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Gerade bei Bodybuildern springt diese Vene einem häufig direkt ins Auge: die Vena cephalica. Durch ihren oberflächlichen Verlauf ist sie häufig schon bei einer etwas überdurchschnittlichen Muskelmasse im äußeren Armbereich zu sehen. Was genau die Vena cephalica ist, wie sie im Detail verläuft und welche Funktionen ihr im menschlichen Körper zukommen, wird in diesem Artikel behandelt.
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Vena cephalica – Definition
Die Vena cephalica, zu Deutsch “Kopfvene”, verläuft trotz ihres Namens keineswegs am Kopf, sondern an der Außenseite am Arm. Die Namensgebung ist wahrscheinlich aufgrund eines Übersetzungsfehlers zustande gekommen: “al kifal” (arabisch) bedeutet “außen”, “cephalus” (griechisch) hingegen bedeutet Kopf. Nichtsdestotrotz hat sich der griechische Name für dieses Gefäß durchgesetzt.
Es handelt sich bei der Vena cephalica um eine oberflächliche Vene, die vom Unterarm zum Oberarm verläuft. “Oberflächlich” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Vene oberhalb der Muskelfaszien (“epifaszial”) im Fett- und Bindegewebe direkt unter der Haut liegt. Die zweite oberflächliche Armvene stellt die Vena basilica auf der Arminnenseite dar.
Vena cephalica – Verlauf
Die Vena cephalica geht am Handrücken aus dem “Rete venosum dorsale manus” (etwa: Venöses Gefäßnetz des Handrückens) hervor. Sie entspringt dabei ungefähr auf der Rückseite (“Dorsalseite”; vena cephalica antebrachii) des Daumens und verläuft anschließend entlang des Radius (äußerer Unterarmknochen) bis zur Ellenbeuge.
Weiter geht es im Bereich des Oberarmes in einer rinnenartigen Vertiefung, dem sogenannten “Sulcus bicipitalis lateralis” oder auch “äußere Bizepsrinne”. Dieser Sulcus entsteht am äußeren Hinterrand des Bizepsmuskels.
Von dort aus gelangt die Vene über eine weitere Rinne (“Sulcus deltoideopectoralis”, zwischen Delta- und Brustmuskel) in die Mohrenheim-Grube. Die Mohrenheim-Grube wiederum bezeichnet ein dreieckiges Gebiet, welches von Schlüsselbein, dem großen Brustmuskel sowie dem Deltamuskel auf der oberen Vorderseite der Brust gebildet wird. Der Fachbegriff hierfür lautet “Trigonum clavipectorale”.
Schließlich durchbricht die Vena cephalica an dieser Stelle die Muskelfaszie des großen Brustmuskels und mündet in die tief gelegene Achselvene (Vena axillaris).
Weitere Zuflüsse und Verbindungen
Das wichtigste Verbindungsgefäß der Vena cephalica stellt in jeden Fall die Vena mediana cubiti (mittlere Ellenbeugenvene) dar. Diese verbindet in der Region der vorderen Ellenbeuge die Vene mit der zweiten oberflächlichen Vene der oberen Extremität, der V. basilica, welche auf der Innenseite des Armes zu liegen kommt.
Darüber hinaus steht das gesamte oberflächliche Venensystem des Armes über sogenannte “Perforansvenen” in Verbindung mit den tiefergelegenen Venen. Die Vena cephalica steht somit in Kontakt mit der Vena radialis (Radius, Unterarm) und der Vena brachialis (Oberarm).
Des Weiteren gibt es ab und zu noch zusätzliche, aber inkonstante Zuflüsse: Dazu gehört zum Beispiel die Vena mediana antebrachii, welche von der Mitte des Unterarms meist direkt in die Vena mediana cubiti mündet.
Venöse Blutentnahme
Die Vena mediana cubiti in der Ellenbeuge stellt im klinischen Alltag den wichtigsten Ort für eine venöse Blutentnahme dar. Sie ist aufgrund ihrer oberflächlichen Lage bei vielen Menschen sehr gut für eine Punktion geeignet. Wichtig ist dabei allerdings, die Nadel nicht zu steil an der Einmündung anzusetzen; ansonsten kann eine der tieferliegenden Arterien verletzt werden.
Vena cephalica – Funktion
Wie fast alle Venen im Allgemeinen ist auch die Vena cephalica dafür zuständig, sauerstoff- und nährstoffarmes beziehungsweise kohlenstoffdioxidreiches Blut zum Herzen zurückzuleiten. Die Vena cephalica übernimmt diese Aufgabe für die äußeren Anteile von Hand, Unter- und Oberarm, Ellenbeuge sowie vordere Anteile der Schulter, dabei allerdings jeweils nur für Oberflächliches.
Aufgrund des recht geringen Muskelanteils von venösen Gefäßen, benötigen diese beim Abtransport des Blutes jedoch Hilfe von außen. Das wird zum einen durch die Anspannung der umgebenden Muskulatur sowie durch die Pulsationen von benachbarten Arterien gewährleistet. Damit dabei das Blut auch in die richtige Richtung verläuft, besitzen alle Venen Venenklappen. Diese wirken gewissermaßen wie ein Ventil und lassen daher nur einen Blutstrom in Richtung Herzen zu. Bis auf die Venen im Kopfbereich besitzen alle venösen Gefäße Klappen.
1. Thieme, Vena Cephalica, https://www.thieme-connect.com/... (Abrufdatum: 01.03.2023).
2. Amboss, Leitungsbahnen der oberen Extremitäten, https://www.amboss.com/... (Abrufdatum: 01.03.2023).
3. Wikiwand, vena cephalica, https://www.wikiwand.com/... (Abrufdatum: 01.03.2023).