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Elias Ernst ist als Quereinsteiger in die Pflege gekommen. In seinem persönlichen Erfahrungsbericht erzählt er von seinem beruflichen Werdegang, wie es zum Wechsel in die Pflege kam, was ihn dazu motiviert hat und was er an seinem Beruf liebt.
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Runter vom Bürostuhl
Vor meinem Wechsel in die Pflege war mein Alltag ein klassischer Laptop-Job. Projektmanagement, Vertrieb, Kundengespräche, viele Meetings, ich saß entweder vor dem Bildschirm oder hinterm Lenkrad. Mein Kopf war ständig voll mit Theorien, Zahlen und Präsentationen. Gute Bezahlung, viele PowerPoint-Folien, aber innerlich? Leere.
Es war ein Leben mit Struktur, aber ohne Substanz. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Worte, die wir benutzen, keine echte Wirkung hatten. Viel Oberfläche, wenig Tiefe. Ich habe gut verdient – aber schlecht geschlafen. Und irgendwann stand diese Frage im Raum: Will ich so noch 40 Jahre weitermachen?
Warum ich in die Pflege wollte?
Ich wollte endlich ein Handwerk lernen, etwas, das greifbar ist. Acht Stunden am Stück Holz zu bearbeiten, war mir zu monoton. Aber acht Stunden mit Menschen und Leben zu arbeiten, das klang nach einer echten Aufgabe. Die Pflege hat mich deshalb so angesprochen, weil sie alles vereint, was mir gefehlt hat: Abwechslung, echte Begegnungen, Verantwortung, und vor allem: Sinn.
Ich bin Teil der Generation Y, wir wollen wissen, wofür wir morgens aufstehen. Und für mich war schnell klar: Pflege ist mehr als ein Job, sie ist Haltung und Berufung. Vielleicht kommt das auch von meinen Wurzeln: Meine Eltern arbeiten beide im Handwerk, mein Vater als Dachdecker, meine Mutter als Zahnmedizinische Fachangestellte. Sie sehen am Ende des Tages, was sie geschafft haben. Ich musste früher immer fünf Ecken weit denken, um überhaupt zu verstehen, welchen Unterschied meine Arbeit macht.
Heute sehe ich ihn direkt, oft im Gesicht eines Menschen, dem ich helfen konnte.

Elias gefällt an der Pflege, dass er an den Menschen, um die er sich kümmert, direkt sieht, welche Auswirkungen seine Arbeit hat.
Wie läuft die Ausbildung?
Ich mache meine Ausbildung aktuell auf einer Station für Gefäß- und plastische Chirurgie und ja, sie ist herausfordernd. Ich bin kein 1er-Schreiber, das war ich nie. Aber ich habe ein Auge fürs große Ganze. Ich versuche, Zusammenhänge zu verstehen, nicht nur auswendig zu lernen.
Die Praxis ist fordernd, aber ehrlich. Man lernt nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch Psychologie, Menschenkenntnis, Kommunikation. Die Geschichten der Patient:innen sind mal berührend, mal tragisch, oft inspirierend und immer echt. Das macht für mich die Pflege aus: Sie ist nicht steril. Sie ist voll Leben.
Ich habe gelernt, wie wichtig Teamarbeit ist. Wie man Verantwortung übernimmt. Und wie viel Respekt in der kleinen Geste liegen kann, beim Waschen, beim Zuhören, beim Dasein.
Ausbildungsplätze als Pflegefachkraft
Und danach?
Ich will Pflege nicht nur machen, ich will sie mitgestalten. Mein Ziel ist es, aus der Pflege heraus Menschen für dieses System zu gewinnen. Für Vielfalt, für Menschlichkeit, für eine neue Sicht auf diesen Beruf. Ich will zeigen, dass Pflege nicht nur aufopferungsvoll ist, sondern stark, klug, strategisch und gesellschaftlich relevant.
Langfristig wünsche ich mir, auf Bühnen zu sprechen, Workshops zu geben, Medien zu nutzen. Und ja, ich sag’s, wie’s ist: Ich will mehr Follower für die Pflege als Cristiano Ronaldo. Denn Pflege ist geiler als Fußball. Punkt.
Pflege ist für mich kein Plan B. Sie ist meine Entscheidung für Plan A, für ein Leben, das Wirkung hat. Und ich hoffe, dass mein Weg auch andere inspiriert, den Mut zu finden, etwas Neues zu wagen, vielleicht sogar in der Pflege.
Mein Motto lautet: #Weitermachen!
Stellenangebote in der Pflege
Wer aktuell noch auf der Suche nach einer neuen Stelle in der Pflege ist, wird bei Medi-Karriere fündig. Hier gibt es zahlreiche Job-Angebote für Pflegefachkräfte, freie Stellen als Altenpfleger sowie viele weitere Pflege-Stellenangebote.