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Die Galle ist eine Flüssigkeit im menschlichen Körper, die eine wichtige Rolle im Verdauungssystem spielt. Sie wird in der Leber produziert, in der Gallenblase gespeichert und entfaltet schließlich ihre Wirkung im Verdauungstrakt. Dieser Artikel befasst sich genauer mit der Galle, ihre Definition, Zusammensetzung, Aufgaben sowie häufige Beschwerden und Krankheiten.
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Galle – Definition
Die Galle ist eine biologische Flüssigkeit, die in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert wird. Diese leicht basische Flüssigkeit besitzt eine gelblich-grüne Farbe und enthält eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, die für die Verdauung von Fetten sowie für die Ausscheidung von schwer löslichen Stoffen im Körper zuständig sind.
Vorsicht Begriffe!
Umgangssprachlich wird oftmals der Begriff "Galle" als Synonym für die Gallenblase verwendet. Aus medizinischer Sicht ist dies jedoch falsch! Die Galle an sich ist eine Flüssigkeit, die in dem Organ Gallenblase vorübergehend gespeichert wird.
Galle – Zusammensetzung und Bestandteile
Die Gallenflüssigkeit besteht zum Großteil aus Wasser inklusive darin gelösten Elektrolyten. Daneben Enthält sie außerdem Gallensäuren, Phospholipide (wie Lecithin), Cholesterin und diverse Abbauprodukte (wie Bilirubin). Die genaue Zusammensetzung zeigt die folgende Grafik:
Galle – Aufgaben und Funktion
Die Galle erfüllt im Körper verschiedene wichtige Funktionen:
- Neutralisation des stark sauren Speisebreis aus dem Magen
- Förderung der Fettverdauung durch Mizellenbildung mit z. B. Triacylglyceriden, Fettsäuren, Steroiden
- Förderung der Aufnahme von Fetten im Darm
- Ausscheidung von nicht-wasserlöslichen Produkten (z. B. Cholesterin, Bilirubin, Medikamente)
Bildung
Die Flüssigkeit wird von den Hepatozyten der Leber produziert (=Primärgalle). Davon entstehen täglich circa zwischen 700 und 900 Milliliter, was in die Gallenkanälchen des Gallengangbaumes abgegeben wird. Dabei wird die Flüssigkeit bereits zur Sekundärgalle / Lebergalle umgewandelt, wovon wiederum die Hälfte direkt in das Duodenum gelangt. Die anderen 50 Prozent verbleiben in der Gallenblase.
Speicherung
Die Gallenblase fungiert als Reservoir für die Gallenflüssigkeit. Hier wird sie gesammelt und auf das zehn- bis 20-fache aufkonzentriert beziehungsweise eingedickt.
Freisetzung
Die Freisetzung der Galle in den oberen Dünndarm erfolgt auf verschiedene Reize hin durch eine Kontraktion der Gallenblase. Dies geschieht beispielsweise durch das Hormon Cholecystokinin oder durch eine erhöhte Aktivität des Parasympathikus (genauer gesagt: Nervus vagus).
Galle – Beschwerden und Krankheiten
Gallensteine sind eine häufige Erkrankung, wobei aufgrund eines Ungleichgewichts der Galleninhaltsstoffe feste Partikel entstehen. Derartige Steine, zum Beispiel aus Cholesterin oder aus Bilirubin, können den Galleabfluss stören, Koliken verursachen und zum Teil die Fettverdauung einschränken.
Welche Lebensmittel sind schlecht für die Galle?
Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, die Gesundheit der Galle zu unterstützen. Einige Lebensmittel können jedoch die Bildung von Gallensteinen begünstigen oder Gallebeschwerden sogar noch verschlimmern. Dazu gehören:
- Fettreiche Lebensmittel: Eine übermäßige Aufnahme von fettreichen Lebensmitteln kann die Gallenblase dazu veranlassen, sich nicht ausreichend zu entleeren, was zur Bildung von Steinen führen kann.
- Stark gewürzte Lebensmittel: Scharfe Gewürze und scharfe Saucen können bei einigen Menschen Gallebeschwerden auslösen.
- Übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann die Leber belasten und somit die Gallenproduktion beeinträchtigen.
- Schnell abnehmende Diäten: Radikale Gewichtsabnahme kann die Bildung von Gallensteinen begünstigen. Es ist wichtig, Gewicht langsam und kontrolliert zu verlieren.
Insgesamt ist eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen, Obst und Gemüse ist, vorteilhaft für die Galle. Die Aufnahme von ausreichend Wasser und die Vermeidung übermäßig fettreicher und stark gewürzter Lebensmittel können ebenfalls dazu beitragen, die Gallengesundheit zu fördern.
Häufige Fragen
- Wo liegt die Galle im menschlichen Körper?
- Was ist die Funktion der Galle?
- Welche Schüßler-Salze für Leber und Galle?
Die Galle (Synonym: Gallenflüssigkeit) befindet sich in der Gallenblase, einem kleinen sackförmigen Organ, das sich im rechten Oberbauch unterhalb der Leber befindet. Die Leber produziert die Galle und leitet sie über die Gallengänge in die Gallenblase, wo sie gespeichert wird, sowie in den Dünndarm. Bei Bedarf wird die Galle von der Gallenblase in den oberen Teil des Dünndarms abgegeben, um die Verdauung von Fetten zu unterstützen.
Die Galle sorgt zum einen für eine Neutralisation des stark sauren Speisebreis aus dem Magen. Zum anderen fördert diese Flüssigkeit die Fettverdauung durch Mizellenbildung mit beispielsweise Triacylglyceriden, Fettsäuren und Steroiden. Darüber hinaus unterstützt die Galle die Aufnahme von Fetten im Darm sowie die Ausscheidung von nicht-wasserlöslichen Produkten (wie Cholesterin, Bilirubin, Medikamente).
In der Schüßler-Salz-Therapie werden verschiedene Salze empfohlen, die zur Unterstützung der Leber- und Gallengesundheit eingesetzt werden können. Als Hauptmittel für die Leber gilt Salz Nummer 10 (Natrium sulfuricum). Das Schüßler-Salz Nummer 6 (Kalium sulfuricum) kann für Gallensteine und Hepatitis eingesetzt werden, Nummer 19 (Cuprum arsenicosum) und Nummer 23 (Natrium bicarbonicum) hingegen bei akuter Gallenstein-Kolik. Für eine Entzündung der Gallenblase werden die Salze Nummer 3 (Ferrum phosphoricum) und Nummer 9 (Natrium phosphoricum) empfohlen.
- Gallenblase und Galle, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 03.10.2023)
- Leber und enterohepatischer Kreislauf, https://viamedici.thieme.de/... (Abrufdatum: 03.10.2023)