Eine Person liegt schon völlig erschöpft auf der Hantelbank und will das Training beenden. Die Fitnesstrainerin oder der Fitnesstrainer steht daneben und feuert diese an: „Du schaffst das – nur noch einmal hochdrücken!” und tatsächlich stemmt diese die Hanteln noch ein letztes Mal in die Höhe. Fitnesstrainer/innen wissen genau, wie sie andere motivieren können und wie viel sie den Sportler/innen zutrauen können. Dieser Artikel befasst sich mit Ausbildung, Voraussetzungen und Lizenzen des/-r Fitnesstrainer/in.
Was macht man als Fitnesstrainer/in?
In diesem Beruf geht man sämtlichen Aufgaben nach, die in einer sportlichen Einrichtung wie einem Fitnessstudio oder einem Rehabilitationszentrum anfallen. Die Hauptaufgabe liegt dabei auf dem Trainieren der Kunden/-innen. Trainer/innen erstellen Trainings- und Ernährungspläne für sie, leiten sie in ihren Sportübungen an und überprüfen, ob die Kunden/-innen die Übungen sauber ausführen oder an der ein oder anderen Stelle noch Hilfe benötigen. Zu den Aufgaben von Trainer/innen gehört es Sportkurse zu geben, die Einrichtung gepflegt zu halten und neue Kunden/-innen zu gewinnen.
Wie läuft die Ausbildung als Fitnesstrainer/in ab?
Um Trainer/in im Fitnessbereich zu werden, muss man keine klassische Berufsausbildung durchlaufen, sondern sogenannte Trainer-Lizenzen erwerben. Dabei gibt es drei verschiedene Varianten:
- Die C-Lizenz fungiert als Grundstufe der Trainerlizenzen. Sie berechtigt nicht zum Personal Training und man kann mit ihr nicht als Fitnesstrainer/in arbeiten.
- Die B- Lizenz ist erforderlich, um als Fitnesstrainer/in eigenverantwortlich in einem Fitnessstudio arbeiten zu können und Kunden/-innen beim Sport anleiten zu dürfen. Diese Lizenz baut nicht auf der C-Lizenz auf.
- Die A-Lizenz ist eine Spezialisierung wie beispielsweise medizinisches Fitnesstraining oder Faszientraining und ist nicht ohne den Erwerb einer B-Lizenz machbar.
Da die Ausbildung zum Erwerb der C-Trainerlizenz nicht staatlich anerkannt ist, gibt es keine einheitliche Regelung für den Ablauf. Je nach Anbieter variieren Dauer und inhaltliche Schwerpunkte. Was jedoch bei allen Anbietern gleich ist: Die Ausbildung umfasst sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil. Am Ende jeder Lizenz steht eine Abschlussprüfung, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht.
Wer das Abitur oder die Fachhochschulreife hat, hat die Möglichkeit Fitnesstrainer/in über das Duale Studium Fitnesstraining oder Fitness- und Gesundheitstraining zu studieren. Während der Praxisphasen erhalten Interessenten die nötige praktische Erfahrung und erhalten ein Gehalt von ihrem Arbeitgeber. Die Kosten die, für Lizenzen anfallen, werden vom Arbeitgeber getragen. Am Ende des Studiums steht die Bachelorarbeit.
Was ist eine Trainerlizenz?
Bei der Trainerlizenz handelt es sich um einen Qualifikationsnachweis, der Aufschluss über die praktischen und theoretischen Kenntnisse des/-r Fitnesstrainer/in gibt. Diese durch eine Lizenzprüfung erworbene Qualifikation bildet die Basis, um als Fitnesstrainer/in arbeiten zu können.
Alternativ kann man auch mit der Ausbildung zum/-r Sport- und Fitnesskaufmann/-frau als Fitnesstrainer/in arbeiten.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Erwerb der C-Lizenz variieren von Anbieter zu Anbieter. In der Regel wird ein mittlerer Schulabschluss verlangt, ein Mindestalter von meistens 18 Jahren vorgegeben und man muss ein ärztliches Attest vorlegen. Wichtig ist grundsätzlich auch Erfahrung im Fitnesstraining – man sollte selbst eine gute körperliche Fitness besitzen. Neben körperlicher Fitness sind aber auch Motivation und Empathie wichtig – schließlich muss man seine Klienten/-innen motivieren können.
Für ein Studium benötigen die Interessenten das Abitur oder die Fachhochschulreife und, je nach Hochschule, einen Sporteignungstest.
Ausbildungsplätze als Fitnesstrainer/in
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Berufsbezeichnung Fitnesstrainer/in ist nicht geschützt. Daher variieren Dauer und Inhalt der Ausbildung von Anbieter zu Anbieter teilweise stark. Je nach Anbieter kann die Ausbildung zum Erwerb der C-Lizenz zwischen zwei und sechs Tagen im Rahmen eines Präsenz-Lehrgangs dauern. Geht man an eine Sportakademie, ist die Ausbildung umfassender aufgebaut und dauert zwölf Wochen.
Entscheidet man sich für ein Duales Studium, beträgt die Ausbildungsdauer 3 Jahre. Dafür haben Interessenten dann zwei Abschlüsse in der Tasche. Einmal Fitnesstrainer/in und Personal Trainer oder Personal Coach. Studieren kann man beispielsweise an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, die DHGS (Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport ) bietet den Studiengang Sport und angewandte Trainingswissenschaft, die ESAB (Fachhochschule für Sport und Management Potsdam) bietet Bewegungs- und Sportpädagogik oder Sportmanagement und die EU/FH (Hochschule für Gesundheit, Soziales & Pädagogik) bietet den Studiengang Sport- und Ernährungscoach an.
Inhalte der Ausbildung als Fitnesstrainer/in
Die Ausbildung zum Erwerb der C-Trainerlizenz umfasst in der Regel Inhalte wie:
Ausbildungsinhalte C-Lizenz |
Bewegungs- und Trainingslehre |
Anatomie und Physiologie |
Diagnostik |
Erstellen von Trainingsplänen |
Anleitung von Gerätetraining |
Zu beachten ist, dass die Inhalte und die Dauer teilweise stark unterschiedlich sind. Im Fitnesstraining-Studium kann man hingegen diese Inhalte erwarten:
Inhalte Fitnesstraining-Studium |
Marketing |
Coaching |
Ernährung |
Trainingslehre |
Trainingswissenschaften |
Medizinische Grundlagen |
Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre |
Was verdient man in der Ausbildung?
Da es sich hier nicht um eine klassische Berufsausbildung handelt, wird diese nicht vergütet. Die C-Lizenz kostet Interessenten zwischen 90 und 730 Euro. Die Kosten sind den Lehrinhalten angepasst. Einige Anbieter erheben zudem Anmelde- und Prüfungsgebühren sowie Gebühren für Schulungsmaterial. Die B-Lizenz kostet zwischen 800 und 1.500 Euro und die A-Lizenz auf der höchsten Lehrgangsstufe weitere 4.000 Euro.
Wer an einer Sportakademie die A-Lizenz erwerben möchte, sollte mit Kosten bis zu 14.000 Euro rechnen. Diese Kosten werden allerdings vom Ausbildungsbetrieb übernommen und man erhält ein monatliches Gehalt, das sich je nach Arbeitgeber unterscheidet.
Passt die Ausbildung als Fitnesstrainer/in zu mir?
Die Ausbildung passt als Fitnesstrainer/in, wenn:
- man mit Präzision und Sorgfalt vorgeht
- man mathematisches Verständnis mitbringt
- man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat
- sportbegeistert ist
- man andere motivieren kann
- man viel Geduld mitbringt
Die Ausbildung als Fitnesstrainer/in passt nicht, wenn:
- man schnell ungeduldig wird
- man nicht mit Kunden/-innen arbeiten möchte
- man einen reinen Bürojob möchte
- man keinen Beruf möchte, bei dem man sich viel bewegen muss
- man nicht am Abend und/oder am Wochenende arbeiten möchte
Wie sieht der Berufsalltag als Fitnesstrainer/in aus?
Morgens sorgen sie dafür, dass die Geräte bereit zur Nutzung sind und der Kühlschrank mit Proteinshakes gefüllt ist. Sobald die ersten Klienten/-innen eintrudeln, geben die Trainer/innen ihnen je nach Bedarf Hilfestellung beim Training. Anschließend verkaufen sie ihnen eventuell noch einen Proteinriegel. Später kommt ein/e Neukunde/-in herein und die Trainer/innen geben Informationen zur Einrichtung heraus und erstellen einen individuellen Trainingsplan. Anschließend weisen sie in die Geräte ein. Am Nachmittag geben die Trainer/innen noch einen Fitnesskurs in ihrer Einrichtung – sie machen die Bewegungen sauber vor und geben den Teilnehmer/innen Hilfestellung, wenn sie sie nachmachen.
Aufgaben als Fitnesstrainer/in
Hauptsächlich kümmern sie sich darum, dass ihre Kunden/-innen gut trainieren können – indem sie Trainings- und Ernährungspläne erstellen, ihnen Übungen vormachen und sie in die Geräte einweisen. Aber auch, indem sie die Geräte sauber halten und den Kühlschrank mit Proteinshakes auffüllen. Auch die Neukunden/-innen-Gewinnung und das Anleiten eigener Fitnesskurse gehören zu ihren Aufgaben.
Wo kann man als Fitnesstrainer/in arbeiten?
Die meisten Trainer/innen arbeiten in Fitnessstudios oder Sportvereinen. Man findet sie aber auch in gesundheitlichen Einrichtungen wie Rehabilitationszentren. Seltener sind sie im Freizeitbereich – zum Beispiel in Hotels oder Ferienressorts – angestellt.
Fitnesstrainer/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Fitnesstrainer/in
Als Trainer/in im Fitnessstudio und in Sportvereinen arbeitet man oft zu den Zeiten, in denen andere Berufstätige freihaben und zum Trainieren kommen können. Das ist meist am Abend oder am Wochenende. Trainer/innen in Rehabilitationszentren hingegen arbeiten in der Regel zu den klassischen Arbeitszeiten von Montag bis Freitag.
Was verdient man als Fitnesstrainer/in?
Das Gehalt von Trainer/innen im Fitnessbereich kann stark variieren – je nachdem, welche Trainerlizenz sie haben und wo sie angestellt sind. Im Schnitt liegt ihr Einstiegsgehalt bei 1.650 bis 1.900 Euro brutto im Monat. Manche Trainer/innen arbeiten selbstständig und legen ihren Stundenlohn dadurch eigenständig fest. Wer als Selbstständige/r gut ist, Berufserfahrung gesammelt und sich einen Kundenstamm aufgebaut hat, kann bis zu 5.000 Euro brutto im Monat verdienen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Fitnesstrainer/in?
Die Berufsperspektiven für gelernte Trainer/innen im Fitnessbereich sind mittelmäßig. Im Gesundheits- und Ernährungsbereich gibt es zwar einen sehr hohen Bedarf an Fachleuten, dennoch strömen sehr viele Menschen in diesem Bereich auf den Arbeitsmarkt. Dies liegt zum einen an den niedrigen Zugangsvoraussetzungen zum anderen an der teilweise kurzen Kurszeiträumen. Wer gut in seinem Beruf ist, kann sich dennoch gegen die Konkurrenz durchsetzen und findet eine Anstellungsmöglichkeit.
Weiterbildung und Fortbildung
Um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, kann man die B- und die A-Lizenzen erwirken. Diese sind zwar immer mit Zeitaufwand und Kosten verbunden, geben einem aber die Möglichkeit, sich fortzubilden und zu spezialisieren. Durch eine Spezialisierung hat man bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und kann sich beispielsweise auf Indoor Cycling, Gesundheits-Coaching oder Bodybuilding spezialisieren.
Wie findet man passende Jobs als Fitnesstrainer/in?
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