Jeder hatte wohl schon einmal Sportunterricht. Bei allen Sportlehrern/-innen die nicht an einer Schule tätig sind handelt es sich um Absolventen/-innen einer Berufsfachschulausbildung. Sie können selbständig als Trainer/innen arbeiten und Freizeitsportler/innen unterstützen, aber auch Profis trainieren oder mit Vereinen zusammenarbeiten. Nur wer Sport an einer (Fach)Hochschule zusammen mit einem weiteren Fach studiert hat, kann an einer Schule als Sportlehrer/in arbeiten. In diesem Beitrag wird der Ausbildungsberuf zum/-r Sportlehrer/in mit Aufgaben und Stellen genauer vorgestellt.
Was macht man als Sportlehrer/in?
In diesem Beruf ist man Spezialist für Mannschafts- und Einzelsportarten, erläutert diese den Spieler/innen und unterstützt Sportler/innen durch gezieltes Training beim Verbessern ihrer Fähigkeiten. Man kann mit Freizeitsportlern/-innen, aber auch mit Profis arbeiten. Zudem erstellt man maßgeschneiderte Trainingspläne und leitet Wettkämpfe. Zur Zielgruppe dieses Berufs gehören sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche. Für Trainings, aber auch Turniere müssen Sportlehrer/innen ihre Schützlinge nach Altersklassen entsprechend trainieren und aufstellen.
Sportlehrer/innen an Schulen haben, wie alle anderen Lehrkräfte auch, einen Bildungsauftrag. Bewegung, Spiel und Sport sind daher ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Der Schulsport leistet dazu einen unverzichtbaren Beitrag, um Bewegungsarmut entgegenzuwirken und die Lebensqualität der Schüler und Schülerinnen nachhaltig zu verbessern.
Wie läuft die Ausbildung als Sportlehrer/in ab?
Die Ausbildung findet grundsätzlich an einer Berufsfachschule statt und kann nur bei körperlicher Eignung begonnen werden. Diese wird im Rahmen einer praktischen Eignungsprüfung festgestellt. Wer aufgenommen wurde, absolviert im Lauf der Ausbildung nicht nur theoretische Inhalte, sondern muss sich einer Reihe von anspruchsvollen Praxiseinheiten stellen, die mit Prüfungen abgeschlossen werden.
Ausbildung zum/-r Sportlehrer/in
Die Ausbildung zum/-r Sportlehrer/in ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung. Je nach Spezialisierung kann man mit dieser Ausbildung als Snowboardlehrer/in, Skilehrer/in oder Berg- und Skiführer/in arbeiten.
Sportlehrer/innen an einer Schule werden an einer Hochschule ausgebildet und fokussiert sich dabei auf die Persönlichkeitsentwicklung, praktisch-methodische Vermittlungskompetenzen, sportliche Handlungsfelder und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Schulfach Sport.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Die Ausbildung findet an einer Berufsfachschule oder in Kooperation mit einer sportwissenschaftlichen Fakultät statt. Als Zugangsvoraussetzung für diese Ausbildung benötigt man einen qualifizierenden Hauptschulabschluss oder einen mittleren Bildungsabschluss, die Berufsfachschulen haben zusätzliche eigene Auswahlkriterien, die sich von Schule zu Schule unterscheiden. In Rheinland-Pfalz ist der Ausbildungsstart mit qualifizierendem Hauptschulabschluss nur dann zulässig, wenn man zudem eine mindestens zweijährige weitere Ausbildung absolviert hat.
Wer Sportwissenschaften für den Schulsport studieren möchte, benötigt das Abitur und einen bestandenen Sporteignungstest. Je nach Hochschule kann es zudem einen Numerus clausus in unterschiedlicher Höhe geben.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung an einer Berufsfachschule dauert drei Jahre. Bei guten Noten kann die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt. Am Ende dieser Ausbildung steht eine staatliche Abschlussprüfung, die vor einem Prüfungsausschuss abgelegt werden muss. Da die Ausbildungsinhalte vielfältig sind und Praxisbezug unbedingt notwendig ist, wechseln sich theoretische Einheiten in der Berufsfachschule und praktische Inhalte mehr als bei anderen Ausbildungsberufen ab.
Das Bachelorstudium dauert sechs Semester. Zu Beachten ist, dass Sportlehrer/innen zwingend einen Masterabschluss von weiteren Semestern benötigen um in den Schuldienst eintreten zu dürfen.
Inhalte der Ausbildung als Sportlehrer/in
Eine Begeisterung für Sport, Training, Biologie und Gesundheitserziehung sollten Auszubildende mitbringen. Der theoretische Ausbildungsteil befasst sich mit folgenden Themen:
Inhalt des theoretischen Ausbildungsteiles |
Bewegungslehre |
Gesundheitserziehung |
Sportmedizin |
Sportpädagogik |
Mediendidaktik |
Sportbiologie |
Sportpsychologie |
Sportverwaltungsrecht |
Individual- und Mannschaftssportarten |
Wer hingegen das Sportstudium aufnehmen möchte um als Sportlehrer/in an einer Schule tätig zu werden hat bildungswissenschaftliche und fachspezifische Inhalte. Der Studienverlaufsplan der Universität Stuttgart steht stellvertretend für alle Lehramtsstudiengänge Sportwissenschaften.
Studienverlaufsplan Sportwissenschaften | Pflichtmodul | Bildungswissenschaften |
1. Semester |
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2. Semester |
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3. Semester |
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4. Semester |
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5. Semester |
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6. Semester |
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Universität Stuttgart, Studienverlaufsplan Sportwissenschaften
Was verdient man in der Ausbildung?
Bei der Ausbildung handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung. Das bedeutet, dass Auszubildende keine Ausbildungsvergütung erhalten. Wer sich für eine Ausbildung an einer privaten Sportschule entscheidet, muss mit Schulgebühren in unterschiedlicher Höhe rechnen. Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist üblicherweise kostenfrei.
Wer sich für ein Sportstudium entscheidet muss zweimal jährlich einen Semesterbeitrag an seine Hochschule entrichten. Der Betrag ist von Hochschule zu Hochschule verschieden. Zur Finanzierung haben Studierende die Möglichkeit, BAföG zu beantragen.
Passt die Ausbildung als Sportlehrer/in zu mir?
Die Ausbildung als Sportlehrer/in passt, wenn:
- man selbst gerne Sport treibt und eine sehr gute körperliche Fitness mitbringt
- kontaktfreudig ist
- Freude am Lehren hat
- seine Mitmenschen motivieren kann
- Organisation und Planungsvermögen einen leicht von der Hand gehen
- Grundsätzliches Interesse an Ernährungs- und Gesundheitsthemen
- man keine Probleme mit engem Körperkontakt hat
Die Ausbildung als Sportlehrer/in passt nicht, wenn:
- man sich nicht gerne sportlich betätigt
- man anderen nichts beibringen möchte
- man nicht gerne vor anderen Menschen steht und Dinge erklärt und vormachen möchte
- Themen zu Ernährung und Gesundheit nicht interessieren
- man lieber einen Bürojob hätte
- die Freizeit am liebsten auf der Couch verbringt
- man geregelte Arbeitszeiten möchte
Wie sieht der Berufsalltag als Sportlehrer/in aus?
Je nachdem, ob man in einem Verein oder Fitnessstudio beschäftigt ist oder selbständig Kurse gibt, unterscheiden sich die Anforderungen des Berufsalltags. Als Angestellte/r in einem Sportstudio ergibt sich sehr wahrscheinlich ein geregelter Plan ähnlich dem Berufsalltag des/-r Fitnesstrainer/in. Wer mit Kindern und Jugendlichen in einem Verein arbeitet, wird erst nach Schulschluss seine Stunden geben können.
Sportlehrer/innen an einer Schule planen den Schulsport nach Schulende und setzen die geplanten Sportstunden zusammen mit den Schülern und Schülerinnen (SuS) am nächsten Tag während des Sportunterrichts um. Sie sind zudem für die Pflege und den korrekten Umgang des eingesetzten Equipments verantwortlich.
Aufgaben als Sportlehrer/in
Wer in einem Fitnessstudio arbeitet, muss sich nach dem Thema und den Bedürfnissen seiner Klienten/-innen richten. Neben der Durchführung der Kurse oder Trainingseinheiten stellt man individuelle Trainingspläne auf oder berät sie zu Fitness und Ernährung. Bei einem Verein Beschäftigte erledigen zudem auch administrative Aufgaben.
Sportlehrer/innen an einer Schule haben einen Erziehungsauftrag der im und durch Sport zu erfüllen ist. Dies Bedeutet, dass die SUS ein möglichst positives Körpergefühl erhalten sollen und ihre Persönlichkeit durch den Schulsport gestärkt werden soll. Um dies zu erreichen müssen Lehrkräfte den Schulsport planen, umsetzen und anschließend evaluieren.
Wo kann man als Sportlehrer/in arbeiten?
Dieser Beruf wird nicht nur in Fitnessstudios gesucht, man kann ebenfalls in speziellen Sport- oder Gymnastikschulen arbeiten. Lokale Sportvereine suchen nach Lehrkräften, die im Idealfall auf ihre jeweiligen Sportarten spezialisiert sind. Zudem bietet die Touristikbranche Beschäftigungsmöglichkeiten, da Reiseveranstalter auch Sport und Fitness in Wellness- und Aktivurlauben anbieten.
Sportlehrer/innen die Sportwissenschaften studiert haben finden an Regelschulen und Privatschulen eine Anstellung.
Sportlehrer/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Sportlehrer/in
Die Arbeitszeiten richten sich stark nach den Bedürfnissen der Klienten/-innen. Wer in einem Sportverein angestellt ist, der Kurse für Kinder und Jugendliche gibt, kann davon ausgehen, dass die Hauptarbeitszeit am Nachmittag liegt. Kurse für Erwachsene starten eher nach Feierabend. Kommen Wettkämpfe und Turniere hinzu ist mit Einsätzen am Wochenende zu rechnen, da diese oftmals nicht unter der Woche stattfinden.
Die Arbeitszeiten von Sportlehrern/-innen an Schulen richten sich nach den Unterrichtszeiten.
Was verdient man als Sportlehrer/in?
Das durchschnittliche Gehalt liegt bei etwa 36.100 Euro brutto pro Jahr. Es ist dabei stark von der Region, Bundesland, Berufserfahrung, eigenem Verhandlungsgeschick und Arbeitgeber abhängig.
Sportlehrer/innen werden nach Tarif bezahlt. Verbeamtete Sportlehrer/innen erhalten dabei, in der Regel, ein etwas höheres Einkommen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Sportlehrer/in?
Die Freude am Sport betrifft nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern Menschen jeglichen Alters, die sich ein langes und erfülltes Leben mit körperlicher Fitness wünschen. Da das Fitnessbewusstsein in der Gesellschaft angesichts steigendem Gesundheitsbewusstseins steigen wird, wird der Beruf auch in Zukunft gefragt sein.
Weiterbildung und Fortbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten bietet dieser Beruf reichlich. So gibt es beispielsweise verschiedene Lehrgänge, die Themen wie Gesundheitsförderung, Bewegungserziehung oder Sportmanagement weiter vertiefen. Karriereförderlich sind aber auch Weiterbildungen zum/-r Fachwirt/in Fitness oder Fachwirt/in Sport. Man kann sich auch zum/-r Berufstrainer/in Sport oder zum/-r Ernährungsberater/in weiterbilden oder Sport- und Gesundheitstrainer/in werden. Mit der geeigneten Lizenz kann man als Fitnesstrainer/in arbeiten.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung werden auch Studiengänge ermöglicht, beispielsweise ein Studium der Sportwissenschaft, aber auch der Gesundheitsförderung oder Gesundheitspädagogik. Zudem kann man Gesundheitssport studieren oder ein Studium in Sportmanagement bzw. Sportökonomie anstreben. Wer sich für die pädagogische Seite des Fachs interessiert, kann ein erziehungs- oder bildungswissenschaftliches Studium an die Ausbildung anschließen.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Aus Nachhaltigkeitsperspektive ist dieser Beruf sehr positiv zu bewerten, da man Menschen bei Erhaltung und Steigerung ihrer Fitness hilft. Zudem kann man andere dazu motivieren, sich gesund und umweltfreundlich zu ernähren und achtsam mit Geräten und Sportzubehör umzugehen. Auch zukünftig werden diese Aspekte eine Rolle spielen, da das Bewusstsein für ein nachhaltiges Wirtschaften und die hohe Bedeutung der lebenslangen Fitness längst in der Gesellschaft angekommen sind.
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