen. Da ein/ Psychologe/-in nicht nur in der Therapie, sondern in zahlreichen anderen Bereichen tätig werden kann, ist es schwer, ein konkretes Einstiegsgehalt festzulegen. Dieses hängt somit zum einen von der Branche, zum anderen auch von der konkreten Einrichtung oder dem Unternehmen ab. Größe und eine eventuelle Tarifgebundenheit sind große Einflussfaktoren in Bezug auf die Einrichtung.
Weiterhin hängt das Einstiegsgehalt maßgeblich von dem Abschluss und der angestrebten Stelle ab. Psychologen /-innen mit Master-Abschluss und entsprechenden Kenntnissen können natürlich ein weitaus höheres Einstiegsgehalt erwarten als Psychologen/-innen mit Bachelor-Abschluss. Daher ist die angegebene Gehaltsspanne lediglich als grobe Orientierung zu sehen, denn das individuelle Gehalt kann sowohl niedriger als auch höher ausfallen.
Ausbildungsplätze als Psychologe/ Psychologin
Psychologe/-in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Psychologen/-innen können, wie bereits erwähnt, in verschiedensten Branchen und Einrichtungen tätig werden. Sie können zum Beispiel in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken, psychologischen Praxen, Kinder- und Erziehungsheimen, sozialen Beratungsstellen, ambulanten sozialen Diensten, in der Forschung und Lehre oder bei allgemeinbildenden und beruflichen Schulen oder Justizbehörden arbeiten. Auch in der Medien- und Marketingbranche sowie im Personalwesen ist eine Anstellung möglich.
Neben der Branche ist ebenfalls entscheidend, ob es sich um eine öffentliche, kirchliche oder private Einrichtung handelt und ob diese tarifgebunden ist oder nicht. Wie die Gehälter sich nach Art der Einrichtung unterscheiden, wird in den folgenden Abschnitten genauer erläutert.
Gehalt bei öffentlichen Einrichtungen
In einer öffentlichen Einrichtung richten sich die Gehälter nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Psychologen/-innen werden je nach Abschluss in Entgeltgruppe 9 bis 11 eingeordnet. In Entgeltgruppe 9 verdienen sie 3.099 bis 4.049 Euro, in Entgeltgruppe 11 sind es 3.622 Euro bis 5.463 Euro.
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe | 6. Stufe |
E 15Ü | 6.122 € | 6.795 € | 7.432 € | 7.856 € | 7.955 € | |
E 15 | 5.017 € | 5.358 € | 5.738 € | 6.258 € | 6.792 € | 7.144 € |
E 14 | 4.542 € | 4.851 € | 5.255 € | 5.703 € | 6.202 € | 6.560 € |
E 13 | 4.187 € | 4.526 € | 4.911 € | 5.329 € | 5.822 € | 6.089 € |
E 12 | 3.752 € | 4.142 € | 4.597 € | 5.102 € | 5.695 € | 5.977 € |
E 11 | 3.622 € | 3.980 € | 4.317 € | 4.682 € | 5.182 € | 5.463 € |
E 10 | 3.492 € | 3.773 € | 4.092 € | 4.438 € | 4.823 € | 4.950 € |
E 9c | 3.099 € | 3.604 € | 3.908 € | 4.238 € | 4.597 € | 4.712 € |
E 9b | 3.099 € | 3.341 € | 3.619 € | 3.925 € | 4.261 € | 4.542 € |
E 9a | 3.099 € | 3.306 € | 3.363 € | 3.556 € | 3.909 € | 4.049 € |
E 8 | 2.910 € | 3.104 € | 3.239 € | 3.373 € | 3.518 € | 3.587 € |
E 7 | 2.733 € | 2.957 € | 3.091 € | 3.226 € | 3.353 € | 3.421 € |
E 6 | 2.683 € | 2.867 € | 2.997 € | 3.125 € | 3.250 € | 3.314 € |
E 5 | 2.576 € | 2.755 € | 2.875 € | 3.003 € | 3.122 € | 3.184 € |
E 4 | 2.456 € | 2.637 € | 2.789 € | 2.883 € | 2.978 € | 3.033 € |
E 3 | 2.418 € | 2.613 € | 2.660 € | 2.768 € | 2.850 € | 2.924 € |
E 2Ü | 2.261 € | 2.487 € | 2.569 € | 2.677 € | 2.752 € | 2.807 € |
E 2 | 2.242 € | 2.439 € | 2.486 € | 2.555 € | 2.704 € | 2.861 € |
E 1 | 2.015 € | 2.048 € | 2.090 € | 2.129 € | 2.229 € |
Quelle: TVöD-B, ab April 2022
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
In kirchlichen Einrichtungen wie der Diakonie oder Caritas gelten die jeweiligen Tarifverträge der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Bei der Diakonie können Psychologen/-innen zum Beispiel in Entgeltgruppe 9 bis 12 eingeordnet werden, abhängig von der konkreten Stelle. In Entgeltgruppe 9 sind alle Mitarbeiter/innen der Bereiche Therapie, Seelsorge und Beratung angesiedelt. Der Verdienst liegt hier bei 3.918 bis 4.625 Euro. Psychologen/-innen, die in ihrer Stellenbeschreibung wissenschaftliche Kenntnisse und Methodenkompetenzen benötigen, werden in EG 12 eingeordnet und verdienen 5.329 bis 6.290 Euro.
Entgeltgruppe | 1. Stufe | 2. Stufe | 3. Stufe | 4. Stufe | 5. Stufe |
EG 1 | 1.939 € | 2.033 € | |||
EG 2 | 2.216 € | 2.325 € | |||
EG 3 | 2.367 € | 2.492 € | 2.617 € | ||
EG 4 | 2.550 € | 2.684 € | 2.818 € | ||
EG 5 | 2.778 € | 2.924 € | 3.071 € | 3.217 € | |
EG 6 | 2.885 € | 3.037 € | 3.189 € | 3.340 € | |
EG 7 | 3.257 € | 3.425 € | 3.593 € | 3.761 € | 3.845 € |
EG 8 | 3.586 € | 3.771 € | 3.955 € | 4.140 € | 4.233 € |
EG 9 | 3.918 € | 4.120 € | 4.322 € | 4.524 € | 4.625 € |
EG 10 | 4.454 € | 4.683 € | 4.913 € | 5.142 € | 5.257 € |
EG 11 | 5.057 € | 5.318 € | 5.579 € | 5.840 € | 5.970 € |
EG 12 | 5.329 € | 5.603 € | 5.878 € | 6.153 € | 6.290 € |
EG 13 | 6.022 € | 6.332 € | 6.643 € | 6.953 € | 7.108 € |
Quelle: AVR Diakonie Gehaltstabelle, ab Januar 2022
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen richten sich in der Regel nicht nach Tarifverträgen, sondern legen eigene Gehälter fest, beziehungsweise verhandeln diese individuell mit dem/der Arbeitnehmer/in. Das Gehalt kann dementsprechend sehr unterschiedlich ausfallen, abhängig von Branche, Größe der Einrichtung und wirtschaftlicher Situation.
Im Pflegebereich fallen außertarifliche Gehälter tendenziell geringer aus als tarifliche Gehälter. In anderen Branchen kann man dagegen mit einem höheren Gehalt rechnen. Bei einer Selbstständigkeit mit eigener Praxis hängt der Umsatz maßgeblich von Patientenstamm, Mietkosten der Praxis, den damit einhergehenden Fixkosten und weiteren Ausgaben ab.
Psychologe/-in – Gehalt nach Bundesländern
Psychologen/-innen verdienen im Schnitt 5.037 Euro brutto im Monat. Das höchste Gehalt gibt es in Baden-Württemberg und Hessen, denn dort liegt der Durchschnitt bei rund 5.450 Euro. Das niedrigste Gehalt gibt es mit 3.883 Euro in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gehaltsspanne zwischen den Bundesländern beträgt demnach bis zu etwa 1.500 Euro.
Weitere attraktive Bundesländer sind Hamburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen, denn dort verdienen Psychologen/-innen um die 5.100 bis 5.300 Euro. Weit unterm Durchschnitt liegen dagegen die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. In diesen Bundesländern verdient man als Psychologe/-in um die 4.000 Euro und somit etwa 1.000 Euro weniger als der Durchschnitt Deutschlands.
Das Diagramm zeigt die Durchschnittsgehälter der Bundesländer und den Gesamtdurchschnitt Deutschlands in Orange.
Quelle: Gehalt.de
In diesen Städten verdient man besonders gut
Nicht nur das Bundesland, sondern auch die Stadt, in der man als Psychologe/-in tätig ist, kann einen erheblichen Einfluss auf das Gehalt haben. So verdienen Psychologen/-innen laut einem bekannten Onlineportal in Stuttgart ein Jahresgehalt von 47.800 Euro und somit das höchste Gehalt im Vergleich mit anderen Städten. In München und Köln liegt das Durchschnittsgehalt bei 47.400 Euro, in Bonn bei 46.900 Euro und in Dresden bei 45.900 Euro. Auch in Bochum, Hamburg, Duisburg, Bremen und Bielefeld gibt es eine Vergütung um die 45.000 Euro im Jahr. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Gehälter in Großstädten höher ausfallen als in kleineren Städten.
Psychologe/Psychologin – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Zusätzlich zu Einrichtung und Bundesland sind das Alter und das Geschlecht weitere Einflussfaktoren auf das Gehalt. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das Gehalt von Psychologen/-innen im Median bei 4.626 Euro brutto im Monat. Im Alter von 25 bis 54 Jahren liegt es bei 4.386 Euro, im Alter von 55 Jahren bei 6.302 Euro. So kann das Gehalt im Laufe der Berufskarriere mit steigender Berufserfahrung um rund 2.000 Euro steigen.
Für die unter 25-Jährigen gibt es keine Daten, da die Zahl der Beschäftigten zu gering ist. Aufgrund des längeren beruflichen Werdegangs werden viele Psychologen/-innen erst ab Mitte 20 berufstätig. Wie in so vielen Berufen ist die Gehaltsspanne zwischen den Geschlechtern auch bei Psychologen/-innen noch recht hoch. So verdienen Arbeitnehmer mittleren Alters über 500 Euro mehr als Arbeitnehmerinnen. Im Gesamtschnitt liegt die Differenz bei rund 1.000 Euro zum Vorteil der Männer.
In der Tabelle sind die Gehälter nach Geschlecht, Alterskategorie und im jeweiligen Gesamtschnitt zu sehen.
Altersgruppe | weiblich | männlich | Gesamt |
25- 54 Jahre | 4.283 € | 4.829 € | 4.386 € |
55 + Jahre | 5.941 € | > 6.450 € | 6.302 € |
Gesamt | 4.411 € | 5.430 € | 4.626 € |
Quelle: Entgeltatlas – Bundesagentur für Arbeit
Psychologe/-in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Mit durchschnittlichen 4.626 Euro verdienen Psychologen/-innen im Vergleich mit anderen Berufen im medizinischen Bereich ein sehr gutes Gehalt. Sie liegen zwar noch unter dem Gehalt von Medizininformatikern/-innen und sämtlichen Arztpositionen, verdienen aber mehr als Pflegedienstleitungen und Fachkrankenpfleger/innen. Auch liegt ihr Lohn über dem Verdienst von Hebammen, dem Gesundheits- und Krankenpfleger/innen-Gehalt sowie dem Altenpfleger/innen-Gehalt.
Beruf | Bruttogehalt |
Assistenzarzt/-ärztin | 6.337 € |
Medizininformatiker/in | 5.211 € |
Psychologe/Psychologin | 4.626 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.284 € |
Fachkrankenpfleger/in | 4.101 € |
Hebamme | 3.707 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 3.645 € |
Altenpfleger/in | 3.174 € |
Quelle: Entgeltatlas – Bundesagentur für Arbeit
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Eine gute Möglichkeit, um das Gehalt aufzustocken, sind Weiterbildungen. Denn mit einer Weiterbildung können Psychologen/-innen ihr Fachwissen in verschiedenen Bereichen vertiefen, neue Therapietechniken erlernen oder sich auch auf einen anderen Fachbereich spezialisieren. Somit kann man Abwechslung in den Arbeitsalltag bringen, neue Aufgaben übernehmen und zusätzlich die Vergütung verbessern. Welche Weiterbildungen es gibt, wird folgend erläutert.
Psychologe/ Psychologin Stellenangebote
Fachweiterbildungen
Es gibt eine Vielfalt an Fachweiterbildungen, die ein/e Psychologe/-in absolvieren kann. Wer in der Psychotherapie arbeiten möchte, kann eine Weiterbildung zum/-r Psychologischen Psychotherapeuten/-in machen. Außerdem gibt es in dem Bereich der Psychotherapie zahlreiche weitere Fort- und Weiterbildungen, die die Karriere voranbringen können, zum Beispiel zu verschiedenen Therapieformen. Weiterhin gibt es Weiterbildungen im Psychosozialen Bereich, zum/-r Psychoanalytiker/in, in der Psychologie allgemein und zu speziellen Anwendungsbereichen. Auch zu Themen wie Kommunikation, Konfliktmanagement oder Supervision gibt es Weiterbildungen. Das Angebot ist also breit gefächert.
- Psychologische/r Psychotherapeut/-in
- Psychotherapie – spezielle Therapieformen und -verfahren
- Psychotherapie – Allgemein
- Sozialtherapeut/in
- Soziale Beratungsarbeit
- Psychosoziale/r Prozessbegleiter/in
- Psychoanalytiker/in
- Psychologie – Grundlagen
- Psychologie – spezielle Anwendungsbereiche
- Konfliktmanagement, Mediation
- Jugendarbeit, Familienhilfe
- Supervision, Gruppenarbeit in sozialen Arbeitsfeldern
- Kommunikative Kompetenzen
Studium
Psychologen/-innen, die mit dem Bachelor ins Berufsleben eingestiegen sind, können ein weiterführendes Studium, also den Master, als eine Art Weiterbildung abschließen. Neben dem klassischen Psychologie-Studium gibt es nämlich zahlreiche andere weiterführenden Studienfächer im psychologischen Bereich. So könnte zum Beispiel die psychosoziale Beratung und Therapie, pädagogische Psychologie, klinische Psychologie, Kommunikationspsychologie, Sportpsychologie, Wirtschaftspsychologie oder Kunsttherapie für Psychologen/-innen in Frage kommen. Auch Studiengänge wie Kriminologie oder Gender Studies sind eine Option.
Der Vorteil eines weiterführenden Studiums ist, dass die Gehaltsaussichten weitaus besser sind als bei einem Bachelorabschluss.
Weiterführende Studiengänge:
- Psychologie
- Psychosoziale Beratung und Therapie
- Pädagogische Psychologie
- Klinische Psychologie
- Gesundheits- und Rehabilitationspsychologie
- Kommunikationspsychologie
- Sportpsychologie
- Wirtschaftspsychologie
- Psychotherapie
- Kognitionswissenschaft
- Kriminologie
- Gender Studies
- Kunsttherapie
- Musiktherapie
Stellenangebote als Psychologe/-in
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1. Gehalt Psychologe/Psychologin, www.web.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 14.02.2022)
2. Psychologe/Psychologin, www.berufenet.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 14.02.2022)
3. Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, www.oeffentlicher-dienst.info (Abrufdatum: 14.02.2022)
4. AVR Diakonie, www.diakonie-wissen.de (Abrufdatum: 14.02.2022)
5. Beruf Psychologe/Psychologin, www.gehalt.de (Abrufdatum: 14.02.2022)
6. Psychologe Gehalt, www.stepstone.de (Abrufdatum: 14.02.2022)