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Blaues Licht ist ein fester Bestandteil des modernen Alltags, vor allem durch die verstärkte Nutzung digitaler Geräte und LED-Beleuchtung. Für Pflegekräfte und Krankenhauspersonal könnte die dauerhafte Exposition gegenüber diesem Licht jedoch ein ernsthaftes gesundheitliches Risiko darstellen.
Dieser Beitrag beleuchtet, was blaues Licht ist, welche Gefahren es im Krankenhaus mit sich bringt und wie sich Pflegekräfte effektiv schützen können.
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Was ist blaues Licht?
Blaues Licht gehört zum sichtbaren Spektrum des Lichts, das Wellenlängen zwischen 380 und 500 Nanometern aufweist. Es zeichnet sich durch seine hohe Energie aus und wird vor allem von Bildschirmen wie Smartphones, Computern und Fernsehern sowie von LED- und Leuchtstofflampen ausgestrahlt.
Zwar kommt blaues Licht auch natürlich im Sonnenlicht vor, jedoch wird durch die vermehrte künstliche Exposition, insbesondere abends und nachts, der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört. Langfristig kann eine übermäßige Belastung durch blaues Licht wohl auch zu Schäden an den Augen und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Blaues Licht im Krankenhaus
In Krankenhäusern ist blaues Licht allgegenwärtig. Die Verwendung von LED-Lampen und Leuchtstoffröhren trägt erheblich zur Belastung des Personals bei, da diese Lichtquellen einen hohen Anteil an blauem Licht abstrahlen. Pflegekräfte sind besonders in Nachtschichten häufig dieser Strahlung ausgesetzt, da hier digitale Geräte und künstliche Beleuchtung rund um die Uhr im Einsatz sind.
Ein weiterer Faktor ist die permanente Beleuchtung, die in Krankenhäusern notwendig ist. Diese künstliche Beleuchtung, oft in Form von grellem Licht mit hohem Blauanteil, kann die innere Uhr der Mitarbeiter stören. Das wiederum begünstigt Schlafstörungen sowie chronische Erschöpfung.
Auch wird in vielen Krankenhäusern die Beleuchtung nicht an die Tageszeit angepasst, was dazu führt, dass das Personal auch nachts intensiver Blaulichtstrahlung ausgesetzt ist. Helle Oberflächen in Krankenhäusern verstärken zudem die Reflexion des Lichts, was die Blaulichtbelastung weiter erhöht.
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Die gesundheitlichen Risiken von Blaulicht
Die kontinuierliche Exposition gegenüber blauem Licht birgt einige gesundheitliche Risiken. Allerdings ist sich die Forschungswelt in dieser Hinsicht teilweise uneins. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft erklärte beispielsweise in einem Statement, dass LED-Displays und Blaulicht zumindest keine Gefahr für Augen oder Schlaf darstellen.
Allerdings fanden andere Studien heraus, dass sich Blaulicht doch auf die Augen, das Hormonsystem und sogar das Krebsrisiko auswirken kann. Die folgenden Schäden sind daher eher eine Möglichkeit, als eine Tatsache. In der Regel stellt blaues Licht bei sachkundiger Verwendung in geregelten Maßen keine gesundheitliche Belastung dar.
Für übernatürliche Exposition, insbesondere während der Nacht, könnte die Situation jedoch eine andere sein. In diesem Bereich, insbesondere im Umfeld Krankenhaus, besteht jedoch noch expliziter Forschungsbedarf.
Augenbelastung
Lange Arbeitszeiten vor Monitoren und anderen digitalen Bildschirmen führen häufig zu digitaler Augenbelastung, auch bekannt als „Computer Vision Syndrome“. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, trockene Augen und verschwommenes Sehen.
Da blaues Licht ungehindert durch die Hornhaut in die Netzhaut gelangt, können Entzündungsprozesse in der Makula ausgelöst werden, was langfristig zu einer Schädigung der Netzhautzellen führen kann. Diese Schädigungen erhöhen das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration, eine Erkrankung, die zu schwerwiegenden Sehverlusten führen kann.
Hormonsystem
Blaues Licht beeinflusst die Produktion des Hormons Melatonin, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden wird durch die Exposition gegenüber blauem Licht die Melatonin-Produktion gehemmt. Das Ergebnis sind Schlafstörungen, eine verminderte Schlafqualität und Erschöpfung am Tag. Ein niedriger Melatonin-Spiegel beeinträchtigt nicht nur den Schlaf, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden, da er eng mit dem Serotonin-Spiegel verknüpft ist, einem Hormon, das für Glück und Zufriedenheit zuständig ist.
Krebsrisiko
Eine besonders ernste Folge, die mit nächtlicher Blaulichtexposition einhergeht, ist die potenzielle Erhöhung des Krebsrisikos. Eine Studie mit 4.000 Teilnehmern aus dem aktuellen Jahr hat gezeigt, dass Menschen, die nachts einer hohen Blaulichtbelastung ausgesetzt sind, ein signifikant erhöhtes Risiko für Brust- und Prostatakrebs haben. Die Forschung vermutet, dass der gestörte Schlaf-Wach-Rhythmus und der damit verbundene niedrige Melatonin-Spiegel das Wachstum von Krebszellen begünstigen.
Die Studie ergab, dass Personen, die nachts starkem Blaulicht ausgesetzt waren, ein bis zu zweifach höheres Risiko hatten, an diesen Krebsarten zu erkranken (im Vergleich zu Personen, die bei völliger Dunkelheit schlafen können).
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Tipps: So können Pflegekräfte blaues Licht vermeiden
Um die Belastung durch blaues Licht zu minimieren, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können. Diese Schutzmaßnahmen sind insbesondere im Krankenhausalltag von Bedeutung, um die Gesundheit des Personals langfristig zu schützen:
- Nutzung von Halogenlampen: Halogenlampen strahlen weniger blaues Licht ab als LED-Lampen und können somit eine schonendere Alternative darstellen.
- Bildschirmnutzung reduzieren: Durch das Einlegen regelmäßiger Pausen während der Arbeit vor Monitoren kann die Belastung für die Augen reduziert werden. Es wird empfohlen, regelmäßig in die Ferne zu schauen, um die Augen zu entspannen.
- Blaulichtfilter einsetzen: Viele moderne Geräte bieten die Möglichkeit, Blaulichtfilter zu aktivieren. Diese reduzieren den Blauanteil des Lichts und entlasten die Augen. Alternativ können spezielle Brillen mit Blaulichtfilter getragen werden, um die Auswirkungen zu mindern.
- Optimierung der Arbeitsplatzbeleuchtung: Durch die Nutzung von warmen Lichtquellen, die weniger blaues Licht abgeben, kann die Belastung am Arbeitsplatz deutlich reduziert werden.
- Künstliche Beleuchtung dimmen: In Nachtschichten sollte darauf geachtet werden, dass die künstliche Beleuchtung möglichst gedimmt und warm ist, um die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus’ zu minimieren.
- Bildschirmpausen und Augenentspannung: Regelmäßige Pausen vom Bildschirm und das Entspannen der Augen durch das Fokussieren auf weit entfernte Objekte kann helfen, die Augenbelastung zu reduzieren.
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- Blaues Licht bei Nacht erhöht Krebsrisiko, https://www.zentrum-der-gesundheit.de/... (Abrufdatum: 19.09.2024)
- Nächtliche Beleuchtung erhöht das Brustkrebs-Risiko, https://www.medwiss.de/... (Abrufdatum: 19.09.2024)
- Blaues Licht und Sehen, https://www.zeiss.de/... (Abrufdatum: 19.09.2024)
- Blaues Licht, https://www.klimaaktiv.at/... (Abrufdatum: 19.09.2024)