Die berufliche Mission von Kinderbetreuer/innen besteht darin, Kinder im Alltag zu begleiten, während ihre Eltern arbeiten. Zu ihren typischen Aufgaben gehören das Spielen, Basteln, Vorlesen und die Unterstützung bei den Mahlzeiten, wobei die genauen Aufgaben je nach dem Alter der betreuten Kinder variieren. Neben der Betreuung liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Förderung, wodurch Kinder Zugang zu verschiedenen kreativen Angeboten erhalten sollen. Aktivitäten wie Bewegungseinheiten und Ausflüge auf den Spielplatz ergänzen den lebhaften Tagesablauf. Aufgrund des gesetzlichen Anspruchs auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr ist dieser Beruf heute von enormer Bedeutung.
Unser Ratgeber bietet einen kompakten Einblick in den Berufsalltag der Kinderbetreuung. Neben den erforderlichen Qualifikationen und verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten beleuchten wir auch die vielversprechenden beruflichen Perspektiven in diesem Bereich.
Was macht man als Kinderbetreuer/in?
Kinderbetreuer/innen übernehmen die Verantwortung und Fürsorge für Kinder, während deren Eltern in der Regel aufgrund beruflicher Verpflichtungen abwesend sind. Sie tragen die volle Verantwortung für das Wohlergehen der ihnen anvertrauten Kinder und sind für deren Betreuung in allen Belangen verantwortlich. Die Kinderbetreuung kann bereits in sehr jungen Jahren mit Babysitting beginnen. Kinderbetreuer/innen begleiten, erziehen und fördern die Kinder individuell, und ihre Aufgabe erstreckt sich bis zum Alter von 12 Jahren. Je nach Einsatzort arbeiten sie eng mit anderen Fachkräften zusammen, um einen reibungslosen Tagesablauf sicherzustellen.
Vielfalt der Altersgruppen
Kinderbetreuer/innen können mit Kindern jeden Alters arbeiten, von Säuglingen bis hin zu Jugendlichen. Die Betreuungsanforderungen variieren je nach Altersgruppe.
Wie läuft die Ausbildung als Kinderbetreuer/in ab?
Grundsätzlich ist das Berufsbild Kinderbetreuer/in nicht mit der Ausbildung als staatlich anerkannte/r Erzieher/in zu verwechseln. Hier im Fokus steht eine Ausbildung, die von der Berufsvereinigung für Gesundheits- und Krankenpfleger/in und Pflegehelfer/in (KPVDB) angeboten wird.
Ebenfalls im Bereich der Kinderbetreuung anzusiedeln ist eine Tätigkeit als Tagesmutter bzw. Tagesvater, wofür eine Pflegeerlaubnis beim zuständigen Jugendamt zu erwirken ist. Alternativ kommt in diesem Bereich auch eine Ausbildung als Kinderpfleger/in in Betracht, die in vielen Bundesländern die Voraussetzung für eine spätere Tätigkeit als Erzieher/in ist. Es gibt also mehrere Ausbildungswege, um in der Kinderbetreuung beruflich tätig zu sein.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Ein spezieller Schulabschluss ist nicht verbindlich vorgeschrieben, gute Deutschkenntnisse werden aber vorausgesetzt. Da der Berufsalltag durchaus herausfordernd ist, müssen Bewerber/-innen eine hohe Belastbarkeit aufweisen und das Auswahlverfahren bestehen. Hierbei kommt es auch zu einem Eignungstest. Wie im Gesundheitsbereich üblich, müssen bestimmte Gesundheitsnachweise erbracht werden, auch mit Blick auf bestimmte Impfungen wie Hepatitis A/B.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die duale Ausbildung erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von 12 Monaten. Während der Ausbildung ist ein Praktikum vorgesehen, das es den Auszubildenden ermöglicht, sich realistisch auf ihre zukünftige Tätigkeit vorzubereiten und das erlernte Wissen in der Praxis anzuwenden.
Inhalte der Ausbildung als Kinderbetreuer/in
Die folgenden Inhalte werden im Rahmen der Ausbildung vermittelt:
Thema | Inhalt |
Hauswirtschaftliche Themen | z.B. Ernährungslehre |
Pflege und Hygiene | Säuglingspflege, Erste Hilfe, rückenschonende Techniken etc. |
Pädagogik und Psychologie | Didaktik, kindgerechtes Spielen, Gesprächsführung, Umgang mit Problemen in Familien, Umfang mit Kindern mit Beeinträchtigungen |
Methodik | Lerntechniken und Organisation |
Was verdient man in der Ausbildung?
Diese Ausbildung wird nicht vergütet, da es sich nicht um eine typische Berufsausbildung handelt.
Passt die Ausbildung als Kinderbetreuer/in zu mir?
Die Tätigkeit als Kinderbetreuer/in könnte die richtige Wahl sein, wenn:
- Freude an der Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen besteht
- die Geduld und Empathie aufgebracht werden können, um individuell auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen
- eine Begeisterung für pädagogische Aktivitäten und die Förderung der kindlichen Entwicklung vorhanden ist
Auf der anderen Seite könnte die Tätigkeit als Kinderbetreuer/in möglicherweise nicht die richtige Wahl sein, wenn:
- wenig Interesse an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besteht
- Schwierigkeiten mit Geduld und Empathie bestehen, um auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen
- die berufliche Rolle nicht mit den persönlichen Interessen oder beruflichen Zielen in Einklang steht
Wie sieht der Berufsalltag als Kinderbetreuer/in aus?
Gerade in der Kinderbetreuung sind Strukturen und Zeitmanagement von großer Bedeutung. Der Berufsalltag ist daher straff organisiert. Nach dem Spielen und Mittagessen folgen oft Mittagsschlafzeiten für Kleinkinder, dazwischen stehen pflegerische Aufgaben an. Spiel- und Bewegungsaktivitäten sowie gelegentliche Ausflüge zum Spielplatz sorgen für willkommene Abwechslung. Die konkreten Aufgaben und Abläufe im Beruf hängen stark vom Einsatzbereich ab.
Verantwortungsbewusstsein
Kinderbetreuer/innen tragen eine große Verantwortung für das Wohlergehen und die Sicherheit der betreuten Kinder. Sie müssen in Notfällen angemessen handeln und für das körperliche und emotionale Wohlbefinden der Kinder sorgen.
Aufgaben als Kinderbetreuer/in
Die Aufsichtspflicht ist eine zentrale Aufgabe in der Kinderbetreuung, die sich in den folgenden Tätigkeiten zeigt:
- Beaufsichtigung
- Planung und Durchführung von Aktivitäten
- Unterschiedliche Angebote wie basteln, spielen oder vorlesen organisieren
- Individuelle Förderung von Kindern
- Gespräche mit Eltern führen
Wo kann man als Kinderbetreuer/in arbeiten?
Kinderbetreuer/-innen können als Babysitter in Privathaushalten beschäftigt sein, ebenso in öffentlichen Einrichtungen wie Hotels oder Kaufhäusern. Darüber hinaus sind Einrichtungen wie Kinderhorte, Kitas oder offene Ganztagsschulen typische Einsatzbereiche für dieses Berufsbild.
Kinderbetreuer/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Kinderbetreuer/in
Die Arbeitszeiten in der Kinderbetreuung sind in der Regel vertraglich festgelegt, was eine hohe Planbarkeit ermöglicht. Normalerweise erstrecken sich die Arbeitszeiten von morgens bis in den Nachmittag. In öffentlichen Einrichtungen oder Privathaushalten kann auch an Wochenenden und abends gearbeitet werden. Die Möglichkeit für individuelle Absprachen bietet in der Regel eine beträchtliche Flexibilität.
Was verdient man als Kinderbetreuer/in?
Als groben Richtwert kann man eine monatliche Gehaltsspanne zwischen 2.500 Euro und bis zu 3.000 Euro brutto nennen. Regionale Faktoren und die Art der Anstellung beeinflussen die Gehaltshöhe erheblich. Insbesondere in Privathaushalten bestehen wesentlich größere Verhandlungsspielräume.
Welche Berufsperspektiven hat man als Kinderbetreuer/in?
Eines ist sicher und für zukünftige Betreuer/-innen äußerst motivierend: Das Aufgabenfeld ist äußerst vielseitig, jeder Tag bringt neue Erfahrungen. Langeweile wird hier nicht aufkommen, da ständig wechselnde Persönlichkeiten und Entwicklungsschritte für Abwechslung sorgen. Aufgrund des Fachkräftemangels sind die Berufsaussichten sehr vielversprechend. In vielen Regionen besteht ein akuter Mangel an Betreuungsmöglichkeiten jenseits von Kindertagesstätten und Co. Diese Lücken können von Kinderbetreuer/-innen gefüllt werden, sei es durch die Selbstständigkeit als Tagesmutter oder Tagesvater.
Weiterbildung und Fortbildung
Nach einer Ausbildung als Kinderbetreuer/in könnte das nächste berufliche Ziel die Anerkennung als staatlich anerkannte/r Erzieher/in sein, was nicht nur höhere Verdienstmöglichkeiten, sondern auch mehr Verantwortung mit sich bringt. Eine Weiterbildung im pädagogisch-psychologischen Bereich ist ebenfalls eine Option, um das eigene Profil zu schärfen und sich für spezielle Aufgabenbereiche zu qualifizieren. Darüber hinaus ist auch ein anschließendes Studium in den Bereichen Pädagogik oder Lehramt denkbar, da die gesammelten Erfahrungen in der Kinderbetreuung eine solide Grundlage darstellen.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Hervorragende Zukunftsaussichten zeichnen sich nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels ab, sondern auch aufgrund der formalen Rahmenbedingungen. Seit 2013 besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Betreuungsplätze für Kinder ab dem ersten Lebensjahr. In den kommenden Jahren wird dieser Anspruch voraussichtlich auch auf Plätze in offenen Ganztagsschulen an Grundschulen ausgeweitet. Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten für erfüllende Berufstätigkeiten in der Kinderbetreuung, sowohl in als auch außerhalb dieser Institutionen.
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