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Medi-Karriere Medipedia Motorisches Nervensystem

Motorisches Nervensystem: Anatomie, Funktion und Klinik

Sudenur Tamer
von Sudenur Tamer (Medizinstudentin) Zuletzt aktualisiert: 06.11.2025
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Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Anatomie
  3. Funktion
  4. Klinik

Die Motorik ist eine grundlegende und zugleich äußerst komplexe Fähigkeit des menschlichen Körpers, denn sie umfasst sowohl einfache Reflexe als auch komplexe, bewusst gesteuerte Handlungen. Hinter jeder einzelnen Bewegung steht ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Nervenzellen, Muskeln sowie verschiedenen Steuerungszentren im Gehirn und im Rückenmark. Dabei bildet das motorische Nervensystem die zentrale Grundlage der Bewegungssteuerung, da es dafür sorgt, dass motorische Signale präzise vom Gehirn zu den Muskeln geleitet und Bewegungen entsprechend koordiniert, angepasst sowie ausgeführt werden können. Im Folgenden werden daher die Anatomie, die Funktion und die klinischen Aspekte des motorischen Nervensystems näher erläutert.

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Anatomie
  3. Funktion
  4. Klinik

Motorisches Nervensystem – Definition

Als motorisches Nervensystem bezeichnet man den Teil des zentralen Nervensystems, der die Steuerung und Ausführung von Körperbewegungen ermöglicht. Es überträgt Signale vom zentralen Nervensystem zu den Muskeln und reguliert so bewusste (willkürliche) und unbewusste (automatische) Bewegungen. Man unterscheidet das zentrale motorische System vom peripheren motorischen System.

Motorisches Nervensystem – Anatomie

Das motorische System lässt sich in das zentrale motorische System und das periphere motorische System unterteilen. Das zentrale motorische System umfasst alle Strukturen, die im Gehirn und Rückenmark an der Bewegungssteuerung beteiligt sind, während das periphere motorische System als zweites Motoneuron aus α-Motoneuron, motorischer Einheit und motorischer Endplatte besteht.

Zentrales motorisches System

Im zentralen motorischen System wird über die pyramidale Bahn (Tractus corticospinalis), auch bezeichnet als erstes Motoneuron, ein motorisches Signal vom Motorkortex über das Rückenmark weitergeleitet. Die pyramidale Bahn besteht aus verschiedenen absteigenden Bahnen mit ähnlichem Verlauf, deren Hauptfunktion in der Aktivierung von Motoneuronen liegt, um willkürliche Bewegungen präzise auszuführen.

Das extrapyramidale System dient der Modulation und Feinabstimmung  der Bewegungsabläufe. Es handelt sich dabei um verschiedene Strukturen des zentralen Nervensystems:

  • Basalganglien
  • Thalamus
  • Kleinhirn
  • Nucleus ruber
  • Formatio reticularis

Nucleus ruber

Der Nucleus ruber ("roter Kern") ist ein kleines Kerngebiet im Mesencephalon (Mittelhirn), das funktional an allen Aspekten der Motorik beteiligt ist. Er ist eine wichtige Schaltstelle im extrapyramidalen System und wird oft als dessen Bestandteil betrachtet, bildet aber auch eine eigenständige Instanz.

Peripheres motorisches System

Zum peripheren motorischen System zählen unter anderem als zweites Motoneuron das α-Motoneuron, die motorische Einheit sowie die motorische Endplatte. Dabei liegen die α-Motoneurone im Vorderhorn des Rückenmarks oder in den motorischen Hirnnervenkernen, wodurch sie die Verbindung zwischen dem zentralen Nervensystem und den Muskeln herstellen. Jede motorische Einheit besteht dabei aus einem α-Motoneuron und allen von ihm innervierten Muskelfasern, sodass eine koordinierte Aktivierung dieser Muskelfasern möglich ist. Anschließend erfolgt an der motorischen Endplatte, einer chemischen Synapse zwischen Nerv und Muskel, die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin, welcher wiederum die Muskelkontraktion einleitet und somit die eigentliche Bewegung auslöst.

Motorisches Nervensystem – Funktion

Das motorische Nervensystem steuert eine Vielzahl von Bewegungsarten und Bewegungsformen. Es lassen sich vier Hauptarten der motorischen Aktivität unterscheiden:

  • Stütz-  und Haltemotorik: Dient der Aufrechterhaltung des Muskeltonus und der Körperhaltung
  • Willkürmotorik: Bewegungen, die gezielt und bewusst vom motorischen Cortex initiiert und durch das pyramidale System vermittelt werden
  • Spinale Reflexe: Automatische Bewegungen, die auf Rückenmarksebene ohne Beteiligung des Gehirns ablaufen
  • Kortikale und subkortikale Reflexe: Reflexe, die über Hirnstrukturen wie Kleinhirn, Basalganglien oder Hirnstamm gesteuert werden

An der willkürlichen Motorik sind mehr als 50 verschiedene Kerngebiete beteiligt. Die höheren kortikalen Areale wie der prämotorische Kortex, das supplementär-motorische Areal und der präfrontale Kortex übernehmen Planung, Koordination und zeitliche Abfolge der Bewegungen. Das Kleinhirn und die Basalganglien sorgen für Gleichgewicht, Rhythmus und Präzision.

Der Ablauf erfolgt zunächst durch die initiale Übertragung eines Aktionspotenzials vom Motoneuron zur Muskelfaser an der motorischen Endplatte. Acetylcholin bindet an nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren, wodurch es zur Depolarisation der Muskelmembran kommt. Es folgt eine elektromechanische Kopplung und die Muskelkontraktion setzt ein. Die Kraftabstufung erfolgt durch die Rekrutierung unterschiedlicher motorischer Einheiten. Die Acetylcholinesterase beendet die Signalübertragung durch Spaltung von Acetylcholin.

Motorisches Nervensystem – Klinik

Es gibt verschiedene Erkrankungen der neuromuskulären Übertragung. Eine davon ist die Myasthenia gravis, bei der Antikörper gegen nikotinische Acetylcholinrezeptoren zu belastungsabhängiger Muskelschwäche führen. Dabei sind vor allem die Augen-, Gesichts- und Rachenmuskulatur betroffen.

Beim Lambert-Eaton-Syndrom verhindern Antikörper gegen präsynaptische Calciumkanäle die Acetylcholinfreisetzung, wodurch es zur proximalen Muskelschwäche kommt.

Das Botulinumtoxin (Botox), das unter anderem für ästhetische Eingriffe eingesetzt wird, hemmt die Acetylcholin-Freisetzung durch Zerstörung von SNARE-Proteinen. Durch die Hemmung der elektrischen Informationsübertragung zwischen Nerv und Muskel kommt es zu einer Muskellähmung. Man nutzt dies zur Faltenbehandlung im Gesicht, aber auch bei Erkrankungen mit gestörtem Muskeltonus.

Störungen des motorischen Systems können auf verschiedenen Ebenen auftreten und führen zu charakteristischen klinischen Symptomen. Bei neurologischen Schädigungen, die zentral sind, kommt es durch Schädigung des 1. Motoneurons zur Spastik, Hyperreflexie und gesteigertem Muskeltonus. Bei einer peripheren neurologischen Schädigung kommt es zu einer schlaffen Lähmung, Muskelatrophie und Hyporeflexie.

Häufige Fragen

  1. Wie ist das motorische Nervensystem aufgebaut?
  2. Es gliedert sich in ein zentrales System (Gehirn + Rückenmark) und ein peripheres System (Motoneurone, motorische Einheiten, motorische Endplatte).

  3. Was ist eine motorische Einheit?
  4. Eine motorische Einheit besteht aus einem α-Motoneuron und allen Muskelfasern, die dieses Motoneuron innerviert. Sie ist die Grundeinheit, über die Kraft und Feinheit einer Muskelbewegung kontrolliert werden.

  5. Wie wird die Muskelkontraktion ausgelöst?
  6. Über die Freisetzung von Neurotransmittern (hauptsächlich Acetylcholin) an der motorischen Endplatte, die an der Muskelmembran Rezeptoren aktiviert, zur Depolarisation führt und letztlich eine elektromechanische Kopplung auslöst.

  7. Welche Arten von Bewegungen steuert das motorische Nervensystem?
  8. Man unterscheidet unter anderem: Stütz- und Haltemotorik (Muskeltonus, Haltung), willkürliche Motorik (bewusst gesteuerte Aktionen), spinale Reflexe (auf Rückenmarksebene), sowie kortikale und subkortikale Reflexe (über Gehirnstrukturen).

  9. Was passiert bei Schäden am 1. bzw. 2. Motoneuron?
  10. Schäden am ersten Motoneuron (zentral) führen typischerweise zu Spastik, erhöhtem Muskeltonus und gesteigerten Reflexen. Schäden am zweiten Motoneuron (peripher) verursachen schlaffe Lähmung, Muskelatrophie und verminderte Reflexe.

Autor
Sudenur Tamer

Sudenur Tamer

Medizinstudentin

Sude studiert Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes. Schon seit ihrer Kindheit hegt sie den Traum, ihre medizinische Tätigkeit mit ihrer Leidenschaft für Journalismus zu verbinden. Diesen Traum kann sie bereits während ihrer Tätigkeit bei praktischArzt verwirklichen. Durch vorherige Praktika im Rundfunk und Fernsehen, das Schreiben von Blogs während ihres Auslandsjahres sowie ihr Fachwissen aus dem Studium kann sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in ihren Texten gekonnt vereinen.

Quellen
  1. Skelettmuskulatur, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 11.10.2025)
  2. Huppelsberg, Walter: Kurzlehrbuch Physiologie. 1. Auflage Thieme 2003
  3. Behrends et al.: Duale Reihe Physiologie. 1. Auflage Thieme 2009
Medizinische und Rechtliche Hinweise
Dieser Artikel ist nur als Hintergrundinformation bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Diagnosen zu stellen sowie Behandlungen anzufangen oder abzusetzen. Die Informationen können keinen Arztbesuch ersetzen. Bei medizinischen Anliegen und zur Klärung weiterer Fragen ist daher stets ein/e Arzt/Ärztin aufzusuchen.

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