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Das Mondbein ist eines der acht Handwurzelknochen des Menschen und spielt eine zentrale Rolle in der Anatomie und Biomechanik des Handgelenks. Seinen Namen verdankt es seiner halbmondförmigen Gestalt. Aufgrund seiner Lage und Funktion ist es häufig von Verletzungen wie Frakturen betroffen. Dieser Artikel bietet einen Überblick auf Anatomie, Funktion und Klinik des Knochens.
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Mondbein – Definition
Das Mondbein (Os lunatum) ist einer der Handwurzelknochen und befindet sich in der proximalen Reihe zwischen Kahnbein (Os scaphoideum) und Dreiecksbein (Os triquetrum).
Mondbein – Anatomie
Das Os lunatum ist einer der acht Handwurzelknochen und gehört zur proximalen Reihe der Handwurzel, die von radial nach ulnar aus den Knochen Os scaphoideum, Os lunatum, Os triquetrum und Os pisiforme besteht. Es liegt zwischen dem Os scaphoideum und dem Os triquetrum und artikuliert proximal mit dem Radius im proximalen Handgelenk (Articulatio radiocarpalis) sowie distal mit dem Os capitatum und Os hamatum. Zusammen mit den anderen Knochen der proximalen Reihe bildet das Os lunatum die konkave Gelenkfläche für die distale Handwurzelreihe. Palmar wird diese knöcherne Struktur vom Retinaculum musculorum flexorum überspannt, wodurch der Karpalkanal gebildet wird.
Handwurzelknochen
Die Handwurzelknochen bestehen aus acht kleinen Knochen, die in zwei Reihen angeordnet sind: eine proximale Reihe mit
- Kahnbein (Os scaphoideum),
- Mondbein (Os lunatum),
- Dreiecksbein (Os triquetrum)
- Erbsenbein (Os pisiforme), sowie eine distale Reihe mit
- Großem Vieleckbein (Os trapezium),
- Kleinem Vieleckbein (Os trapezoideum),
- Kopfbein (Os capitatum)
- Hakenbein (Os hamatum).
Mondbein – Funktion
Das Os lunatum ist ein zentraler Knochen der proximalen Handwurzelreihe und spielt eine wichtige Rolle für die Stabilität und Beweglichkeit des Handgelenks. Es vermittelt die Kraftübertragung zwischen Unterarm und Mittelhand und trägt so zur Lastverteilung bei. Durch seine Gelenkflächen zum Radius sowie zu benachbarten Handwurzelknochen wie dem Os scaphoideum, Os triquetrum, Os capitatum und Os hamatum ermöglicht es komplexe Bewegungen des Handgelenks, darunter Flexion, Extension sowie Ulnar- und Radialabduktion.
Mondbein – Klinik
Die Lunatumnekrose, auch bekannt als Morbus Kienböck, zeigt sich klinisch vor allem durch belastungsabhängige Schmerzen im Handgelenk, insbesondere dorsal-radial. Frühstadien sind oft unspezifisch mit wechselnden Schmerzen, die sich typischerweise bei Belastung verstärken. Betroffene berichten häufig über eine Abnahme der Griffkraft. Im weiteren Verlauf können Bewegungseinschränkungen des Handgelenks auftreten, besonders in Dorsalextension und Palmarflexion. Zudem können Schwellungen und lokale Druckschmerzen über dem Lunatum-Bereich bestehen.
Die transskaphoidale perilunäre Luxationsfraktur ist eine komplexe Verletzung des Handgelenks, bei der das Os lunatum aus der Reihe der Handwurzelknochen luxiert und zusätzlich eine Fraktur des Skaphoids vorliegt. Klinisch äußert sich diese Verletzung durch starke Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung und oft eine sichtbare Fehlstellung des Handgelenks.
Häufige Fragen
- Was ist das Mondbein?
- Wo genau liegt das Mondbein?
- Welche Funktion hat das Mondbein?
- Was ist eine Lunatummalazie (Morbus Kienböck)?
Das Mondbein (Os lunatum) ist ein kleiner Knochen der Handwurzel. Es gehört zur proximalen Reihe der Handwurzelknochen.
Das Mondbein (Os lunatum) liegt in der proximale Reihe der Handwurzelknochen, also nahe am Unterarm. Es befindet sich mittig im Handgelenk, zwischen dem Kahnbein (Os scaphoideum) auf der Daumenseite und dem Dreiecksbein (Os triquetrum) auf der Kleinfingerseite. Nach oben (proximal) grenzt es an die Speiche (Radius) und nach unten (distal) an das Kopfbein (Os capitatum). Es ist also ein zentraler Verbindungsknochen zwischen Unterarm und Handwurzel.
Das Mondbein (Os lunatum) hat eine wichtige Stütz- und Bewegungsfunktion im Handgelenk. Es bildet zusammen mit benachbarten Knochen einen Teil der Gelenkfläche zum Unterarm (Radiokarpalgelenk) und ermöglicht so die Beugung, Streckung sowie seitliche Bewegungen der Hand. Zudem verteilt es Druck- und Zugkräfte gleichmäßig zwischen Speiche, Handwurzel und Mittelhand und trägt zur Stabilität des Handgelenks bei. Durch seine zentrale Lage ist es besonders stark in die Bewegung und Kraftübertragung im Handgelenk eingebunden.
Lunatummalazie, auch bekannt als Morbus Kienböck, ist eine Erkrankung des Mondbeins (Os lunatum), bei der es durch eine Durchblutungsstörung zu einem Absterben des Knochengewebes (Knochennekrose) kommt.
- Aumüller, Gerhard et al.: Duale Reihe Anatomie, Thieme , 5. Auflage, 2020
- Schenke, Michael et al.: Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, Thieme , 6. Auflage, 2022