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Mikronährstoffe wie Spurenelemente nehmen im menschlichen Stoffwechsel trotz ihrer geringen Konzentration eine zentrale Rolle ein. Eines dieser essenziellen Spurenelemente ist Molybdän. Es ist Bestandteil wichtiger Enzyme trägt zur Entgiftung und Energiegewinnung des Organismus bei. Obwohl der tägliche Bedarf gering ist und die Versorgung über eine ausgewogene Ernährung in der Regel ausreichend gelingt, können sowohl Mangelzustände als auch Überdosierungen klinische Relevanz entfalten. In diesem Artikel geht es um den Bedarf, Stoffwechsel sowie die Funktion des Spurenelements.
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Molybdän – Definition
Molybdän ist ein essenzielles Spurenelement, das der menschliche Körper nicht selbst synthetisieren kann und daher über die Nahrung aufnehmen muss. Es liegt biologisch aktiv in Form des sogenannten Molybdän-Cofaktors vor und dient als unverzichtbarer Bestandteil mehrerer Oxidoreduktasen, die zentrale Stoffwechselprozesse katalysieren.
Molybdän als chemisches Element
Molybdän (Mo) ist ein Übergangsmetall aus der 6. Hauptgruppe des Periodensystems mit der Ordnungszahl 42. Es kommt in der Natur nicht elementar, sondern gebunden in Mineralien wie Molybdänit vor. Aufgrund seiner hohen Temperaturbeständigkeit und Legierungseigenschaften wird es technisch unter anderem in Stählen und Hochtemperaturwerkstoffen eingesetzt.
Molybdän – Aufnahme und Stoffwechsel
Hohe Mengen an Molybdän sind in Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen und Erbsen enthalten. Auch in Getreide- und Vollkornprodukten, Nüssen sowie Innereien findet man viel Molybdän.
Molybdän wird vor allem im oberen Dünndarm resorbiert. Die Aufnahme ist relativ effizient und wird wenig reguliert, solange die Zufuhr im physiologischen Bereich liegt. Im Blut ist Molybdän überwiegend an Albumin gebunden. Hauptspeicher sind Leber, Niere und Knochen. Überschüsse werden überwiegend über den Urin ausgeschieden.
Molybdän – Funktion und Wirkung
Molybdän ist essenzieller Cofaktor mehrerer Enzyme, unter anderem die Sulfatoxidase, die für den Abbau schwefelhaltiger Aminosäuren zuständig ist. Als Cofaktor der Xanthinoxidase, beziehungsweise der Xanthindehydrogenase unterstützt es den Purinabbau zu Harnsäure. Auch als Cofaktor der Aldehydoxidase ist es eingesetzt. Dieses Enzym sorgt für den Abbau verschiedener Aldehyde und Medikamente.
Molybdän – Mangel und Überdosierung
Ein Mangel ist beim Menschen extrem selten, da die Versorgung über normale Mischkost gut ist. Er tritt fast nur bei angeborenem Molybdän-Cofaktor-Defekt oder bei langzeitiger parenteraler Ernährung ohne Supplementierung auf. Mögliche Folgen sind unter anderem neurologische Symptome wie Krampfanfälle oder gar Entwicklungsstörungen. Auch eine toxische Akkumulation bei gestörtem Abbau schwefelhaltiger Aminosäuren ist denkbar.
Überdosierung oder exzessive Aufnahmen von Molybdän sind extrem selten. Lebensmittel- und Getränkeaufnahme von Molybdän gilt bei gesunden Personen im Normalbereich als nicht schädlich. Dennoch wird bei sehr hohen Expositionen, wie es beruflich in einer Metall- oder Bergbau-Umgebung theoretisch vorkommen kann, über Beschwerden wie gelenkschmerzartige Symptome, gichtähnliche Erscheinungen durch erhöhte Harnsäurewerte berichtet. Es bestehen außerdem Wechselwirkungen mit Kupfer: Eine sehr hohe Zufuhr von Molybdän kann die Kupferaufnahme oder -verwertung beeinträchtigen, was langfristig zu einem Kupfermangel führen könnte.
Häufige Fragen
- Wofür braucht der Körper Molybdän?
- Welche Lebensmittel enthalten viel Molybdän?
- Wie selten ist ein echter Molybdänmangel und wann tritt er auf?
Der Körper braucht Molybdän als Cofaktor für bestimmte Enzyme, die am Abbau von Purinen, am Schwefelstoffwechsel und an der Entgiftung von Aldehyden beteiligt sind; ohne Molybdän würden diese Stoffwechselwege nicht korrekt ablaufen.
Viel Molybdän steckt vor allem in Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen und Innereien wie Leber; kleinere Mengen finden sich auch in Milchprodukten und Gemüse, abhängig vom Molybdängehalt des Bodens.
Ein echter Molybdänmangel ist beim Menschen extrem selten, weil der Bedarf sehr gering ist und eine normale Ernährung ihn in der Regel sicher deckt. Er tritt praktisch nur bei angeborenem Defekt des Molybdän-Cofaktors oder bei langdauernder parenteraler Ernährung ohne Molybdänzusatz auf.
- Molybdenum, https://ods.od.nih.gov/... (Abrufdatum: 16.10.2025)
- Molybdän, https://www.dge.de/... (Abrufdatum: 16.10.2025)




