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Die Basallamina ist ein grundlegender Bestandteil vieler Gewebe im Körper. Sie bildet die Grenzschicht zwischen Zellen – vor allem Epithelzellen – und dem darunterliegenden Bindegewebe. Durch ihre Struktur und Zusammensetzung erfüllt sie wichtige Funktionen für die Stabilität, den Zellkontakt und die selektive Durchlässigkeit von Molekülen. Dieser Artikel erläutert den Aufbau sowie die Funktion der Basallamina und erklärt, was passiert, wenn sie ihre Funktion nicht mehr ordentlich ausüben kann.
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Basallamina – Definition
Die Basallamina ist eine dünne, spezialisierte Schicht der extrazellulären Matrix, die unter Epithelzellen liegt. Sie besteht hauptsächlich aus Kollagen Typ IV, Laminin und Proteoglykanen. Ihre Hauptfunktion ist es, Zellen zu stützen, anzubinden und den Stoffaustausch zu ermöglichen sowie als Filter und Barriere zu dienen.
Basallamina – Aufbau
Eine Basalmembran besteht aus der Basallamina und der darunter liegenden Lamina fibroreticularis. Die Basallamina gleidert sich wiederum in eine Lamina rara, die leer erscheint und eine Lamina densa, also eine unter dem Elektronenmikroskop dichter erscheinende Zone. In der Lamina densa befinden sich vor allem Strukturproteine, vor allem Kollagen vom Typ IV, Laminin, Nidogen und Perlecan.
Zellkontakte reichen von den Epithelzellen in die Lamina densa und verankern die Zellen in ihr. Mit der Lamina fribroreticularis ist die Lamina densa über Perlecan verbunden. Dieses verbindet sich über das Protein Syndecan an Mikrofibrillen der Lamina fibroreticularis, die wiederum an Kollagenfibrillen dieser Zone haften.
Basallamina – Funktion
Die Basallamina erfüllt mehrere zentrale Funktionen im Gewebe. Sie verankert Zellen an ihrer Unterlage und sorgt so für strukturelle Stabilität. Gleichzeitig wirkt sie als selektive Barriere, die den Austausch von Molekülen zwischen Epithelzellen und dem darunterliegenden Gewebe reguliert. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle bei der Zellpolarität, der Zellmigration und der Geweberegeneration. In spezialisierten Organen, wie dem Hoden oder der Niere, übernimmt die Basallamina zusätzlich Filterfunktionen, etwa als Teil der Blut-Hoden-Schranke oder der glomerulären Filtrationsbarriere.
Basallamina – Klinik
Veränderungen oder Schäden an der Basallamina können mit verschiedenen Krankheitsbildern in Verbindung stehen. In der Niere kann eine defekte Basallamina zu nephrotischem Syndrom führen, da sie ihre Filterfunktion verliert und Eiweiße unkontrolliert in den Urin gelangen. Auch bei Tumorerkrankungen spielt die Basallamina eine Rolle: Wenn Krebszellen diese Barriere durchbrechen, kann es zur Metastasierung kommen. Autoimmunerkrankungen wie das Goodpasture-Syndrom richten sich gezielt gegen Bestandteile der Basallamina, insbesondere in Lunge und Niere, und verursachen dort schwere Entzündungen.
Häufige Fragen
- Was ist der Unterschied zwischen Basallamina und Basalmembran?
- Aus welchen Bestandteilen besteht die Basallamina?
- Welche Funktionen hat die Basallamina?
- Wo kommt die Basallamina im Körper vor?
Die Basallamina ist eine dünne, von Epithelzellen gebildete Schicht. Die Basalmembran besteht aus der Basallamina und einer bindegewebigen Schicht (Lamina fibroreticularis).
Die Basallamina besteht hauptsächlich aus Kollagen IV, das für Struktur und Festigkeit sorgt, Laminin, das die Verbindung zwischen Zellen und der Basallamina ermöglicht, Nidogen (Entactin), das Laminin und Kollagen IV verknüpft, sowie Proteoglycanen, die Wasser binden und zur Stabilität und Flexibilität beitragen.
Die Basallamina ist ein wichtiger Bestandteil des Gewebes, der sowohl mechanische Unterstützung bietet als auch biologische Funktionen wie Filtration ermöglicht.
Die Basallamina kommt vor allem unter Epithelzellen, zum Beispiel in der Haut, den Schleimhäuten, Atemwegen, in Blutgefäßen, im Darm, als Filtrationsbarriere in den Nieren und unter Muskel-, Fett- und Nervenzellen vor.
- Lüllmann-Rauch, Renate: Taschenlehrbuch Histologie, Thieme, 6. Auflage, 2019