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Medi-Karriere Medipedia Nervus ulnaris

Nervus ulnaris: Anatomie, Funktion, Schmerzen

Elias Müller
von Elias Müller (Medizinstudent) Zuletzt aktualisiert: 21.10.2025
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Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Anatomie und Verlauf
  3. Funktion und Innervation
  4. Erkrankungen

Der Nervus ulnaris zieht sich durch den Oberarm des Menschen und befindet sich damit an einer Stelle, die viel bewegt wird. Verletzungen und Läsionen des Nervus ulnaris können unangenehm und schmerzhaft sein. Folgender Artikel zeigt die Anatomie und Funktion, als auch Erkrankungen des Nervs.

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Anatomie und Verlauf
  3. Funktion und Innervation
  4. Erkrankungen

Nervus ulnaris – Definition

Der Nervus ulnaris ist einer der nervalen Äste in der oberen Extremität und entspringt dem Plexus brachialis (C5-Th1).

Nervus ulnaris – Anatomie und Verlauf

Der Nervus ulnaris entspringt dem Fasciculus medialis des Plexus brachialis aus den Rückenmarkssegmenten C8 und Th1. Danach zieht er auf der medialen Oberarmseite medial der Arteria brachialis im Sulcus bicipitalis medialis und durchbricht in der Mitte des Oberarms das Septum intermusculare brachii mediale, um nach dorsal zu laufen. Am Ellenbogen windet er sich um das Gelenk in einer Vertiefung, dem Sulcus nervi ulnaris und gibt hier Rami articulares und musculares zur sensiblen und motorischen Innervation ab.

Nun läuft er zwischen den zwei Köpfen des M. flexor carpi ulnaris auf die Beugerseite des Unterarms. Begleitet wir er von der Arteria und Vena ulnaris und gibt dann im unteren Drittel des Unterarms einen Ramus dorsalis ab. Hier anastomosiert der Nervus ulnaris bei manchen Menschen mit dem Nervus medianus, was als Martin-Gruber-Anastomose bezeichnet wird.

Anschließend zieht der Nerv zusammen mit der gleichnamigen Arterie durch die Guyon-Loge, die vom Retinaculum flexorum und dem Ligamentum carpi palmare begrenzt wird, in die Hand. Hier teilt er sich in den Ramus profundus und superficialis, welche seine Endäste sind. Dabei ist der Ramus profundus ein rein motorischer Ast, wohingegen der Ramus superficialis sowohl sensible als auch motorische Funktionen übernimmt.

Nervus Ulnaris Grafik

Nervus ulnaris – Funktion und Innervation

Bei der Innervation müssen motorische von sensiblen Funktionen unterschieden werden, die von verschiedenen Ästen des Nervus ulnaris übernommen werden.

Motorische Innervation

Der Nervus ulnaris innerviert folgende Muskeln des Unterarms:

  • M. flexor carpi ulnaris
  • M. flexor digitorum profundus (nur Finger III, IV und V)

Muskeln der Hand, die von diesem Nerven versorgt werden sind:

  • M. palmaris brevis
  • M. abductor digiti minimi
  • M. opponens digiti minimi
  • M. flexor digiti minimi brevis
  • Mm. interossei dorsales und palmares
  • Mm. lumbricales II und IV
  • M. adductor pollicis

Merke!

Der Musculus adductor pollicis ist der einzige Vertreter der Thenarmuskulatur, der nicht vom Nervus medianus innerviert wird. Er erhält seine Signale vom Nervus ulnaris.

Sensible Innervation

Der Nervus ulnaris versorgt auf der Handinnenfläche das Handgelenk auf der ulnaren Seite, sowie den kleinen Finger und einen kleinen ulnaren Teil des Ringfingers sensibel. Auf dem Handrücken innerviert er den ulnaren Bereich des Handgelenks, den Kleinfinger, den Ringfinger und die ulnare Hälfte des Mittelfingers, wobei die dorsale Kuppe des Mittelfingers schon Teil des Innervationsgebietes des Nervus medianus ist.

Nervus ulnaris – Erkrankungen

Läsionen des Nervus ulnaris entstehen durch Einklemmung des Nerven oder durch Verletzung, beispielsweise infolge eines Traumas. Es müssen distale von proximalen Läsionen unterschieden werden, das die Symptome sehr stark variieren können, je nachdem, wo der Ort der Läsion liegt.

Schädigungen des Nerven, die weit proximal, also rumpfnah, gelegen sind, zeigen häufig die volle Bandbreite an Störungen des Nerven, da der Signalweg schon früh unterbrochen wurde. Sollten motorische Beeinträchtigungen auftreten, ist häufig beim Versuch eine Faust zu schließen eine Überstreckung der Fingergrundgelenke bei gleichzeitiger Beugung der Mittel- und Endgelenke zu beobachten. Dieses Phänomen wird als Krallenhand bezeichnet.

Im Gegensatz dazu weisen distale, also rumpfferne Läsionen, meist nur Sensibilitätsstörungen auf, da viele Muskeln schon früher versorgt werden.

Hält die Schädigung mehrere Monate an, beginnen die Musculi interossei und die Hypothenarmuskulatur zu atrophieren.

Häufige Fragen

  1. Durch welche Engstellen zieht der Nervus ulnaris?
  2. Der Sulcus ulnaris und die Guyon-Loge sind relativ enge Stellen, durch die der Nervus ulnaris in seinem Verlauf zieht. Hier kann es zur Einklemmung des Nerven kommen.

  3. Mit welchen Gefäßen läuft er Nervus ulnaris zusammen?
  4. Im Unterarm verläuft der Nervus ulnaris zusammen mit der Vena und Arteria ulnaris. Mit letzterer zieht er danach zusammen durch die Guyon-Loge in die Hand.

  5. Was ist die Guyon-Loge?
  6. Bei der Guyon-Loge handelt es sich um einen anatomischen Raum, der von dem Retinaculum flexorum und dem Ligamentum carpi palmare gebildet wird. Hier laufen der Nervus und die Arteria ulnaris durch.

  7. Was ist die Martin-Gruber-Anastomose?
  8. Bei der Martin-Gruber-Anastomose handelt es sich um eine anatomische Variante, bei welcher der Nervus ulnaris und Nervus medianus miteinander ananstomosieren.

Autor
Elias Müller

Elias Müller

Medizinstudent

Elias studiert Humanmedizin im klinischen Abschnitt an der Medizinischen Fakultät Homburg der Universität des Saarlandes. Vorherige Ausbildungen in Rettungsdienst und Pflege ermöglichten ihm tiefe Einblicke in ärztliche und pflegerische Abläufe in Krankenhaus, OP-Saal und Rettungswesen. Dieses Wissen lässt er als Medizinredakteur in seine Artikel einfließen.

Quellen
  1. Aumüller, Gerhard et al.:  Duale Reihe Anatomie, Thieme (Stuttgart: 5. Auflage, 2020)
  2. Schenke, Michael et al.:  Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, Thieme (Stuttgart: 6. Auflage, 2022)
  3. Nervus ulnaris, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 30.04.2024)
Medizinische und Rechtliche Hinweise
Dieser Artikel ist nur als Hintergrundinformation bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Diagnosen zu stellen sowie Behandlungen anzufangen oder abzusetzen. Die Informationen können keinen Arztbesuch ersetzen. Bei medizinischen Anliegen und zur Klärung weiterer Fragen ist daher stets ein/e Arzt/Ärztin aufzusuchen.

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