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Das Ganglion ciliare ist eine Nervenstation innerhalb der Orbita. Es dient als Schaltstation für verschiedene Nervenfasern und spielt eine zentrale Rolle in der Regulation von Funktionen des Auges wie der Pupillenweite und der Akkommodation. Trotz seiner kleinen Größe übernimmt es komplexe Aufgaben und verbindet mehrere neuronale Strukturen.
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Ganglion ciliare- Definition
Das Ganglion ciliare gehört zu den parasympathischen Kopfganglien. Es ist ein kleines Ganglion im Bereich der Orbita und fungiert als Schaltstation für spezifische Nervenfasern.
Ganglion ciliare- Anatomie und Lage
Das Ganglion ciliare hat einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter und eine unregelmäßige Form. Es besitzt drei Nervenwurzeln auf seiner Rückseite:
- Radix parasympathica
- Radix sympathica
- Radix sensoria
An der Vorderseite treten acht bis zehn Faserstränge aus. Schätzungen zufolge enthält es etwa 2.500 Neurone.
Topographie
Das Ganglion liegt innerhalb der Orbita, etwa zwei Zentimeter hinter dem Augapfel und ein Zentimeter vor dem medialen Ende der Fissura orbitalis superior. Es ist in Fettgewebe eingebettet, lateral des Nervus opticus und zwischen diesem und dem Musculus rectus lateralis positioniert.
Ganglion ciliare- Fasern und Verschaltung
Verschiedene Arten von Fasern ziehen durch das Ganglion ciliare, wobei nur die parasympathischen Fasern verschaltet werden. Alle austretenden Fasern verlaufen über die Nervi ciliares breves ins Augeninnere.
Parasympathische Fasern
Die parasympathischen Fasern stammen aus dem Edinger-Westphal-Kern (Nucleus oculomotorius accessorius) und ziehen mit dem Nervus oculomotorius durch die Fissura orbitalis superior zur Orbita. Im Ganglion ciliare werden sie auf postganglionäre Neurone umgeschaltet und ziehen anschließend mit den Nervi ciliares breves zu den glatten Muskeln des Auges wie dem Musculus ciliaris und Musculus sphincter pupillae. Einige Fasern erreichen zudem akzessorische Tränendrüsen über den Nervus infratrochlearis.
Viel Verschaltung
In das Ganglion ciliare treten doppelt so viele Fasern ein, wie aus. Dieser Umstand spricht für komplexe neuronale Verarbeitungs- und Verschaltungsprozesse innerhalb des Ganglions.
Sympathische Fasern
Diese Fasern stammen aus dem Ganglion cervicale superius und gelangen über den Plexus caroticus internus zum Ziliarganglion. Sie ziehen unverschaltet als Nervi ciliares longi zu Zielstrukturen wie dem Musculus dilatator pupillae, M. orbitalis und Mm. tarsales.
Sensible Fasern
Die sensible Innervation erfolgt über die Radix longa ganglii ciliaris, die aus dem Nervus nasociliaris stammt und die Kornea sowie die Konjunktiva versorgt.
Ganglion ciliare- Klinik
Schädigungen des Ganglions, etwa durch Traumata, Tumoren oder Infektionen, können verschiedene Folgen haben. Dazu zählen der Ausfall des ipsilateralen Pupillenreflexes, eine geweitete Pupille (Mydriasis), eine starre Pupille sowie Akkommodationsschwäche durch den Ausfall des Musculus ciliaris. Bei zusätzlichen Schädigungen des Nervus ciliaris kann der Kornealreflex fehlen.
Häufige Fragen
- Was ist das Ganglion ciliare?
- Welche Funktion hat das Ziliarganglion?
- Was bedeutet ciliare?
- Was versorgt das Ganglion ciliare?
- Was ist ein parasympathisches Ganglion?
Das Ganglion ciliare ist ein kleines parasympathisches Kopfganglion, das in der Orbita liegt. Es hat einen Durchmesser von ein bis zwei Millimeter, eine unregelmäßige Form und enthält etwa 2.500 Neurone. Es dient als Schaltstation für Nervenfasern, die wichtige Funktionen des Auges wie die Pupillenweite und Akkommodation steuern.
Das Ziliarganglion übernimmt die Verschaltung von parasympathischen Nervenfasern, die das Auge innervieren. Es steuert glatte Muskeln wie den Musculus ciliaris und den Musculus sphincter pupillae, die für die Akkommodation und die Pupillenverengung verantwortlich sind. Zudem passieren sympathische und sensible Fasern das Ganglion, ohne dort verschaltet zu werden.
Der Begriff “ciliare” leitet sich vom lateinischen Wort “cilium” ab, was “Wimper” oder “Ziliare” bedeutet und auf die Lage des Ganglions in der Nähe der Ziliarkörper des Auges hinweist. Diese Struktur ist eng mit der Steuerung der inneren Augenmuskulatur verbunden und spielt eine zentrale Rolle in der Funktion des Sehapparates.
Das Ganglion ciliare versorgt die glatten Muskeln des Auges, insbesondere den Musculus ciliaris und den Musculus sphincter pupillae. Zudem innervieren sensible Fasern aus dem Ganglion die Kornea und die Konjunktiva. Sympathische Fasern, die das Ganglion passieren, steuern den Musculus dilatator pupillae und andere Muskeln der Augenregion.
Ein parasympathisches Ganglion ist ein Nervenknoten, in dem parasympathische Nervenfasern umgeschaltet werden. Diese Ganglien sind Teil des autonomen Nervensystems und steuern viszeromotorische Funktionen wie die Kontraktion glatter Muskeln und die Sekretion von Drüsen. Das Ganglion ciliare ist ein Beispiel dafür, da es parasympathische Fasern für die Steuerung der inneren Augenmuskeln verschaltet.
- Vegetative Innervation von Kopf und Hals, viamedici, https://viamedici.thieme.de/... 8 (Abrufdatum: 06.12.2024)
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