Notfallsanitäter Gehalt- was verdienen Notfallsanitäter?

Notfallsanitäter sind bei medizinischen Notfällen als erste zur Stelle und beurteilen den Gesundheitszustand von verletzten oder kranken Menschen. Sie ergreifen Erste-Hilfe-Maßnahmen und führen bis zum Eintreffen des Arztes die medizinische Erstversorgung durch und haben eine hohe Verantwortung.

Der folgende Artikel informiert über Notfallsanitäter Gehalt. Es wird ausführlich erläutert, was Notfallsanitäter in der Ausbildung und im Beruf verdienen, welche Unterschiede es zwischen verschiedenen Einrichtungen, Bundesländern und in Abhängigkeit der Berufserfahrung gibt, sowie die Weiterbildungsmöglichkeiten, um in höhere Gehaltsstufen zu gelangen.

Notfallsanitäter/in – Gehalt in der Ausbildung

Die Ausbildung als Notfallsanitäter dauert drei Jahre und setzt in der Regel die Mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer Berufsausbildung voraus. Das Ausbildungsgehalt variiert je nachdem bei welchem Träger man die Ausbildung durchführt und auch nach Bundesländern. Handelt es sich um einen tarifgebundenen Träger kann man im Regelfall mit einem besseren Gehalt als bei privaten Einrichtungen rechnen.

Im Durchschnitt sieht das Ausbildungsgehalt wie folgt aus:

Zu beachten ist, dass es sich bei Durchschnittswerten stets um Richtwerte handelt. Das tatsächliche Gehalt ist individuell und wie bereits erwähnt von verschiedenen Faktoren abhängig. Das heißt, dass es immer von den Durchschnittswerten abweichen kann.

Notfallsanitäter/in – Einstiegsgehalt

Der Notfallsanitäter Gehalt beträgt zum Berufseinstieg je nach Art der Einrichtung zwischen 2.500 Euro und 3.100 Euro brutto pro Monat. Mit einigen Jahren Berufserfahrung steigt der Verdienst und es ist ein Gehalt von bis zu 3.800 Euro pro Monat möglich.

Bei staatlichen und kirchlichen Einrichtungen profitiert man häufig von einem besseren Gehalt, da diese tarifgebunden sind. Dort kann man beispielsweise mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen als bei privaten Einrichtungen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mit den Berufsjahren automatisch in den Entgeltstufen aufsteigt und somit stetig mehr verdient. Durch Weiterbildungen kann man außerdem in den Entgeltgruppen aufsteigen und erhält dadurch ebenfalls ein höheres Gehalt.

Notfallsanitäter/in – Gehalt nach Art der Einrichtung

Wie bereits erwähnt gibt es Unterschiede zwischen den Einrichtungen, die das Gehalt beeinflussen. Notfallsanitäter/innen sind typischerweise bei Rettungs- und Krankentransportdiensten, Blutspendediensten oder der Feuerwehr tätig. Staatliche und kirchliche Träger sind an jeweils unterschiedliche Tarifverträge gebunden, bei denen man normalerweise mehr verdient als bei privaten Trägern. Bei staatlichen Einrichtungen wird der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Bereich Pflege, bei kirchlichen Einrichtungen, wie der Diakonie oder Caritas, die Arbeitervertragsrichtlinien (AVR) genutzt. Private Einrichtungen legen in der Regel eigene Gehälter fest, die oft eher niedriger ausfallen als die der tarifgebundenen Einrichtungen.

Gehalt bei staatlichen Einrichtungen

Maßstab bei staatlichen Einrichtungen ist der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Bereich Pflege (TVöD-P), der in der nachfolgenden Tabelle zu sehen ist. Notfallsanitäter werden beim Berufseinstieg in die Entgeltgruppe P 8, Stufe 2 eingeordnet und verdienen somit 3.490 Euro brutto. Mit mehrjähriger Berufserfahrung können sie in der höchsten Stufe 4.232 Euro verdienen.

Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024

Quelle: TVÖD-P

Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen

Auch kirchliche Einrichtungen orientieren sich an einem Tarifvertrag, nämlich dem der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Somit sind zum Beispiel die Caritas, Diakonie oder der paritätische Wohlfahrtsverband ebenfalls tarifgebunden.

Als Beispiel ziehen wir hier die AVR Entgelttabelle der Diakonie (ohne Nassau, Tarifgebiet Ost, Bayern und Hessen) heran. Notfallsanitäter/innen würden in der Entgeltgruppe 8 bei den AVR der Diakonie 3.968,87 € Euro verdienen. Damit ist der Verdienst bei Wohlfahrtsverbänden noch etwas besser als bei staatlichen Einrichtungen. Im Idealfall kann man bis zu 4.684,91 €, in der höchsten Stufe, verdienen.

Gültig von 01.07.2024

Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie

Gehalt bei privaten Einrichtungen

Notfallsanitäter verdienen in privaten Einrichtungen, wie so viele andere Berufsgruppen, meist eher weniger als in tarifgebundenen Einrichtungen. Handelt es sich um private Träger ist der Druck des Wettbewerbs oft sehr hoch und somit ebenfalls der Druck Gewinne erzielen zu müssen. Daher wird das Personal häufig schlechter bezahlt. Es gibt natürlich Ausnahmen, die außertariflich sogar besser bezahlen oder hauseigene Tarifverträge nutzen, dies ist jedoch nicht die Regel. Das Gehalt muss bei privaten Einrichtungen also individuell verhandelt werden. Zum Ausgleich des niedrigeren Gehalts können häufig Benefits verhandelt werden, zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge.

Notfallsanitäter/in – Gehalt nach Bundesländern

Das Durchschnittsgehalt in Deutschland beträgt laut der Bundesagentur für Arbeit 3.759 Euro brutto im Monat. Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es jedoch enorme Gehaltsunterschiede, wie die nachfolgende Abbildung zeigt. Es gibt erhebliche Gehaltsunterschiede von bis zu 1.400 Euro, beispielsweise zwischen Berlin und Schleswig-Holstein. Besonders gut verdient man mit um die 4.130 Euro in Schleswig-Holstein und in Rheinland-Pfalz. Auch in Baden-Württemberg, Saarland und Hessen liegen die Gehälter über dem bundesweiten Durchschnitt. Ganz hinten liegen Hamburg und Berlin. In diesen Bundesländern verdienen Notfallsanitäter um die 1.000 Euro weniger als der bundesweite Durchschnitt.

Zu sehen sind die Medianwerte (mittleres monatliches Bruttoentgelt für Vollzeitbeschäftigte) der einzelnen Bundesländer und der bundesweite Durchschnittswert, in Orange dargestellt.

*fehlender Wert Bremen: da die Zahl der Beschäftigten in Bremen zu gering und die Aussagekraft somit zu schwach ist, wird hier kein Wert dargestellt.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Notfallsanitäter/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht

Die Berufserfahrung ist häufig ein großer Faktor beim Gehalt. Dadurch verdienen ältere Menschen, mit langjähriger Berufserfahrung entsprechend mehr als Berufseinsteiger. Wie in der Tabelle zu sehen ist, verdienen Notfallsanitäter/innen im Alter von 55 + durchschnittlich 700 Euro mehr als Berufseinsteiger und Berufsneulinge unter 25 Jahren. Auch im Geschlecht sind Gehaltsunterschiede zu sehen, so verdienen Frauen im Gesamtdurchschnitt ca. 300 Euro weniger als Männer.

*keine Daten: in dieser Kategorie gibt es keinen Wert, da die Zahl der Beschäftigten zu gering und dadurch nicht aussagekräftig ist.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Notfallsanitäter/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen

Im Vergleich zu anderen medizinischen Ausbildungsberufen schneidet das Gehalt von Notfallsanitäter/innen durchschnittlich ab und liegt im mittleren Bereich des Spektrums. Sie verdienen etwas weniger als Krankenschwestern und -pfleger, aber deutlich mehr als Pflegehelfer/innen und sogar 1.000 Euro mehr als medizinische Fachangestellte.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen

Möchte man das Gehalt etwas erhöhen, neue Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen, stehen einige Weiterbildungsmöglichkeiten zur Auswahl. Ob man in einem konkreten Thema tiefergehendes Wissen erlangen, eher im Bereich Organisation tätig sein oder sogar noch ein Studium dranhängen möchte, es ist für jeden etwas dabei.

Fachweiterbildungen / Spezialisierungen

Fachweiterbildungen sind empfehlenswert, wenn man bei einem spezifischen Thema, z.B. Hygiene, tiefer in die Materie eindringen und Experte werden möchte. Dadurch ist man befähigt Aufgaben aus diesem Bereich zu übernehmen und ist der Zuständige für dieses Gebiet.

In diesen Bereichen kann man eine Weiterbildung machen:

• Betriebssanitätswesen
• Medizinische Assistenz
• Medizinische Dokumentation
• Hygiene im Gesundheitsbereich
• Notfallmedizin
• Erste Hilfe
• Rettungsdienst

Administrative Weiterbildungen

Bei einer administrativen Weiterbildung stehen insbesondere organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben im Mittelpunkt. Mit diesen Weiterbildungen kann man wichtige administrative Aufgaben übernehmen und trägt dadurch mehr Verantwortung. Des Weiteren kann die Leitung eines Teams ein Schwerpunkt sein.

Diese Optionen gibt es:

• Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen
• Betriebswirt Management im Gesundheitswesen
• Praxisanleiter/in
• Ausbilder/in – Erste Hilfe

Studium

Wer noch studieren möchte, braucht meist das Abitur. Ist dies jedoch nicht vorhanden, kann man bei einigen Einrichtungen auch ohne Abitur ein Studium beginnen, da manchmal eine abgeschlossene Ausbildung und bestimmte Zahl an Berufsjahren dieses ersetzen. Wer sich Sorgen um die finanzielle Situation während des Studiums macht, kann ein duales Studium in Betracht ziehen. Dieses wird nämlich vergütet und erleichtert somit das Studium. Das ist aber nicht der einzige Vorteil. Durch die Praxiserfahrung besteht das Studium nicht nur aus reiner Theorie, man kann das Gelernte im Beruf direkt umsetzen und sammelt automatisch weiterhin Berufserfahrung. Dies ist sowohl für Studierende als auch für Betriebe oft ein großer Pluspunkt.

Diese Studiengänge würden zum Beispiel in Frage kommen:

• Sanitäts- / Rettungswesen
• Rettungsingenieurwesen
• Medizinische Assistenz
• Gesundheitsmanagement
• Gesundheitsökonomie

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