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Medi-Karriere Medipedia Lungenreife

Lungenreife: Definition, Ablauf und klinische Relevanz

Nicolas Simon
von Nicolas Simon (Medizinstudent) Zuletzt aktualisiert: 08.05.2025
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Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Ablauf
  3. Steuerung
  4. Atemnotsyndrom

Die Lungenreife ist ein entscheidender Prozess in der fetalen Entwicklung, der sicherstellt, dass die Lunge eines Neugeborenen nach der Geburt ausreichend funktionsfähig ist, um eine adäquate Atmung zu gewährleisten. Sie umfasst die Umstellung der Lunge vom intrauterinen Zustand, in dem der Sauerstoffaustausch über die Plazenta erfolgt, auf die postnatale Atmung. Diese Reifung ist vor allem durch die Bildung von Surfactant gekennzeichnet, einer Substanz, die für die Entfaltung der Lunge nach der Geburt erforderlich ist. Eine unzureichende Lungenreife, häufig bei Frühgeburten, führt zu Atemproblemen und ist mit dem Risiko des Atemnotsyndroms verbunden. Wie genau die Lungenreife abläuft und was das Atemnotsyndrom ist, thematisiert dieser Artikel.

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Ablauf
  3. Steuerung
  4. Atemnotsyndrom

Lungenreife – Definition

Die Lungenreife beschreibt den biochemischen und physiologischen Prozess, durch den sich die Lunge des Fötus während der letzten Schwangerschaftswochen für die Atmung nach der Geburt vorbereitet. Ein wichtiges Merkmal dieses Prozesses ist die Produktion von Surfactant, einer Substanz, die die Oberflächenspannung in den Alveolen verringert und somit die Lungenbläschen offen hält. Der vollständige Abschluss der Lungenreife ist entscheidend für die Fähigkeit des Neugeborenen, nach der Geburt selbständig zu atmen. Der Prozess beginnt in der Frühschwangerschaft und erreicht seinen Höhepunkt ab der 35. Schwangerschaftswoche, wobei Frühgeburten ohne ausreichende Lungenreife zu signifikanten Atemstörungen führen können.

Lungenreife – Ablauf

Die Lungenreife beginnt mit der frühen Entwicklung der Lunge, die noch während der Embryonalphase ihre Grundlage legt. Bereits in der achten Schwangerschaftswoche nimmt die Lunge eine pseudoglanduläre Struktur an, und es bilden sich die ersten rudimentären Verzweigungen der Atemwege. Diese Entwicklung geht weiter mit der Ausbildung der Lungenkanäle in der 16. Schwangerschaftswoche, während der die Lunge ihre Drüsenstruktur weiter differenziert. Ab der 22. Schwangerschaftswoche erfolgt die Ausbildung der Alveolargänge (kanalikuläres Stadium). Ab der 27. Schwangerschaftswoche beginnt die Bildung der ersten Lungenbläschen (sakkuläres Stadium).

Mit der Differenzierung der Typ-2-Pneumozyten, die ab der 28. Schwangerschaftswoche beginnen, Surfactant zu produzieren, vollzieht sich der Übergang zur Lungenreife. Surfactant ist eine Mischung aus Lipiden und Proteinen, die die Oberflächenspannung der Alveolen verringert und somit verhindert, dass die Alveolen bei der Exspiration kollabieren. Ohne Surfactant wäre das Atmen für das Neugeborene extrem schwierig, da die Lungenbläschen nicht offen bleiben und der Gasaustausch stark eingeschränkt wäre.

Glukokortikoide steuern maßgeblich die Produktion von Surfactant und die damit verbundene Lungenreife, da sie die Synthese von Surfactant fördern. Auch andere Hormone wie Schilddrüsenhormone, Insulin und Östrogene spielen eine Rolle in diesem Prozess. Wenn die Lungenreife nicht ausreichend abgeschlossen ist, insbesondere bei Frühgeborenen vor der 35. Schwangerschaftswoche, kann dies zu einer unzureichenden Produktion von Surfactant führen, was wiederum das Risiko von Atemstörungen erhöht.

Grafik Alveolen

Lungenreife – Steuerung

Ein wichtiger Aspekt der Lungenreife ist die Möglichkeit, diesen Prozess durch medikamentöse Interventionen zu beeinflussen, insbesondere in Fällen von Frühgeburten. Die Verabreichung von Glukokortikoiden an die schwangere Frau fördert die Lungenreife des Fötus und steigert die Produktion von Surfactant. Diese Maßnahme ist besonders dann von Bedeutung, wenn eine Frühgeburt erwartet wird, um das Risiko von Atemnotsyndromen zu minimieren. Ebenso können Schilddrüsenhormone in bestimmten Fällen dazu beitragen, die Lungenreifung zu beschleunigen.

Verabreichung von Surfactant

Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung der Lungenreife ist die Anwendung von synthetisch hergestelltem oder Spender-Surfactant. Dies wird insbesondere dann eingesetzt, wenn ein Frühgeborenes nach der Geburt nicht ausreichend eigenes Surfactant produziert. Die intratracheale Gabe von Surfactant kann die Atemfunktion der Frühgeborenen schnell verbessern und so das Risiko von Komplikationen wie dem Atemnotsyndrom verringern.

Lungenreife – Atemnotsyndrom

Das Atemnotsyndrom des Frühgeborenen (IRDS, Infant Respiratory Distress Syndrome) ist eine der häufigsten und schwerwiegenden Komplikationen bei Frühgeborenen, vor allem bei solchen, deren Lunge noch nicht ausreichend ausgereift ist, um nach der Geburt eine eigenständige Atmung zu gewährleisten. Dieser Zustand tritt in der Regel bei Frühgeburten vor der 28. Schwangerschaftswoche auf, wenn die Produktion von Surfactant noch unzureichend ist. Surfactant ist entscheidend für die Lungenreife, da es die Oberflächenspannung in den Alveolen verringert und deren Kollaps verhindert.

Ursachen

Das primäre Problem bei IRDS ist der Mangel an Surfactant, der zu einer schlechten Lungenfunktion führt. Die Produktion von Surfactant, insbesondere Lecithin, steigt ab der 28. Schwangerschaftswoche zunehmend. Frühgeborene, deren Lunge noch nicht ausreichend Surfactant produziert, haben Schwierigkeiten, ihre Alveolen offen zu halten. Dies führt zu einem Kollaps der Lungenbläschen, insbesondere bei der Ausatmung, wodurch der Gasaustausch stark eingeschränkt wird.

Ohne Surfactant bleibt die Oberflächenspannung in den Alveolen hoch, was es schwer macht, die Lunge zu entfalten und aufrechtzuerhalten. Dies führt zu einer verringerten Sauerstoffaufnahme und einer eingeschränkten Kohlenstoffdioxidausscheidung, was letztlich zu einer Hypoxie und einer respiratorischen Insuffizienz führt.

Symptome

Die Symptome des Atemnotsyndroms sind typisch und beginnen meist innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Tachypnoe (schnelle Atmung)
  • Nasalen Flügeln (aufgrund erhöhter Atemarbeit)
  • Einziehungen des Brustkorbs (wenn der Atemwiderstand zu hoch ist)
  • Grunting (stöhnendes Geräusch während der Ausatmung, was ein Versuch ist, den Druck in den Alveolen aufrechtzuerhalten)
  • Zyanose (bläuliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute aufgrund von Sauerstoffmangel)

Bei schwereren Fällen kann es zu einer Atemnot kommen, die durch eine stark beeinträchtigte Lungenfunktion und eine hohe Atemfrequenz noch verstärkt wird.

Diagnostik

Die Diagnose des Atemnotsyndroms wird klinisch gestellt, wobei die Symptome und das frühzeitige Auftreten der Beschwerden nach der Geburt die Verdachtsdiagnose stützen. Ergänzend dazu können folgende diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen:

  • Röntgen-Thorax: Auf dem Röntgenbild ist häufig ein typisches Bild zu sehen, das als „weiße Lunge“ bezeichnet wird, was auf das Fehlen von Luft in den Alveolen hinweist. In schwereren Fällen kann es zu einem “ground glass” (matt-glasartigen) Aussehen kommen.

  • Blutgasanalyse: Diese wird verwendet, um den Grad der Hypoxie (niedriger Sauerstoffgehalt im Blut) und Hyperkapnie (erhöhter CO2-Gehalt) zu messen.

Therapie

Die Behandlung des Atemnotsyndroms des Frühgeborenen konzentriert sich auf die Verbesserung der Atmung und die Unterstützung des Gasaustauschs, bis die Lunge des Neugeborenen ausreichend reifen kann. Zu den wichtigsten therapeutischen Maßnahmen gehören:

  • CPAP (Continuous Positive Airway Pressure): Dies ist eine nicht-invasive Methode, bei der kontinuierlich ein positiver Druck in den Atemwegen aufrechterhalten wird, um die Alveolen offen zu halten. Es wird häufig verwendet, um die Atmung zu unterstützen, ohne eine vollständige Intubation vornehmen zu müssen.

  • Mechanische Beatmung: In schwereren Fällen von IRDS, wenn CPAP nicht ausreicht, ist eine invasive mechanische Beatmung notwendig. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle des Atemvolumens und des Luftdrucks, um die Lunge zu stützen.

  • Surfactant-Therapie: Frühgeborene, bei denen die Surfactant-Produktion unzureichend ist, profitieren von der Gabe von synthetischem Surfactant. Dies wird entweder durch Intubation (in den Atemweg) oder durch weniger invasive Verfahren wie der INSURE-Technik (Intubate-Surfactant-Extubate) verabreicht. Die Surfactant-Therapie hat sich als äußerst wirksam erwiesen, um die Lungenfunktion zu verbessern und die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung zu reduzieren.

  • Sauerstofftherapie: In den meisten Fällen ist eine Sauerstoffzufuhr erforderlich, um die Hypoxie zu behandeln. Die Sauerstoffkonzentration wird in der Regel angepasst, um den Zielbereich des Sauerstoffgehalts im Blut zu erreichen

Prognose und Langzeitfolgen

Die Prognose bei Frühgeborenen mit IRDS hat sich dank moderner medizinischer Fortschritte erheblich verbessert. Dennoch gibt es weiterhin Risiken für Langzeitkomplikationen, die besonders bei extremen Frühgeborenen (vor der 28. Schwangerschaftswoche) auftreten können:

  • Bronchopulmonale Dysplasie (BPD): Eine chronische Lungenerkrankung, die häufig bei sehr kleinen Frühgeborenen nach längerer mechanischer Beatmung auftritt. Sie ist durch eine beeinträchtigte Lungenentwicklung und eine reduzierte Lungenfunktion gekennzeichnet.

  • Retinopathie der Frühgeburt (ROP): Frühgeborene sind auch einem höheren Risiko für eine gestörte Netzhautentwicklung ausgesetzt, was zu Sehstörungen oder Erblindung führen kann.

Die Langzeitprognose hängt von der Schwere des IRDS, der Geburtswoche und der eingesetzten Behandlung ab. Bei entsprechender Therapie und Überwachung können viele Frühgeborene jedoch vollständig genesen und normale oder nahezu normale Lebensqualität erreichen.

Prävention

Die beste Prävention für das Atemnotsyndrom des Frühgeborenen ist die Vermeidung von Frühgeburten. In Fällen, in denen eine Frühgeburt wahrscheinlich ist, kann die Prävention durch Glukokortikoidgabe die Lungenreife beschleunigen und das Risiko von IRDS verringern. Auch die rechtzeitige Diagnose und pränatale Überwachung können helfen, die Geburt entsprechend zu planen und notwendige therapeutische Maßnahmen frühzeitig einzuleiten.

Autor
Nicolas Simon

Nicolas Simon

Medizinstudent

Nicolas studiert Humanmedizin im klinischen Abschnitt an der Universität des Saarlandes in Homburg. Bereits seit seiner Kindheit zählt das Schreiben von Texten aller Art zu seinen größten Hobbies. Deshalb freut er sich umso mehr, diese Leidenschaft mit seiner Faszination für alle möglichen Themen rund um die Medizin zu verbinden und die Leser/-innen durch sorgfältig recherchierte Texte für die Welt der Medizin zu begeistern.

Quellen
  1. Atemwege und Lunge, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 27.04.2025)
  2. Drohende Frühgeburt, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 27.04.2025)
Medizinische und Rechtliche Hinweise
Dieser Artikel ist nur als Hintergrundinformation bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Diagnosen zu stellen sowie Behandlungen anzufangen oder abzusetzen. Die Informationen können keinen Arztbesuch ersetzen. Bei medizinischen Anliegen und zur Klärung weiterer Fragen ist daher stets ein/e Arzt/Ärztin aufzusuchen.

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