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Medi-Karriere Magazin Arbeitgeber Freundschaftszeit gegen Einsamkeit

Freundschaftszeit gegen Einsamkeit

Freundschaftszeit Gegen Einsamkeit

Mit der sogenannten „Freundschaftszeit“ möchte eine Apothekenkette aus Schweden etwas gegen die Einsamkeit ihrer Beschäftigten tun. Denn Einsamkeit gilt zunehmend als Gesundheitsrisiko – mit Folgen, die weit über das seelische Wohlbefinden hinausgehen. Auch im Arbeitskontext gewinnt das Thema an Bedeutung. Besonders in medizinischen Berufen, in denen Schichtdienste und hohe Belastungen den Alltag prägen, können soziale Kontakte und das familiäre Umfeld leiden.

Arbeitgeber im Gesundheitssektor stehen daher vor der Frage: Wie lässt sich ein Umfeld schaffen, das Beschäftigte nicht nur körperlich, sondern auch sozial stärkt? Dieser Artikel beschriebt die Ansätze des schwedischen Pilotprojekts.

Einsamkeit als unterschätztes Gesundheitsrisiko

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Juni 2025 einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und einer erhöhten Sterblichkeit bestätigt. Menschen mit wenigen sozialen Bindungen haben demnach ein um bis zu 30 Prozent höheres Risiko, frühzeitig zu sterben. Laut dem WHO-Bericht trägt Einsamkeit jährlich zu 871.000 Todesfällen bei. Einsamkeit wird damit zu einem Faktor, der mit klassischen Risiken wie Rauchen oder Bewegungsmangel vergleichbar ist.

Ursachen für Vereinsamung gibt es viele. Im Berufsleben können lange oder unregelmäßige Arbeitszeiten und hoher Leistungsdruck dazu beitragen, dass Freundschaften und soziale Kontakte vernachlässigt werden. Besonders in Berufen mit Schichtarbeit verschiebt sich die Freizeit häufig in Randzeiten, in denen Familie und Freunde nicht verfügbar sind. Langfristig kann dies zu Isolation führen – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit, die Arbeitszufriedenheit und letztlich auch für die Motivation im Job.

Für Arbeitgeber bedeutet das: Einsamkeit ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein betriebliches Thema. Wer sich um soziale Gesundheit kümmert, beugt nicht nur Krankheitsausfällen vor, sondern steigert auch die Attraktivität des eigenen Unternehmens.

Ein Modell aus Schweden – Freundschaftszeit

Ein ungewöhnliches Projekt aus Schweden sorgt derzeit international für Aufmerksamkeit. Eine Apothekenkette hat die sogenannte „Freundschaftszeit“ eingeführt. Alle Beschäftigten erhalten 15 Minuten pro Woche oder eine Stunde pro Monat während der regulären Arbeitszeit zur freien Verfügung, die sie bezahlt dafür nutzen dürfen, Freundschaften zu pflegen. Ob ein Telefonat mit der besten Freundin, ein Treffen auf einen Kaffee oder ein gemeinsamer Spaziergang – die Zeit ist frei gestaltbar, solange sie sozialen Kontakten dient.

Die Idee dahinter: Soziale Bindungen sind für die Gesundheit genauso wichtig wie Bewegung oder eine ausgewogene Ernährung. Gerade weil Einsamkeit mittlerweile als ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko gilt, will die Kette ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen, Freundschaften aktiv zu pflegen. Erste Rückmeldungen zeigen: Das Angebot wird gut angenommen, viele Beschäftigte fühlen sich wertgeschätzt und berichten von einem positiven Effekt auf ihr Wohlbefinden.

Für Arbeitgeber im Gesundheitswesen könnte dieses Modell eine Inspiration sein. Zwar ist es in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern nicht ohne Weiteres möglich, allen Mitarbeitenden eine Viertelstunde pro Woche für private Kontakte einzuräumen. Doch das Prinzip, soziale Bindungen gezielt zu fördern und im Arbeitsalltag Raum dafür zu schaffen, lässt sich auch in diesen Bereichen umsetzen.

Einsamkeit im Pflegeberuf

Gerade Pflegekräfte sind durch ihre Arbeitsbedingungen besonders gefährdet, in soziale Isolation zu geraten. Schichtdienste, häufige Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie die hohe physische und psychische Belastung führen dazu, dass private Kontakte auf der Strecke bleiben. Während andere schlafen oder Familienfeste feiern, müssen sie arbeiten.

Studien zeigen, dass Schichtarbeit nicht nur den Schlafrhythmus durcheinanderbringt, sondern auch das soziale Leben beeinträchtigt. Wer nachts oder am Wochenende arbeitet, kann weniger Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Hinzu kommt, dass die Belastung durch Personalmangel und hohe Verantwortung oft so groß ist, dass nach Feierabend schlicht die Energie fehlt, um soziale Kontakte aktiv zu pflegen.

Die Folgen sind spürbar: Einsamkeit kann bei Pflegekräften zu erhöhter Erschöpfung, sinkender Arbeitszufriedenheit und einer stärkeren Neigung zur Berufsaufgabe führen. Für Arbeitgeber bedeutet dies letztlich auch eine Herausforderung hinsichtlich der Bindung und Gewinnung von Fachkräften.

Was Arbeitgeber tun können

Das Beispiel der schwedischen Apotheke zeigt, dass kreative Maßnahmen möglich sind, um Einsamkeit vorzubeugen. Übertragen auf die Pflegepraxis könnten Arbeitgeber im Gesundheitswesen folgende Ansätze verfolgen:

  • Raum für soziale Kontakte schaffen: Team-Pausen fördern, gemeinsame Essenszeiten ermöglichen oder regelmäßige Meetings einplanen.
  • Dienstpläne sozialverträglicher gestalten: Wo möglich, Schichtfolgen so planen, dass Mitarbeitende regelmäßig freie Wochenenden haben und private Termine wahrnehmen können.
  • Mentoring- und Buddy-Programme einführen: Neue Mitarbeitende gezielt mit erfahrenen Kollegen vernetzen, um soziale Integration zu erleichtern.
  • Team-Events und Gesundheitsprogramme ausweiten: Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung können um Bausteine ergänzt werden, die soziale Bindungen stärken – etwa gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Arbeitsalltags.

Diese Ansätze erfordern keine umfassende Systemänderung, sondern ein Bewusstsein für die Bedeutung sozialer Gesundheit. Arbeitgeber, die in diesem Bereich aktiv werden, stärken nicht nur das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden, sondern erhöhen auch die Attraktivität als Arbeitgebermarke.

Fazit – Soziale Gesundheit wichtig für Arbeitgeber

Einsamkeit ist mehr als ein privates Problem. Sie ist ein Gesundheitsrisiko, das auch die Arbeitswelt betrifft – besonders in Berufen mit Schichtarbeit wie der Pflege. Das schwedische Modellprojekt der Freundschaftszeit zeigt, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen können, um soziale Bindungen zu fördern. Für Arbeitgeber im Gesundheitswesen ergibt sich daraus die Chance, Einsamkeit als Thema der betrieblichen Gesundheitsförderung ernst zu nehmen.

Wer soziale Gesundheit stärkt, investiert nicht nur in das Wohlbefinden der Beschäftigten, sondern auch in die Stabilität des Unternehmens. Denn zufriedene Mitarbeitende sind motivierter, leistungsfähiger und bleiben ihrem Beruf länger treu.

Quellen
  1. Schichtarbeit und Nachtschicht, https://www.aok.de/... (Abrufdatum: 29.08.2025)
  2. Schichtarbeit und die Folgen, https://www.sueddeutsche.de/... (Abrufdatum: 29.08.2025)

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Autor
Marina Bierbrauer
Marina Bierbrauer
Themen: Alle Themengebiete, Arbeitgeber
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