Technik spielt in der heutigen Medizin eine große Rolle, ob es um Diagnostik, Analysen oder Behandlungen geht. Keine Arztpraxis kommt ohne Medizintechnik oder medizintechnische Verfahren aus, Labore und Krankenhäuser erst recht nicht. Der richtige Einsatz von Geräten und Apparaturen erfordert spezielles Know How, das in einer fundierten Ausbildung erworben werden muss. Darauf ist die Ausbildung MTA Medizinisch-Technischer Assistent, seit 2023 als Medizinische/r Technologe/-in bezeichnet, angelegt. Obwohl es sich beim Begriff MTA nicht mehr um die offizielle Berufsbezeichnung handelt, ist er immer noch geläufig und wird deshalb in diesem Artikel verwendet. Wir stellen im Folgenden die MTA-Ausbildung und -Tätigkeit vor – ein interessanter Beruf mit Perspektiven.
Ausbildung MTA Medizinisch-technischer Assistent – Voraussetzungen, Inhalt, Dauer
Bei der Berufsbezeichnung “MTA” wird häufig an Arzthelfer gedacht. Das ist aber ein Irrtum. Es gibt zwar gewisse Überschneidungen in den Tätigkeitsfeldern, dennoch unterscheiden sich die Berufsbilder. Arzthelfer/innen – offiziell: medizinische Fachangestellte – haben einen administrativen Schwerpunkt in ihrer Tätigkeit und übernehmen allenfalls einfache medizinische Hilfstätigkeiten. MTA’s arbeiten dagegen tatsächlich überwiegend im medizinisch-technischen Bereich und erledigen auch anspruchsvolle Aufgaben.
Es handelt sich um eine staatlich geregelte und anerkannte Ausbildung. Rechtliche Grundlagen sind das “Gesetz über technische Assistenten in der Medizin” sowie die darauf aufbauende Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Nur wer eine Ausbildung nach den gesetzlichen Vorgaben absolviert hat, erhält die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung MTA zu führen. Es gibt vier Ausprägungen:
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- Medizinisch-technischer Assistent für Funktionsdiagnostik (MTAF): untersucht Patienten mit medizinischen Geräten nach ärztlicher Anweisung;
- Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA): führt Laboruntersuchungen in unterschiedlichen Untersuchungsfeldern durch und dokumentiert sie;
- Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA): arbeitet in der Röntendiagnostik;
- Veterinärmedizinisch-technischer Assistent (VMTA): führt Untersuchungen von Tierprodukten und Tierproben durch.
Die Ausbildung ist auf drei Jahre angelegt. Sie besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht sowie aus einem praktischen Ausbildungsteil und wird mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen. Je nach Ausrichtung sind Unterricht und Praxisausbildung unterschiedlich gewichtet. Bei MTAF’s umfasst der Unterricht zum Beispiel 2.370 Stunden, der Praxisteil 2.030 Stunden, bei MTLA’s entfallen 3.170 Stunden auf den Unterricht und 1.230 Stunden auf die Praxis. Naturgemäß unterscheiden sich auch die Lehrinhalte, soweit sie die jeweilige fachliche Ausrichtung betreffen.
Schulische Ausbildung ist nicht rein schulisch
Die MTA-Ausbildung erfolgt wie alle schulischen Ausbildungen an speziellen Berufsfachschulen, die in diesem Falle überwiegend an Krankenhäuser und Kliniken angeschlossen sind. Die Praxisausbildung wird in Form von Praktika während der Ausbildung durchgeführt. Bei MTLA ist beispielsweise im ersten Jahr ein Krankenhauspraktikum durchzuführen, im zweiten Jahr ein weiteres Krankenhaus- oder Institutspraktikum.
Um MTA werden zu können, wird mindestens ein Realschulabschluss (mittlere Reife, Fachoberschulreife) benötigt. Weitere Anforderungen sind gesundheitliche Eignung (Attest), ggf. ein polizeiliches Führungszeugnis, Praktikumsnachweis und/oder ein Nachweis über Hepatitis-A/B-Impfschutz. Hohes naturwissenschaftliches Interesse und gutes technisches Verständnis als Voraussetzungen verstehen sich von selbst. Die Berufsfachschulen legen oft noch weitergehende Anforderungen fest.
MTA Medizinisch-technischer Assistent – Ausbildung Gehalt
Im Bereich der kommunalen Krankenhäuser und der Uni-Kliniken haben sich die Tarifpartner bereits Ende 2018 darauf verständigt, schulische Ausbildungen in verschiedenen Gesundheitsberufen zu vergüten. Sie wurden in den Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) bzw. den Tarifvertrag für Auszubildende der Länder in Gesundheitsberufen (TVA-L Gesundheit) einbezogen. Danach erfolgt einen an den Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege angelehnte Vergütung. Davon profitieren u.a. auch MTAF’s, MTLA’s und MTRA’s. Seit dem 1. März 2019 gilt folgende Staffelung:
Ausbildungsjahr | Gehalt (Brutto Monat) |
1. Ausbildungsjahr | 1.018 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 1.068 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 1.114 Euro |
Außerhalb des Geltungsbereichs von TVaÖD/TVAL sind diese Regelungen natürlich nicht verbindlich. Hier gilt seit dem 01. Januar 2023 das MTA-Reformgesetz, nach dem das zuvor geltende Schulgeld abgeschafft und durch eine verpflichtende angemessene Ausbildungsvergütung ersetzt wurde. Bei Erfüllung der Fördervoraussetzungen kann zudem öffentliche Förderung (BAföG, KfW-Bildungskredit) für die Ausbildungsfinanzierung genutzt werden.
MTA Medizinisch-technischer Assistent – Aufgaben und Tätigkeiten
MTA’s arbeiten in Einrichtungen des Gesundheitswesens – das sind in erster Linie Krankenhäuser, medizinische Versorgungszentren, Diagnostikzentren, Laboratorien, Facharztpraxen, aber auch Gesundheitsbehörden oder medizinische Forschungseinrichtungen. Mögliche Arbeitgeber werden in erheblichem Grad von der jeweiligen Ausrichtung bestimmt. In ihrem Arbeitsalltag führen MTA’s eigenständig Untersuchungen, Analysen und Behandlungen nach Anweisung durch und bedienen die erforderlichen medizinischen Geräte oder wenden medizintechnische Verfahren an. Auswertung und Dokumentation ist Teil der Tätigkeit.
MTAF’s und zum Teil auch MTRA’s arbeiten stark am Patienten. Ein MTRA erstellt zum Beispiel selbständig Röntgenaufnahmen, MTAF’s untersuchen Patienten mit medizinischen Geräten – Messen, Testen und Prüfen ist ihr tägliches Brot: zum Beispiel des Herz-Kreislaufsystems, der Organfunktionen, der Hörfähigkeit, der Hirnströme usw.. MTLA’s und VMTA’s arbeiten dagegen mehr im Hintergrund. Das Labor ist das natürliche Arbeitsfeld des MTLA’s. Sie führen selbständig und eigenverantwortlich die notwendigen laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen für Krankheitserkennung, -behandlung und -vorsorge durch. Rund 70 Prozent der Krankheitsdiagnosen beruhen auf Laboruntersuchungen. Labororientiert arbeiten auch VMTA’s – Kontakt mit dem lebenden Tier ist die Ausnahme.
Grundsätzlich gilt: MTA’s sind qualifizierte Zuarbeiter – sie unterstützen mit ihrer Tätigkeit Ärzte und Gesundheitsverantwortliche bei der Erfüllung ihrer Aufgaben: der Behandlung und Versorgung von Patienten oder beim Gesundheitsschutz.
Medizinisch-technische/r Assistent/in (MTA) Stellenangebote
MTA Medizinisch-technischer Assistent – Gehalt
Im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen ist die MTA-Tätigkeit gut bezahlt. Das liegt auch daran, dass MTA’s zum Teil “Mangelware” sind. So werden zum Beispiel MTRA’s händeringend gesucht. Ein vor sechs Jahren (2015) vom gewerkschaftsnahen WSI-Institut durchgeführte Erhebung zu MTA-Gehältern ermittelte ein Durchschnittsgehalt von 2.842 Euro – bei Tarifbezahlung waren es 3.102 Euro, ohne Tariflohn 2.566 Euro. Diese Werte dürften heute aufgrund der zwischenzeitlichen Lohnentwicklung um etwa 200 bis 300 Euro höher liegen.
Dabei kommt es stets auf den jeweiligen Arbeitgeber an, aber auch auf die Region und die Berufserfahrung. In der WSI-Auswertung arbeiteten 55 Prozent der MTA’s bei Arbeitgebern mit Tarifbindung, der Rest bei “tariffreien” Arbeitgebern. Einstiegsgehälter liegen eher in der Größenordnung von 2.000 Euro und steigen dann im Zeitablauf an. Deutlich über 3.000 Euro pro Monat bei längerer Berufserfahrung sind durchaus möglich. Zusätzlich zum Normalgehalt kommen oft noch weitere Vergütungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld hinzu.
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e medizinisch-technische/r Assistent/in?
- Wie viel verdient man als MTA?
- Was muss man als MTA wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als MTA?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r MTA?
- Was kann man nach der MTA Ausbildung machen?
- Wie läuft die MTA-Ausbildung ab?
Ein/e MTA arbeitet im medizinisch-technischen Bereich. Dabei führen sie Untersuchungen, Analysen und Behandlungen durch. Die Bedienung der technischen Geräte stellt einen zentralen Aufgabenschwerpunkt im Arbeitsalltag dar.
Im Durchschnitt verdienen MTA rund 2.800 Euro. Die Vergütung unterscheidet sich, je nach Einrichtung, Tarifvertrag, Berufserfahrung und Wohnort. Die Spanne reicht von 2.500 Euro bis 3.000 Euro.
MTA kennen sich mit verschiedensten medizinisch-technischen Geräten und deren Bedienung aus. Je nachdem in welcher Fachrichtung sie tätig sind, kennen sie sich mit den entsprechenden Krankheitsbildern und deren Behandlungsmöglichkeiten aus, wissen wie die Geräte bedient werden und kennen die richtige Dokumentationsweise.
In einer Bewerbung für eine Stelle als MTA sollten Bewerber/innen beschreiben, wieso sie sich bewerben, welche beruflichen Erfahrungen sie mitbringen und welche persönlichen Stärken sie charakterisieren. Der Lebenslauf stellt den beruflichen Werdegang in tabellarischer Form dar. Dabei sollte man auf ein übersichtliches und gut strukturiertes Layout achten.
Die Ausbildung als MTA dauert in der Regel drei Jahre.
Als frisch ausgebildete/r MTA kann man in Krankenhäusern, medizinischen Versorgungszentren, Laboratorien, Facharztpraxen oder auch Gesundheitsbehörden arbeiten.
Die MTA-Ausbildung ist dual und verbindet theoretischen Unterricht mit der Praxis. Die Aufteilung von Theorie und Praxis kann sich unterscheiden. So kann der Unterricht zwischen 2.300 Stunden und 3.100 Stunden umfassen, die Praxis 1.200 Stunden bis 2.000 Stunden.