/www.medi-karriere.de
  • Login
    • Bewerber
    • Arbeitgeber
Medi-Karriere
  • Login
  • Bewerber Registrierung Arbeitgeber Registrierung
  • Stellenangebote
    • Stellenangebote
      • Arzt
      • Krankenpflege
      • Altenpflege
      • Medizinische Fachangestellte
      • Therapie
      • Rettungsdienst
      • Medizinische Berufe
      • Verwaltung
  • Mein Lebenslauf
  • Arbeitgeber entdecken
    • Arbeitgeber entdecken
      • Alle Arbeitgeber
      • Kliniken
      • Pflegeeinrichtungen
      • Öffentlicher Dienst
      • Unternehmen
      • Arztpraxen und MVZ
      • Soziale Dienste / Verbände
      • Öffentlicher Dienst
      • Pflegeeinrichtungen
      • Soziale Dienste / Verbände
  • Beruf und Karriere
    • Beruf und Karriere
      • Ausbildung & Berufe
      • Weiterbildung
      • Gehalt
      • Bewerbung
      • Lexikon
  • Magazin
  • Für Arbeitgeber

Medi-Karriere Medipedia Schwangerschaft

Schwangerschaft: Grundlagen, Verlauf und Komplikationen

Nicolas Simon
von Nicolas Simon (Medizinstudent) Zuletzt aktualisiert: 05.06.2025
Beautiful,Pregnant,Woman,In,Comfortable,Homewear,Sitting,On,Bed,At

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Berechnung des Geburtstermins
  3. Feststellung
  4. Verlauf
  5. Komplikationen
  6. Ernährung und Supplementierung

Die Schwangerschaft ist ein außergewöhnlicher physiologischer Zustand, in dem der weibliche Körper auf hormoneller, körperlicher und emotionaler Ebene tiefgreifende Veränderungen durchläuft. Sie markiert nicht nur den Beginn eines neuen Lebens, sondern stellt auch besondere Anforderungen an die Gesundheit und das Verhalten der werdenden Mutter. Eine genaue Kenntnis über den Ablauf der Schwangerschaft, ihre Feststellung, den Verlauf, mögliche Komplikationen sowie gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ist essenziell für eine optimale Entwicklung des ungeborenen Kindes.

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Berechnung des Geburtstermins
  3. Feststellung
  4. Verlauf
  5. Komplikationen
  6. Ernährung und Supplementierung

Schwangerschaft – Definition

Als Schwangerschaft wird der Zeitraum bezeichnet, in dem sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einer Frau zu einem geburtsreifen Kind entwickelt. Sie beginnt medizinisch gesehen mit dem ersten Tag der letzten Menstruation und endet mit der Geburt. Die durchschnittliche Schwangerschaftsdauer beträgt 280 Tage beziehungsweise 40 Wochen, wobei die tatsächliche Dauer von der Befruchtung bis zur Geburt etwa 267 Tage beträgt. Diese zeitliche Differenz ergibt sich daraus, dass der exakte Zeitpunkt der Konzeption meist unbekannt ist, weshalb rechnerisch der erste Tag der letzten Regelblutung als Beginn herangezogen wird.

Schwangerschaft – Berechnung des Geburtstermins

In der klinischen Praxis erfolgt die Terminberechnung auf Grundlage der Naegele-Regel. Diese verwendet den ersten Tag der letzten Menstruation (1. d. l. M.) als Ausgangspunkt. Bei einem regelmäßigen 28-Tage-Zyklus lautet die Formel:

  • Errechneter Entbindungstermin (ET) = 1. d. l. M. + 7 Tage – 3 Monate + 1 Jahr

Bei abweichender Zykluslänge muss eine Korrektur vorgenommen werden. Da der Eisprung und somit die Befruchtung etwa 14 Tage nach Beginn der Menstruation stattfinden, ist der Embryo zum errechneten Zeitpunkt zwei Wochen jünger als die berechnete Schwangerschaftswoche (SSW) angibt. Daher wird auch zwischen embryonalem Alter (post conceptionem, p.c.) und Schwangerschaftsalter (post menstruationem, p.m.) unterschieden.

Beispiel für die Naegele-Regel

Hat die letzte Regelblutung am 12. September 2024 begonnen, ergibt sich daraus der voraussichtliche Geburtstermin am 19. Juni 2025. Bei längeren oder kürzeren Zyklen wird für jeden zusätzlichen oder fehlenden Tag ein Tag zum errechneten Termin hinzugefügt oder abgezogen.

Schwangerschaft – Feststellung

Der Verdacht auf eine Schwangerschaft entsteht in der Regel zunächst durch subjektive Symptome und klinische Anzeichen. Doch erst durch den hormonellen Nachweis und die bildgebende Diagnostik lässt sich die Schwangerschaft zuverlässig bestätigen. In diesem Abschnitt wird auf verschiedene Methoden eingegangen, die zur Feststellung einer Schwangerschaft angewendet werden.

Klinische Zeichen

Eine Schwangerschaft kann sich durch eine Vielzahl unspezifischer Symptome bemerkbar machen. Zu den häufigsten zählen:

  • Ausbleiben der Regelblutung
  • Übelkeit (vor allem morgens)
  • Spannungsgefühl in der Brust
  • Müdigkeit
  • Vermehrter Harndrang
  • Stimmungsschwankungen

Diese Symptome allein reichen jedoch nicht zur sicheren Diagnose.

Hormoneller Nachweis

Der sicherste Nachweis einer Schwangerschaft erfolgt durch die Bestimmung des Hormons hCG, das bereits nach der Befruchtung von der Plazenta produziert wird. Dieses Hormon ist bereits wenige Tage nach der Einnistung des Embryos im Blut nachweisbar. Im Urin lässt sich hCG in der Regel etwa zehn bis 14 Tage nach der Befruchtung nachweisen, weshalb Urin-Schwangerschaftstests, die den hCG-Spiegel messen, eine zuverlässige Methode darstellen, um eine Schwangerschaft zu bestätigen.

Im Blut kann hCG bereits etwa sechs bis neun Tage nach der Befruchtung nachgewiesen werden, was einen frühen Schwangerschaftsnachweis ermöglicht. Der hCG-Spiegel verdoppelt sich alle zwei bis drei Tage und erreicht seinen Höhepunkt zwischen der achten und elften Schwangerschaftswoche. Ein Test, der den hCG-Spiegel misst, ist daher auch ein wertvolles Instrument zur Bestimmung des Schwangerschaftsalters in den frühen Stadien der Schwangerschaft.

Ultraschall

Die Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) ist die bildgebende Methode der Wahl, um eine Schwangerschaft nachzuweisen. Bereits ab der vierten bis fünften Schwangerschaftswoche kann im Ultraschall die sogenannte Fruchthöhle sichtbar gemacht werden, die der Raum ist, in dem sich der Embryo entwickelt. Ab der sechsten bis siebten Schwangerschaftswoche ist auch der Embryo selbst sichtbar und ab der achten Woche lässt sich häufig der Herzschlag des Embryos nachweisen.

Die Sonographie ist nicht nur ein diagnostisches Instrument zum Nachweis einer Schwangerschaft, sondern auch eine wertvolle Methode zur Bestimmung des Schwangerschaftsalters, zur Feststellung von Mehrlingsschwangerschaften und zur frühzeitigen Erkennung von möglichen Problemen wie einer Eileiterschwangerschaft oder Fehlbildungen. Diese bildgebende Technik ist nicht invasiv, schmerzfrei und kann ohne Gefahr sowohl in den frühen als auch in den späteren Stadien der Schwangerschaft angewendet werden.

Schwangerschaft – Verlauf

Die Schwangerschaft gliedert sich in drei Trimester, die jeweils spezifische Entwicklungen des Fötus und körperliche Veränderungen bei der Mutter mit sich bringen.

Erstes Trimenon (erste bis zwölfte Schwangerschaftswoche)

Die ersten zwölf Wochen sind für das ungeborene Kind von entscheidender Bedeutung, da in dieser Zeit die Grundstrukturen der Organe angelegt werden. In den ersten Tagen nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle in mehrere Zellen und beginnt, sich in die Gebärmutterwand einzunisten. Ab der fünften Schwangerschaftswoche schlägt das Herz des Embryos, und ab der siebten Woche können erste Reaktionen auf äußere Reize erfolgen. Die Mutter erlebt in dieser Phase häufig Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und extreme Müdigkeit aufgrund der hormonellen Umstellungen. Es ist eine kritische Phase, da der Embryo besonders anfällig für schädliche Einflüsse wie Medikamente, Umweltgifte oder Infektionen ist.

Zweites Trimenon (13.–28. Schwangerschaftswoche)

Im zweiten Trimenon nimmt der Fötus schnell an Größe und Gewicht zu. Ab etwa der 14. Woche sind bei den meisten Frauen die ersten Schwangerschaftsbeschwerden weitgehend abgeklungen und die hormonellen Veränderungen stabilisieren sich. Ab der 20. Woche sind die ersten Bewegungen des Fötus spürbar und es beginnt, auf äußere Reize wie Geräusche und Licht zu reagieren. Die Organe sind jetzt weitgehend ausgebildet und die Plazenta übernimmt die Versorgung des Kindes mit Nährstoffen und Sauerstoff. Der Fötus wächst und entwickelt zunehmend Körperfett, das für die spätere Wärmeisolierung wichtig ist.

Drittes Trimenon (29.–40. Schwangerschaftswoche)

Das dritte Trimenon ist die letzte Phase der Schwangerschaft, in der der Fötus noch weiter an Größe und Gewicht zunimmt. Die Organe reifen vollständig aus, und das Kind beginnt, sich auf die Geburt vorzubereiten. Es bewegt sich weniger aufgrund des begrenzten Platzes in der Gebärmutter, aber die Bewegungen sind für die Mutter spürbar. Gegen Ende dieser Phase können Frauen vermehrt unter Beschwerden wie Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Flüssigkeitsansammlungen leiden. Die Geburt steht bevor und der Körper bereitet sich auf die Entbindung vor: Der Gebärmutterhals wird weicher und verkürzt sich, sodass daraufhin die ersten Vorwehen einsetzen.

Schwangerschaft – Komplikationen

Obwohl die meisten Schwangerschaften ohne größere Komplikationen verlaufen, gibt es zahlreiche mögliche Risiken, die sowohl die Mutter als auch das Kind betreffen können. Die Erkennung und rechtzeitige Behandlung dieser Komplikationen ist entscheidend, um die Gesundheit der werdenden Mutter und des Kindes zu gewährleisten. Im Folgenden werden einige der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen erläutert.

Frühgestosen und Hyperemesis Gravidarum

Frühgestosen, insbesondere die sogenannte Morgenübelkeit, betreffen viele Frauen in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Diese Beschwerden äußern sich häufig in starker Übelkeit und Erbrechen, die vor allem morgens auftreten. In den meisten Fällen verschwinden diese Symptome nach dem ersten Trimester, können aber für die betroffene Frau sehr belastend sein.

In schwereren Fällen tritt die sogenannte Hyperemesis gravidarum auf, eine extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit. Diese kann mit starkem, unaufhörlichem Erbrechen und damit verbundenem Flüssigkeitsverlust einhergehen. In solchen Fällen ist eine sofortige medizinische Intervention notwendig, um eine Dehydrierung zu vermeiden und die Gesundheit der Mutter und des Kindes zu sichern. Hyperemesis gravidarum kann auch zu einem erheblichen Gewichtsverlust führen und erfordert häufig eine stationäre Behandlung zur Flüssigkeitszufuhr und Ernährung.

Präeklampsie und Eklampsie

Präeklampsie ist eine ernste Schwangerschaftskomplikation, die durch Bluthochdruck und eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung tritt meist nach der 20. Schwangerschaftswoche auf und betrifft etwa fünf bis acht Prozent der schwangeren Frauen. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, doch es wird vermutet, dass Störungen in der Plazentaentwicklung und eine schlechte Blutversorgung eine Rolle spielen.

Unbehandelt kann Präeklampsie zu schwerwiegenden Folgen für die Mutter und das Kind führen, wie etwa einer Beeinträchtigung der Organfunktionen, einer verzögerten kindlichen Entwicklung und einer Frühgeburt. Im schlimmsten Fall kann es zur Eklampsie kommen, einer noch gefährlicheren Form, die mit Krampfanfällen und Organversagen einhergeht. Die Behandlung besteht in der Regel in der frühzeitigen Entbindung des Kindes und der Überwachung der Mutter auf ihre Vitalfunktionen.

Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes ist eine vorübergehende Form der Zuckerkrankheit, die während der Schwangerschaft auftritt. Sie betrifft etwa drei bis zehn Prozent der schwangeren Frauen und kann das Risiko für eine Frühgeburt, übermäßiges Wachstum des Fötus (Makrosomie) sowie für langfristige Gesundheitsprobleme wie Typ-2-Diabetes bei der Mutter und dem Kind erhöhen.

Die Diagnose erfolgt meist durch einen Blutzuckerbelastungstest, der nach der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird. Wenn eine Frau Schwangerschaftsdiabetes entwickelt, ist es wichtig, ihre Blutzuckerwerte durch eine angepasste Ernährung und gegebenenfalls Insulintherapie zu kontrollieren. Eine sorgfältige Überwachung ist notwendig, um die Risiken für Mutter und Kind zu minimieren.

Früh- und Fehlgeburt

Fehlgeburten sind in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft leider keine Seltenheit. Etwa zehn bis 20 Prozent der Schwangerschaften enden frühzeitig, häufig aufgrund von chromosomalen Anomalien des Embryos. Frühgeburten, die vor der 37. Schwangerschaftswoche auftreten, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit des Kindes dar. Frühgeborene Babys haben ein höheres Risiko für Atemprobleme, Infektionen und Entwicklungsstörungen. Daher ist eine enge Überwachung und Behandlung in spezialisierten Frühgeborenenstationen erforderlich, wenn eine Frühgeburt droht.

Infektionen

Während der Schwangerschaft ist das Immunsystem der Frau in gewissem Maße geschwächt, was sie anfälliger für Infektionen macht. Einige Infektionen können sich negativ auf die Schwangerschaft auswirken und das Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten oder Geburtsfehler erhöhen. Zu den häufigsten infektiösen Komplikationen gehören:

  • Röteln: Wenn die Mutter sich während der Schwangerschaft mit Röteln ansteckt, kann dies zu schweren Missbildungen beim Kind führen, insbesondere im ersten Trimester.
  • Toxoplasmose: Diese Infektion wird durch den Kontakt mit Katzenkot oder rohem Fleisch übertragen und kann zu Fehlgeburten oder schweren Erkrankungen des Kindes führen.
  • Harnwegsinfektionen: Diese Infektionen können unbehandelt zu vorzeitigem Blasensprung und Frühgeburt führen.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und eine gute Hygiene können helfen, das Risiko für Infektionen zu verringern.

Blutgerinnungsstörungen

Frauen mit einer genetischen Veranlagung für Blutgerinnungsstörungen oder solche, die bereits während der Schwangerschaft Blutgerinnungsprobleme entwickeln, haben ein erhöhtes Risiko für tiefe Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien. Eine Antikoagulationstherapie kann zur Risikominderung in solchen Fällen beitragen.

Schwangerschaft – Ernährung und Supplementierung

Während der Schwangerschaft ist eine ausgewogene Ernährung von wichtiger Bedeutung für die gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes und die Gesundheit der Mutter. Eine ausreichende Zufuhr von wichtigen Nährstoffen fördert das Wachstum des Babys, schützt vor Mangelerscheinungen und beugt möglichen Komplikationen vor. Auch die gezielte Supplementierung bestimmter Nährstoffe kann notwendig sein, um den erhöhten Bedarf während dieser besonderen Lebensphase zu decken.

Folsäure

Folsäure, auch Vitamin B9 genannt, ist eine der wichtigsten Substanzen in der Schwangerschaft. Dies trifft besonders zu Beginn der Schwangerschaft zu, da dieses Vitamin eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung und der Bildung des Neuralrohrs, aus dem sich später das Gehirn und das Rückenmark des Babys entwickeln, spielt. Ein Mangel an Folsäure in den ersten Schwangerschaftswochen kann zu gravierenden Fehlbildungen wie Spina bifida (offenes Rückenmark) oder anderen Neuralrohrdefekten führen.

Aus diesem Grund wird Frauen mit Kinderwunsch geraten, bereits vor der Schwangerschaft mit der Einnahme von Folsäurepräparaten zu beginnen und dies in den ersten Schwangerschaftswochen fortzusetzen. In der Ernährung kommt Folsäure in Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse (beispielsweise Spinat oder Brokkoli), Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Nüssen und Eiern vor. Während der Schwangerschaft liegt die empfohlene Tagesdosis bei etwa 400 Mikrogramm.

Calcium und Vitamin D

Calcium ist für die Bildung der Knochen und Zähne des Babys unverzichtbar. Da der Bedarf während der Schwangerschaft steigt, ist es wichtig, dass die Schwangere ausreichend Calcium zu sich nimmt. Milchprodukte wie Joghurt, Käse und Milch sind hervorragende Calciumquellen. Für Frauen, die keine Milchprodukte konsumieren, bieten auch grüne Blattgemüse wie Grünkohl, Brokkoli und bestimmte Nüsse wie Mandeln eine gute Alternative. Zusätzlich zu Calcium ist Vitamin D erforderlich, um eine optimale Aufnahme von Calcium im Körper zu gewährleisten.

Vitamin D wird durch Sonnenlichtexposition in der Haut gebildet und ist auch in fettreichem Fisch wie Lachs oder in angereicherten Lebensmitteln wie Margarine und Frühstückszerealien enthalten. In Gebieten mit wenig Sonnenlicht oder bei einem bekannten Vitamin-D-Mangel ist eine Supplementierung von Vitamin D ratsam, um Mängeln vorzubeugen und die Kalziumaufnahme zu optimieren.

Eisen

Während der Schwangerschaft kommt es aufgrund der erweiterten Blutmenge und des wachsenden Fötus zu einem erhöhten Bedarf an Eisen. Eisen ist für die Bildung von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, der den Sauerstoff transportiert, unerlässlich. Ein Eisenmangel kann zu Anämie führen, was sowohl das Risiko für die Mutter als auch für das Baby erhöht. Eisenreiche Lebensmittel sind vor allem rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse wie Spinat. Auch Leber enthält viel Eisen, jedoch wird von einer hohen Zufuhr während der Schwangerschaft abgeraten, da sie große Mengen an Vitamin A enthält, das in zu hohen Konzentrationen schädlich für das Ungeborene sein kann. In Fällen von Eisenmangel oder bei erhöhtem Bedarf kann eine ärztlich verordnete Eisenpräparation notwendig sein.

Omega-3-Fettsäuren:

Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Besonders wichtig sind die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), da sie eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Gehirns und der Augen des Fötus spielen. Gute Quellen für diese Fettsäuren sind fettreiche Fische wie Lachs, Makrele und Hering. Da Langlebige Raubfische wie Thunfisch jedoch oft einen hohen Gehalt an Schwermetallen wie Quecksilber aufweisen, sollten sie während der Schwangerschaft vermieden werden. Für Frauen, die keinen Fisch essen, sind Omega-3-reiche pflanzliche Alternativen wie Leinsamen, Walnüsse und Rapsöl geeignet, obwohl die pflanzliche Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure nur in begrenztem Maße in die langkettigen Fettsäuren EPA und DHA umgewandelt werden kann. Eine Supplementierung mit DHA kann insbesondere für Frauen mit einem niedrigen Fischkonsum sinnvoll sein.

Jod

Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone, die für das Wachstum des Fötus und die Entwicklung des Gehirns verantwortlich sind. Ein Jodmangel in der Schwangerschaft kann zu Entwicklungsstörungen und Fehlgeburten führen. Jod kommt vor allem in jodiertem Speisesalz und Meeresfrüchten vor. In Regionen, in denen der Jodgehalt im Trinkwasser und in der Nahrung nicht ausreichend ist, wird die zusätzliche Einnahme von Jodpräparaten empfohlen. Frauen, die wenig Milchprodukte oder keine Meeresfrüchte konsumieren, sollten ebenfalls auf ihre Jodzufuhr achten.

Weitere Ernährungsgrundsätze

Die Ernährung während der Schwangerschaft sollte abwechslungsreich sein und aus einer Vielzahl von Lebensmitteln bestehen, um die notwendige Zufuhr aller Nährstoffe zu gewährleisten. Eine ballaststoffreiche Kost mit reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten hilft, Verdauungsproblemen wie Verstopfung vorzubeugen. Der Verzehr von gesunden Fetten, insbesondere aus pflanzlichen Ölen und Nüssen, sollte bevorzugt werden. Gleichzeitig sollten bestimmte Lebensmittel vermieden werden, die potenziell gefährliche Bakterien oder Parasiten enthalten können. Hierzu gehören rohe tierische Produkte wie rohe Milch, rohes Fleisch und Fisch sowie nicht gewaschenes Obst und Gemüse, die zu Infektionen wie Listeriose und Toxoplasmose führen können.

Für sich vegetarisch oder vegan ernährende Frauen ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12, Eisen und Omega-3-Fettsäuren zu achten, da diese Nährstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln oft in unzureichender Menge vorkommen. In solchen Fällen können spezielle pflanzliche Präparate erforderlich sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Insgesamt ist es während der Schwangerschaft entscheidend, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, die sowohl die Mutter als auch das heranwachsende Kind optimal versorgt. Eine individuelle Anpassung der Ernährung und Supplementierung in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater kann helfen, mögliche Mängel zu vermeiden und eine gesunde Schwangerschaft zu fördern.

Autor
Nicolas Simon

Nicolas Simon

Medizinstudent

Nicolas studiert Humanmedizin im klinischen Abschnitt an der Universität des Saarlandes in Homburg. Bereits seit seiner Kindheit zählt das Schreiben von Texten aller Art zu seinen größten Hobbies. Deshalb freut er sich umso mehr, diese Leidenschaft mit seiner Faszination für alle möglichen Themen rund um die Medizin zu verbinden und die Leser/-innen durch sorgfältig recherchierte Texte für die Welt der Medizin zu begeistern.

Quellen
  1. Schwangerschaft, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 06.05.2025)
Medizinische und Rechtliche Hinweise
Dieser Artikel ist nur zur Information bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Diagnosen zu stellen sowie Behandlungen anzufangen oder abzusetzen. Die Informationen können keinen Arztbesuch ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen ist leider nicht möglich.

Mehr zum Thema

3d,Rendered,Medical,Illustration,Of,Cardiovascular,System,Of,A,Fetus
Fetaler Kreislauf: Anatomie und Erkrankungen
15.07.2024
Weiterlesen
Happy,Pregnant,Woman,Visit,Gynecologist,Doctor,At,Hospital,Or,Medical
Follikel der Eierstöcke
27.03.2024
Weiterlesen
Woman,Making,Heart,With,Hands,On,Her,Belly,Against,Light
Bauchnabel (Umbilicus): Aufbau, Entstehung und Nabelbruch
15.09.2023
Weiterlesen
 
footer_logo
  • +49 621 877 52 770
  • kontakt@medi-karriere.de
Arbeitgeber
  • Warum Medi-Karriere?
  • Stelle schalten
  • Preise
  • Mediadaten
Direktsuche Pflege
  • Krankenschwester Jobs
  • Kinderkrankenschwester Jobs
  • Altenpflege Jobs
  • MFA Jobs
Direktsuche Arzt
  • Assistenzarzt Jobs
  • Facharzt Jobs
  • Oberarzt Jobs
  • Chefarzt Jobs

© 2025 Medi-Karriere
  • Impressum
  • Kontakt
  • AGB
  • Datenschutz
  • Gender-Hinweis