Die Arteria Femoralis (femoral = zum Oberschenkel gehörend), deren deutsche ...
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Ohne das Sprunggelenk wäre es dem Menschen sehr wahrscheinlich nicht möglich, sich aufrecht und flüssig auf den Füßen fortzubewegen. Für Aktivitäten, wie Laufen, Treppensteigen und Springen ist diese Knochenverbindung daher unverzichtbar. Dieser Artikel befasst sich mit allen wichtigen Informationen zu Aufbau, Funktion und Bändern des Sprunggelenks.
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Sprunggelenk – Definition
Das Sprunggelenk verbindet den körperfernen Abschnitt des Unterschenkels mit dem Fuß, genauer gesagt: mit den Fußwurzelknochen. Dabei besteht dieses Gelenk aus zwei verschiedenen Anteilen, die sich in Funktion und Bewegungsumfang gegenseitig ergänzen. Das obere Sprunggelenk verbindet Unterschenkel mit Fußwurzel, das untere hingegen verbindet einige der Fußwurzelknochen untereinander. Beide Anteile liefern in ihrer Gesamtheit essentielle Funktionen für den aufrechten Gang. Viele Bänder sorgen dabei für eine ausreichende Stabilität.
Oberes Sprunggelenk
Klinisch kürzt man den oberen Anteil des Sprunggelenks oftmals auch als “OSG” ab, wohingegen der lateinische Fachbegriff dafür “Articulatio talocruralis” lautet. Das Obere Sprunggelenk verbindet den Unterschenkel mit dem am weitesten oben gelegenen Fußwurzelknochen, dem “Talus” (deutsch: “Sprungbein”). Funktionell handelt es sich hierbei um ein einfaches Scharniergelenk, welches Beugung und Streckung um eine Achse zulässt.
Aufbau
Die Gelenkpfanne des oberen Sprunggelenks wird von den beiden Enden der zwei Unterschenkelknochen (Schien- und Wadenbein, oder lateinisch “Tibia” und “Fibula”) gebildet. Diese formen die sogenannte “Malleolengabel”, welche in Form des inneren beziehungsweise äußeren Knöchels gut von außen zu tasten ist. Die Malleolengabel sitzt dem Gelenkkopf von oben auf, welcher aus dem Sprungbein besteht, genauer gesagt der Sprungbeinrolle (“Trochlea tali”). Beide Gelenkflächen sind darüber hinaus von Knorpel überzogen und zusätzlich von einer Gelenkkapsel umgeben. Die Kapsel wiederum setzt an der Knochen-Knorpel-Grenze an und ist an der Vorderseite sogar mit den Sehnen der Fußstreckermuskeln verwachsen.
Bänder
Ein erstes wichtiges Band des Articulatio talocruralis ist das Syndesmosenband. Dieses verbindet die Enden von Tibia und Fibula und sorgt deshalb dafür, dass sich die Malleolengabel nicht zu weit aufspreizt und über den Fuß quasi “drüber rutschen” würde. Ansonsten kann man die anderen am OSG beteiligten Bänder nach ihrer Lage in innere (“mediale”) und äußere (“laterale”) Bänder aufteilen. Dabei verlaufen mediale Bänder zwischen Tibiaende (Innenknöchel) und Fußknochen, laterale zwischen Fibulaende (Außenknöchel) und Fuß. Die Bänder haben zum einen die Funktion, den Bewegungsumfang einzuschränken. Zum anderen stabilisieren sie somit das Gelenk.
Erwähnenswert ist bezüglich des Innenbandapparates noch, dass dieser zwar prinzipiell aus einem einzigen Band (“Ligamentum deltoideum” / Dreiecksband) besteht, welches allerdings vier verschiedene Anteile (“Pars”) besitzt. Die Namen aller Bänder folgen einem logischen Schema: Sie werden meist nach Ansatz- und Ursprungsort benannt. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick aller wichtigen Bandstrukturen des oberen Sprunggelenks.
Bandname | Lage | Verlauf |
Pars tibialis anterior (Lig. deltoideum) | medial | Innenknöchel (vorne) -> Talus |
Pars tibialis posterior (Lig. deltoideum) | medial | Innenknöchel (hinten) -> Talus |
Pars tibionavicularis (Lig. deltoideum) | medial | Innenknöchel -> Os naviculare (Kahnbein) |
Pars tibiocalcanea (Lig. deltoideum) | medial | Innenknöchel -> Calcaneus (Fersenbein) |
Lig. talofibulare anterius | lateral | Außenknöchel (vorne) -> Talus |
Lig. talofibulare posterius | lateral | Außenknöchel (hinten) -> Talus |
Lig. calcaneofibulare | lateral | Außenknöchel -> Calcaneus |
Unteres Sprunggelenk
Das untere Sprunggelenk (“USG”) wird in der Fachsprache auch als “Articulatio talotarsalis” bezeichnet. Es folgt unterhalb des OSG und verbindet hauptsächlich drei der Fußwurzelknochen, Talus (Sprungbein), Calcaneus (Fersenbein) und Os naviculare (Kahnbein), miteinander.
Aufbau
Grob wird das Articulatio talotarsalis immer als ein Gelenk dargestellt. Sieht man allerdings etwas genauer hin, so fällt auf, dass es sich vielmehr aus zwei anatomisch eigenständigen Gelenken zusammensetzt. Demnach gliedert man das untere Sprunggelenk in eine vordere und eine hintere Kammer. Dabei besitzen beide Teilgelenke eine eigene Gelenkkapsel, welche auch wieder jeweils an der Knochen-Knorpel-Grenze ansetzt. Die beiden Kammern bestehen aus folgenden Strukturen:
- Vordere Kammer (“Articulatio talocalcaneonavicularis”): Talus als Gelenkkopf, Calcaneus & Os naviculare als Gelenkpfanne
- Hintere Kammer (“Articulatio subtalaris”): Calcaneus als Gelenkkopf, Talus als Gelenkpfanne
Bänder
Beide Kammern des unteren Sprunggelenks sind durch das “Ligamentum talocalcaneum interosseum” voneinander abgegrenzt. Dieses kurze, kräftige Band trägt seinen Namen deswegen, weil es die beiden Fußknochen Talus und Calcaneus miteinander verbindet und daher inmitten der Fußwurzelknochen (“interossär”) verläuft. Nach außen hin setzt sich dieses Band in das “Ligamentum talocalcaneum laterale” fort, welches man zur hinteren Kammer zählen kann.
Alle anderen Bänder des USG gehören eher zum vorderen Teilgelenk und haben so gut wie keine hemmende Funktion auf den Bewegungsumfang (im Gegensatz zu den OSG-Bändern), sondern dienen hauptsächlich der Verklammerung der einzelnen Fußwurzelknochen und sorgen somit für Stabilität. Insgesamt zählen hierzu nochmals drei verschiedene Bänder, die man am USG finden kann.
Band | Verlauf |
Ligamentum calcaneonaviculare plantare (“Pfannenband”) | Calcaneus (Knochenfortsatz Innenseite) -> Os naviculare |
Ligamentum bifurcatum (“Chopart-Band”) | Calcaneus -> 2 Züge: Os cuboideum (Würfelbein) & Os naviculare |
Ligamentum talonaviculare | Talus (hinten) -> Os naviculare |
Pfannenband
Das Ligamentum calcaneonaviculare plantare überbrückt die Lücke zwischen den beiden Fußwurzelknochen Talus und Os naviculare. Deswegen bildet es gewissermaßen einen Teil der Gelenkpfanne und ist sogar nach oben hin teilweise mit Knorpel überzogen. Aufgrund der Beteiligung an diesem Gelenk hat sich der Name "Pfannenband" etabliert.
Sprunggelenk – Funktion
Primär ermöglicht das Sprunggelenk die Flexion (Fuß senken) und Extension (Hebung) des Fußes, sodass die Person gehen, laufen, springen und andere Bewegungen ausführen kann. Es hilft auch bei der Absorption von Aufprallkräften, die bei der Durchführung von Aktivitäten wie Gehen und Laufen auftreten. Darüber hinaus trägt es zur Stabilität des Fußes bei, indem es ihn am Unterschenkelknochen befestigt. Daneben kann sich der Fuß auch (vor allem durch das USG) ein wenig um eine Achse nach innen und außen drehen.
Oberes Sprunggelenk
Beim OSG handelt es sich um ein Scharniergelenk. Das bedeutet, dass hier Bewegungen um eine Achse möglich sind. Bewegt sich dabei der Fuß durch Anspannung der Wadenmuskulatur nach unten, spricht man von einer “Plantarflexion”. Die Gegenbewegung nach oben in Richtung Schienbein bezeichnet man hingegen als “Dorsalextension”. Eine klassische Bewegung des oberen Sprunggelenks wäre es zum Beispiel, sich aus dem Stand auf die Zehen hochzudrücken.
Klinik: Supinationstrauma
Das klassische Umknicken im Knöchel wird mit dem Fachbegriff "Supinationstrauma" bezeichnet. Dabei kommt es zu einer starken Belastung des äußeren Bandapparates, welcher dadurch gezerrt werden oder sogar reißen kann. Am häufigsten ist davon das Ligamentum talofibulare anterius betroffen. Von außen zeigt sich ein Supinationstrauma in Form von Schwellungen und Blutergüssen in diesem Bereich.
Unteres Sprunggelenk
Auch das Articulatio talotarsalis lässt wegen seiner Form und Anatomie nur einachsige Bewegungen zu. Dabei bewegt sich das Untere Sprunggelenk bei normalen Bewegungen allerdings niemals gänzlich alleine, sondern immer mit dem OSG zusammen. Würde man jedoch das obere Sprunggelenk aktiv fixieren / ruhig stellen, so ermöglicht das USG immer noch eine Drehung des Rückfußes nach innen (Inversion) und nach außen (Eversion). Diese beiden Bewegungsumfänge sind aber nicht natürlich. Bei der physiologischen Drehung des Fußes nach innen und außen sind nämlich ebenfalls Bewegungen zwischen den Knochen von Fußwurzel und Mittelfuß beteiligt (Supination: Drehung nach innen; Pronation: Drehung nach außen).
Häufige Fragen
- Wie fühlt sich eine Entzündung im Sprunggelenk an?
- Wie lange dauert es, bis eine Bänderdehnung verheilt ist?
- Was kann man tun, wenn das Sprunggelenk wehtut?
- Wie fühlt sich Arthrose im Fuß an?
Eine Entzündung im Sprunggelenk kann sich auf verschiedene Weise äußern, je nach Ursache und Schweregrad der Entzündung. Hier sind jedoch einige häufige Anzeichen einer Entzündung im Sprunggelenk: dumpfer, pochender Schmerz im Sprunggelenk, Schwellung, Rötung und Überwärmung sowie Steifheit und Bewegungseinschränkung.
Die Heilungsdauer einer Bänderdehnung hängt von der Schwere der Verletzung ab. In der Regel dauert es etwa zwei bis sechs Wochen, bis eine leichte Bänderdehnung verheilt ist. Eine mittelschwere Bänderdehnung kann jedoch mehrere Monate dauern, bis sie vollständig verheilt ist, während eine schwere Bänderdehnung oder -ruptur möglicherweise eine noch längere Behandlungsdauer erfordert.
Während der Heilungsdauer ist es wichtig, das betroffene Gelenk zu schonen und möglicherweise eine Schiene, Bandage oder andere Unterstützung zu tragen, um es zu stabilisieren. Körperliche Aktivität sollte reduziert werden, um den Heilungsprozess nicht zu behindern oder weitere Verletzungen zu verursachen. Physiotherapie kann auch hilfreich sein, um die Rehabilitation zu unterstützen und die Mobilität und Stärke des betroffenen Gelenks wiederherzustellen.
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die bei Schmerzen im Sprunggelenk helfen können. Hier sind einige Möglichkeiten: Schonen: Wenn das Sprunggelenk schmerzt, sollte man es möglichst schonen und übermäßige Belastung vermeiden. Kühlen: Eine kurzzeitige Anwendung von Kälte (z.B. ein Kühlpack, Eisbeutel) kann helfen, Schmerzen und Schwellungen im Sprunggelenk zu lindern. Schmerzmittel: Wenn die Schmerzen im Sprunggelenk schwerwiegend sind, können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen, die Schmerzen zu lindern. Physiotherapie: Bei chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen im Sprunggelenk kann Physiotherapie helfen, die Ursachen der Schmerzen zu beseitigen und die Beweglichkeit und Stabilität des Sprunggelenks zu verbessern. Schuhe: Geeignetes Schuhwerk ist wichtig, da es eine gute Unterstützung und Polsterung für das Sprunggelenk bietet. Arztbesuch: Wenn die Schmerzen im Sprunggelenk nicht abklingen oder von anderen Symptomen wie Schwellungen, Rötungen oder Bewegungseinschränkungen begleitet werden, sollte ein/e Arzt/Ärztin aufgesucht werden.
Arthrose im Fuß kann sich auf verschiedene Weise und bei jedem/-r unterschiedlich manifestieren, aber hier sind einige häufige Anzeichen und Symptome: Schmerzen: Arthrose im Fuß kann dumpfe oder stechende Schmerzen verursachen, die sich verschlimmern, wenn man längere Zeit steht oder geht, oder wenn man das betroffene Gelenk bewegt. Steifigkeit: Arthrose im Fuß kann zu Steifheit im Gelenk führen, insbesondere morgens oder nach längeren Ruhephasen. Schwellung: Ein betroffenes Gelenk kann anschwellen, wenn sich bei Arthrose im Fuß Entzündungen entwickeln. Knirschen oder Knacken: Bei Arthrose im Fuß kann es dort bei Bewegung unnatürlich knirschen und knacken. Verformung: In einigen Fällen kann sich durch Arthrose im Fuß das betroffene Gelenk verformen, was zu Schmerzen und eingeschränkter Mobilität führen kann.
- Schünke M et. al., Prometheus: Lernatlas der Anatomie (Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem), Thieme, 5. Auflage
- Sprunggelenke, https://viamedici.thieme.de/... (Abrufdatum: 13.02.2023)