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Nach der Pflege Ausbildung ist man als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann – eins der wichtigsten Bindeglieder im Gesundheitsbereich. In ihren Händen liegt das direkte Wohl von Patienten/-innen und sie sorgen für reibungslose Abläufe im Stationsalltag. Der Verantwortung, Anweisungen und Tätigkeiten eigenständig nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen, sollte man sich vor der Pflege Ausbildung entsprechend bewusst sein. Am wichtigsten ist jedoch die Freude an der Arbeit mit Menschen.
Und wie läuft die Ausbildung ab? Mehr Informationen zur Pflegeausbildung, ihren Voraussetzungen und Inhalten sowie Berufsperspektiven und Gehaltsaussichten beschreibt die folgende Übersicht.
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Pflegefachfrau Ausbildung – Definition
Die Pflege Ausbildung bildet die Grundlage für eine ganze Reihe an Berufen im Gesundheitsbereich. Wer den normalerweise dreijährigen Lehrgang abschließt, kann die Bezeichnung als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann erlangen und einen fundamentalen Teil zum Gesundheitssystem beitragen. Die Ausbildung selbst vereint theoretisch und praktisch die nötigen Kenntnisse zur unmittelbaren Hilfeleistung durch die Pflege.
Generalistische Pflegeausbildung
Aus drei mach eins: Im Januar 2023 wurden die zuvor bestehenden Pflege Ausbildungsgänge – Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in – zur Ausbildung zum/-r Pflegefachmann/Pflegefachfrau zusammengelegt. Drei Jahre später, im Frühjahr 2023, hat der erste Jahrgang diese neue Ausbildung beendet. Das Ziel der Veränderung ist die erhöhte Attraktivität des Pflegeberufs, da im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung das Schuldgeld wegfiel und eine angemessene Ausbildungsvergütung zur Pflicht wurde.
Durch die Generalisierung öffnet sich ein breiteres Einsatzspektrum für Pflegekräfte, für die nun auch berufliche Tätigkeiten festgelegt wurden, die nur ihnen vorbehalten sind.
Voraussetzungen
Zu den formalen Voraussetzungen zur Zulassung zur Pflege Ausbildung gehört ein mittlerer Schulabschluss oder eine andere erfolgreich abgeschlossene, zehn Jahre oder länger bestehende Schulbildung. Wer über einen Hauptschulabschluss verfügt, kann diese Qualifikation durch eine Pflegehelfer– oder Pflegeassistenzausbildung erreichen. Auch eine mindestens zweijährige Ausbildung aus einem anderen Berufsfeld kann zur Qualifizierung beitragen.
Darüber hinaus sollten angehende Pflegekräfte über gute Deutschkenntnisse verfügen. Meistens setzen Ausbildungsstellen außerdem ein Gesundheitszeugnis sowie ein amtliches Führungszeugnis – wie häufig bei der Arbeit mit Menschen – voraus.
Wer die Ausbildung zum/-r Pflegefachfrau/-mann anstrebt, sollte aber neben diesen Qualifikationen noch einige persönliche Eigenschaften mitbringen. Hierzu zählt beispielsweise die Bereitschaft zu körperlicher Arbeit und Kommunikationsoffenheit. Auch ein Interesse für medizinische Themen sollte vorhanden sein.
Wer sich vor Blut, Speichel und sonstigen Körperflüssigkeiten ekelt, sollte sich allerdings eher in einem anderen Berufsfeld umsehen. Die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme ist wichtig, denn das Leben und Wohlsein der Patienten/-innen liegt in der Hand der Pflegenden. Am wichtigsten für die Pflege Ausbildung ist jedoch die Freude an der Arbeit am und mit Menschen.
Ausbildungsplätze als Pflegefachfrau / Pflegefachmann
Inhalt und Ablauf
Die Inhalte der Pflege Ausbildung sind im Pflegeberufegesetz festgehalten und wechseln zwischen theoretischem und praktischem Unterricht sowie der praktischen Ausbildung in einem Krankenhaus, ambulanten Pflegedienst oder psychiatrischen Einrichtung ab. Die Auszubildenden schließen dabei einen Vertrag mit dem Träger ihrer praktischen Ausbildung ab, der die Verantwortung für jegliche praktische Tätigkeit während der Ausbildung übernimmt.
Praxis und Theorie wechseln sich in der Pflege Ausbildung ab. Der größte Teil der Lehrzeit spielt sich jedoch beim jeweiligen Ausbildungsträger ab. Hier lernen die angehenden Pflegefachkräfte den Alltag in verschiedenen pflegerischen Bereichen kennen und finden – im besten Fall – ihr geeignetes Arbeitsumfeld.
Das festgelegte Ausbildungsziel ist der Beruf als Pflegefachfrau/-mann. In diesem Beruf können die Fachkräfte in einem breiten Spektrum von Tätigkeitsfeldern eingesetzt werden und haben entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten. Vor Beginn des letzten Drittels der Ausbildung können sich die angehenden Pflegekräfte aber auch für einen gesonderten Abschluss – als Altenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in – entscheiden. Im Falle dieser Spezialisierung wird das dritte Ausbildungsjahr auf die entsprechende Berufswahl ausgelegt. Trotz der Spezialisierung haben die betroffenen Auszubildenden zuvor bereits einen vielseitigen Eindruck des Pflegeberufs erfahren können.
Gleiche Voraussetzungen für alle
Damit alle zukünftigen Pflegefachkräfte - sei es in der Kinderkrankenpflege, der Altenpflege oder in der Pflege ganz allgemein - dieselben Grundlagen haben, hat man sich für einen generalistischen Ausbildungsgang entschieden. Das soll in der Zukunft bewirken, dass alle Berufe dasselbe Ansehen haben und dass man davon ausgehen kann, dass alle auf dasselbe Wissen zurückgreifen können.
Entscheidet man sich in der Ausbildung nach dem zweiten Lehrjahr gegen eine Spezialisierung, macht man im allgemeinen Zweig weiter und es ändert sich nichts. Alle anderen lernen ab diesem Zeitpunkt, was sie an Spezialwissen zusätzlich benötigen.
Möglichkeiten nach der Pflege Ausbildung
Wer die Pflege Ausbildung einmal abgeschlossen hat, hat eine ganze Reihe an Möglichkeiten für Fachweiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten im Gesundheitsbereich. Je nach eigener Qualifikation fallen auch die Gehälter in der Pflege unterschiedlich aus. Besonders beliebte Fachweiterbildungen in der Pflege sind beispielsweise:
Pflege Ausbildung – Gehalt
Seit der Innovation des Pflegeberufegesetzes und der Zusammenlegung der Ausbildungszweige in der Pflege, bekommen Pflege-Schüler/innen ein festgelegtes Gehalt. Nach Tarif im öffentlichen Dienst (TVöD-P) steigt dieses über die Jahre der Ausbildung wie folgt an:
- Im ersten Ausbildungsjahr 1.190 Euro
- Im zweiten Ausbildungsjahr 1.252 Euro
- Im dritten Ausbildungsjahr 1.353 Euro
Da sich andere Arbeitgeber häufig an diesen Werten orientieren, spielt sich die Ausbildungsvergütung meist in diesem Rahmen ab. Insgesamt kann der monatliche Verdienst in der Ausbildung je nach Arbeitgeber zwischen 950 und 1.350 Euro liegen. Nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung beträgt das Einstiegsgehalt als Pflegefachkraft etwa 2.300 bis 2.900 Euro. Die häufigste Vergütungsform in der Pflege ist der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes für die Pflege (TVöD-P). Hierdurch steigt man mit wachsender Berufserfahrung und Qualifikation automatisch in der Vergütung auf.
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Pflegehelfer Ausbildung – Quereinstieg in der Pflege
Die Pflegehelfer/innen Ausbildung ist eine gute Möglichkeit, den Pflegeberuf kennenzulernen und als Quereinsteiger/in einen Fuß in die Tür zu bekommen. Mit der Ausbildung zum/-r Pflegehelfer/in kann man abgesehen davon die Qualifikation zur Pflege Ausbildung erreichen. Sie kann unterschiedlich ausfallen und je nach Qualifikation ein oder zwei Jahre dauern.
Nach dem Pflegeberufegesetz von Januar 2020 stellen aber auch zunehmend mehr Bundesländer die Helfer-Ausbildung auf eine generalistische Form um. Pflegehelfer/innen unterstützen die Patienten/-innen bei der Körperpflege, Nahrungsaufnahme und Mobilisation und helfen den Pflegefachkräften bei anderen anfallenden Aufgaben.
Weiterbildung zur Pflegefachkraft
Wer mindestens seinen Hauptschulabschluss hat, kann nach erfolgreich abgeschlossener Pflegehelfer/innen Ausbildung die Ausbildung zur Pflegefachkraft angehen. In diesem Kontext findet die generalistische Pflegeausbildung aber eher in Form einer Weiterbildung statt, die auf dem Wissen des ersten Lehrgangs aufbaut. Mit einer zweijährigen Pflegehelfer/innen Ausbildung lässt sich die Pflege Ausbildung um ein Drittel (sprich: ein Jahr) verkürzen.
Pflege Studium
Das Pflege Studium ist eine Möglichkeit, die Inhalte der Pflege Ausbildung zu vertiefen und mit wissenschaftlichen Methoden und Forschungsergebnissen zu ergänzen. Zwar ist die duale Form – parallel zur Ausbildung – seit 2020 nicht mehr möglich, dennoch kann man auf verschiedene Weisen seine Berufsbezeichnung um einen Bachelor oder sogar Master ergänzen: Etwa berufsbegleitend als Fernstudium oder in Vollzeit. Je nach Studiengang erfolgt die Qualifikation über sechs bis neun Semester. Danach steigt man nach TVöD-P in Entgeltgruppe P10 ein und wird häufig in Führungspositionen eingesetzt.
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Häufige Fragen
- Kann man in der Pflege ohne Ausbildung arbeiten?
- Was bedeutet generalistische Ausbildung in der Pflege?
- Wie nennt man die 1-jährige Ausbildung in der Pflege?
- Wie viel verdient man in der Pflege ohne Ausbildung?
In manchen Häusern ist die Tätigkeit als Pflegehelfer/in auch ganz ohne Ausbildung möglich. Um die Pflegefachkräfte wirklich zu entlasten und den eigenen Tätigkeitsbereich zu erweitern, sollte man jedoch eine Pflegehelfer/innen Ausbildung ablegen. Die dabei erlangten Qualifikationen kann man sich in einer eventuell darauf folgenden Ausbildung zur Pflegefachkraft anrechnen lassen.
Im Januar 2020 wurden die Ausbildungsgänge in der Altenpflege, Kinderkrankenpflege und Krankenpflege zu einem Lehrgang zusammengelegt. Wer die sogenannte generalistische Pflegeausbildung erfolgreich abschließt, nennt sich Pflegefachfrau/-mann. Auszubildende, die sich dennoch spezialisieren möchten, können dies tun – im dritten Ausbildungsjahr, nachdem sie sich einen Überblick über die breiten Tätigkeitsbereiche als Pflegekraft verschafft haben.
Wer in der Pflege arbeiten möchte und nicht die ausgiebige dreijährige Pflege Ausbildung ablegen will, kann eine Pflegehelfer/innen Ausbildung in Betracht ziehen. Diese (wie die Ausbildung zum/-r Pflegeassistent/in) kann je nach Qualifikation und Bundesland ein oder zwei Jahre gehen. Grundsätzlich gilt: Je länger die Ausbildung, desto größer ist der Kompetenzbereich im Nachhinein.
Das Gehalt als Quereinsteiger/in in der Pflege liegt normalerweise zwischen 2.200 und 3.100 Euro brutto im Monat. Natürlich kann man auch als nicht-ausgebildete Pflegekraft auf bestimmte Faktoren beim voraussichtlichen Lohn achten. Beispielsweise lohnt es sich ausfindig zu machen, ob ein Arbeitgeber Zuschüsse für Nacht- und Wochenenddienste zahlt oder ob ein 13. Monatsgehalt besteht. Generell lässt sich der Verdienst natürlich am besten durch eine Ausbildung zum/-r Pflegehelfer/in oder Pflegeassistenten/-in verbessern.
- Pflegefachmann/Pflegefachfrau, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... (Abrufdatum 27.09.2023)