Als Fachkraft in der häuslichen Pflege übernimmt man einen sehr anspruchs- und verantwortungsvollen Job. Die Nachfrage nach qualifizierten und gut ausgebildeten Fachkräften steigt, sie werden zunehmend gebraucht. Bei so einer 1:1 Betreuung erfolgt die Krankenbeobachtung meist rund um die Uhr, da sich der Allgemeinzustand der Patienten stetig verändern kann – vor allem bei schnell voranschreitenden Krankheiten. Wer überlegt, eine Weiterbildung in diesem Bereich zu absolvieren, bekommt in dem folgendem Artikel einen guten Überblick über Voraussetzungen, Lerninhalte, spätere Aufgabengebiete und anfallende Kosten.
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Voraussetzungen
Formale Grundvoraussetzungen sind folgende:
- mindestens 18 Jahre alt
- einen Hauptschulabschluss oder gleichwertige Kenntnisse
Darüber hinaus wird ein Erste-Hilfe-Kurs empfohlen. Dieser wird zwar nicht von allen Anbietern verlangt, ist aber eine gute Grundlage für diese Weiterbildung.
Auch einige persönliche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um sich gut in diesem Berufsfeld zurechtzufinden und wohlzufühlen. Das wären gute soziale Fähigkeiten, Empathie, Zuverlässigkeit und die Freude am Umgang und der Arbeit mit Menschen. Auch ein gewisses Maß an Belastbarkeit und Geduld sollte vorhanden sein, um die täglichen Herausforderungen gut zu meistern.
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Inhalt und Dauer der Weiterbildung
Folgende Themengebiete werden in der Weiterbildung behandelt. Sie basieren auf den Lerninhalten der Ausbildung des Malteser Hilfsdienstes (MHD):
- Betreuung und Pflege
- Psychologische Aspekte des Alterns
- Gesundheit im Alter
- Ernährung
- Wirtschaftsführung älterer Menschen
- Techniken und Methoden der Gesprächsführung
- Sterbebegleitung
- Lebensmittelhygiene
- Konflikte
- Rechtskunde
- Ansprüche und Kassenleistungen
- Anatomie
- Erkrankungen im Alter
- Spezielle Krankheitslehre
- Körper- und Intimpflege
- Wohnen im Alter
- Umrüstungsmaßnahmen für altersgerechtes Wohnen
- Anleitung für die Praxis
Hohe Flexibilität durch Fernstudium
Die Weiterbildung wird als Fernstudium angeboten und die Lerninhalte daher online bearbeitet. Diese Form des Lernens bietet eine hohe Flexibilität und lässt sich gut in den beruflichen Alltag integrieren. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Allerdings sollte ein gewisses Maß an Disziplin und viel Motivation vorhanden sein, da es keine vorgegebene Struktur gibt. Bei vielen Anbietern wird eine Kursdauer von etwa 18 Monaten angegeben, die um weitere 9 Monate verlängert werden kann.
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Aufgabengebiet
Als Fachkraft in der häuslichen Pflege ist man in der Position und Funktion, alleine Entscheidungen zu treffen. Damit geht eine große Verantwortung einher, die nicht mit einer Anstellung in Pflegeheimen oder Krankenhäusern zu vergleichen ist, wo Ansprechpartner, Kollegen und Ärzte vor Ort sind. Täglich kann sich der Gesundheitszustand der Patienten verändern, daher läuft jeder Tag etwas anders ab. Jedoch gibt es einen Rahmenplan und Tätigkeiten, die immer anfallen:
- Gewährleistung der Grundpflege und -versorgung: Hilfe bei der Körperpflege, Nahrungszufuhr, Be- und Entkleiden
- Mobilisierung
- Beschäftigung mit den Patienten
- Unterstützung im Haushalt: Säubern der privaten Räumlichkeiten, Wäschepflege und Einkaufen sowie Zubereitung der Speisen
- Betreuung und Beratung der Angehörigen
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Anerkennung
Wer den Lehrgang erfolgreich absolviert und im Anschluss ein mindestens 80-stündiges Praktikum absolviert hat, bekommt zwei Zertifikate. Zum einen das Abschlusszeugnis zur Fachkraft in der häuslichen Pflege und zum anderen ein Zeugnis als Schwesternhelferin bzw. Pflegediensthelfer des Malteser Hilfsdienstes. Dabei sollte man vor des Auswahl des Anbieters darauf achten, dass der jeweilige Abschluss nach AZAV oder AZWV zertifiziert ist, um sicherzugehen, dass er auch anerkannt wird. Dies ist aber bei den meisten Anbietern auf dem Markt der Fall.
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Kosten der Weiterbildung
Grundsätzlich verhält es sich mit den Kosten für Weiterbildungen so: Unter den Voraussetzung des §82 SGB III übernimmt das Arbeitsamt die anfallenden Gebühren. Diese umfassen Lehrgangskosten, Kosten der Eignungsfeststellung, Fahrkosten, Verpflegungs- und Unterbringungskosten bei einem auswärtigen Aufenthalt sowie die Kosten für die Kinderbetreuung während der Weiterbildung. Außerdem kann auch ein Arbeitsgeldzuschuss beantragt werden. In diesem Fall muss die Weiterbildung während der Arbeitszeit oder nebenberuflich am Abend oder Wochenende absolviert werden.
Laut §82 SGB III müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein, damit Arbeitnehmer die volle Kostenübernahme erhalten:
- das 45. Lebensjahr vollendet
- bestehendes Arbeitsverhältnis bei einem Betrieb mit weniger als 250 Beschäftigten
- die Weiterbildung wird außerhalb des Betriebs ausgeführt
- Weiterbildung und Träger sind für die Förderung zugelassen
In allen anderen Fällen muss sich der Arbeitgeber an den Kosten beteiligen:
- mindestens 50 Prozent, wenn der Betrieb mindestens zehn und weniger als 250 Beschäftigte hat
- mindestens 75 Prozent bei mindestens 250 und weniger als 2.500 Beschäftigten
- mindestens 85 Prozent bei 2.500 Beschäftigten oder mehr
Kommt man für die Kosten selbst auf, hängt die Höhe der Lehrgangsbeträge vom jeweiligen Anbieter ab. Monatliche Kosten von etwa 150€ sollte man einplanen.
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Gehalt
Als Fachkraft in der häuslichen Pflege können Beschäftigte mit einem durchschnittlichen Brutto-Jahresgehalt zwischen 28.000 und 33.000 Euro rechnen. Das sind etwa 2.300 bis 2.800 Euro brutto im Monat. Das genaue Gehalt ist wie in vielen Pflegeberufen davon abhängig, in welchem Bundesland man lebt und wo genau man angestellt ist.
Fachkraft in der häuslichen Pflege Stellenangebote
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Arbeitszeiten
In der häuslichen Pflege und vor allem bei der Betreuung rund um die Uhr wird in einem Schichtsystem gearbeitet. Auf abwechselnde Tag- und Nachtschichten sollte man sich daher einstellen.
Fachkraft in der häuslichen Pflege – Einsatzorte
Mit einer Weiterbildung in der häuslichen Pflege verfügt man über besondere Qualifikationen, die in der stationären und ambulanten Pflege sehr gefragt sind. Somit sind nicht nur die privaten Räumlichkeiten und Wohnungen der Patienten mögliche Einsatzorte, sondern auch Altenheime, Krankenhäuser und soziale Betreuungsdienste.
Passende Stellenangebote für Pflegekräfte
Wer derzeit noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot für Pflegekräfte ist, findet bei Medi-Karriere eine große Auswahl, beispielsweise Jobs für Krankenpfleger/innen, Altenpfleger/innen-Stellenangebote und MFA-Jobs.
1. Fachkraft in der häuslichen Pflege, apollon-akademie.de (Abrufdatum 05.07.2021)
2. Fernlehrgang Fachkraft in der häuslichen Pflege. www.sozialpaedagogik-fernstudium.de (Abrufdatum 05.07.2021)
3. Fachkraft in der häuslichen Pflege, www.fernakademie-klett.de (Abrufdatum 05.07.2021)