Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in (MTLA): Gehalt & Verdienst

Ein Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent, kurz MTLA, führt Laboruntersuchungen von Körperflüssigkeiten und -gewebe durch, die zur Erkennung, Behandlung und Vorsorge von Krankheiten dienen. In ihrem Berufsalltag entnehmen sie Proben, bereiten die Untersuchungen vor, legen Gewebe- oder Erregerkulturen an, führen Tests und Messungen an den Proben durch und kontrollieren diese auf ihre Beschaffenheit und mögliche Krankheitserreger. Auch die Dokumentation der Untersuchungen und Ergebnisse gehört zu ihren Aufgaben. Seit 2023 ist die korrekte Berufsbezeichnung Medizinische/r Technologe/-in für Laboratoriumsanalytik (MTL), da es sich bei MTLA aber um den geläufigen Begriff handelt, wird er hier weiter verwendet.

Was man als MTLA verdient wird in diesem Artikel erläutert. Es werden Fragen rund um das Gehalt, in der Ausbildung und im Beruf, sowie Unterschiede zwischen Bundesländern, Alter und Geschlecht, beantwortet.

Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA) – Gehalt in der Ausbildung

Bei der Ausbildung als Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent handelt es sich um eine schulische Ausbildung, die in der Regel drei Jahre dauert. Voraussetzung ist meist die mittlere Reife oder aber ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen zweijährigen Ausbildung. Das bis 2023 geltende Schulgeld wurde dank des MTA-Reform-Gesetzes durch eine Ausbildungsvergütung abgelöst. Lehrgangskosten werden häufig durch den Staat übernommen.

Die Ausnahme sind öffentliche Einrichtungen, welche nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes vergüten und auch Auszubildenden eine Vergütung zahlen. An Universitätsklinika greift der Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVA-L). Dort fällt das MTLA-Ausbildungsgehalt 2024 folgendermaßen aus:

Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA) – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung

Das Einstiegsgehalt für MTLA liegt ungefähr zwischen 2.300 und 2.700 Euro. Da es jedoch von vielen Faktoren beeinflusst wird, kann dies auch niedriger oder höher ausfallen. So ist die Vergütung zum Beispiel von der Art der Einrichtung, der Größe der Einrichtung und dem Bundesland, in dem man tätig ist, abhängig. Bei der Art der Einrichtung kommt es insbesondere auf die Tarifgebundenheit an. Bei tariflich geregelten Gehältern in öffentlichen oder kirchlichen Einrichtungen kann man in der Regel mit einem höheren Gehalt rechnen. Private Einrichtungen legen meist eigene Gehälter fest, welche oft eher niedriger ausfallen. Ein weiterer Vorteil von Tarifverträgen ist die stetige Steigerung des Gehalts, da man mit einer höheren Zahl von Berufsjahren in den Stufen aufsteigt und somit in regelmäßigen Abständen mehr Geld verdient. Hat man Weiterbildungen abgeschlossen kann man mit einer höheren Qualifikation sogar in den Entgeltgruppen aufsteigen und sein Gehalt weiterhin verbessern.

Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA) – Gehalt nach Art der Einrichtung

Als MTLA arbeitet man typischerweise in Krankenhäusern, Arztpraxen, medizinischen Laboren oder auch bei Blutspendediensten. Je nachdem wo man arbeitet und insbesondere um welche Art von Einrichtung es sich dabei handelt variiert das Gehalt. Öffentliche Einrichtungen orientieren sich an dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), kirchliche Einrichtungen an den Arbeitervertragsrichtlinien (AVR) und private Einrichtungen sind in der Regel nicht tarifgebunden. Daher fällt das Gehalt bei privaten Einrichtungen oft eher geringer aus, da es nicht im Tarifvertrag festgelegt ist, sondern individuell verhandelt wird.

Gehalt im öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst werden MTLA, wie alle der Berufsgruppe medizinisch-technischer Assistenten, in die Gruppe 7 eingeordnet. Somit können sie, je nach Berufserfahrung 3.095 bis 3.820 Euro verdienen.

Gültig von 01.04.2024 bis 31.12.2024

Quelle: TVöD-B

Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen

Bei kirchlichen Einrichtungen gelten die AVR, so sind zum Beispiel die Caritas, Diakonie oder der paritätische Wohlfahrtsverband ebenfalls tarifgebunden. Schaut man sich als Beispiel die AVR der Diakonie an (ohne Nassau, Tarifgebiet Ost, Bayern und Hessen) verdienen MTLA in EG 7 zwischen 3.611,31 € bis 4.255,89 €, abhängig davon wie lange sie im Beruf tätig sind.

Gültig von 01.07.2024

Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie

Gehalt bei privaten Einrichtungen

Wie bereits erwähnt sind private Einrichtungen in den meisten Fällen nicht tarifgebunden. Daher legen sie eigene Gehälter fest, welche häufig niedriger ausfallen als tariflich geregelte Gehälter. Das lässt sich damit erklären, dass die Einrichtungen auf Gewinne angewiesen sind, unter Wettbewerbsdruck stehen und deswegen Personalkosten eher niedrig halten. Auch wenn das nicht für alle private Einrichtungen zutreffen muss und es Einrichtungen gibt, die ein tarifähnliches oder sogar höheres Gehalt zahlen können, stellt das im Pflegesektor eher die Ausnahme dar. Häufig bieten private Einrichtungen dafür jedoch andere Benefits an, wie ein Job-Ticket, eine betriebliche Altersvorsorge oder Vergünstigungen beim Mittagessen in der Kantine.

Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA) – Gehalt nach Bundesländern

Nicht nur die Einrichtung, sondern auch das Bundesland hat einen erheblichen Einfluss auf die Vergütung. So verdient man grundsätzlich im Osten Deutschlands eher weniger als im Westen. Im Schnitt verdient ein MTLA 3.699 Euro brutto im Monat. Zwischen den Bundesländern variiert das Gehalt von 3.128 Euro in Brandenburg bis zu 3.860 Euro in Hessen. Demnach unterscheidet sich die Vergütung bis zu knapp 700 Euro. Hessen ist somit das Bundesland mit der besten Vergütung, jedoch schneiden Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern mit etwa 3.800 Euro ebenfalls überdurchschnittlich gut ab. Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen liegen dagegen mit etwas über 3.200 Euro knapp 400 Euro unter dem bundesweiten Mittelwert. In Brandenburg sind es sogar fast 500 Euro unter dem Mittelwert, womit es nach Sachsen eines der Bundeslänger mit dem niedrigsten Gehalt ist.

In der Abbildung ist der bundesweite Mittelwert, sowie der Median (mittleres monatliches Bruttoentgelt) der jeweiligen Bundesländer zu sehen.

*fehlende Werte: Bremen und Saarland weisen eine zu niedrige Zahl der Beschäftigten auf, sodass die Aussagekraft zu schwach ist und diese nicht dargestellt werden können.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

In diesen Städten verdient man besonders gut

Beim Wohnort beeinflusst nicht nur das Bundesland, sondern auch die konkrete Stadt das Gehalt. Generell kann man davon ausgehen, dass die Gehälter in Großstädten besser sind als in Kleinstädten. Somit verdient man in München mit 4.046 Euro besonders gut. Dieses Gehalt liegt rund 400 Euro über dem bundesweiten Mittelwert und übertrifft sogar das Durchschnittsgehalt Hessen, das Bundesland mit der höchsten Vergütung. Auch das Gehalt von Berlin, welches bei etwa 3.700 Euro liegt, wird von der Durchschnittsvergütung Münchens übertroffen. Somit wird deutlich, dass man bei der Wahl des Arbeitsortes nicht nur das Bundesland, sondern auch die konkrete Stadt berücksichtigen sollte. Ebenso überdurchschnittlich gut verdient man in Frankfurt an Main, Köln und Hannover, denn dort sind es etwa 3.900 Euro . Eher niedrig sehen die Gehälter dagegen in Dresden und Leipzig aus, dort liegt es im Schnitt bei knapp 3.448 Euro und somit 200 Euro unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA) – Gehalt nach Alter und Geschlecht

Weitere Einflussfaktoren stellen das Alter und Geschlecht dar, denn auch hier gibt es große Gehaltsdifferenzen. Das Alter beeinflusst das Gehalt, da man mit den Jahren in der Regel einiges an Berufserfahrung sammeln konnte und daher bei langer Berufszugehörigkeit besser vergütet wird. So ist es auch beim MTLA der Fall. In den ersten Jahren verdienen sie im Schnitt 3.057 Euro, im Alter von 25 – 54 steigt das Gehalt bereits auf 3.620 Euro und ab 55 Jahren liegt es bei 4.334 Euro. Demnach steigt das Gehalt im Laufe der Zeit im Durchschnitt um die 1.300 Euro an. Wie in vielen Berufen verdienen auch hier männliche MTLA’s mehr als weibliche. Im Gesamtschnitt beträgt die Differenz 25 Euro, betrachtet man aber die Altersgruppe von 55 Jahren steigt die Differenzen auf rund 400 Euro.

In der Tabelle sind die Gehälter der Altersgruppen und Geschlechter, sowie die Durchschnittswerte im Gesamten abgebildet.

Keine Daten: Diese Kategorie kann aufgrund einer zu schwachen Aussagekraft nicht dargestellt werden, da es nicht genügend Beschäftigte gibt, auf die diese Kriterien zutreffen.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

MTLA – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen

Ein medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent verdient ein vergleichsweise durchschnittliches Gehalt. Wie die Tabelle zeigt, liegen sie somit im mittleren bis unteren Bereich des Spektrums. Sie verdienen etwas weniger als Gesundheits- und Krankenpfleger, Fachkrankenpfleger und deutlich weniger als Pflegedienstleiter, Medizininformatiker oder Assistenzärzte. Im Vergleich mit Altenpflegern, Ergotherapeuten und Medizinischen Fachangestellten verdient ein MTLA aber deutlich besser.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen

Mithilfe von Weiterbildungen erlangt man weitere Qualifikationen und Fachkenntnisse. Somit kann man sein Aufgabenfeld ausbauen und mehr Verantwortung übernehmen, wodurch das Gehalt ein gutes Stück erhöht werden kann. Daher sind Weiterbildungen eine tolle Möglichkeit sich im Beruf weiterzuentwickeln, mehr Abwechslung in den Berufsalltag zu bringen und mehr Geld zu verdienen. Je nachdem wo das persönliche Interesse liegt gibt es einige Optionen, die einem MTLA zur Verfügung stehen. Diese werden folgend dargestellt.

Fachweiterbildungen / Spezialisierungen

Mit Fachweiterbildungen kann man tiefergehendes Wissen erlangen, seine Fachkenntnisse erweitern und sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren. So gibt es zum Beispiel insbesondere im Bereich der biomedizinischen Fachanalytik etliche Bereiche, auf die man sich spezialisieren kann.

Diese Fachweiterbildungen könnten in Frage kommen:

• Medizinisch-technische Assistenz, medizinisches Labor
• Medizinische Dokumentation / Kodierung
• Hygiene im Gesundheitsbereich
• Techniker/in – Medizintechnik
• Biomedizinische Fachanalytiker/in – Hämatologie / Histologie und Zytopatholigie /Immunhämatologie, Transfusionsmedizin / klinische Chemie, Pathobiochemie / Mikrobiologie, Virologie, Hygiene

Administrative Weiterbildungen

Mit dieser Weiterbildung taucht man vor allem in den organisatorischen und verwaltungstechnischen Aufgabenbereich ein. Mit diesen Qualifikationen kann man zahlreiche administrative Tätigkeiten übernehmen und mehr Verantwortung tragen. Auch die Aufgaben einer Leitungskraft und die Teamführung sind Inhalte der Weiterbildungen, wodurch man eine Führungsposition anstreben kann.

Diese Optionen gibt es:

• Betriebswirt/in Management im Gesundheitswesen
• Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen

Studium

Neben den klassischen Weiterbildungen besteht noch die Möglichkeit des Studiums. Damit kann man seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und das Gehalt um einiges verbessern. Möchte man den Arbeitsalltag nicht vollständig verlassen besteht manchmal die Möglichkeit ein duales Studium durchzuführen, dies hängt jedoch von der Hochschule und dem Studiengang ab. Bei einem dualen Studium hat man nämlich den Vorteil, dass man die Theorie direkt mit der Praxis verbindet und durch die Arbeit weiterhin wertvolle Berufserfahrung sammeln kann. Des Weiteren bringt die Vergütung während des Studiums eine finanzielle Sicherheit mit sich.

Diese Studiengänge würden für einen MTLA in Frage kommen:

• Biomedizin, Molekulare Medizin
• Molekularwissenschaft
• Chemie
• Biowissenschaften, Life Sciences
• Medizinische Technik
• Humanmedizin

Stellenangebote als MTLA finden

Auf der Suche nach einer neuen spannenden Stelle? Auf dem Stellenportal Medi-Karriere werden deutschlandweit aktuelle Stellenangebote für MTLA veröffentlicht.