Ein/e Pharmazeut/in beschäftigt sich mit der Wissenschaft rund um Heil- und Arzneimittel. Pharmazeutinnen und Pharmazeuten stellen selbst neue oder individuell abgestimmte Medikamente her, erforschen deren Wirkung und sind für die korrekte Herausgabe von Medikamenten zuständig. Als staatlich geprüfte Arbeitskräfte wissen sie bestens über Arzneien, ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper und rechtliche Konsequenzen bei eventuellem Missbrauch Bescheid.
Der klassische Beruf für Pharmazeuten/-innen nach einem abgeschlossenen Pharmaziestudium ist der/die Apotheker/in. Er/sie berät Kunden, beantwortet ihre Fachfragen und kennt sich mit allen Bereichen der Arzneimittel (z.B. Nebenwirkungen, Alternativen, Wechselwirkungen, Risiken etc.) aus. Neben der Arbeit am/an der Kunden/-in sind Pharmazeuten/-innen aber auch für das Herstellen verschriebener Salben oder Tinkturen zuständig oder testen im Labor die Wirkweise von Medikamenten.
Was macht ein/e Pharmazeut/in?
Ein/e Pharmazeut/in entwickelt und prüft bei den Tätigkeiten in erster Linie Arzneimittel auf ihre Wirkungsweise und Qualität hin. In der Regel erforscht sie/er diverse Risiken und Neben- oder Wechselwirkungen von bestimmten Arzneistoffen und deren Bioverfügbarkeit, d.h. wie schnell und in welchem Umfang sie vom Körper aufgenommen werden.
Darüber hinaus entwickelt man im Berufsalltag auch neue Darreichungsformen für Arzneimittel in der Pharmaindustrie und erstellt die notwendigen Informationen für die Zulassung von Arzneimitteln sowie deren Beipackzettel.
In der chemischen und pharmazeutischen Grundlagenforschung analysieren und erproben Pharmazeuten/-innen auch neue Wirkstoffe oder nehmen im Rahmen des Umweltschutzes toxikologische Untersuchungen vor und erstellen entsprechende Gutachten. Sie sind zudem oft im direkten Pharmavertrieb tätig und informieren sowie beraten dort z.B. Ärzte/-innen oder Apotheker/-innen über neue Arzneimittel und deren Anwendungsgebiete.
Pharmazeut/in – Übersicht
Der Weg zum/-r Pharmazeut/in führt über das Pharmaziestudium, das mindestens mit dem zweiten Staatsexamen absolviert werden muss. Dieses Studium dauert i.d.R. insgesamt fünf Jahre und setzt sich aus vier Jahren reinem Theorieunterricht an einer Universität und einem anschließenden Jahr Praxiserfahrung zusammen. Nach Abschluss des zweiten Staatsexamens darf man dann den akademischen Titel “Pharmazeut/in” führen.
Möchte man anschließend auch noch den Titel “Apotheker/in”, muss man noch das dritte Staatsexamen absolvieren. Aber viele Apotheker/innen, die z.B. in der Forschung und nicht in Apotheken arbeiten, werden trotzdem landläufig als Pharmazeuten/-innen bezeichnet, obwohl sie das dritte Staatsexamen absolviert haben. Das heißt: Alle Apotheker/innen sind Pharmazeuten/-innen, aber nicht alle Pharmazeuten/-innen sind auch Apotheker/innen.
Pharmazeut/in – Zugangsvoraussetzungen
Da es sich bei der Pharmazie um einen regulären universitären Studiengang handelt, benötigt man für eine Zulassung die Hochschulzugangsberechtigung. Zusätzlich dazu sollte man aber auch über eine Reihe von allgemeinen Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen, die für den Beruf des/-r Pharmazeuten/-in unverzichtbar sind:
- Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten, z.B. Erforschen neuer Arzneistoffe, Auswerten der Ergebnisse chemisch-toxischer Analysen, Entwickeln der optimalen Wirkstoffzusammensetzung und Darreichungsform von Arzneimitteln
- Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten, z.B. Vorbereiten von Dokumenten für das Zulassungsverfahren eines Medikaments und Anwenden von Prüfverfahren für die Arzneimittelprüfung und Qualitätskontrolle
- Rechenfertigkeiten, z.B. Berechnen der notwendigen Konzentration einzelner Inhaltsstoffe eines Wirkstoffes
- figural-räumliches Denken, z.B. Verstehen der molekularen Zusammensetzung von chemischen und natürlichen Wirkstoffen
- gute Hand-Augen-Koordination, z.B. beim Dosieren von chemischen Substanzen bzw. Wirkstoffmengen für Laborversuche
- technisches Verständnis, z.B. Verstehen und Bedienen der technischen Geräte von Produktionsanlagen, Überwachen von Herstellungsprozessen oder Überprüfen der Einhaltung geforderter Qualitätsstandards
- Befähigung zum strukturierten Planen und Organisieren, z.B. Entgegennehmen und Organisieren von Bestellungen für Arzneimittel und Rohstoffe zur Arzneiherstellung
Weitere Eigenschaften
Darüber hinaus gibt es aber noch eine Reihe persönliche Qualifikationen, die man mitbringen sollte, wenn man sich für eine Karriere als Pharmazeut/in interessiert:
- Leistungs- und Einsatzbereitschaft, z.B. Bereitschaft, bei Arbeitsengpässen zusätzliche, fachlich anspruchsvolle Labor- und Überwachungsarbeiten tatkräftig und engagiert zu übernehmen
- Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit, z.B. trotz Rückschlägen beharrlich an der Erforschung neuer Wirkstoffe und Arzneimittel arbeiten
- Sorgfalt, z.B. fehlerfreies Planen und Durchführen von Versuchsreihen im Labor
- Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft, z.B. vorschriftsmäßiges Überprüfen der Identität von Wirk- und Hilfsstoffen, um Gesundheitsgefahren für Patienten/-innen zu vermeiden
- Selbstständige Arbeitsweise, z.B. eigenständiges Entwickeln und Durchführen von Prüfverfahren für die Arzneimittelprüfung und Qualitätskontrolle
- Anhaltende Lernbereitschaft, z.B. Aneignen und Umsetzen neuer pharmazeutischer Forschungserkenntnisse
Pharmazeut/in – Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Das Studium der Pharmazie gleicht dem der Medizin darin, dass es sich auch hier um einen sog. Examensstudiengang handelt. Das heißt, man schließt es nicht mit einer einfachen Abschlussprüfung am Ende, sondern mit mehreren speziell regulierten Staatsexamina ab. Pharmazeuten/-innen können insgesamt drei Staatsexamina ablegen, müssen aber definitiv nur zwei absolvieren. Denn bereits nach dem zweiten Examen sind die Absolventen/-innen dazu berechtigt, den Titel „staatlich geprüfte/r Pharmazeut/in“ zu tragen.
Nach den Staatsexamina
Nach bestandenem Zweitem Staatsexamen müssen sich die neu ausgebildeten Pharmazeuten/-innen entscheiden, wie sie weiter verfahren wollen. Es gibt die Möglichkeit ein Diplom oder eine Promotion anzuhängen, direkt in den Beruf einzusteigen oder zuerst noch das Dritte Staatsexamen, das gleichbedeutend mit der Approbation zum/-r Apotheker/in ist, zu machen.
Hat man sich für das Dritte Staatsexamen entschieden, folgt dann das Praktische Jahr (PJ), das durch ein begleitendes Studienangebot ergänzt wird. Pharmazeuten/-innen absolvieren dieses Praktische Jahr zur einen Hälfte in einer Apotheke und zur anderen Hälfte entweder in der pharmazeutischen Industrie, einem Universitätsinstitut oder anderen geeigneten Institutionen.
Pharmazeut/in – Ausbildungsinhalte
Ein/e Pharmazeut/in muss in seiner/ihrer Ausbildung insgesamt mindestens drei, meist aber vier Abschnitte (wenn das Dritte Staatsexamen abgelegt wird) absolvieren: das Grundstudium, die Famulatur, das Hauptstudium und das Praktische Jahr (PJ).
Grundstudium
Dieser erste Studienabschnitt umfasst vier Semester. Hier wird dem/-r angehenden Pharmazeuten/-in die Grundlagen in Chemie, Analytik, Biologie und Arzneiformenlehre beigebracht. In der vorlesungsfreien Zeit muss ergänzend eine achtwöchige Famulatur (s.u.) abgeleistet werden. Das Grundstudium endet mit dem ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung, sprich dem Ersten Staatsexamen.
Famulatur
Bei der sog. Famulatur handelt es sich um eine Art Betriebspraktikum, das über acht Wochen in den Semesterferien abgeleistet werden muss. Es bietet erste Einblicke in die Berufspraxis und dient dazu, die bis hierher erworbenen rein theoretischen Kenntnisse erstmals praktisch anzuwenden. Vier Wochen der Famulatur müssen in einer öffentlichen Apotheke abgeleistet werden. Die übrigen vier Wochen können auch in einem anderen Tätigkeitsfeld, z.B. in einer Krankenhausapotheke, in einem Forschungsinstitut oder in ähnlichen Einrichtungen erfolgen.
Hauptstudium
Das pharmazeutische Hauptstudium befasst sich intensiv mit Chemie und speziellen Arzneistoffen. In diesem Teil des Pharmakologie-Studiums erfahren Studierende, wie und warum Arzneimittel im Organismus wirken und warum welche Nebenwirkungen auftreten können. Auf dem Lehrplan eines/-r angehenden Pharmazeuts/-in stehen z.B.:
- Klinische Pharmazie
- spezielle Patientengruppen
- Interpretation von Laborparametern
- Beurteilung klinischer Studien
- pharmazeutische Biologie (Arzneipflanzen und molekularbiologischen Themen)
- pharmazeutischen Technologie (Arzneiformen, Herstellungstechniken und Optimierungsmöglichkeiten)
Das Hauptstudium schließt mit dem zweiten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung ab, sprich dem Zweiten Staatsexamen.
Praktisches Jahr (PJ)
Der dritte Ausbildungsabschnitt umfasst eine zwölfmonatige praktische Ausbildung. In dieser Phase vertieft und erweitert der/die zukünftige Pharmazeut/in seine/ihre bisher erworbenen Kenntnisse und wendet diese praktisch an.
Mindestens sechs Monate müssen in einer öffentlichen Apotheke abgeleistet werden. Die verbleibende Zeit kann gesplittet oder insgesamt an folgenden Stellen absolviert werden:
- Krankenhaus- oder Bundeswehrapotheke
- Industrie
- wissenschaftliche Institution
- Arzneimitteluntersuchungsstelle
Das Praktische Jahr wird durch einen insgesamt vier- bis sechswöchigen Begleitunterricht ergänzt, in dem weiterführende praxisbezogene Themen sowie rechtliche und betriebswirtschaftliche Hintergründe vermittelt werden.
Allgemeine Ausbildungsinhalte
Während der gesamten universitären und praktischen Ausbildung lernen alle Personen, die Pharmazeut/in werden möchten, Fachwissen in folgenden Bereichen:
- allgemeine, anorganische und organische Chemie
- Pharmazeutische Analytik
- Mathematik
- physikalische Grundlagen
- Arzneiformenlehre
- Grundlagen der allgemeinen und Humanbiologie
- Biochemie und Pathobiochemie
- pharmazeutische Technologie und Biopharmazie
- Biogene Arzneistoffe
- medizinische Chemie
- Arzneistoffanalytik
- Pharmakologie und Klinische Pharmazie
Pharmazeut/in – Ausbildungsdauer
Ein/e Pharmazeut/in muss eine Ausbildung in drei Abschnitten durchlaufen, die insgesamt mindestens fünf Jahre dauert. Sie kann ggf. verlängert werden, zum Beispiel bei Nichtbestehen von Prüfungen oder ähnlichen Ereignissen.
- Studium der Pharmazie von vier Jahren an einer Universität
- Famulatur von acht Wochen während der Semesterferien
- praktische Ausbildung bzw. Praxisjahr (PJ) von zwölf Monaten
Es können anschließend auch noch Promotion oder Diplom angehängt werden.
Ausbildungsorte
Der häufigste Ausbildungsort eines/-r Pharmazeuten/-in ist i.d.R. der Hörsaal. Im Rahmen der Famulatur und des Praxisjahrs begibt man sich dann auch in Labore, Apotheken und ähnliche Einrichtungen. Während dem Praktikum lernen Pharmazeuten/-innen alle folgenden Bereiche der Pharmazie in der Praxis kennen:
- Forschungs- und Entwicklungsabteilungen
- Analytikabteilung
- Produktionsabteilung
- Zulassungsabteilung unter Berücksichtigung von Arzneimittelrechtskunde
- Marketingabteilung
- Teilbereich zur Aufklärung von Patienten/-innen, Ärzten/-innen und Angehörigen von Gesundheitsberufen über Arzneimittel und Medizinprodukte (Außendienst)
- Qualitätssicherungs- und Kontrollabteilung
- Bereich Krankenhaushygiene
- ggf. spezialisierte ärztliche, zahnärztliche und tierärztliche Abteilungen
- evtl. Bereich Gesundheitsförderung, z.B. bei Krankenkassen
- teils Bereich Unfallverhütung und Betriebswirtschaft, z.B. im betriebsärztlichen Rahmen
- manchmal Besonderheiten des nationalen und internationalen Arzneimittelmarktes oder ökonomische Aspekte des Einsatzes von Arzneimitteln und Medizinprodukten, z.B. bei großen Pharmafirmen
Pharmazeut/in – Ausbildungsabschluss
Das Pharmaziestudium schließt mit der sog. Pharmazeutischen Abschlussprüfung ab. Dies ist eine staatliche Prüfung (Staatsexamen), in der die beiden Fächer Pharmazeutische Praxis und spezielle Rechtsgebiete geprüft werden.
Nach erfolgreichem Bestehen der Dritten Pharmazeutischen Prüfung kann der Antrag auf Erteilung der Approbation als Apotheker/in gestellt werden. Diese Approbation berechtigt den/die Apotheker/in zum Führen seiner/ihrer offiziellen Berufsbezeichnung und erlaubt ihm/ihr, seinen/ihren Beruf uneingeschränkt und mit voller medizinischer und rechtlicher Verantwortung auszuüben.
Pharmazeut/in – Gehalt in der Ausbildung
Da Pharmazie ein universitärer Studiengang ist, erhält ein/e angehende/r Pharmazeut/in während dem Studium kein Gehalt; im Gegenteil. Es fallen Semestergebühren an sowie Ausgaben für Lehrmaterialien. Unter bestimmten Voraussetzungen sind jedoch Zuschüsse für Studierende möglich (Stichwort BAföG) und es ist meist außerdem möglich, mit studentischen Nebenjobs etwas Geld neben dem Studium zu verdienen.
Pharmazeut/in – Gehalt im weiteren Berufsleben
Da es bei den Berufen, die ein/e Pharmazeut/in wahrnehmen kann, viele Perspektiven gibt, lässt sich das Gehalt dieser Berufe nicht eindeutig beziffern. Es kommt dabei vor allem auf den Ausbildungsgrad an: Zweites oder Drittes Staatsexamen oder gar Promotion oder Diplom? Generell gilt jedoch: Je höher der Bildungsgrad, desto höher i.d.R. auch das spätere Gehalt.
Das monatliche Durchschnittsgehalt ausgebildeter Pharmazeuten/-innen mit Approbation staffelt sich beispielsweise wie folgt:
Berufsjahr | Durchschnittliches Monatsbrutto |
1. Berufsjahr | 3.174 € |
2. bis 5. Berufsjahr | 3.275 € |
6. bis 10. Berufsjahr | 3.519 € |
ab 11. Berufsjahr | 3.850 € |
Das Einstiegsgehalt für Pharmazeuten/-innen in der Pharmaindustrie hingegen richtet sich wie in anderen Bereichen u.a. danach, wie groß das Unternehmen ist, ob es selbst Forschung betreibt und an welchem Standort es angesiedelt ist. Die Einstiegsgehälter in der Pharmaindustrie liegen im Schnitt zwischen 3.500 bis 4.000 Euro brutto monatlich. Eine Promotion bringt für den Verdienst ein Plus von 500 bis 1.000 Euro brutto pro Monat, also ein Gehalt von 4.000 bis 5.000 Euro brutto monatlich.
Pharmazeut/in Stellenangebote
Pharmazeut/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Ein/e Pharmazeut/in hat vielfältige Aufgaben, die sich je nachdem unterscheiden, wo man tätig sind. So haben sie z.B. in der Apotheke andere Aufgaben als in der Pharmaindustrie oder im Marketing oder in der Pharmaforschung. Hier sind die vier Hauptaufgaben von Pharmazeuten/-innen einzeln dargestellt:
In der Apotheke
In der Apotheke beraten Pharmazeuten/-innen mit ihrem umfangreichen Fachwissen vorwiegend Kunden/-innen, helfen ihnen bei Gesundheitsentscheidungen und kennen sich mit allen Bereichen der von ihnen vertriebenen Arzneimittel (Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Risiken, Alternativen etc.) aus. Sie suchen passende Medikamente für ihre Kunden/-innen heraus und mischen diese ggf. sogar selbst an. Pharmazeuten/-innen stehen ihren Kunden/-innen außerdem bei Fragen zu rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen Medikamenten als Ansprechpartner/in zur Verfügung.
Herstellung von Medikamenten
Neben der direkten Arbeit mit den Kunden/-innen sind Pharmazeuten/-innen auch für das Zusammenmischen verschriebener Salben zuständig. Sie stellen ggf. auch Medikamente her (z.B. Pillendrehen), mischen Tees oder Tinkturen und fertigen ähnliche Heilmittel her. In den apothekeneigenen Laboren testen sie außerdem Medikamente auf ihre Wirksamkeit und Reinheit.
Forschung in der Pharmaindustrie
In der Pharmaindustrie forschen Pharmazeuten/-innen an neuen Medikamenten, erforschen die Wirkungsweisen bestimmter Substanzen und entwickeln neue Arzneimittel. Der Weg von der ersten Idee bis diese Arzneimittel in den Verkauf gehen können, ist lang und wird von Anfang bis Ende von ihnen verantwortungsvoll begleitet. In der Pharmaindustrie arbeiten Pharmazeuten/-innen daher meist in Laboren, aber gelegentlich auch in Büros, z.B. in der Zulassungsabteilung oder ähnlichen Einzelbereichen.
Im Bereich Marketing
Pharmazeuten/-innen, die im Marketingbereich tätig sind, arbeiten meist für große Pharmaunternehmen. Für diese bewerben sie die entwickelten Produkte und deren Wirkung bei Ärzten/-innen, Therapeuten/-innen und Apothekern/-innen. Oft besuchen sie ihre Kunden direkt und schließen mit ihnen Verträge ab. Aber auch enges Zusammenarbeiten mit Werbefirmen für die Entwicklung von Werbespots und Kampagnen ist denkbar.
Weitere Aufgaben
Pharmazeuten/-innen können auch in der Bildung tätig sein und dort z.B. an Berufsschulen oder Universitäten junge Menschen unterrichten. Auch zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten (s.u.) in diversen Einzelbereichen sowie Spezialisierungen sind möglich, mit denen man in interessante berufliche Nebensparten einsteigen kann. Manche Pharmazeuten/-innen gehen z.B. holistische Wege und arbeiten im Bereich von Gesundheitsberatung, ganzheitlicher Medizin, Ernährungsberatung oder in ähnlichen Bereichen.
Pharmazeut/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Pharmazeut/-in ist i.d.R. der Zwischenschritt auf dem Weg zum/-r Apotheker/in. Dies ist also die gängigste Variante, um sich weiterzubilden, und wird auch von den meisten Pharmazeuten/-innen gewählt. Da man nur mit einer Approbation zum/-r Apotheker/in selbstständig in einer Apotheke tätig werden darf und somit mehr als Assistenztätigkeit ausführen kann, ist dies ein sehr beliebter Karriereschritt.
Man kann sich jedoch auch anderweitig beruflich orientieren und sich besonders innerhalb der Pharmaindustrie auf einen der folgenden Bereiche in der Pharmazie spezialisieren:
- Ernährungsberatung
- Gesundheitsförderung
- Pharmakologie
- Naturheilverfahren
- Onkologische Pharmazie
- Geriatrische Pharmazie
Pharmazeut/in – Arbeitszeiten
Ein/e Pharmazeut/in arbeitet i.d.R. zu den gewöhnlichen Bürozeiten. In Einzelfällen können jedoch auch bestimmte Sondereinsätze hinzukommen. So kann z.B. in der Krankenhausapotheke unter bestimmten Voraussetzungen auch an Wochenenden, Feiertagen oder nachts gearbeitet werden. Auch bei Apotheken mit Nachtdienstbereitschaft oder in großen Forschungseinrichtungen, in denen z.B. Versuche zeitlich getaktet und ohne nächtliche Unterbrechung durchgeführt werden müssen, kann dies der Fall sein. In diesen Fällen gibt es jedoch entsprechende Zuschläge zur Vergütung.
Pharmazeut/in – Wo kann gearbeitet werden?
Ein/e Pharmazeut/in kann sich nach dem bestandenen Zweiten oder Dritten Staatsexamen, erfolgreicher Promotion oder der Diplomarbeit für vielfältige Karrierewege entscheiden. Wer eine Karriere in der Pharmaindustrie anstrebt, dem/-r stehen v.a. die folgenden Bereiche offen:
- Arzneimittelentwicklung
- Arzneimittelzulassung
- Produktion
- Qualitätskontrolle
- Marketing
- Dokumentation
Pharmazeuten/-innen nehmen ihre Tätigkeit darüber hinaus meist in Apotheken wahr, entweder im Krankenhaus oder in einem Angestelltenverhältnis bei einem/-r Apotheker/in. Man kann jedoch auch an entsprechenden Universitäten als Dozent/in arbeiten und dort Studierende der Pharmazie unterrichten.
Eher seltene, aber auch mögliche Arbeitgeber/innen der Branche für Pharmazeuten/-innen, an die man eine Bewerbung schicken kann, sind:
- Krankenkassen
- Krankenhäuser
- Gesundheitsämter
- Berufsschulen
- Gerichtsmedizinische Institute oder Abteilungen
- Redaktionen von (Fach-)magazinen
Stellenangebote finden
Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung mit Zukunft? Auf unserem Jobportal bei Medi-Karriere gibt es zahlreiche Stellenangebote für Pharmazeuten/-innen in ganz Deutschland. Hier geht es direkt zu den Pharmazeuten/-innen-Jobs. Eher an etwas anderem interessiert? Wir haben auch viele Jobs für Medizinische Fachangestellte und Medizinisch-technische Berufe.
Häufige Fragen
- Wie viel verdient ein/e Pharmazeut/in?
- Was macht man als Pharmazeut/in?
- Was ist der Unterschied zwischen Apotheker/in und Pharmazeut/in?
- Wie wird man Pharmazeut/in?
Wie viel man als Pharmazeut/in verdient, hängt von zahlreichen Faktoren ab, z.B. wie viele Staatsexamen man absolviert oder, ob man promoviert hat. Im ersten Berufsjahr verdienen Pharmazeuten/-innen mit Approbation z.B. 3.174 Euro brutto pro Monat und ab dem elften Berufsjahr 3.850 Euro brutto pro Monat. In der Pharmaindustrie hingegen liegen die Einstiegsgehälter von Pharmazeuten/-innen etwas höher: im Durchschnitt zwischen 3.500 und 4.000 Euro brutto monatlich. Wer promoviert hat, verdient dort i.d.R. nochmal 500 bis 1.000 Euro brutto pro Monat mehr.
Ein/e Pharmazeut/in entwickelt, prüft und stellt Arzneimittel her. Pharmazeuten/-innen erforschen in der Pharmaindustrie die Risiken von Arzneistoffen und ihre Bioverfügbarkeit, d.h. wie schnell und in welchem Umfang sie vom Körper aufgenommen werden. Sie entwickeln auch neue Formulierungen für Arzneimittel, erstellen die notwendigen Informationen für deren Zulassung sowie die Beipackzettel. In der chemischen und pharmazeutischen Grundlagenforschung analysieren und erproben sie außerdem neue Wirkstoffe und erstellen z.B. im Rahmen des Umweltschutzes toxikologische Untersuchungen und Gutachten.
Ein/e Apotheker/in ist immer auch ein/e Pharmazeut/in, aber ein/e Pharmazeut/-in ist nicht zwangsläufig auch ein/e Apotheker/in. Trotz des abgeschlossenen identischen Pharmaziestudiums unterscheiden sich Pharmazeuten/-innen von Apothekern/-innen dadurch, dass erstere (noch) keine Approbation erworben haben. Sie dürfen daher weder eine Apotheke leiten noch eine/n Apotheker/in wirksam vertreten und auch nicht die gemäß Bundes-Apothekerordnung geschützte Berufsbezeichnung führen. Teilweise wird der Berufstitel Pharmazeut/in auch als Bezeichnung für approbierte Apotheker/innen verwendet, die nicht in Apotheken, sondern in anderen Bereichen wie z.B. der Industrie oder Verwaltung arbeiten.
Um Pharmazie studieren zu können, muss man eine Hochschulzugangs-Berechtigung erworben haben. Dies ist i.d.R. das Abitur. Es gibt jedoch auch einige andere Möglichkeiten der Anerkennung von ähnlichen Abschlüssen, auch aus dem Ausland. Die pharmazeutische Ausbildung umfasst ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität, eine Famulatur von acht Wochen, eine praktische Ausbildung von zwölf Monaten und die Pharmazeutische Abschlussprüfung, die in drei Prüfungsabschnitten (die sog. Staatsexamen) abzulegen ist.