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Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist eine der bekanntesten und bedeutendsten humanitären Organisationen in Deutschland. Es gehört zur internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung und ist seit über 150 Jahren im Einsatz für Menschen in Not. Mit einer breiten Palette an Aufgaben und Dienstleistungen, die von der Katastrophenhilfe bis hin zur sozialen Arbeit reichen, spielt das DRK eine zentrale Rolle im deutschen Wohlfahrtssystem.
Dieser Beitrag beleuchtet die Aufgaben und Organisation des DRK, seine Grundsätze, die historische Entwicklung sowie die verschiedenen Einsatzgebiete und Berufsgruppen, die das Rückgrat dieser bedeutenden Organisation bilden.
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Was macht das Deutsche Rote Kreuz?
Das Deutsche Rote Kreuz ist eine humanitäre Hilfsorganisation, die auf der Grundlage des Rotkreuz-Grundsatzes der Neutralität agiert. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Menschen in Not unabhängig von ihrer Nationalität, Herkunft oder Religion zu helfen. Das DRK engagiert sich in zahlreichen Bereichen: Die traditionellen Arbeitsfelder umfassen den Rettungsdienst, den Zivil- und Katastrophenschutz, die Wohlfahrts- und Sozialarbeit, den Suchdienst sowie internationale Hilfseinsätze. Bekannt ist das DRK darüber hinaus auch für die Blutspende und die Erste-Hilfe-Ausbildung. Dabei arbeitet das DRK eng mit staatlichen Stellen, anderen Organisationen und der Bevölkerung zusammen, um seine Ziele zu erreichen.
Deutsches Rotes Kreuz – Grundsätze und Selbstverständnis
Das Deutsche Rote Kreuz handelt nach den sieben Grundsätzen der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Diese wurden bei der XX. Internationalen Rotkreuzkonferenz im Jahr 1965 in Wien proklamiert:
Die 7 Grundsätze des Roten Kreuzes
Die 7 Grundsätze des Roten Kreuzes lauten folgendermaßen:
- Menschlichkeit
- Unparteilichkeit
- Neutralität
- Unabhängigkeit
- Freiwilligkeit
- Einheit
- Universalität
Diese Prinzipien prägen das Selbstverständnis und die Arbeitsweise des DRK. Die Organisation versteht sich als unparteiischer und neutraler Akteur, der einzig dem Wohl der Bedürftigen verpflichtet ist. Unabhängigkeit von staatlichen oder anderen Einflüssen ist für das DRK essenziell, um seiner humanitären Mission nachkommen zu können. Freiwilligkeit ist ein weiteres Kernprinzip, da ein Großteil der Arbeit des DRK von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern geleistet wird.
Deutsches Rotes Kreuz – Geschichte
Die Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes ist eng mit den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland verknüpft. Sie reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert und ist von bedeutenden Ereignissen und Herausforderungen geprägt. Vor allem die Zeit während des Nationalsozialismus kann als Brandmahl in der Geschichte dieser gemeinnützigen Organisation angesehen werden.
DRK bis 1921
Die internationale Rotkreuz-Gemeinschaft hat ihren Ursprung bereits im Jahr 1859, inspiriert durch die Ideen des Schweizer Kaufmanns Henry Dunant. Dieser machte auf einer Geschäftsreise in Italien schlimme Erfahrungen mit der Versorgungssituation von Kriegsversehrten. Daraufhin mobilisierte er die Zivilbevölkerung zur Hilfe. Drei Jahre später hielt er seine Ideen auf Papier fest und ruft zur Gründung von Hilfsorganisationen auf. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz wurde 1863 in Genf gegründet.
In Deutschland dauerte es jedoch einige Zeit, bis sich eine mit dem Roten Kreuz vergleichbare Organisation bilden konnte. Der Großteil der humanitären Arbeit wurde anfangs von Frauen getragen (Florence Nightingale, Marie Simon) und bestand hauptsächlich darin, sich um Kriegsverletzte zu kümmern. Aus dieser notwendigen Aufgabe sind unzählige Frauen-, Sanitäts- und Pflegevereine hervorgegangen. 1869 gründeten schließlich die zwölf Landesverbände eine Dachorganisation mit dem Namen “Centralkomité der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger”. Dieser Name macht schon deutlich, woraus die tägliche Arbeit der Mitglieder bestand.
Einige Jahre später, 1879, erfolgte dann die Gründung des “Zentralkomitees der deutschen Vereine vom Roten Kreuz” mit Sitz in Berlin. In den ersten Jahrzehnten konzentrierte sich der Verein vor allem auf die Unterstützung von Verwundeten in Kriegen sowie auf den Aufbau von Krankenhäusern und Sanitätsdiensten. Mit der Zeit erweiterte sich das Tätigkeitsfeld und es wurden zunehmend Aufgaben im zivilen Gesundheitswesen übernommen.
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DRK in der Weimarer Republik
Im Jahr 1921, genauer gesagt am 25. Januar in Bamberg, wurde in Deutschland eine neue Dachorganisation der Landesvereine gegründet, nämlich das Deutsche Rote Kreuz. Dieser Schritt war notwendig, denn innerorganisatorische Probleme und diverse Angriffe von außen haben der Organisation in der Weimarer Republik zu schaffen gemacht. Damit sollte eine gewisse organisatorische Entschlossenheit in einer unruhigen Zeit demonstriert werden. Vor allem der Versailler Friedensvertrag, in welchem umfassende Maßnahmen zur Abrüstung und Entmilitarisierung beschlossen wurden, gefährdete die Existenz des DRK massiv, denn immerhin handelte es sich hauptsächlich um einen Kriegssanitätsdienst.
Dementsprechend war auch eine gewisse Neuorientierung notwendig. Die Richtung lautete: Weg vom militärischen Geschehen, hin zur Friedenstätigkeit. Mit dem zusätzlichen Beitritt zur Internationalen Liga der Rotkreuzgesellschaften konnte sich das Deutsche Rote Kreuz letztendlich als Wohlfahrtsorganisation in der Weimarer Republik etablieren.
DRK während des Nationalsozialismus
Die Zeit des Nationalsozialismus stellte das DRK vor enorme Herausforderungen. Unter dem Druck des NS-Regimes wurde das DRK gleichgeschaltet und verlor seine Unabhängigkeit. Es kam zu einer starken Verflechtung mit nationalsozialistischen Organisationen und Persönlichkeiten. Es bestand etwa eine enge Verbindung zum Staatssicherheitsdienst, vor allem ab 1938. Aufgrund von personellen Überschneidungen in führenden Positionen beider Organisationen flossen viele Gelder zur SS, anstatt zum DRK. 1945 besetzten sowjetische Truppen das DRK-Hauptlager sowie das DRK-Präsidium in Babelsberg.
DRK nach 1945
Die Situation des Deutschen Roten Kreuzes nach 1945 unterschied sich in den einzelnen Besatzungszonen. Während es in der sowjetischen und der französischen Besatzungszone zunächst vollständig aufgelöst wurde, durfte das Rote Kreuz im amerikanischen Gebiet weiterarbeiten. Auf französischem und britischen Terrain wurden anschließend die einzelnen Landesverbände neu gegründet.
1950 kam es schließlich in Koblenz zu einer offiziellen Neugründung unter dem Namen “Deutsches Rote Kreuz der Bundesrepublik Deutschland e. V.”. Zwei Jahre später erfolgte in der DDR ein ähnlicher Schritt, aus dem das Deutsche Rote Kreuz der DDR hervorgegangen ist. Beide Organisationen standen trotz des Mauerbaus in einem regen Kontakt zueinander. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde das ostdeutsche Pendant aufgelöst und die daraus hervorgehenden Landesverbände in das Rote Kreuz der Bundesrepublik integriert. Seitdem hat das DRK seine Rolle als zentraler Akteur im deutschen Wohlfahrtssystem weiter ausgebaut und ist heute in zahlreichen Bereichen aktiv.
Deutsches Rotes Kreuz – Aufgaben und Einsatzgebiete
Das DRK ist in einer Vielzahl von Aufgabenbereichen tätig, die sich durch ihre Vielfalt und Bedeutung für die Gesellschaft auszeichnen. So hilft das Rote Kreuz Opfern von bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen und in Notsituationen und versucht im Allgemeinen, menschliches Leid zu lindern, sei es aufgrund von Krankheit, Verletzung, Behinderung oder Benachteiligung. Weiterhin fördert es Gesundheit, Wohlfahrt, Jugend sowie die Entwicklung von nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Die wichtigsten Einsatzgebiete werden im Folgenden jeweils noch genauer dargestellt.
Zivil- und Katastrophenschutz
Der Zivil- und Katastrophenschutz gehört zu den zentralen Aufgaben des DRK. Dazu zählen:
- Die Unterstützung bei der Evakuierung und Versorgung von Menschen in Notlagen.
- Der Aufbau und Betrieb von Notunterkünften und Verpflegungsstellen.
- Die Bereitstellung von Erste-Hilfe-Leistungen und medizinischer Versorgung in Krisensituationen.
- Die Mitwirkung bei der Planung und Durchführung von Katastrophenschutzübungen.
- Die Betreuung von Opfern und Angehörigen in Katastrophenfällen.
Wohlfahrts- und Sozialarbeit
Auch in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit engagiert sich das DRK auf vielfältige Weise:
- Betrieb von Seniorenheimen, Pflegeeinrichtungen und mobilen Pflegediensten.
- Unterstützung von Familien durch Angebote wie Eltern-Kind-Gruppen, Erziehungsberatung und Hilfen zur Erziehung.
- Förderung der Jugendhilfe durch Jugendclubs, Bildungsangebote und Freizeitprogramme.
- Bereitstellung von sozialen Beratungsdiensten, beispielsweise für Menschen in schwierigen Lebenslagen oder für Migrantinnen und Migranten.
- Betrieb von Tafeln und anderen Einrichtungen, die bedürftige Menschen mit Lebensmitteln und anderen notwendigen Gütern versorgen.
DRK-Suchdienst
Der DRK-Suchdienst ist eine einzigartige Institution, die Menschen hilft, die durch Krieg, Flucht oder Vertreibung voneinander getrennt wurden. Zu den Aufgaben gehören unter anderem: die Suche nach vermissten Personen und die Zusammenführung von Familien, die Klärung von Schicksalen – insbesondere von Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg – sowie die Beratung und Unterstützung von Menschen, die nach vermissten Angehörigen suchen.
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Internationale Einsätze
Das DRK ist auch international aktiv und beteiligt sich an humanitären Hilfsaktionen weltweit:
- Entsendung von Hilfskräften und Material in Krisengebiete, beispielsweise nach Naturkatastrophen oder in Konfliktregionen.
- Aufbau und Betrieb von Feldkrankenhäusern, Notunterkünften und Verpflegungsstellen in Krisengebieten.
- Durchführung von Projekten zur langfristigen Entwicklungshilfe, wie etwa in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Bildung und Wasserversorgung.
- Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und anderen nationalen Rotkreuz-Gesellschaften.
Wer arbeitet beim DRK?
Das Deutsche Rote Kreuz beschäftigt eine Vielzahl von Berufsgruppen, die alle einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben leisten. Insgesamt arbeiten hierzulande über 600.000 Menschen bei der Organisation, teils hauptberuflich, teils im Nebenberuf oder als Ehrenamt. Dazu kommen rund drei Millionen Fördermitglieder des DRK in Deutschland.
Pflegekräfte
Beim Deutschen Roten Kreuz umfassen die Pflegeberufe Tätigkeiten in verschiedenen Einrichtungen wie Seniorenheimen, ambulanten Pflegediensten und spezialisierten Pflegeeinrichtungen. Altenpfleger beim DRK kümmern sich dort um die Betreuung und Pflege von Senioren, inklusive der Unterstützung bei Alltagsaktivitäten und der medizinischen Grundversorgung. Gesundheits- und Krankenpfleger sind in DRK-Krankenhäusern und Rehabilitationszentren tätig, wo sie die medizinische Versorgung von Patienten sicherstellen, Wundversorgung durchführen und bei Therapien assistieren. Pflegehelfer unterstützen in all diesen Einrichtungen die Pflegefachkräfte bei der täglichen Pflegearbeit.
Rettungsdienstpersonal
Der Rettungsdienst ist einer der gängigsten Berufsgruppen, denn dafür ist das Rote Kreuz wahrscheinlich den meisten bekannt. In den auffälligen Krankenwägen kommen Rettungssanitäter, Notfallsanitäter und Rettungsassistenten zu Unfallstellen und leisten Erstversorgung. Diese Berufe spielen im Rettungswesen eine Schlüsselrolle.
Sozialarbeiter
Sozialpädagogen beim DRK arbeiten in der Jugendhilfe, in Beratungsstellen oder in der Betreuung von Familien und fördern die soziale Entwicklung und Integration, oft durch pädagogische Angebote und individuelle Unterstützung. Sozialarbeiter sind in Bereichen wie der Flüchtlingshilfe, der Obdachlosenhilfe oder in sozialen Beratungsdiensten tätig, wo sie Menschen in schwierigen Lebenslagen beraten, unterstützen und bei der Bewältigung von Krisen und der Alltagsorganisation helfen. Beide Berufsgruppen tragen wesentlich zur sozialen Stabilisierung und Integration in den verschiedenen DRK-Einrichtungen bei.
Ehrenamtliche Helfer
Rund 430.000 Menschen arbeiten beim DRK in ehrenamtlicher Tätigkeit. Möglichkeiten dazu gibt es in vielen Bereichen, beispielsweise auch die Übernahme von Aufgaben für qualifizierte Fachkräfte in den Bereichen Pflege, Rettungsdienst oder Sozialarbeit.
Verwaltungspersonal
In einer derart großen Organisation wie dem Deutschen Roten Kreuz fällt natürlich auch in organisatorischer Hinsicht einiges an Arbeit an. Dementsprechend sind im verwaltungstechnischen beziehungsweise administrativen Bereich auch viele Verwaltungsfachangestellte und Kauffrauen im Gesundheitswesen tätig.
Stellenangebote im Rettungsdienst
Wer auf der Suche nach einer neuen Stelle im Rettungsdienst oder allgemein im Gesundheitswesen ist, wird auf Medi Karriere fündig. Hier gibt es zahlreiche Angebote für Notfallsanitäter, freie Stellen als Pflegefachkraft sowie viele weitere Rettungsdienst-Stellenangebote.
Häufige Fragen
- Was macht das Deutsche Rote Kreuz?
- Was sind die Ziele des DRK?
- Wie viel verdient man beim Deutschen Roten Kreuz?
- Wem hilft das Deutsche Rote Kreuz?
Das Deutsche Rote Kreuz ist eine humanitäre Hilfsorganisation, die auf der Grundlage des Rotkreuz-Grundsatzes der Neutralität agiert. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Menschen in Not unabhängig von ihrer Nationalität, Herkunft oder Religion zu helfen. Das DRK engagiert sich in zahlreichen Bereichen: Die traditionellen Arbeitsfelder umfassen den Rettungsdienst, den Zivil- und Katastrophenschutz, die Wohlfahrts- und Sozialarbeit, den Suchdienst sowie internationale Hilfseinsätze. Bekannt ist das DRK darüber hinaus auch für die Blutspende und die Erste-Hilfe-Ausbildung. Dabei arbeitet das DRK eng mit staatlichen Stellen, anderen Organisationen und der Bevölkerung zusammen, um seine Ziele zu erreichen.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) setzt sich für humanitäre Hilfe ein, sowohl national als auch international. Zu den Hauptzielen gehören der Schutz des Lebens, die Förderung der Gesundheit und die Unterstützung von Menschen in Notlagen. Außerdem engagiert sich das DRK für den sozialen Zusammenhalt und leistet Katastrophenhilfe.
Für die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes gibt es einen eigenen Tarifvertrag, wobei das Gehalt anhand der verschiedenen Entgeltstufen festgelegt wird. Das Gehalt geht bei 2.342 Euro (E 1) los und kann bis zu 8.686 Euro in der höchsten Stufe (E 15Ü) betragen. Rettungssanitäter (E 6b) verdienen im Monat zwischen 2.934 bis 3.717 Euro, Rettungsassistenten (E 7) 3.047 bis 4.012 Euro und Notfallsanitäter (E 9c) 3.499 bis 4.253 Euro brutto. Sozialarbeiter erhalten zwischen 3.573 und 5.042 Euro. Ärzte werden in die oberen Entgeltgruppen E 13 bis E 15 eingruppiert.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hilft Menschen in Not, unabhängig von Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung. Es unterstützt sowohl in akuten Katastrophensituationen als auch im Alltag, etwa durch soziale Dienste, medizinische Versorgung und Pflege. Das DRK richtet seine Hilfe an gefährdete und bedürftige Menschen in Deutschland und weltweit.
- Entgelttabelle DRK, https://www.oeffentlichen-dienst.de/... (Abrufdatum: 28.08.2024)
- Rotes Kreuz international, https://www.drk.de/... (Abrufdatum: 28.08.2024)
- Das DRK von den Anfängen bis heute, https://www.drk.de/... (Abrufdatum: 28.08.2024)