Inhaltsverzeichnis
Der Mensch benötigt verschiedene Kreislaufsysteme, um Gase, Nährstoffe, Stoffwechselendprodukte und Hormone, so wie vieles mehr, im Körper zu verteilen. Aus diesem Grund besitzt er gleich fünf Kreislaufsysteme – den Körperkreislauf, den Lungenkreislauf, den Pfortaderkreislauf und den Lymphkreislauf sowie den vorgeburtlichen Kreislauf.
Der folgende Beitrag beschäftigt sich in erster Linie mit dem Lungenkreislauf, bietet jedoch auch einen groben Überblick bezüglich der Unterschiede zum Körperkreislauf. Nach dem Lesen von diesem Artikel sollte demnach unter anderem verständlich sein, was mit einem Großen beziehungsweise Kleinen Kreislauf gemeint ist, wie der Lungenkreislauf anatomisch aufgebaut ist und wozu der Körper ihn überhaupt braucht.
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Herz-Kreislauf-System
Das Herz-Kreislauf-System wird in einen Körperkreislauf und einen Lungenkreislauf aufgeteilt. Es verteilt sauerstoffarmes sowie sauerstoffreiches Blut in Form eines Kreislaufs im ganzen Körper.
Vene vs. Arterie – Merkhilfe
- Blut fließt vom Herz zu den Organen = Arterie
- Blut fließt zum Herzen zurück = Vene
Körperkreislauf
Der Körperkreislauf, welcher auch als großer Körperkreislauf bezeichnet wird, versorgt den Großteil des menschlichen Körpergewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen. Gleichzeitig dient er dem Abtransport von Kohlendioxid und verschiedenen Abfallstoffen, die dem Körper ansonsten schaden würden.
Bei jeder Herzkontraktion fließt das Blut zunächst aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader, die in der Fachsprache als Aorta bezeichnet wird. Das durch die Aorta strömende Blut findet dann seinen Weg in die Arterien, welche sich nach und nach verzweigen und immer dünner werden, bis es in den kleinsten Gefäßen, den sogenannten Kapillaren, letztlich zum Gasaustausch kommt. Von dort befördert dieses Transportsystem das Blut dann in kleine Venen, die als Venolen bezeichnet werden, und verläuft in immer größer werdenden Venen zurück zum Herzen.
Kleiner Kreislauf: Lungenkreislauf – Übersicht
Als Pendant zum bereits erwähnten Körperkreislauf wird der Lungenkreislauf, häufig auch als kleines Kreislaufsystem, bezeichnet. Dieser Teil dient ebenfalls dem Transport von Blut und dem damit verbundenen Gasaustausch. Er beginnt im rechten Vorhof und endet bereits im linken Vorhof. Trotz der vergleichsweise kleinen Strecke, die das Blut im Lungenkreislauf zurücklegt, wäre der Mensch ohne diesen nicht überlebensfähig.
Warum dies der Fall ist und wie der Lungenkreislauf des Körpers konkret aufgebaut ist, verraten die folgenden Abschnitte.
Lungenkreislauf – Verlauf und anatomischer Aufbau
Der Lungenkreislauf hat seinen Anfang im rechten Vorhof des Herzens, von wo das Blut, zunächst über die aus drei Segeln bestehende Trikuspidalklappe, in die rechte Herzkammer ausgeworfen wird. Aus dieser strömt das sauerstoffarme Blut über die arteria pulmonalis in die Lunge. Der Verästelung des Bronchialbaumes folgend, erreicht das Blut die Lungenbläschen, fachlich auch als Alveolen bezeichnet, wo der Gasaustausch stattfindet. Nach Durchlaufen der Lunge wird das nun sauerstoffreiche Blut über die Venae pulmonales in den linken Vorhof befördert und gelangt über die Bikuspidalklappe in die linke Herzkammer. Die Bikuspidalklappe besteht dabei aus zwei Segeln. Aus dieser erfolgt dann wiederum die Versorgung des Körperkreislaufes eines Menschen.
Lungenkreislauf – Gasaustausch
Sinn und Zweck des Lungenkreislaufes ist in erster Linie der Gasaustausch in den Lungen. Im Wesentlichen geht es bei diesem Blut-Transport darum, in den Alveolen sauerstoffarmes Blut mit Sauerstoff anzureichern und entstandenes Kohlenstoffdioxid abzuatmen. Dies erfolgt dem Konzentrationsgefälle folgend über passiven Transport. Dieser Mechanismus wird als Diffusion bezeichnet.
Typischerweise führen Arterien sauerstoffreiches Blut, wohingegen Venen mit sauerstoffarmen Blut gefüllt sind. Der Lungenkreislauf bildet hier also eine Ausnahme, da in diesem Falle die Arterie das sauerstoffarme und die Venen das sauerstoffreiche Blut beinhalten.
Lungenkreislauf – Drucksysteme
Das Herz wird eingeteilt in ein Niederdruck- und ein Hochdrucksystem. Da in der Lunge ein recht niedriger Druck herrscht, benötigt es dementsprechend kaum Kraft das Blut aus der rechten Herzkammer in die Lunge zu befördern. Hier liegt somit ein Niederdrucksystem vor.
Im Gegensatz hierzu müssen zur Verteilung des Blutes im restlichen Körper deutlich höhere Drücke überwunden werden, weshalb dieser Bereich als Hochdrucksystem angesehen wird.