Wer blubbernde Reagenzgläser und schimmernde Flüssigkeiten faszinierend findet, ist ein/e ideale/r Kandidat/in für die Ausbildung zum/-r CTA – das ist die Abkürzung für “Chemisch-technische/r Assistent/in”. Worauf es bei chemisch-technischen Assistenten/-innen außer einer Leidenschaft fürs Mischen und Experimentieren sonst noch ankommt, zeigt dieser Artikel.
Was macht ein/e chemisch-technische/r Assistent/in (CTA)?
Der Berufsalltag als chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) kann ziemlich spannend sein. Häufig arbeitet man in diesem Berufsbild in der Pharma- oder Lebensmittelindustrie sowie in der Forschung.
Im Labor wertet ein chemisch technischer Assistent oder eine CTA Proben aus, stellt Stoffe und Substanzen her. Außerdem gehört die genaue Qualitätskontrolle zu den Tätigkeiten. Kurz gesagt: Ein/e CTA darf sich mit Chemikalien völlig austoben. Jedenfalls fast. Denn in der Ausbildung zum/-r Chemisch-technischen Assistenten/-in wird selbstverständlich auch der richtige Umgang mit gefährlichen Substanzen vermittelt.
CTA-Ausbildung – Übersicht
Bei der Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten bzw. CTA handelt es sich um einen Ausbildungsberuf an einer Berufsfachschule oder einem Berufskolleg. Die schulische Ausbildung wird durch Betriebspraktika ergänzt, sodass die Auszubildenden das theoretisch erworbene Wissen anwenden und festigen können. Diese dauern meist mehrere Wochen. Das bedeutet aber auch: Die Ausbildungszeit wird (anders als bei einer dualen Ausbildung) nicht vergütet.
CTA-Ausbildung – Zugangsvoraussetzungen
Für einen der Ausbildungsplätze als chemisch-technische/r Assistent/in ist mindestens ein mittlerer Schulabschluss notwendig. Besonders vorteilhaft sind gute Noten in verwandten Fächern wie Chemie, Mathe und Physik. Bei einigen Berufsfachschulen gehört es zu den Voraussetzungen, dass man einen Nachweis über die gesundheitliche Eignung vor Ausbildungsbeginn vorlegt. Darüber hinaus sollte man über ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis und ein Gespür für mathematische Zusammenhänge verfügen.
Weitere wichtige Eigenschaften für Menschen in diesen Jobs: Im späteren Berufsalltag kommt es auf Präzision, ein hohes Verantwortungsbewusstsein und den richtigen Umgang mit Gefahrenstoffen an. Daher sollte man sich darauf einstellen, sehr bedacht und sorgfältig zu arbeiten sowie alles gründlich dokumentieren zu müssen. Wem diese Art der Arbeit liegt, der/die ist für eine CTA-Ausbildung gut geeignet.
CTA-Ausbildung – Inhalt und Aufbau
Die Ausbildung zur CTA findet schulisch statt. Praktische Fächer und die selbstständige Anwendung des Gelernten im Labor der Berufsfachschule nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein. Gruppenphasen und Praktika sorgen ebenfalls dafür, dass die Auszubildenden wichtige Erfahrungen für ihren späteren Arbeitsalltag sammeln können.
Obwohl die Ausbildung schulisch stattfindet, liegt der Fokus auf der Praxis im Labor. Berufsübergreifende Fächer (wie Deutsch, Englisch, etc.) werden von berufsbezogenen Fächern ergänzt. Zu ihnen gehören:
- analytische und anorganische Chemie
- präparative Chemie
- Biotechnologie & Biochemie/Organische Chemie
- physikalische Mess- und Prüftechnik/Physikalische Chemie
- chemische Technologie
- chemische Analysen
Schulfach | Wochenstunden 1. Schuljahr | Wochenstunden 2. Schuljahr |
Deutsch | 1 | 1 |
Englisch | 1 | 1 |
Wirtschafts- und Sozialkunde | 1 | 2 |
Stöchiometrie / Mathematik | 4 | 1 |
Physik | 3 | keine |
Physikalische Chemie | 2 | 2 |
Allgemeine und anorganische Chemie | 2 | 1 |
Organische Chemie | 3 | 3 |
Analytische Chemie | 3 | 2 |
Computertechnik | 2 | 1 |
Physikalisches und Physikalisch-chemisches Praktikum | 2 | 5 |
Qualitative und Quantitative Analyse | 10 | keine |
Präparatives Praktikum | keine | 6 |
Technische Untersuchungen | keine | 5 |
Projektarbeit | keine | 2 |
Gesamt | 34 | 32 |
Tabelle: Verteilung der Wochenstunden in Baden-Württemberg
Je nach Bundesland und Berufsfachschule liegt der Praxisanteil der Chemiefächer meist über 50 Prozent und kann bis zu 100 Prozent betragen.
In der Ausbildung zum/-r chemisch-technischen Assistenten/-in werden unter anderem folgende Inhalte vermittelt:
- Herstellung von Lösungen
- Analyse und Trennung von Stoffen
- Berechnung von prozentualen Anteilen einzelner Komponenten in Stoffgemischen
- Versuchsauswertung
CTA-Ausbildung – Dauer und Ausbildungsorte
Die Ausbildungsdauer für angehende CTAs beträgt in Vollzeit an einer Berufsfachschule zwei Jahre. Die schulische Ausbildung zum/-r chemisch-technischen Assistenten/-in findet an Berufsfachschulen und Berufskollegs statt. Dort befinden sich meist auch die Labore, in denen man die praktischen Übungen absolviert. Anders als es für andere Ausbildungen der Fall ist, hat man hier also alles an einem Ort beisammen.
Abitur nachmachen in der CTA-Ausbildung
Viele Berufsfachschulen bieten aber auch die Möglichkeit an, gleichzeitig zum staatlichen anerkannten Abschluss als CTA auch die Fachhochschulreife (Fachabitur) zu erwerben. In diesem Fall verlängert sich die Ausbildungszeit allerdings um ein bis zwei Jahre, da man weit mehr Stoff lernen muss. Der Vorteil ist aber, dass man beide Abschlüsse an derselben Schule erwerben kann.
Da die CTA-Ausbildung landesrechtlich geregelt ist, kann es zwischen den einzelnen Bundesländern zu geringfügigen Unterschieden in Bezug auf Ausbildungsinhalte, Dauer und Prüfungsaufbau geben.
CTA-Ausbildung – Abschluss
Am Ende der Ausbildung zum/-r CTA legen die Auszubildenden eine Abschlussprüfung ab. Diese besteht aus einem mündlichen, einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Ist diese bestanden, darf man den Titel “staatlich geprüfte/r chemisch-technische/r Assistent/in” tragen.
Möglich ist auch eine Doppelqualifikation: Zusätzlich zu einem Beruf mit einem staatlich anerkannten Abschluss kann man die Fachhochschulreife erwerben. Damit eröffnen sich neue Perspektiven – etwa ein Studium an Fachhochschulen oder der Universität (dort sind die Möglichkeiten allerdings auf den Bereich der naturwissenschaftlichen Fächer begrenzt). Wer sich trotzdem noch weiter qualifizieren möchte, kann auch die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) noch an die Fachhochschulreife anhängen. Somit hat man die freie Wahl bei Hochschulen und Studienfächern.
Perspektiven nach der Ausbildung
Mit der Ausbildung zum/-r chemisch-technischen Assistenten/-in (CTA) in der Tasche bieten sich eine ganze Reihe von Karrieremöglichkeiten. Denn Chemie ist überall um uns herum. In diesen Branchen und Wirtschafts-Bereichen kommen CTA zum Einsatz:
- Chemiekonzerne
- Kosmetikindustrie
- Automobilindustrie
- Nahrungsmittelunternehmen
- Forschung und Wissenschaft
- pharmazeutische Industrie
- medizinische Labore
Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) – Ausbildungsvergütung
Die Ausbildung zum/-r CTA findet an öffentlich-staatlichen Berufsfachschulen oder Berufskollegs statt. Als schulische Ausbildung wird sie nicht vergütet. Während der zweijährigen Ausbildungsphase bekommen angehende chemisch-technische Assistenten/-innen daher kein Gehalt.
Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das CTA-Gehalt hängt bereits beim Berufseinstieg von der jeweiligen Branche ab. In der chemischen Industrie und im öffentlichen Dienst ist der Verdienst durch Tarifverträge geregelt. In der chemischen Industrie liegt das tarifliche Einstiegsgehalt bei etwa 3.000 Euro brutto, im öffentlichen Dienst bei 2.685 Euro brutto. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt der Median beim CTA-Gehalt bei 3.943 Euro brutto pro Monat.
Dort, wo der Verdienst einer chemisch-technischen Assistentin oder eines Assistenten durch Tarife geregelt wird, steigt das Gehalt mit den Jahren. Denn man gewinnt Berufserfahrung hinzu und übernimmt damit meist auch mehr Verantwortung. Je nachdem, an welchem Punkt der Karriere man sich befindet als assistierende/r Chemietechniker/in, kann das Gehalt also noch deutlich ansteigen.
Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) – Aufgaben im Arbeitsalltag
Der Berufsalltag eines/-r chemisch-technischen Assistenten/-in (CTA) spielt sich hauptsächlich im Labor ab. Meist werden verschiedene Proben untersucht, Versuchsreihen durchgeführt und wichtige Daten in den Computer eingespeist. Welche Assistenzaufgaben typisch sind, zeigt die folgende Auflistung auf einen Blick.
Qualitätskontrolle
Eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale lautet Schadstofffreiheit. Diese gilt es, festzustellen. Die in der Ausbildung zum/-r chemisch-technischen Assistenten/-in erlernten Verfahren zur Stoffanalyse finden hier ihre Anwendung. Ein/e CTA in der Kosmetik- oder Lebensmittelindustrie ist etwa dafür verantwortlich, dass die Produktqualität stets gleich hoch bleibt – denn hier gelten besonders strenge Vorschriften. Dazu nutzt man spezielle Methoden und instrumentelle Analytik.
Produktion von chemischen Substanzen
Gerade in der Forschung geht es oft um Innovation und neue Ideen. Materialien werden zusammengeführt und getestet, oder es gilt, eine Substanz zu entwickeln, die bestimmte Eigenschaften hat. Im Berufsalltag arbeiten CTA deshalb viel mit Instrumenten wie Bunsenbrennern, Mikroskopen und Reagenzgläsern.
Kontrolle und Analyse von Proben
Präzision und steriles Arbeiten sind auch in diesem Aufgabenbereich besonders wichtig. Bei der Probenanalyse geht es meist um winzige Mengen, die mithilfe physikalisch-chemischer Messverfahren untersucht werden müssen. Je nach Arbeitsort können chemisch-technische Assistenten/-innen auch an klinischen Untersuchungen oder an Forschungen der Molekularbiologie beteiligt sein.
Dokumentation und Auswertung von Untersuchungsergebnissen
Abläufe von Messungen werden auf dem Computer festgehalten. Nach der Durchführung von Versuchen, Kontrollen oder Messreihen gilt es, diese lückenlos und genau zu dokumentieren. Dabei werden die Untersuchungsergebnisse z.B. in Tabellen oder Berichten aufbereitet, sodass sie leicht nachvollziehbar werden.
Weitere Aufgaben
Die verschiedenen im Arbeitsalltag genutzten Geräte müssen gewartet und instandgehalten werden, damit sie stets für jeden neuen Versuchsaufbau zur Verfügung stehen. Vor der Herstellung von Produkten wird außerdem oft ausdauernd geforscht und herumprobiert: Welche Stoffe, Konzentrationen und Zusammensetzungen sind nötig, um ein Produkt herzustellen, das die gewünschten Eigenschaften hat?
Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) Stellenangebote
Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) – Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach Erwerb der Ausbildung zum/-r chemisch-technischen Assistenten/-in gibt es verschiedene Möglichkeiten, weitere Sprossen der Karriereleiter zu erklimmen.
Weiterbildung zum/-r Techniker/in
Technikerweiterbildungen in Bereichen wie Chemietechnik oder Synthesetechnik dauern in der Regel zwei Jahre und eröffnen neue Karriereperspektiven. Sie qualifizieren für Führungspositionen und neue Aufgaben, wie das Organisieren von Arbeitsabläufen.
Weiterbildung zum/-r technischen Fachwirt/in
Innerhalb dieser zwei bis acht Monate dauernden Ausbildung stehen kaufmännische Aspekte im Vordergrund. Sie qualifiziert für Aufgaben in der Produktionsüberwachung und ermöglicht die Arbeit in Verkauf und Kundenberatung.
Studium
Wer zeitgleich mit der Ausbildung zum/-r chemisch-technischen Assistenten/-in das Fachabitur erworben hat, ist berechtigt, ein naturwissenschaftliches Studium zu beginnen. Die Fächer Chemie, Biochemie und Chemieingenieurwesen sind besonders anschlussfähig.
Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) – Arbeitszeiten
Eine 40-Stunden-Woche ist die Regel für eine/n CTA; je nach Arbeitgeber ist auch Schichtdienst möglich. Unter Umständen kann es nötig werden, länger im Labor zu bleiben – etwa dann, wenn Versuche länger dauern, als geplant oder etwas wiederholt werden muss. In diesen Fällen greifen die Gleitzeitregelungen des Arbeitgebers.
Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA) – Wo kann gearbeitet werden?
Chemie liegt in der Luft, der Umwelt – überall. Aber keine Angst. Das ist gar nichts Schlechtes, sondern eine Tatsache. Schon die Gärung von Teig ist eine chemische Reaktion. Wer sich für eine Ausbildung zum/-r chemisch-technischen Assistenten/-in interessiert, weiß das natürlich.
Dementsprechend werden Stellen für chemisch-technische Assistenten und Assistentinnen in fast allen Branchen angeboten. Von der Seifenherstellung in der Chemieindustrie, über die Analyse von Proben im Landeskriminalamt und die Herstellung von Teigwaren bei Lebensmittel-Betrieben bis zur Abfallbeseitigung in Entsorgungsunternehmen tun sich viele Chancen auf. Auch Forschungseinrichtungen und Institute der Umweltanalytik sind mögliche Arbeitgeber.
Stellenangebote für Chemisch-technische Assistenten/-innen (CTA) finden
Hier auf Medi-Karriere gibt es eine große Stellenbörse für medizinische Berufe, darunter CTA-Stellenangebote, Biologielaborant-Jobs und Stellen im Rettungsdienst.
Häufige Fragen
- Was ist ein/e CTA?
- Wie viel verdient man als CTA?
- Was muss man als CTA wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als CTA?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r CTA?
- Was kann man nach der CTA Ausbildung machen?
- Wie läuft eine CTA Ausbildung ab?
Ein/e chemisch-technische/r Assistent/in wertet im Labor Proben aus, stellt Stoffe und Substanzen her und dokumentiert die vollzogene Arbeit. Weiterhin werden regelmäßig Qualitätskontrollen durchgeführt.
Die Vergütung als CTA kann sehr unterschiedlich ausfallen, abhängig von der Branche, Tarifvertrag, Berufserfahrung und Bundesland. In der Chemieindustrie liegt das Einstiegsgehalt bei rund 3.000 Euro brutto im Monat. Im öffentlichen Dienst sind es etwa 2.600 Euro.
Als chemisch-technische/r Assistent/in benötigt man in erster Linie weitreichende chemische Kenntnisse. CTA haben Expertenwissen in der analytischen, anorganischen, präparativen, biotechnologischen und physikalischen Chemie. Darüber hinaus spielt die chemische Technologie eine große Rolle.
Die Bewerbung als CTA sollte vermitteln, warum man diese Stelle möchte, weshalb man in dem Unternehmen arbeiten möchte, welche beruflichen Erfahrungen man bisher gesammelt hat und was die Bewerber/innen als Person hervorhebt. Die beruflichen Stationen und Qualifikationen werden im tabellarischen Lebenslauf aufgelistet, Motivation und persönliche Stärken stehen im Anschreiben. Nicht zu vergessen sind relevante Zeugnisse und Zertifikate.
Die CTA-Ausbildung dauert zwei Jahre in Vollzeit. Möchte man gleichzeitig die Fachhochschulreife erwerben, verlängert sich die Ausbildungszeit um ein bis zwei Jahre.
Chemisch-technische Assistenten/-innen werden in verschiedensten Branchen benötigt. Sie können ganz klassisch in der Chemieindustrie arbeiten oder zum Beispiel im Lebensmittelbereich, in der Kosmetikbranche, Automobilindustrie oder einer Forschungseinrichtung.
Bei der CTA Ausbildung handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung. Nichtsdestotrotz ist der Unterricht nicht nur rein theoretischer Natur. Die praktische Übung wird in den Laboren der Berufsschule ausgeführt. Am Ende der Ausbildung findet eine Abschlussprüfung statt, welche aus einem mündlichen, praktischen und schriftlichen Teil besteht.