Zwar zählt der Beruf Motopäde/-in sicher nicht zu den bekanntesten, doch mit Blick auf das Motopäden-Gehalt könnte sich eine genauere Beschäftigung bezahlt machen. Motopäden/-innen arbeiten mit Menschen, meist Kindern und Senioren, die an Leistungs-, Wahrnehmungs-Störungen und Einschränkungen der Motorik leiden. Sie ergänzen die Arbeit von Physiotherapeut/in und Ergotherapeut/in.
Was verdienen Motopäden/-innen im Vergleich zu ähnlichen Berufsfeldern wie Heilerzieher/in? Und wie schneiden sie insgesamt im Gehalts-Vergleich aller Ausbildungsberufe ab? Die Antworten dazu sind abhängig von der Ausbildung, der Berufserfahrung, der Einrichtung und dem Bundesland, in dem man angestellt ist. Je nach bisherigem Berufsweg kann es zu erheblichen Unterschieden in den Gehältern von Motopäden/-innen kommen.
Motopäde/-in – Gehalt während der Ausbildung
Das Gehalt während der Ausbildung zum Motopäden und der Motopädin hängt ab von der Art der Ausbildung. Es gibt zwei verschiedene Wege in den Beruf Motopäde/-in. Der erste geht über die klassische dreijährige Berufsausbildung. Dabei handelt es sich um eine schulische Ausbildung. In der Berufsschule lernen die angehenden Fachkräfte alles Wichtige für den Berufsalltag kennen. In Form von Praktika lernen sie es in der Praxis anzuwenden. Da es eine schulische Ausbildung ist, gibt es währenddessen kein Gehalt. Die Berufsschulzeiten liegen aber oft so, dass man während der Ausbildung noch einen Nebenjob ausführen kann.
Der zweite mögliche Weg, Motopäde/-in zu werden, ist die Weiterbildung. Die ist erst möglich, wenn man bereits eine erste Berufsausbildung im Sozial-, Medizin-, oder Bildungsbereich abgeschlossen hat und zusätzlich bereits mindestens ein Jahr in dem Beruf gearbeitet hat – so zum Beispiel eine Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher. Die Weiterbildung zum/-r Motopäde/-in erfolgt meist an Fachhochschulen in Vollzeit oder berufsbegleitend in Teilzeit. Da auch die Weiterbildung zu den schulischen Ausbildungen gehört, verdient man währenddessen nichts.
Mittlerweile gibt es alternativ zu den Weiterbildungen an der Fachhochschule auch einige, teils sogar ebenfalls berufsbegleitende, Master-Studiengänge zu verwandten Bereichen wie der Psychomotorik oder Motologie. Mit einem abgeschlossenen Motologie-Studium kann man ebenfalls Motopäde/-in werden.
Motopäde/-in – Gehalt zum Berufseinstieg
Zum Berufseinstieg verdienen Motopäden/-innen im Schnitt 2.830 Euro brutto im Monat bei einer Arbeitswoche mit 40 Stunden. Das Gehalt der Motopäden/-innen zum Berufseinstieg hängt von vielen weiteren Faktoren ab – wie zum Beispiel der Art und der Größe der Einrichtung, in der man arbeitet, sowie vom Bundesland.
Somit kann das Gehalt zum Berufseinstieg ja nach Arbeitgeber und Einsatzort zwischen 1.500 Euro brutto im Monat und 3.500 Euro brutto im Monat schwanken. Im tarifgebundenen öffentlichen Dienst verdient man zu Berufsbeginn beispielsweise zwischen 2.200 Euro und 2.800 Euro brutto im Monat.
Generell lässt sich sagen, dass das Gehalt von Motopäden/-innen mit ihrer Berufserfahrung steigt. Nach drei bis sechs Jahren verdienen sie im Schnitt 2.880 Euro brutto im Monat, nach sieben bis neun Jahren sind es schon durchschnittlich 2.948 Euro und nach zehn Jahren Berufserfahrung verdienen sie im Schnitt 3.198 Euro. Arbeitet man in tarifgebunden Einrichtungen liegt das durchschnittliche Gehalt von Motopäden/-innen mit mehreren Jahren Berufserfahrung sogar zwischen 3.100 Euro und 4.300 Euro brutto im Monat.
Motopäde/-in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Die Art der Einrichtung spielt eine große Rolle beim der Gehalt von Motopäden/innen: Zwischen Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes und privaten Arbeitgebern gibt es Unterschiede, genauso muss bei den Einrichtungen mit und ohne tariflicher Bindung unterschieden werden. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, sich als Motopäde/-in selbstständig zu machen und eine eigenen Praxis zu eröffnen. Deshalb ist es schwierig, allgemein gültige Aussagen zum durchschnittlichen Gehalt von Motopäden/-innen zu machen.
Außerdem hängt das Durchschnittsgehalt von Motopäden/-innen auch von der Größe der jeweiligen Einrichtung ab. Je nach Größe des Arbeitgebers variiert auch das Gehalt des Arbeitnehmers. In einer Einrichtung mit weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegt das durchschnittliche Motopäde-Gehalt bei 3.105 Euro brutto im Monat. Beschäftigt der Arbeitgeber zwischen 100 und 1.000 Mitarbeiter/innen liegt das durchschnittliche Gehalt von Motopäden/-innen schon bei 3.355 Euro brutto im Monat. In Einrichtungen mit 1.000 bis 20.000 Mitarbeiter/innen verdienen sie im Schnitt 3.533 Euro brutto im Monat. Bei Arbeitgebern mit über 20.000 Mitarbeiter/innen liegt das durchschnittliche Gehalt bei 3.579 Euro brutto im Monat.
Unternehmensgröße | Durchschnittsgehalt |
weniger als 100 Mitarbeiter | 3.105 € |
100 bis 100 Mitarbeiter | 3.355 € |
1.000 bis 20.000 Mitarbeiter | 3.533 € |
Über 20.000 Mitarbeiter | 3.579 € |
Quelle: gehalt.de
Motopäde/-in – Gehalt nach Bundesländern
Am meisten verdienen Motopäden/-innen in Hessen und in Baden-Württemberg mit rund 3.365 Euro brutto im Monat. In Nordrhein-Westfalen verdienen Motopäden/-innen im Schnitt 3.154 Euro brutto im Monat. Bremen und Rheinland-Pfalz liegen beim durchschnittlichen Gehalt knapp über der 3.000 Euro Grenze. Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg liegen mit ca. 2.500 Euro brutto im Monat am Ende des Vergleichs vor Mecklenburg-Vorpommern mit 2.396 Euro.
Quelle: gehalt.de
Motopäde/-in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Hinsichtlich einer Korrelation mit dem Alter lässt sich auch beim Gehalt von Motopäden/-innen sagen, dass es parallel dazu ansteigt. Verdient ein/e Motopäde/-in mit 25 Jahren zum Beispiel 2.158 Euro brutto im Monat, verdient er oder sie mit 30 Jahren schon 2.221 Euro brutto im Monat. Mit 40 Jahren würden sie dann 2.426 Euro brutto im Monat verdienen. Mit 50 Jahren wären es 2.555 Euro brutto im Monat. Zu den Gehaltsunterschieden zwischen Frauen und Männern in der Motopädie gibt es noch keine auswertbaren Angaben.
Alter | Durchschnittsgehalt |
25 Jahre | 2.158 € |
30 Jahre | 2.221 € |
40 Jahre | 2.426 € |
50 Jahre | 2.555 € |
Quelle: gehaltsvergleich.com
In diesen Städten verdient man besonders gut
In deutschen Städten wie Augsburg, Erlangen, Karlsruhe, Essen, Hamburg, Mainz, Frankfurt, Hannover und Köln verdienen Motopäden/-innen im Schnitt mehr als in anderen deutschen Städten. Das durchschnittliche Gehalt liegt dort bei ca. 3.100 Euro brutto im Monat. In den Städten Heidelberg, Fürth und Bonn liegt das durchschnittliche Gehalt von Motopäden/-innen sogar bei ca. 3.250 Euro brutto im Monat. Spitzenreiter unter den deutschen Städten sind jedoch München mit 3.525 Euro brutto und Stuttgart mit einem Durchschnittsgehalt von 3.540 Euro brutto im Monat. Am Ende liegen Oldenburg und Leipzig im Städtevergleich. Hier ein kurzer Ausschnitt:
Stadt | Gehalt |
München | Ø 42.476 €/Jahr |
Heidelberg | Ø 38.095 €/Jahr |
Hamburg | Ø 37.652 €/Jahr |
Leipzig | Ø 29.628 €/Jahr |
Oldenburg | Ø 29.568 €/Jahr |
Quelle: stellenanzeigen.de
Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen liegt das Gehalt des/der Motopäden/-in deutlich über dem Durchschnitt. In Deutschland verdient man in Ausbildungsberufen durchschnittlich zwischen 2.000 Euro und 2.500 Euro brutto im Monat.
Im Vergleich zu anderen Berufen im medizinischen Bereich verdienen Motopäden/-innen eher unterdurchschnittlich viel. Eine Ärztin oder ein Arzt zum Beispiel verdienen im Schnitt ca. 7.693 Euro brutto im Monat, Zahnärzte/-innen ca. 5.933 Euro brutto. Krankenpfleger/innen haben ein Durchschnittseinkommen von 3.764 Euro brutto im Monat. Es gibt aber auch im medizinischen Bereich Berufe, bei denen das durchschnittliche Gehalt unter dem Motopäden/-innen-Gehalt liegt. Atemtherapeuten/-innen zum Beispiel verdienen 2.714 Euro brutto im Monat.
Auch im Vergleich zu den der Motopädie am nächsten kommenden Berufsfelder wie der Heilerziehungspflege schneiden die Gehälter von Motopäden/-innen etwas schlechter ab. Heilerzieher/innen verdienen zum Beispiel 3.669 Euro brutto im Monat und damit mehr als die Motopädin oder der Motopäde.
Berufsgruppe | Durchschnittsgehalt |
Arzt/Ärztin | 7.693 € |
Krankenpfleger/in | 3.764 € |
Heilerzieher/innen | 3.669 € |
Atemtherapeuten/-innen | 2.714 € |
Motopäde/-in – Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen
Regelmäßige Weiterbildungen für Motopäden/-innen sind die Grundlage für die Ausführung ihres Berufes und ein besseres Gehalt. Deshalb gibt es verschiedene Möglichkeiten von Anpassungsweiterbildungen, um auf dem aktuellsten Stand des Berufsbereiches der Motopädie zu bleiben. Unter anderem kann man Anpassungsweiterbildungen machen, z.B.
- Körpertherapeut/in
- Facherzieher/in
- Logopäden/-in
- Emotions- und Stimmungsmanager/in
Neben den Anpassungsweiterbildungen gibt es außerdem die Möglichkeit von Aufstiegsweiterbildungen. So zum Beispiel eine Weiterbildung zum/zur Ausbilder/in von Motopäden/-innen. Mit den Aufstiegsweiterbildungen steigt auch das Gehalt.
Stellenangebote für Motopäden/-innen finden
Wer nach den passenden Jobs sucht, kann sich auf dem Stellenportal von Medi-Karriere umsehen. Hier geht es direkt zu unserer Suche mit zahlreichen Stellen für Motopäden/-innen.
1. Motopäde/Motopädin, berufenet.arbeitsagentur.de (Abrufdatum 25.02.2022)
2. Motopäde Gehalt bundesweit, gehaltsvergleich.com (Abrufdatum 25.02.2022)
3. Motopäde/Motopädin Gehalt in Deutschland, stellenanzeigen.de (Abrufdatum 25.02.2022)
4. www.gehalt.de/beruf/motopaede (Abrufdatum 25.02.2022)