Als enterisches Nervensystem bezeichnet man das Nervensystem im Körper, welches den ...
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Der Solarplexus (lat. Plexus solaris) beschreibt ein Nervengeflecht, das zum autonomen Nervensystem gehört. Dieses steuert im weitesten Sinne alle unbewussten Abläufe im menschlichen Körper. Der Solarplexus liegt am Hinterrand des Bauchraums auf Höhe des Brustbeins und besteht aus einem strahlenartig verlaufenden Geflecht aus Nervenfasern, weswegen man ihn auch als „Sonnengeflecht“ bezeichnet.
Der Solarplexus spielt nicht nur in der Schulmedizin, sondern auch im spirituellen Bereich schon seit hunderten Jahren eine entscheidende Rolle und ist zentraler Bestandteil der Chakrenlehre.
Welche Abläufe der Solarplexus konkret steuert, welche Symptome bei Erkrankungen auftreten können und welche Therapieformen bei Bedarf zur Verfügung stehen, klärt der folgende Beitrag.
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Solarplexus – Was ist das?
Der Solarplexus verläuft am Hinterrand der Bauchhöhle am Übergang von der Brust- zur Lendenwirbelsäule und liegt in etwa auf Höhe des ersten Lendenwirbelkörpers hinter dem Magen. Auf die Hautoberfläche projiziert, ist seine Lokalisation kurz unterhalb des Brustbeins und oberhalb des Magens zu finden. Er besteht aus Nervenknoten und Nervenfasern und ist Teil des vegetativen Nervensystems. Dieses steuert innere Organe und Blutgefäße an und ist nicht willentlich beeinflussbar. Das Sonnengeflecht dient der Reizweiterleitung zwischen Gehirn und Eingeweiden sowie den Blutgefäßen im Bauchraum.
Solarplexus – Aufbau
Unter dem Begriff Solarplexus fasst man im Wesentlichen zwei Nervengeflechte zusammen, die anatomisch eng benachbart hinter dem Magen lokalisiert sind. Dies sind der Plexus mesentericus superior und der Plexus coeliacus, die gemeinsam mit den arteriellen Gefäßen verlaufen und die Funktion der Bauchorgane sowie die Blutgefäße im Bauchraum regulieren. Außerdem fließen ins Sonnengeflecht auch die parasympathischen Fasern des Nervus vagus mit ein. Die sympathischen Nervenfasern sind vor allem in Stressphasen oder bei starker Anstrengung aktiv. Sie erhöhen den Energieverbrauch, steigern den Herzschlag und die Atemfrequenz und erhöhen den Blutdruck. Demgegenüber stehen die parasympathischen Fasern. Diese sind in Ruhe aktiv und haben den gegenteiligen Effekt. Sie dienen der Energiespeicherung, verlangsamen den Puls und stimulieren die Darm- und Drüsentätigkeit im Verdauungstrakt.
Solarplexus – Funktion
Der Solarplexus reguliert die Funktion der Bauchorgane und der Blutgefäße in der Bauchhöhle. Dies geschieht, indem Informationen von und zum Gehirn verschaltet und weitergeleitet werden. Er gehört zum vegetativen Nervensystem; Eine bewusste Steuerung ist also nicht möglich. Der Solarplexus beeinflusst unter anderem die Sekretion der intestitinalen Drüsen oder die Darmmotilität, also die Anspannung und Erschlaffung der Darmmuskulatur. All diese Prozesse laufen automatisch ab und unterliegen nicht der willkürlichen Steuerung. Während in Stresssituationen die sympathischen Nervenfasern aktiv sind, regulieren die parasympathischen Anteile eher die Ruhe- und Erholungsphasen.
Spirituelle Funktion
Der Solarplexus spielt nicht nur in der klassischen Schulmedizin eine wichtige Rolle. Er wurde aufgrund seiner vielfältigen Funktionen häufig auch als Unterleibsgehirn betitelt, das ebenfalls Einfluss auf viele Empfindungen haben soll. Ebenso ist das Sonnengeflecht zentraler Bestandteil der Chakrenlehre.
Die Chakrenlehre hat ihre Ursprünge um 1500 v. Chr. in Indien, wo sieben Chakren erstmals schriftlich erwähnt wurden. Das Manipura Chakra (Solarplexus Chakra) ist das dritte der sieben Chakren, die in ihrer Gesamtheit als sich drehendes Energierad entlang der Wirbelsäule zum Scheitel hin verstanden werden. Im 19. Jahrhundert fand die Chakrenlehre auch den Weg in die westliche Welt, wo sie zunehmend an Bedeutung gewann und weiterhin gewinnt.
Das Solarplexus Chakra steuert eine Vielzahl von Emotionen und kann bei Dysbalancen große Effekte auf Kraft, Willen, Selbstbeherrschung oder Vitalität haben.
Solarplexus – Erkrankungen
Durch starke mechanische Reize auf den Solarplexus oder im Rahmen von Traumata, können zum Teil schwere Symptome bis hin zu Bewusstlosigkeit, Schwindel und Blutdruckabfall ausgelöst werden.
Schmerzen im Bereich des Solarplexus können darüber hinaus multiple organische Ursachen haben.
Häufig führen Angststörungen neben anderen Symptomen auch zu Schmerzzuständen im Oberbauch. Magenerkrankungen, Reflux, Pankreas- und Gallenblasenleiden lösen ebenfalls häufig retrosternales Brennen und Schmerzen im Bereich des Solarplexus aus. Gerade wenn solche Beschwerden hoch akut auftreten oder über einen längeren Zeitraum bestehen, ist eine ärztliche Abklärung daher in jedem Fall ratsam.
In der Chakrenlehre bildet das Solarplexus Chakra das dritte der sieben Chakren. Ist dort der Energiefluss gestört, können zahlreiche psychische und physische Symptome die Folge sein. Dazu zählen beispielsweise Verdauungsprobleme, Störungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenblasenprobleme. Auch übermäßige Aggressionen, ein geringes Selbstwertgefühl und negative Denkmuster sollen ihren Ursprung gemäß der Chakrenlehre in einem blockierten Solarplexus Chakra haben.
Manipura Chakra öffnen
Um das Manipura Chakra wieder zu öffnen, werden verschiedene Methoden empfohlen. Dazu zählt zum einen die Aroma-Therapie, wobei durch Verdampfen oder Räuchern von ätherischen Ölen Einfluss auf den Energiefluss genommen werden kann. Besonders wirksam sollen dabei Moschus, Sandelholz, Ingwer, Safran, Zimt oder Weihrauch sein.
Neben der Aroma-Therapie zählt auch Yoga zu den Möglichkeiten den Energiefluss zu fördern und das Solarplexus Chakra zu öffnen. Dabei haben bestimmte Stellungen, wie zum Beispiel die Bootshaltung oder die Kriegerstellung einen besonderes hohen Stellenwert.