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Der Wirbelkanal, auch Spinalkanal genannt, ist eine zentrale anatomische Struktur der Wirbelsäule und spielt eine entscheidende Rolle im menschlichen Nervensystem. Veränderungen oder Erkrankungen in diesem Bereich, wie etwa eine Spinalkanalstenose, können schwerwiegende Auswirkungen auf die Bewegungsfähigkeit und das Schmerzempfinden haben. In diesem Artikel werden Anatomie, Funktion und Klinik besprochen.
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Wirbelkanal – Definition
Der Wirbelkanal wird durch die Wirbellöcher aller Wirbelkörper gebildet. Es ist ein von Halswirbelsäule bis Lendenwirbelsäule verlaufender Kanal, der das Rückenmark beinhaltet.
Wirbelkanal – Anatomie
Das Wirbelloch (Foramen vertebrale) eines einzelnen Wirbelkörpers wird von vorne durch den Wirbelkörper an sich und von hinten durch den Wirbelbogen gebildet. Je nach Lokalisation des Wirbelkörpers besitzt das Foramen vertebrale eine unterschiedliche Form: Die Wirbellöcher der Halswirbelsäule haben eine große dreieckige Form. In Höhe der Brustwirbelsäule sind die Wirbellöcher eher rund geformt. Ebenso rund, allerdings kleiner sind die Wirbellöcher der Lendenwirbelkörper.
Wirbelbogen
Der Wirbelbogen ist ein knöcherner Teil eines Wirbels, der gemeinsam mit dem Wirbelkörper den Wirbelkanal bildet. Er umschließt das Rückenmark von hinten und dient als Ansatzstelle für Muskeln und Bänder, die zur Stabilisierung und Bewegung der Wirbelsäule beitragen.
Wirbelkanal – Funktion
Der Wirbelkanal erfüllt eine zentrale Funktion im menschlichen Körper, indem er das Rückenmark sowie die darin verlaufenden Nervenwurzeln schützt und ihnen einen sicheren Verlauf durch die Wirbelsäule ermöglicht. Als knöcherner Kanal umschließt er das empfindliche Nervengewebe und bewahrt es vor äußeren Einwirkungen und Verletzungen. Gleichzeitig dient er als Durchgangsraum für die Weiterleitung von Informationen zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper.
Darüber hinaus trägt er durch seine Einbindung in die Wirbelsäule zur Stabilität des Körpers bei, ermöglicht aber auch eine gewisse Beweglichkeit, ohne das Rückenmark zu gefährden. Unterstützt von Bandscheiben, Bändern und Muskeln werden dabei Erschütterungen und Belastungen abgefedert, was die Schutzfunktion zusätzlich verstärkt.
Wirbelkanal – Klinik
Die Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Wirbelkanals meist verursacht durch degenerative Veränderungen des Knochenmaterials an der Wirbelsäule. So befeuern Spondylophyten, eine Arthrose der Facettengelenke und Degenerationen an der Bandscheibe den Prozess. Klassischerweise ist die Lendenwirbelsäule betroffen und es kommt zur Claudicatio intermittens spinalis. dabei handelt es sich um ein intermittierendes Hinken, das bei Belastung auftritt und die mögliche Gehstrecke stark einschränkt. Typischerweise kommt es bei gebeugter Haltung zur Besserung der Symptomatik. Eine Therapie wird zunächst meist konservativ mit Physiotherapie und Schmerzmedikation versucht. Sollten dann immer noch Probleme bestehen kann eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden.
Häufige Fragen
- Was ist der Wirbelkanal und welche Funktion hat er?
- Was passiert bei einer Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose)?
- Welche Symptome deuten auf eine Erkrankung des Wirbelkanals hin?
Der Wirbelkanal (auch Spinalkanal genannt) ist ein zentraler Bestandteil der menschlichen Wirbelsäule. Er ist ein langer, röhrenförmiger Hohlraum, der sich vom Schädel bis zum unteren Ende der Wirbelsäule (Kreuzbein) erstreckt.
Bei einer Spinalkanalstenose verengt sich der Wirbelkanal, wodurch das darin verlaufende Rückenmark oder die Nervenwurzeln eingeengt werden. Dies kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schwäche in Armen oder Beinen führen, je nach Lokalisation der Stenose. Häufige Beschwerden sind auch Rückenschmerzen und eine eingeschränkte Gehstrecke, die sich durch Vorbeugen bessert. Ursache können z. B. Arthrose, Bandscheibenvorfälle oder Verdickungen von Bändern sein.
Typische Symptome einer Wirbelkanalerkrankung sind Rückenschmerzen, ausstrahlende Schmerzen in Arme oder Beine, Kribbeln, Taubheit, Muskelschwäche und Gehbeschwerden. Oft treten Schmerzen beim Gehen auf, die sich im Sitzen oder Vorbeugen bessern.
- Aumüller, Gerhard et al.: Duale Reihe Anatomie, Thieme , 5. Auflage, 2020
- Schenke, Michael et al.: Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, Thieme, 6. Auflage, 2022