Jeder hatte wohl schon einmal Sportunterricht. Bei allen Sportlehrern/-innen die nicht an einer Schule tätig sind handelt es sich um Absolventen/-innen einer Berufsfachschulausbildung. Sie können selbständig als Trainer/innen arbeiten und Freizeitsportler/innen unterstützen, aber auch Profis trainieren oder mit Vereinen zusammenarbeiten. Nur wer Sport an einer (Fach)Hochschule zusammen mit einem weiteren Fach studiert hat, kann an einer Schule als Sportlehrer/in arbeiten. In diesem Beitrag wird der Ausbildungsberuf zum/-r Sportlehrer/in mit Aufgaben und Stellen genauer vorgestellt.
Wer hingegen das Sportstudium aufnehmen möchte um als Sportlehrer/in an einer Schule tätig zu werden hat bildungswissenschaftliche und fachspezifische Inhalte. Der Studienverlaufsplan der Universität Stuttgart steht stellvertretend für alle Lehramtsstudiengänge Sportwissenschaften.
Universität Stuttgart, Studienverlaufsplan Sportwissenschaften
Was macht man als Sportlehrer/in?
In diesem Beruf ist man Spezialist für Mannschafts- und Einzelsportarten, erläutert diese den Spieler/innen und unterstützt Sportler/innen durch gezieltes Training beim Verbessern ihrer Fähigkeiten. Man kann mit Freizeitsportlern/-innen, aber auch mit Profis arbeiten. Zudem erstellt man maßgeschneiderte Trainingspläne und leitet Wettkämpfe. Zur Zielgruppe dieses Berufs gehören sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche. Für Trainings, aber auch Turniere müssen Sportlehrer/innen ihre Schützlinge nach Altersklassen entsprechend trainieren und aufstellen. Sportlehrer/innen an Schulen haben, wie alle anderen Lehrkräfte auch, einen Bildungsauftrag. Bewegung, Spiel und Sport sind daher ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Der Schulsport leistet dazu einen unverzichtbaren Beitrag, um Bewegungsarmut entgegenzuwirken und die Lebensqualität der Schüler und Schülerinnen nachhaltig zu verbessern.Wie läuft die Ausbildung als Sportlehrer/in ab?
Die Ausbildung findet grundsätzlich an einer Berufsfachschule statt und kann nur bei körperlicher Eignung begonnen werden. Diese wird im Rahmen einer praktischen Eignungsprüfung festgestellt. Wer aufgenommen wurde, absolviert im Lauf der Ausbildung nicht nur theoretische Inhalte, sondern muss sich einer Reihe von anspruchsvollen Praxiseinheiten stellen, die mit Prüfungen abgeschlossen werden. [INFOBOX_3 icon="fa fa-info-circle" heading="Ausbildung zum/-r Sportlehrer/in" text='Die Ausbildung zum/-r Sportlehrer/in ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung. Je nach Spezialisierung kann man mit dieser Ausbildung als Snowboardlehrer/in, Skilehrer/in oder Berg- und Skiführer/in arbeiten. '] Sportlehrer/innen an einer Schule werden an einer Hochschule ausgebildet und fokussiert sich dabei auf die Persönlichkeitsentwicklung, praktisch-methodische Vermittlungskompetenzen, sportliche Handlungsfelder und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Schulfach Sport.Voraussetzungen für die Ausbildung
Die Ausbildung findet an einer Berufsfachschule oder in Kooperation mit einer sportwissenschaftlichen Fakultät statt. Als Zugangsvoraussetzung für diese Ausbildung benötigt man einen qualifizierenden Hauptschulabschluss oder einen mittleren Bildungsabschluss, die Berufsfachschulen haben zusätzliche eigene Auswahlkriterien, die sich von Schule zu Schule unterscheiden. In Rheinland-Pfalz ist der Ausbildungsstart mit qualifizierendem Hauptschulabschluss nur dann zulässig, wenn man zudem eine mindestens zweijährige weitere Ausbildung absolviert hat. Wer Sportwissenschaften für den Schulsport studieren möchte, benötigt das Abitur und einen bestandenen Sporteignungstest. Je nach Hochschule kann es zudem einen Numerus clausus in unterschiedlicher Höhe geben.Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung an einer Berufsfachschule dauert drei Jahre. Bei guten Noten kann die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzt. Am Ende dieser Ausbildung steht eine staatliche Abschlussprüfung, die vor einem Prüfungsausschuss abgelegt werden muss. Da die Ausbildungsinhalte vielfältig sind und Praxisbezug unbedingt notwendig ist, wechseln sich theoretische Einheiten in der Berufsfachschule und praktische Inhalte mehr als bei anderen Ausbildungsberufen ab. Das Bachelorstudium dauert sechs Semester. Zu Beachten ist, dass Sportlehrer/innen zwingend einen Masterabschluss von weiteren Semestern benötigen um in den Schuldienst eintreten zu dürfen.Inhalte der Ausbildung als Sportlehrer/in
Eine Begeisterung für Sport, Training, Biologie und Gesundheitserziehung sollten Auszubildende mitbringen. Der theoretische Ausbildungsteil befasst sich mit folgenden Themen:Inhalt des theoretischen Ausbildungsteiles |
Bewegungslehre |
Gesundheitserziehung |
Sportmedizin |
Sportpädagogik |
Mediendidaktik |
Sportbiologie |
Sportpsychologie |
Sportverwaltungsrecht |
Individual- und Mannschaftssportarten |
Studienverlaufsplan Sportwissenschaften | Pflichtmodul | Bildungswissenschaften |
1. Semester |
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2. Semester |
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3. Semester |
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4. Semester |
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5. Semester |
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6. Semester |
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Was verdient man in der Ausbildung?
Bei der Ausbildung handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung. Das bedeutet, dass Auszubildende keine Ausbildungsvergütung erhalten. Wer sich für eine Ausbildung an einer privaten Sportschule entscheidet, muss mit Schulgebühren in unterschiedlicher Höhe rechnen. Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist üblicherweise kostenfrei. Wer sich für ein Sportstudium entscheidet muss zweimal jährlich einen Semesterbeitrag an seine Hochschule entrichten. Der Betrag ist von Hochschule zu Hochschule verschieden. Zur Finanzierung haben Studierende die Möglichkeit, BAföG zu beantragen.Passt die Ausbildung als Sportlehrer/in zu mir?
Die Ausbildung als Sportlehrer/in passt, wenn:- man selbst gerne Sport treibt und eine sehr gute körperliche Fitness mitbringt
- kontaktfreudig ist
- Freude am Lehren hat
- seine Mitmenschen motivieren kann
- Organisation und Planungsvermögen einen leicht von der Hand gehen
- Grundsätzliches Interesse an Ernährungs- und Gesundheitsthemen
- man keine Probleme mit engem Körperkontakt hat
- man sich nicht gerne sportlich betätigt
- man anderen nichts beibringen möchte
- man nicht gerne vor anderen Menschen steht und Dinge erklärt und vormachen möchte
- Themen zu Ernährung und Gesundheit nicht interessieren
- man lieber einen Bürojob hätte
- die Freizeit am liebsten auf der Couch verbringt
- man geregelte Arbeitszeiten möchte