Ein/e Facharzt/-ärztin ist ein/e Arzt/Ärztin, welche/r sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert hat. Das kann z.B. Neurologie, Innere Medizin oder ein anderes medizinisches Fachgebiet sein. Je nachdem in welcher Fachrichtung man arbeitet, hat man dementsprechend andere Aufgaben. Fachärzte/-innen betreuen und beraten Patienten/-innen, diagnostizieren Erkrankungen, erstellen Behandlungspläne und dokumentieren diese Prozesse.
Alles zur Ausbildung zum/-r Facharzt/-ärztin, die Voraussetzungen, Ausbildungsdauer und das Gehalt sowie Weiterbildungschancen gibt es in diesem Beitrag.
Was macht ein/e Facharzt/-ärztin?
In Deutschland arbeiten aktuell ungefähr 400.00 Ärzte/-innen mit Facharzttitel. Bei der Auswahl des Facharzttitels kann man zwischen fast 50 Facharztausbildungen wählen. Grundsätzlich sind Fachärzte/-innen aber in jeder Disziplin für Routineuntersuchungen zuständig.
Diese sind z.B. die Morgenvisite im Krankenhaus, die Anfertigung und Interpretation von Röntgenbildern in der Radiologie oder das Verschreiben und Verabreichen von Medikamenten in der Allgemeinmedizin. Unter Anleitung des/-r betreuenden Facharztes/-ärztin können sie jedoch je nach Fachgebiet auch komplexere Behandlungen durchführen.
Facharzt/-ärztin – Ausbildung
Um als Facharzt/-ärztin tätig sein zu können, muss man nach dem Medizinstudium eine entsprechende Fachweiterbildung abschließen. Hat man das Medizinstudium abgeschlossen und die Approbation erhalten, ist man zunächst als Assistenzarzt/-ärztin tätig. Offiziell lautet die Bezeichnung allerdings „Arzt/Ärztin in Weiterbildung“, solange man sich noch in der Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin befindet.
Im Laufe dieser Weiterbildung spezialisiert man sich auf sein gewünschtes Fachgebiet und ist entweder auf der jeweiligen Station einer Fachklinik bzw. in einer entsprechenden Facharztpraxis tätig. Dabei wird man von einem/-r Facharzt/-ärztin (i.d.R. von einem/-r Oberarzt/-ärztin oder einem/-r Chefarzt/-ärztin) betreut und angeleitet.
Zugangsvoraussetzungen
Medizinstudierende können nach dem dritten Staatsexamen die Approbation als Arzt/Ärztin beantragen. Mit dem Besitz dieser Approbation erhält der/die Mediziner/in zum einen die Berechtigung, den Arztberuf auszuüben, und kann zum anderen mit der Facharztausbildung beginnen. Einen Numerus Clausus wie zuvor beim Medizinstudium gibt es bei der Auswahl oder der Zulassung zu einer Facharztausbildung nicht.
Da man in jeder Fachrichtung direkt mit Patienten/-innen arbeitet, sind darüber hinaus u.a. Empathievermögen, Einfühlsamkeit und soziale Kompetenzen wichtig. Man sollte außerdem ein gewisses Maß an Führungsstärke mitbringen, da man meist Personal anweist, seien es Pfleger/innen im Krankenhaus, Studierende in der Uniklinik oder MTA in der eigenen Praxis.
Weitere Zugangsvoraussetzungen sind je nach Fachrichtung unterschiedlich. Wer sich z.B. auf Kinderchirurgie spezialisieren will, sollte mit Kindern umgehen können. Wer hingegen in der Urologie arbeiten möchte, sollte keine Berührungsängste mit Genitalbereichen sowie Urin haben. Stellt sich also lediglich die Frage: In welchem Fachbereich möchte man sich spezialisieren?
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Die Facharztweiterbildung erfolgt durch eine/n weiterbildungsberechtigte/n Arzt/Ärztin an einer Universitätsklinik oder in einer Einrichtung der ärztlichen Versorgung (Klinik oder Arztpraxis). Theoretische Vorlesungen oder ähnliche schulisch gestaltete Unterweisungen gibt es keine. Die Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin findet stattdessen im Rahmen der klinischen ärztlichen Tätigkeit statt.
Dabei orientiert sich die Facharztausbildung am entsprechenden Weiterbildungskatalog des jeweiligen Fachgebietes. Für diese Kataloge sind die jeweiligen Landesärztekammern verantwortlich. Die Inhalte der Kataloge orientieren sich stark an der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer.
Für die Bescheinigung der absolvierten Inhalte gibt es das sog. Logbuch. In diesem Logbuch muss sich der/die Assistenzarzt/-ärztin die persönlichen Fortschritte schriftlich von dem/-r Vorgesetzten bescheinigen lassen.
Ausbildungsinhalte
Die Inhalte und der Aufbau der Weiterbildung variieren je nach Fachrichtung. Angehende Fachärzte/-innen der Chirurgie verbringen z.B. 18 Monate in der Orthopädie und Unfallchirurgie, 18 Monate in Viszeralchirurgie, sechs Monate in der Notfallaufnahme und sechs Monate in der Intensivmedizin.
Eine einheitliche Weiterbildungsordnung für ganz Deutschland gibt es nicht, da jede Landesärztekammer ihren eigenen Weiterbildungskatalog zusammenstellt. Assistenzärzte/-innen arbeiten die einzelnen Punkte ihres Katalogs ab. Für jeden Fachbereich ist dabei festgelegt, wie oft man welche Untersuchungs- und Behandlungsverfahren durchgeführt haben muss, um die Facharztprüfung absolvieren zu dürfen.
Daher ist es wichtig, sich jedes erreichte Ziel schriftlich von dem/-r Vorgesetzen bescheinigen zu lassen. Diese Zeugnisse bilden nämlich die Basis für die spätere Zulassung zur Facharztprüfung.
Ausbildungsdauer
Die Facharztausbildung dauert je nach Fachrichtung vier bis sechs Jahre. Da die Facharztausbildung sowohl in Voll- als auch in Teilzeit absolviert werden kann, gibt es hier nochmals zeitliche Differenzen mit entsprechend verlängerter oder verkürzter Ausbildungszeit.
Unterschiedliche Dauer je nach Fachgebiet
In Anatomie, Biochemie und Physiologie dauert die Ausbildung in Vollzeit z.B. vier Jahre. Bei z.B. Strahlentherapie, Transfusionsmedizin und Urologie sind in Vollzeit fünf Jahre zu leisten. Und der/die Facharzt/-ärztin in Allgemeinchirurgie, Orthopädie oder Herzchirurgie dauert in Vollzeit sechs Jahre.
Die Facharztausbildung kann nur bei einem sog. Weiterbildungsermächtigten an einer geeigneten Weiterbildungsstätte absolviert werden. Daher können Ärzte/-innen in Weiterbildung nur von einem/-r Facharzt/-ärztin ausgebildet werden, der/die über eine offizielle Weiterbildungsbefugnis in der gewünschten Fachrichtung verfügt.
Ausbildungsorte
Die Ausbildungsorte von Fachärzten/-innen unterscheiden sich je nach Fachrichtung. So arbeiten z.B. Fachärzte/-innen für Urologie meist in urologischen Fachpraxen oder auf entsprechenden Stationen im Krankenhaus. Dasselbe gilt analog für alle übrigen Fachrichtungen. Fachärzte/-innen für Anatomie hingegen sind als einzige Ausnahme von dieser Regel meist ausschließlich in Sektionssälen tätig.
Ausbildungsabschluss
Die Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin endet mit einer mündlichen Prüfung vor der zuständigen Landesärztekammer. Nach dem Abschluss trägt der/die Arzt/Ärztin den Titel Facharzt/-ärztin mit dem Zusatz des jeweiligen Fachbereichs, z.B. Facharzt/-ärztin für Neurologie.
Der Prüfling wird spätestens zwei Wochen vor der Prüfung schriftlich zur mündlichen Prüfung eingeladen. Das Prüfungskomitee besteht aus drei Prüfern/-innen, die Fachärzte/-innen des jeweiligen Gebietes sind, und einem/-r Prüfungsvorsitzenden. Die Prüfungsdauer beträgt i.d.R. 30 bis 45 Minuten und erfolgt in Form eines Fachgesprächs. Die Prüfung kann nur mit „bestanden“ oder „nicht bestanden“ abgeschlossen werden, Noten gibt es nicht.
Perspektiven nach der Ausbildung
Fachärzte/-innen haben nach ihrer Ausbildung je nach Fachgebiet und gewünschtem Niederlassungsort sehr gute Perspektiven. Vor allem im ländlichen Bereich werden Fachärzte/-innen für Allgemeinmedizin, also Hausärzte/-innen, gesucht. Daher sind dort die Chancen außergewöhnlich gut. Auch viele Kliniken suchen aufgrund des Fachkräftemangels im medizinischen Bereich unter Hochdruck nach qualifizierten Fachärzten/-innen.
Ausbildungsplätze als Facharzt/ärztin
Facharzt/-ärztin – Ausbildungsvergütung
Das Gehalt während der Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin variiert je nach Art der Einrichtung, denn es gelten unterschiedliche Tarifverträge je nach Arbeitgeber/in. Die individuelle Einstufung hängt darüber hinaus von der Anzahl der Berufsjahre ab.
So gibt es z.B. für öffentliche Einrichtungen zwei verschiedene Tarifverträge: Zum einen den TV-Ärzte VKA für öffentliche Krankenhäuser, zum anderen den TV-Ärzte TdL für Universitätskliniken. Kirchliche Einrichtungen wie die Diakonie nutzen dagegen eigene Tarife der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Private Kliniken wie z.B. die Rhön, Helios oder Asklepios Kliniken haben ebenfalls eigene Haustarife.
Wird man nach einem dieser Tarifverträge vergütet, liegt das Gehalt im ersten Jahr bei rund 4.700 bis 4.900 Euro. Dieses Gehalt steigt mit den Jahren auf bis zu 6.000 bis 6.300 Euro an.
Folgende Tabelle stellt die Gehälter nach Tarifvertrag dar.
Tarife Assistenzarzt | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr | 5. Jahr | 6. Jahr |
TV-Ärzte VKA (01/2021 – 09/2021) | 4.695 € | 4.961 € | 5.151 € | 5.480 € | 5.873 € | 6.035 € |
TV-Ärzte TdL (10/2021 – 06/2022) | 4.938 € | 5.218 € | 5.418 € | 5.765 € | 6.178 € | 6.339 € |
AVR DD Ärzte (ab 01/2021) | 4.770 € | 5.040 € | 5.233 € | 5.568 € | 5.967 € | 6.131 € |
Asklepios (07/2021 – 06/2022) | 4.830 € | 5.110 € | 5.310 € | 5.630 € | 6.035 € | 6.195 € |
Facharzt/-ärztin – Gehalt im weiteren Berufsleben
Ebenso wie das Gehalt während der Weiterbildung hängt auch das Gehalt ausgebildeter Fachärzte/-innen maßgeblich von den geltenden Tarifverträgen des/-r Arbeitgebers/-in ab. Sie werden in ihren entsprechend geltenden Tarifverträgen immer in Gruppe 2 eingeordnet. Es gibt zwar leichte Unterschiede im Gehalt zwischen den verschiedenen Tarifverträgen, jedoch befinden sich Fachärzte/-innen meist in einem ähnlichen Rahmen von rund 6.000 bis 8.000 Euro brutto im Monat.
So verdienen sie in einem kommunalen Krankenhaus (TV-Ärzte VKA) zwischen 6.196 und 7.958 Euro. In einer Uniklinik, welche sich nach dem TV-Ärzte TdL richtet, liegt die Vergütung zwischen 6.518 und 8.164 Euro. Kirchliche Einrichtungen wie die Diakonie (AVR DD Ärzte) zahlen zwischen 6.295 und 8.085 Euro. In einer privaten Klinik wie der Asklepios erhält man ein Gehalt zwischen 6.370 und 8.060 Euro.
Die Einstufung und das konkrete Gehalt hängen auch hier von der Anzahl der geleisteten Jahre mit der Berufszugehörigkeit als Facharzt/-ärztin ab. Weitere Informationen zum Gehalt gibt es in einem separaten Artikel unter Facharzt Gehalt.
Die Tabelle stellt die Gehälter nach dem jeweiligen Tarifvertrag dar.
Tarife Facharzt | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr | 9. Jahr | 11. Jahr | 13. Jahr |
TV-Ärzte VKA (01/2021 – 09/2021) | 6.196 € | 6.716 € | 7.172 € | 7.438 € | 7.698 € | 7.958 € |
TV-Ärzte TdL (10/2021 – 06/2022) | 6.518 € | 7.064 € | 7.544 € | 7.814 € | 7.961 € | 8.164 € |
AVR DD Ärzte (ab 01/2021) | 6.295 € | 6.823 € | 7.287 € | 7.557 € | 7.821 € | 8.085 € |
Asklepios (07/2021 – 06/2022) | 6.370 € | 6.905 € | 7.360 € | 7.640 € | 7.895 € | 8.060 € |
Facharzt/-ärztin – Aufgaben im Arbeitsalltag
Die Aufgaben im Arbeitsalltag von Fachärzten/-innen unterscheiden sich je nach Fachbereich stark. Fachärzte/-innen für Chirurgie haben z.B. ganz andere Aufgaben als z.B. Fachärzte/-innen für Kardiologie. Ein/e Facharzt/-ärztin der Chirurgie diagnostiziert und behandelt in seinem/ihrem Arbeitsalltag z.B. meist Verletzungen, aber auch bestimmte Erkrankungen, die chirurgisch behoben werden können. Dabei kann es sich z.B. um Erkrankungen und Verletzungen der inneren Organe, des Gefäßsystems, der Lunge, des Brust- oder Rippenfells u.v.m. handeln.
Im Folgenden stellen wir daher beispielhaft drei verschiedene Fachärzte/-innen vor.
Facharzt/-ärztin der Allgemeinmedizin
Fachärzte/-innen der Allgemeinmedizin sind vor allem in Hausarztpraxen tätig und übernehmen die allgemeine Betreuung ihrer Patienten/-innen. Sie werden daher auch als Hausärzte/-innen bezeichnet. Auch untersuchen sie Menschen jeden Alters, diagnostizieren allgemein übliche Erkrankungen, verschreiben Medikamente, erstellen Therapiepläne und beraten ihre Patienten/-innen. Sie betreuen auch langfristige Krankheitsbilder wie z.B. Diabetesbehandlungen.
Da sie meist die erste Anlaufstelle für Erkrankte sind, müssen sie sich mit einem breiten medizinischen Feld auskennen. Sie sind jedoch in keinem dieser Fachgebiete tiefgreifend spezialisiert. Wenn eine Erkrankung ihre Fachkenntnisse übersteigt, überweisen sie daher ihre Patienten/-innen zu einem/-r anderen Facharzt/-ärztin. Vor allem im ländlichen Bereich sind Fachärzte/-innen der Allgemeinmedizin wichtige medizinische Anlaufstellen und müssen ggf. auch Maßnahmen der Ersten Hilfe durchführen können.
Facharzt/-ärztin der Arbeitsmedizin
Fachärzte/-innen der Arbeitsmedizin haben vor allem eine beratende Funktion. Sie beschäftigen sich mit den Einflüssen der Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit, vor allem in stark körperlichen Branchen wie z.B. der Baubranche oder in der Industrie. Dort gilt es, gefährliche Einflüsse durch Chemikalien o.ä. zu minimieren.
Sie betreuen und beraten bei ihrer Tätigkeit sowohl Arbeitnehmer/innen als auch Arbeitgeber/innen. Dabei geht es hauptsächlich um Themen wie den vorbeugenden Arbeitsschutz, die betriebliche Förderung und Vorsorge der Gesundheit und eine sicherere Gestaltung der Arbeitsplätze. Fachärzte/-innen für Arbeitsmedizin sind bei großen Arbeitgebern auch dafür zuständig, den Mitarbeitenden Programme zur Vorbeugung von arbeitstypischen Verschleißerkrankungen anzubieten. Bauarbeiter/innen profitieren z.B. von Rückengymnastik und Fliesenleger/innen von Anleitungen für Knie– und Hüftbeweglichkeit.
Fachärzte/-innen für Arbeitsmedizin sind aber nicht ausschließlich vorbeugend tätig. Sollte z.B. ein Betriebsunfall eintreten, kümmern sie sich als direkte Anlaufstelle um den/die Verletze/n und leiten Maßnahmen der Ersten Hilfe ein. Und auch nach Arbeitsunfällen kümmern sie sich anschließend um die stufenweise Wiedereingliederung des/-r erkrankten Mitarbeitenden in den Betrieb.
Facharzt/-ärztin der Anatomie
Fachärzte/-innen der Anatomie untersuchen gesunde und krankhaft veränderte Körperteile bzw. Organe, um Erkenntnisse über Aussehen, Lage, Funktion und Zusammenwirken mit anderen Organen zu gewinnen. Sie führen zum einen selbst Leichenöffnungen (Sektionen) durch und fertigen Präparate an und leiten zum anderen Studierende bei Sektionsübungen an.
Sie führen außerdem funktionelle Untersuchungen oder Gewebeschnitte durch, züchten Gewebe und befassen sich teilweise mit experimenteller Zytologie. In der Röntgenanatomie interpretieren sie Röntgenaufnahmen oder Kernspintomogramme. Auf dem Gebiet der Embryologie studieren sie z.B. die Entwicklung befruchteter Eizellen zu Embryonen. Zusätzlich zu ihren medizinischen Aufgaben stellen Fachärzte/-innen der Anatomie den reibungslosen Ablauf des Laborbetriebes sicher und fertigen Befundgutachten und Berichte an.
Weitere Aufgaben
Wie man sieht, fallen je nach Fachbereich ganz verschiedene Aufgaben an. Was jedoch alle Fachärzte/-innen gemeinsam haben, ist die verwaltungstechnische Arbeit. Neben dem Umgang mit Patienten/-innen und deren Angehörigen gehört die Dokumentation der Behandlungen ebenfalls zu ihrem Arbeitsalltag.
Hinzu kommt außerdem die Überwachung und Anleitung des angewiesenen Personals (z.B. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in Kliniken sowie MFA in Praxen). Je nach Fachgebiet und persönlicher Zuständigkeit kann außerdem die Betreuung von Studierenden hinzukommen, z.B. in der Anatomie oder bei der Anleitung Medizinstudierender in Universitätskliniken.
Facharzt/ärztin Stellenangebote
Facharzt/-ärztin – Weiterbildungsmöglichkeiten
Für Fachärzte/-innen gibt es eine Reihe von Zusatzweiterbildungen, die mit entsprechenden Zusatzbezeichnungen im Titel angezeigt werden, z.B. „Facharzt/-ärztin für Urologie, Spezielle Kinder- und Jugend-Urologie“. Diese können Fachärzte/-innen entweder direkt im Anschluss an ihre erfolgreiche Facharztausbildung absolvieren oder erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Liste dieser Zusatzweiterbildungen ist fast ebenso lang wie die Liste der Facharztrichtungen. Darunter sind z.B.:
- Ärztliches Qualitätsmanagement
- Akupunktur
- Flugmedizin
- Geriatrie
- Homöopathie
- Krankenhaushygiene
- Magnetresonanztomographie
- Medizinische Informatik
- Naturheilverfahren
- Palliativmedizin
- Schlafmedizin
Facharzt/-ärztin – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Fachärzten/-innen hängen vom Umfang ihrer Tätigkeit sowie dem/-r Arbeitgeber/in ab. Arbeitet man z.B. in Vollzeit in einer Klinik, arbeitet man zum einen die entsprechende 40-Wochenstunden-Schicht, kann aber durchaus zusätzlich an Wochenenden und Feiertagen tätig sein. Außerdem sind Rufbereitschaften je nach Fachbereich und Arbeitsvertrag möglich. Arbeitet man hingegen in Teilzeit, reduziert sich die Arbeitszeit entsprechend.
Wer in seiner eigenen Praxis tätig ist, bestimmt seine Arbeitszeiten komplett selbständig. Dies kann jedoch auch in Absprache mit Kollegen/-innen erfolgen, sofern man z.B. in einer Gemeinschaftspraxis arbeitet. In diesen Fällen kommen außerdem Wochenend- und Feiertagsbereitschaften sowie Urlaubsvertretungen von Kollegen/-innen hinzu.
Facharzt/-ärztin – Wo kann gearbeitet werden?
Fachärzte/-innen arbeiten in Krankenhäusern, Kliniken oder Facharztpraxen. Im seltenen Ausnahmefall der Arbeitsmedizin kann auch in größeren Betrieben (z.B. großen Baufirmen, Chemiefabriken o.ä.) gearbeitet werden, wo die Mitarbeitenden starken körperlichen Beanspruchungen ausgesetzt sind.
Passende Stellenangebote für Fachärzte und Fachärztinnen
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e Facharzt/-ärztin?
- Wie viel verdient man als Facharzt/-ärztin?
- Was muss man als Facharzt/-ärztin wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Facharzt/-ärztin?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Facharzt/-ärztin?
- Was kann man nach der Facharzt-Ausbildung machen?
- Wie läuft eine Ausbildung zum/-r Facharzt/-ärztin ab?
Ein/e Facharzt/-ärztin ist ein/e Mediziner/in Arzt mit einer anerkannten Facharztausbildung auf einem der 50 verschiedenen medizinischen Fachgebiete. Fachärzte/-innen können beispielsweise in der Inneren Medizin, Neurologie oder Gynäkologie Anstellung finden und dort Patienten behandeln, Medikamente verschreiben, Überweisungen verordnen oder notwendige Untersuchungen durchführen.
Wie hoch das Facharzt-Gehalt nach der Ausbildung ausfällt, hängt vor allem vom Arbeitgeber, dem Fachgebiet und der Tarifbindung ab. In öffentlichen Einrichtungen richtet sich das Gehalt bei Fachärzten/-innen nach dem TV-Ärzte VKA, dem TV-Ärzte TdL oder den Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Das Gehalt liegt im Durchschnitt zwischen 6.000 und 8.000 Euro brutto monatlich. Private Krankenhäuser vergüten nach eigenen Haustarifen.
Welche Kenntnisse die Fachärzte/-innen benötigen, ist vor allem von ihrem Fachgebiet abhängig. So verlangt das Gebiet der Chirurgie den Ärzten/-innen ganz andere Fähigkeiten ab als das Fachgebiet der Radiologie. In jedem Falle verfügen die Fachärzte/-innen über fundiertes Wissen im Bereich der Allgemeinmedizin und der menschlichen Anatomie.
Wenn man als Facharzt/-ärztin eine gute Bewerbung abgeben möchte, sollten Bewerbungsschreiben, Lebenslauf sowie relevante Zeugnisse und Zertifikate vorhanden sein. Neben persönlicher Motivation im Anschreiben sollte im Lebenslauf lückenlos der berufliche und schulische Werdegang aufgeführt werden. Bei der Auswahl der Zeugnisse und Zertifikate gilt eine Beschränkung auf die wichtigsten.
Die Länge der Facharzt-Ausbildung variiert je nach Fachgebiet. Während angehende Fachärzte/-innen für Physiologie 4 Jahre in ihre Ausbildung investieren, dauert diese für angehende Urologen/-innen rund 5 Jahre. Die Facharztweiterbildung im Gebiet der Herzchirurgie dauert in Vollzeit sogar sechs Jahre.
Fachärzte/-innen können sich in ihrem gewählten Fachgebiet spezialisieren (beispielsweise auf Kinder- und Jugendmedizin). Auch Zusatzweiterbildungen in den Bereichen Homöopathie, Palliativmedizin, Akupunktur und viele weitere sind möglich. Auch die Eröffnung einer eigenen Praxis ist jetzt möglich.
Um einen Facharzttitel erwerben zu können, muss man als approbierte/r Arzt/Ärztin eine Facharzteiterbildung erfolgreich abschließen und eine Prüfung vor der Ärztekammer erfolgreich bestehen. Anschließend kann man bei der zuständigen Landesärztekammer die Anerkennung als Facharzt/-ärztin beantragen.