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Elias Ernst ist als Quereinsteiger in die Pflege gekommen. In seinem persönlichen Erfahrungsbericht erzählt er von seinem ersten Arbeitstag in der Pflege und gibt neuen Pflege-Azubis Tipps für ihren eigenen Berufsstart.
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Entscheidung für den Pflege-Beruf
28, Ingenieur, Projektmanager und dann: Schluss. Schluss mit Homeoffice, Excel-Tabellen und dem Gefühl, dass meine Energie irgendwo im digitalen Nirvana verpufft. Ich wollte raus aus der Theorie und rein ins echte Leben. Nicht noch ein Meeting planen, sondern Verantwortung übernehmen, die man wirklich spürt. Für Menschen, nicht nur für Projekte.
Also: Quereinstieg in die Pflege. Ein Schritt, der viele überrascht hat, aber für mich war’s genau der richtige Move. Denn ich habe eine klare Vision: Ich will in der Pflege nicht nur mitarbeiten, sondern mitreden. Eine laute Stimme sein. Für bessere Bedingungen. Für mehr Anerkennung. Und für eine Zukunft, in der dieser Beruf den Stellenwert bekommt, den er verdient.
Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Mein erster Tag in der Pflege-Ausbildung. Für alle, die bald starten oder überlegen. Hier kommt der ehrliche Erfahrungsbericht. Klar, direkt und ohne Filter.
Was sollte ich einpacken?
Pflege ist kein Schreibtischjob, also pack entsprechend:
- Bequeme, rutschfeste Schuhe: Kein Scherz, du wirst sie brauchen.
- Wasserflasche: Dehydriert helfen ist keine gute Idee.
- Snacks oder Mittagessen: Kantinenzeit ist nicht immer planbar.
- Notizbuch oder Handy für schnelle Notizen, du wirst viel hören und sehen.
- Offener Kopf und realistische Erwartungen, der wichtigste Teil der Ausrüstung.
Wann sollte ich da sein?
Ich war 15 Minuten früher da, das reicht locker. Du musst keinen Marathon zum Frühdienst hinlegen, aber: lieber zu früh als mit Stressschweiß auf der Stirn.
Der Ablauf: Was passiert an Tag 1?
Ankommen, umziehen, durchatmen. Dann geht’s meistens los mit einer kurzen Einführung: Hausrundgang, Vorstellung beim Team, erste Einblicke in Abläufe. Bei mir hieß das: Händedesinfektion, Dienstplan, wer ist wer, was ist wo. Viel Input, aber alles machbar. Und keine Sorge: Niemand erwartet, dass du nach Tag 1 weißt, wie man einen Pflegewagen rückwärts einparkt oder jeden Medikamentennamen auswendig kannst.
Du schaust viel zu, fragst, notierst und wirst Schritt für Schritt reingeführt. Mein Tipp: Zeig Interesse, sei präsent, frag nach. Damit punktest du mehr als mit vermeintlichem Wissen.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Was ist, wenn ich etwas vergesse oder nicht sofort verstehe?
Dann bist du ganz normal. Niemand, wirklich niemand, beherrscht am ersten Tag alles. Namen vergisst du, Abläufe verwechselst du, Fragen hast du sowieso tausend. Das ist kein Problem, solange du ehrlich bleibst und nachhakst.
Pflege ist ein Beruf, der sich durch Teamarbeit definiert. Du bist nicht allein. Und: Wer kluge Fragen stellt, lernt schneller als der stille Beobachter.
Wie habe ich mich am ersten Tag gefühlt?
Ehrlich? Es war ein wilder Mix aus Aufregung, Respekt und diesem Kribbeln, das man bekommt, wenn man weiß: „Jetzt geht’s los.“ Schon beim Betreten der Station habe ich gespürt, dass hier ein anderer Takt herrscht als in meinen alten Büros, schneller, direkter, echter. Ich habe mich willkommen gefühlt, aber auch sofort gemerkt: Hier wird angepackt, und jede Hand zählt. Dieses Gefühl, gebraucht zu werden, war überwältigend positiv. Natürlich war da auch Unsicherheit, ob ich alles verstehen würde, ob ich mir Namen merken kann, ob ich im richtigen Moment das Richtige tue. Aber genau diese Mischung aus Herausforderung und Sinn hat mich abends mit einem Lächeln ins Bett fallen lassen.
Mein Fazit: Anspruchsvoll. Echt. Und genau richtig.
Ich kam abends nach Hause mit brennenden Füßen, aber mit einem klaren Gefühl: Das hier ist kein Job, den man nur macht. Das ist eine Aufgabe mit Gewicht. Du arbeitest mit Menschen. Du wirst gebraucht. Du wirst Teil eines Systems, das unsere Gesellschaft zusammenhält und das gleichzeitig dringend neue Ideen, Perspektiven und Stimmen braucht.
Deshalb bin ich hier. Nicht als „nur Azubi“, sondern als jemand mit Ambition. Ich will mitgestalten, hinterfragen, verbessern. Und ich glaube fest daran, dass wir Pflege neu denken können, aber dafür müssen wir laut werden. Wenn du auch überlegst, ob Pflege das Richtige für dich ist: Denk nicht zu lange. Wenn du Energie, Klarheit und Lust auf echten Impact hast, dann brauchst du keinen perfekten Lebenslauf, sondern den Mut, loszulegen.
Und wer weiß, vielleicht treffen wir uns irgendwann auf Station. Ich bin der mit der Vision und den bequemen Schuhen.
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