Inhaltsverzeichnis
Das Foramen intervertebrale ist eine anatomisch und klinisch bedeutende Struktur der Wirbelsäule, da es den Durchtrittspunkt für Nerven und Gefäße vom Rückenmark in die Peripherie darstellt. In diesem Artikel werden Anatomie, Funktion und klinische Bedeutung besprochen.
Inhaltsverzeichnis
Foramen intervertebrale – Definition
Das Foramen intervertebrale (Zwischenwirbelloch) ist eine paarige Öffnung zwischen zwei benachbarten Wirbeln der Wirbelsäule. Durch das Foramen treten die Spinalnerven aus dem Wirbelkanal aus und werden dabei von Gefäßen und Bindegewebe begleitet.
Foramen intervertebrale – Anatomie
Nach vorne begrenzen die Bandscheiben und die Wirbelkörper die Foramina intervertebralia. Nach hinten tut dies der Processus articularis superior. Es entsteht seitlich durch die Einschnürung zwischen dem Incisura vertebralis inferior des oberen und dem Incisura vertebralis superior des unteren Wirbels.
Processus articularis
Der Processus articularis superior und der Processus articularis inferior sind paarige Gelenkfortsätze an jedem Wirbelkörper. Sie bilden zusammen die Facettengelenke (Articulationes zygapophysiales), die die Wirbel untereinander gelenkig verbinden und die Beweglichkeit sowie Stabilität der Wirbelsäule ermöglichen. Die Gelenkflächen sind mit Knorpel überzogen und variieren in ihrer Ausrichtung je nach Wirbelsäulenabschnitt, was die Bewegungsrichtung beeinflusst.
Foramen intervertebrale – Funktion
Aus dem Foramen vertebrale laufen die jeweiligen Spinalnerven mit ihren versorgenden Gefäßen aus dem Wirbelkanal in die Peripherie. Hier besteht die Gefahr, dass diese Strukturen beim Durchtritt eingeengt und verletzt werden können.
Foramen intervertebrale – Klinik
Bei Verengungen des Foramen intervertebrale werden typischerweise die Nervenwurzeln komprimiert, die austreten. Das mündet in typischen radikulären Syndromen, die abhängig von der austretenden Nervenwurzel sind. Ursächlich für eine solche Verengung können Zysten, degenerative Prozesse oder klassischerweise ein Bandscheibenvorfall sein.
Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zum Austritt von Bandscheibenmaterial. Deshalb wölbt sich die Bandscheibe meistens nach mediolateral und komprimiert dort den Spinalnerven, der dort aus dem Foramen heraustritt.
Häufige Fragen
- Was ist das Foramen intervertebrale?
- Welche Strukturen verlaufen durch das Foramen intervertebrale?
- Welche klinische Bedeutung hat das Foramen intervertebrale?
- Wie wird eine Einengung des Foramen intervertebrale diagnostiziert?
Das Foramen intervertebrale, auch Zwischenwirbelloch genannt, ist eine knöcherne Öffnung, die zwischen zwei benachbarten Wirbeln der Wirbelsäule entsteht. Es befindet sich seitlich der Wirbelsäule und dient als Durchtrittsstelle für die Spinalnerven, die vom Rückenmark in die Peripherie ziehen, sowie für begleitende Blutgefäße.
Es dient als Durchtrittsstelle für die Spinalnerven, die das Rückenmark verlassen, sowie für begleitende Blutgefäße.
Das Foramen intervertebrale hat eine hohe klinische Bedeutung, da hier die Spinalnerven die Wirbelsäule verlassen. Eine Verengung (Foramenstenose) kann verschiedene Ursachen und Auswirkungen haben.
Eine Einengung des Foramen intervertebrale (Foramenstenose) wird in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebender Diagnostik festgestellt.
- Aumüller, Gerhard et al.: Duale Reihe Anatomie, Thieme , 5. Auflage, 2020
- Schenke, Michael et al.: Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, Thieme, 6. Auflage, 2022
- Ars neurochirurgica, https://www.ars-neurochirurgica.com/... (Abrufdatum: 21.07.2025)