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Medi-Karriere Medipedia Wehen

Wehen: Physiologie, Funktion und Klinik

Sudenur Tamer
von Sudenur Tamer (Medizinstudentin) Zuletzt aktualisiert: 16.06.2025
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Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Physiologie und Funktion
  3. Pathophysiologie und Klinik

Die Geburt eines Kindes stellt einen hochkomplexen und fein abgestimmten physiologischen Prozess dar, bei welchem Wehen eine zentrale Rolle spielen. Diese rhythmischen, vom Uterus ausgehenden Muskelkontraktionen sind nicht nur ein charakteristisches Zeichen der bevorstehenden Entbindung, sondern auch essenziell für deren erfolgreichen Ablauf. Das Zusammenspiel hormoneller und mechanischer Reize sorgt für die Öffnung des Muttermundes, die Positionierung des Kindes und schließlich dessen Austritt aus dem Geburtskanal. Bereits im Verlauf der Schwangerschaft treten Wehen auf, da sich der Körper durch unterschiedlich starke Kontraktionen auf den Moment der Geburt vorbereitet. Der folgende Artikel befasst sich mit der Physiologie, Funktion, Pathophysiologie sowie der Klinik der Wehen und bietet einen Überblick über die Bedeutung dieser für die Geburt und den Verlauf der Schwangerschaft.

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Physiologie und Funktion
  3. Pathophysiologie und Klinik

Wehen – Definition

Wehen sind Muskelkontraktionen der Gebärmutter (Uterus), die der Geburt des Kindes und der Plazenta dienen. Sie treten zur Einleitung und Durchführung der Geburt im Verlauf der Schwangerschaft physiologisch und hormonell bedingt auf.

Wehen – Physiologie und Funktion

Im Laufe der Schwangerschaft werden vermehrt Östrogene in der Plazenta gebildet, welche die Bildung von Gap Junctions fördern. Die Gap Junctions dienen als Brücken zwischen einzelnen Muskelzellen, über welche die Erregung von Zelle zu Zelle weitergeleitet wird. Außerdem sorgt Östrogen für die Vermehrung von Muskelzellen, wodurch die Kontraktionskraft gesteigert wird.

Durch das Wachsen des Fetus, dehnt sich die Uterusmuskulatur, was zu einer Depolarisation des Myometriums sowie letztlich zu einer Kontraktion führt. Dehnungsrezeptoren leiten ihren Impuls an den Hypothalamus weiter und stimulieren die Sekretion von Oxytocin aus der Neurohypophyse. Außerdem fördert Oxytocin die Prostaglandinsynthese und die Porstaglandine aktivieren die Muskulatur. Die Ocytocin-Rezeptoren am Uterus steigen in der Schwangerschaft an und auch das Membranpotential einzelner Muskelzellen sinkt, was eine schnelle Errregungsweiterleitung ermöglicht.

Insgesamt kommt es physiologisch zu einer Erregungsbildung, einer Erregungsleitung und letztlich zum Auftreten einer Wehe. Physiologisch setzen sogenannte Alvarez-Wellen oder Braxton-Hicks-Kontraktionen (Übungswehen) ab der 20. Schwangerschaftswoche ein. Es handelt sich dabei um harmlose Kontraktionen. Im Laufe der Zeit kommt es zur zunehmenden Koordination und Intensität der Kontraktionen im Verlauf der Schwangerschaft. Eine Wehe dehnt die Zervix, wodurch es zur Ausschüttung von Oxytocin kommt (positive Rückkopplung) und der Ablauf aus Erregungsbildung, -leitung und Wehe wieder von vorne losgeht.

Östrogen als Initiator

Auch, wenn Oxytocin eine bedeutende Rolle bei der Entstehung einer Wehe spielt, ist doch das Östrogen der bedeutende Anstifter. Oxytocin nimmt einen unterstützende Charakter ein und so kann auch bei mangelnder Oxytocin-Sekretion ein Kind von der Mutter zur Welt gebracht werden.

Die Schrittmacher-Muskelzellen sind jene, die am schnellsten erregt werden. Die Erregung breitet sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 cm/s aus.

Wehenformen

Je nach Zeitpunkt im Laufe der Schwangerschaft gibt es verschiedene Arten von Wehen, die auftreten. Die sogenannten Schwangerschaftswehen treten ab der 20. SSW (Schwangerschaftswoche) auf und weisen eine geringe Intensität und hohe Frequenz auf. Auch die Braxton-Hicks oder Übungswehen treten ab diesem Zeitraum ein und haben eine höhere Intensität über einen Zeitraum von maximal einer Minute, wobei die gesamte Bauchdecke erhärtet.

Die sogenannten Senkwehen treten drei bis vier Wochen vor der Geburt auf und zeigen unkoordinierte Wehen mittlerer Intensität, welche das Kind in die Lage im Becken positionieren. Die Vorwehen, sind jene Wehen, die drei bis vier Tage vor der Geburt als unregelmäßige Wehen hoher Intensität eintreten und eine korrekte Einstellung des Kopfes des Kindes fördern.

Die Eröffnungswehen markieren den Beginn der Geburt. Als regelmäßige, koordinierte Wehen öffnen sie den Muttermund. Sie sind sehr intensiv und dienen der Geburt des Kindes. Die Austritts- oder Presswehen treten nach der Geburt des Kindes auf und leiten die Plazentaaustreibung ein. Zu guter Letzt gibt es die sogenannten Nachwehen, welche Tage nach der Geburt eintreten und die Uterusrückbildung sowie Blutstillung unterstützen.

Funktion der Wehen

Wie aus der Physiologie schon erkennbar, fördern die Wehen die Zervixreifung, also eine Verkürzung und die Eröffnung des Muttermundes. Sie positionieren das Kind für die Geburt, treiben den Fetus aus und anschließend so auch die Plazenta. Zudem unterstützen sie die postpartale Involution des Uterus und die Blutstillung.

Wehen – Pathophysiologie und Klinik

Eine vorzeitige Wehentätigkeit beschreibt Wehen vor der 37. SSW. Sie stellen die häufigste Ursache vorzeitiger Geburten, etwa zwei Drittel aller Frühgeburten dar. Bei einer Schwangerschaft unterhalb der 30. Schwangerschaftswoche gelten mehr als drei Wehen pro Stunde als vorzeitige Wehentätigkeit.

Ab der 30. Schwangerschaftswoche liegt die Schwelle bei mehr als fünf Wehen pro Stunde. Gründe können Infektionen, Mehrlingsschwangerschaft, Polyhydramnion (übermäßige Menge an Fruchtwasser in der Gebärmutter) oder eine Zervixinsuffizienz sein.

Die Uterusatonie bezeichnet eine verminderte oder fehlende Kontraktionsfähigkeit der Gebärmutter nach der Geburt und somit eine pathologische Wehenschwäche. Dadurch können starke Blutungen auftreten. Sie ist die häufigste Ursache für postpartale Blutungen. Risikofaktoren sind eine Überdehnung des Uterus, eine lange Geburtstdauer, hohe Oxytocin-Gaben oder eine Inhalationsanästhesie. Klinisch zeigt sich eine schubweise vaginale Blutung und ein weicher, zu hoher Fundusstand.

Klinik der Wehen

Wehenschmerzen treten etwa in einer Dauer von 20 bis 60 Sekunden und zunehmend im Geburtsverlauf auf. Sie sind regelmäßig, intensiv und steigern sich in Stärke und Häufigkeit. Zudem verursachen sie meist ziehende Schmerzen im Unterbauch, Rücken oder den Oberschenkeln. Der Schmerzverlauf stellt sich dar durch eine Eröffnungsperiode und eine Austrittsperiode.

Die Eröffnungsperiode beinhaltet viszeralen Schmerz über thorakolumbale Afferenzen (Th10-L1). Der Schmerz wird über C-Fasern geleitet und hat somit einen dumpfen Charakter und ist schlecht lokalisierbar. Die Austrittsperiode umfasst einen somatischen Schmerz über den N. pudendus (S2-S4). Aδ-Fasern leiten diesen Schmerz, wodurch dieser somit scharf und gut lokalisierbar (vaginal/perineal) ist. Charakteristisch ist das Wandern der Schmerzlokalisation von thorakal in der Frühphase nach sakral in der Spätphase.

Pudendusblockade

Eine Methode zur Schmerzlinderung während der Geburt, ist die sogenannte Pudendusblockade. Durch eine Injektion von Betäubungsmittel in der Vulva-Damm-Region, wird der N. pudendus und die Schmerzleitung blockiert.

Häufige Fragen

  1. Wann beginnen die ersten Wehen in der Schwangerschaft?
  2. Bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche können sogenannte Übungswehen, die Braxton-Hicks-Kontraktionen, auftreten. Sie sind meist schmerzlos und unregelmäßig.

  3. Wie fühlen sich echte Geburtswehen an?
  4. Geburtswehen sind regelmäßig, intensiv und nehmen an Stärke sowie Häufigkeit zu. Sie verursachen meist ziehende Schmerzen im Unterbauch, Rücken oder den Oberschenkel und führen zu Veränderungen im Muttermund.

  5. Was ist der Unterschied zwischen Übungswehen und echten Wehen?
  6. Übungswehen (Braxton-Hicks) sind unregelmäßig, nicht schmerzhaft und beeinflussen den Muttermund nicht. Echte Wehen sind regelmäßig, schmerzhaft und führen zur Öffnung des Muttermundes.

  7. Wie kann man erkennen, dass es losgeht?
  8. Ein regelmäßiger Wehenrhythmus (beispielsweise alle 5-10 Minuten), eine zunehmende Schmerzintensität, der Furchtblasensprung oder eine Blutung können auf den Geburtstbeginn hinweisen.

  9. Wie lange dauert eine Wehe?
  10. Eine Wehe dauert meist zwischen 30 und 60 Sekunden. In der Austreibungsphase können sie etwas länger und intensiver sein.

  11. Was sind Senkwehen?
  12. Senkwehen treten etwa 3-4 Wochen vor der Geburt auf und helfen dabei, das Baby tiefer ins Becken zu bringen. Meist sind sie unkoordiniert und weniger schmerzhaft.

Autor
Sudenur Tamer

Sudenur Tamer

Medizinstudentin

Sude studiert Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes. Schon seit ihrer Kindheit hegt sie den Traum, ihre medizinische Tätigkeit mit ihrer Leidenschaft für Journalismus zu verbinden. Diesen Traum kann sie bereits während ihrer Tätigkeit bei praktischArzt verwirklichen. Durch vorherige Praktika im Rundfunk und Fernsehen, das Schreiben von Blogs während ihres Auslandsjahres sowie ihr Fachwissen aus dem Studium kann sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in ihren Texten gekonnt vereinen.

Quellen
  1. Geburtsablauf, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 12.06.2025)
  2. Intra- und postpartale Blutungen, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 12.06.2025)
  3. Uhl: Gynäkologie und Geburtshilfe compact. Georg Thieme Verlag 2018
Medizinische und Rechtliche Hinweise
Dieser Artikel ist nur als Hintergrundinformation bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Diagnosen zu stellen sowie Behandlungen anzufangen oder abzusetzen. Die Informationen können keinen Arztbesuch ersetzen. Bei medizinischen Anliegen und zur Klärung weiterer Fragen ist daher stets ein/e Arzt/Ärztin aufzusuchen.

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