Inhaltsverzeichnis
Durch die Schädelbasis verlaufen einige Strukturen des Kopfes durch bestimmte Öffnungen der Schädelbasis, wie das Foramen lacerum. Solche können sich verschieben bei zum Beispiel Frakturen und die durchziehenden Strukturen verletzen. Das ist ein Grund für die Wichtigkeit Öffnungen der Schädelbasis und ihre Strukturen gut zu kennen. Dieser Artikel beschreibt die Bedeutung und Anatomie des Foramen lacerum.
Inhaltsverzeichnis
Foramen lacerum – Definition
Das Foramen lacerum ist eine dreieckige Öffnung an der mittleren Schädelbasis, die von Os sphenoidale, Os temporale und Os occipitale gebildet wird. Es ist durch Bindegewebe verschlossen.
Foramen lacerum – Anatomie
Das Foramen lacerum liegt an der Schädelbasis in der Fossa cranii media. An der Stelle des Foramen laufen das Os occipitale, Os temporale und Os sphenoidale zusammen. Zudem befindet es sich medial des Foramen ovale.
Foramen ovale
Durch das Formamen ovale ziehen: Der Nervus mandibularis, die Arteria meningea accessoria sowie ein Venenplexus. Das Foramen ovale der Schädelbasis sollte nicht mit der embryonalen Struktur in der Herzentwicklung verwechselt werden.
Durch das Foramen selbst verlaufen vor allem der Nervus petrosus profundus sowie der Nervus petrosus major aus dem Nervus facialis. Beide vereinigen sich anschließend zum Nervus canalis pterygoidei, der vegetative Fasern zum Ganglion pterygopalatinum führt.
Foramen lacerum – Klinik
Klinisch relevant wird die Öffnung primär im Zusammenhang mit Läsionen der durchziehenden Nerven, etwa bei Schädelbasisfrakturen, Tumoren oder entzündlichen Prozessen, was sich in autonomen Funktionsstörungen wie z.B. einer gestörten Tränensekretion oder vasomotorischen Störungen äußern kann.
Häufige Fragen
- Wo liegt das Foramen lacerum?
- Was zieht durch das Foramen lacerum?
- Was ist der Canalis pterygoideus?
Das Foramen lacerum liegt an der Schädelbasis, zwischen dem Os sphenoidale, dem Felsenbein Pars petrosa des Os temporale und dem Os occipitale. Es befindet sich seitlich der Schädelmitte, nahe der Spitze des Felsenbeins. Beim lebenden Menschen ist es größtenteils von Knorpel verschlossen und wird vor allem von kleinen Gefäßen und Nerven durchquert.
Durch das Foramen lacerum zieht hauptsächlich der Nervus petrosus major, der Teil des parasympathischen Fasernsystems ist. Außerdem verlaufen kleinere venöse Gefäße hindurch.
Der Canalis pterygoideus ist ein Knochenkanal an der Schädelbasis. Er verläuft durch den Proc. pterygoideus des Keilbeins (Os sphenoidale) und verbindet die Schädelbasis mit der Fossa pterygopalatina.
- Aumüller, Gerhard et al.: Duale Reihe Anatomie, Thieme , 5. Auflage, 2020
- Schenke, Michael et al.: Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie, Thieme , 6. Auflage, 2022