Wie in allen Branchen ist das Biologielaborant-Gehalt selbstverständlich maßgeblich von diversen Faktoren abhängig wie z.B. Berufserfahrung, Alter, Geschlecht, Bundesland und ob Tarifverträge zur Anwendung kommen: Als mittleres monatliches Bruttoentgelt in Vollzeit können Biologielaboranten/-innen mit einem Gehalt zwischen 2.947 und 4.341 Euro rechnen. Welche Faktoren die Gehälter in Deutschland auf welche Weise beeinflussen, erklären wir im folgenden Artikel.
Biologielaborant/in – Gehalt während der Ausbildung
Das Gehalt in der Ausbildung als Biologielaborant/in staffelt sich nach den Lehrjahren und dem Ausbildungsbetrieb, wobei einige Unternehmen bestimmten tariflichen Regelungen folgen müssen.
Gemäß dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) liegt das Gehalt im ersten Ausbildungsjahr bei ca. 1.006 bis 1.056 Euro brutto. Dies erhöht sich im zweiten Lehrjahr auf 1.071 bis 1.153 Euro brutto: Im dritten Jahr kann mit einem Ausbildungsgehalt von 1.120 bis 1.218 Euro und im vierten Jahr mit 1.166 und 1.303 Euro Bruttomonatsgehalt gerechnet werden. Diese Werte schwanken allerdings je nach Branche, Arbeitgeber und Bundesland.
Bei tarifgebundenen Betrieben spielen diese Faktoren keine Rolle, denn dort richtet sich die Vergütung für Ausbildungsplätze nach den tarifvertraglichen Vereinbarungen der entsprechenden Branche.
In der Regel dauert die Ausbildung zum/-r Biologielaborant/in dreieinhalb Jahre, weshalb es hier vier Gehaltsstufen gibt. Bei sehr guten Leistungen oder angehenden Biologielaborant/innen mit Abitur kann die dreieinhalbjährige Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzt werden. In diesem Fall beginnt das Gehalt auf Stufe 2 statt auf Stufe 1.
Ausbildungsjahr | von | bis |
1. Jahr | 1.006 € | 1.056 € |
2. Jahr | 1.071 € | 1.153 € |
3. Jahr | 1.120 € | 1.218 € |
4. Jahr | 1.166 € | 1.303 € |
Quelle: BMAS, Stand Juli 2021
Biologielaborant/in – Gehalt zum Berufseinstieg
Grob kann ein/e Biologoielaborant/in mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.700 Euro brutto im Monat rechnen. Schwankungen richten sich neben den bereits genannten Faktoren außerdem auch danach, wie komplex der Arbeitsbereich ist und wie viel Verantwortung man dort für sich, Kolleginnen und Kollegen und/oder diverse Projekte trägt.
Das Gehalt im weiteren Berufsleben als Biologielaborant/in wird von vielen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern die Region und die Branche. Auch Geschlecht, Alter und Berufserfahrung wirken sich auf das Biologielaborant-Gehalt aus.
Biologielaborant/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Biologielaboranten/-innen können aufgrund ihrer vielfältigen Berufschancen ihr Gehalt in verschiedenen Berufssparten und Einrichtungen verdienen. Sie können entweder in der medizinischen und biologischen Forschung, in der angewandten Medizin, im öffentlichen Gesundheitswesen, bei Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelherstellern, in Krankenhäusern oder in Betrieben, die biotechnische Produkte herstellen, tätig sein. Je nach Art der Branche kommen dann auch entsprechende Tarifverträge (z.B. für Chemie, Metall o.ä.) zur Anwendung. Ebenfalls ist zu beachten, ob man z.B. in einem kleinen Krankenhauslabor mit nur wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder bei einem weltweit agierenden Großkonzern wie z.B. Bayer, BASF oder Pfizer mit mehreren tausend Beschäftigten tätig ist.
In der Chemie- und Pharmabranche verdienen Biologielaborant/innen ein Durchschnittsgehalt zwischen 2.710 und 3.297 Euro brutto im Monat entsprechend der dort geltenden Tarifverträge. Im Bereich der Biotechnik hingegen kann man ein durchschnittliches monatliches Bruttogehalt zwischen 2.636 und 2.841 Euro erzielen. Und im Bildungsbereich – sprich als Lehrkraft z.B. an Berufsschulen oder als Ausbildungsleiter/in in Ausbildungsbetrieben – geht die Gehaltsspanne von 2.433 und 2.558 Euro brutto im Monat.
Gehalt nach Bundesländern
Je nach Bundesland schwankt das Gehalt von Biologielaborant/innen stark. Auch ca. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung verdienen Beschäftigte in Ostdeutschland durchschnittlich gesehen noch immer deutlich weniger als Arbeitnehmer/innen in den alten Bundesländern. Am besten verdient man als Biologielaborant/in z.B. in Rheinland-Pfalz mit einem Bruttoentgelt-Median von durchschnittlich 4.492 Euro. Im Mittelfeld liegt man z.B. in Nordrhein-Westfalen mit 3.624 Euro brutto im Monat. Das Schlusslicht bildet Brandenburg bei einem Median von lediglich 2.772 Euro. Für Saarland, Bremen und Thüringen liegen aktuell (März 2022) keine Daten vor.
Quelle: Entgeltatlas Arbeitsagentur
In diesen Städten verdient man besonders gut
Das Gehalt von Biologielaboranten/-innen richtet sich natürlich auch danach, ob man in einer Großstadt oder „auf dem Land“ beschäftigt ist. In Städten, in denen z.B. große Kliniken, prestigeträchtige Forschungseinrichtungen und Universitäten oder renommierte Global Player wie z.B. BASF oder Pfizer ansässig sind, liegt auch der Durchschnitt beim Biologielaborant-Gehalt höher. Zuverlässigen und aussagefähigen Angaben diesbezüglich gibt es jedoch nicht.
Gehalt nach Alter und Geschlecht
Das Gehalt richtet sich sowohl nach dem Alter des/-r Biologielaboranten/-in als auch nach dem Geschlecht. Wie in allen Berufen gilt auch für den Beruf des/-r Biologielaborant/in, dass mit dem Alter sowohl die berufliche Erfahrung als auch Verantwortung und damit entsprechend das Gehalt steigt. Frisch im Beruf eingestiegene Biologielaboranten/-innen bis 25 Jahre verdienen demgemäß mit durchschnittlich 2.599 Euro brutto im Monat im Gesamtvergleich am geringsten. Zwischen 25 und 54 Jahren verdient man durchschnittlich jedoch schon 3.618 Euro Monatsbrutto. Und im späteren Berufsleben ab 55 Jahren liegt das Gehalt sogar bei durchschnittlich 4.235 Euro brutto im Monat.
Der sog. Gender-Pay-Gap verdeutlicht die Einkommensdifferenz, die generell zwischen Männern und Frauen existiert. Auch im Berufsfeld der Biologielaborarbeit verdienen Biologielaborantinnen im Schnitt weniger als Biologielaboranten. Die prozentuale Einkommensdifferenz zwischen den Geschlechtern liegt beim Biologielaborant-Gehalt bei durchschnittlich 4,54 Prozent. Männliche Biologielaboranten erzielen ein durchschnittliches Monatsgehalt von 3.724 Euro, während weibliche Biologielaborantinnen hingegen lediglich durchschnittlich 3.555 Euro verdienen; das sind immerhin durchschnittlich 169 Euro brutto pro Monat weniger lediglich aufgrund des Geschlechts. Bei diesen geschlechtsabhängigen Gehaltsdaten für Biologielaboranten/-innen handelt es sich jedoch um Mittelwerte, die aufgrund der Gehaltsunterschiede zwischen den Bundesländern nochmals variieren.
Altersgruppe | weiblich | männlich | Median |
< 25 Jahre | 3.004 € | 2.851 € | 2.955 € |
25 – 54 Jahre | 3.576 € | 3.745 € | 3.618 € |
55 + Jahre | 4.124 € | 4.501 € | 4.235 € |
Gesamt | >3.555 € | 3.724 € | 3.594 € |
Quelle: Entgeltatlas der Arbeitsagentur
Gehalt in Teilzeit
Das Gehalt als Biologielaborant/in sinkt naturgemäß, sofern man keine volle 40-Stunden-Woche, sondern nur in Teilzeit arbeitet. Teilzeit ist jedoch nicht gleich Teilzeit: Man kann z.B. 10, 20 oder 30 Stunden pro Woche arbeiten. Da hier zu viele unbekannte Faktoren mit hineinspielen, ist eine generelle Aussage schwer möglich. Teilzeit-Gehaltsrechner ermöglichen online jedem eine individuelle Kalkulationsmöglichkeit.
Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Bei einem Gehaltsvergleich mit anderen Berufen im Labor schneidet der Lohn eines/-r Biologielaborant/in im Vergleich relativ gut ab, wenn auch nicht übermäßig. Generell gilt, dass man im chemisch-physikalischen Bereich mehr verdient als im medizinisch-biologischen. So liegt der Gehaltsmedian 829 Euro brutto im Monat höher als bei einer Tätigkeit im Fotolabor und immerhin noch 283 Euro höher als bei einem/-r Biologiemodellmacher/in. Vergleicht man das Gehalt jedoch mit Tätigkeiten im Chemie-, Textil-, Lack- oder Physiklabor, schneiden Biologielaboranten/-innen schlechter ab.
Beruf | Gehalts-Median |
Physiklaborant/in | 4.184 € |
Lacklaborant/in | 3.963 € |
Textillaborant/in | 3.943 € |
Chemielaborant/in | 3.943 € |
Biologielaborant/in | 3.594 € |
Biologiemodellmacher/in | 3.311 € |
Fotolaborant/in | 2.765 € |
Quelle: Entgeltatlas der Arbeitsagentur
Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen
Wer sich als Biologielaborant/in durch Fort- und Weiterbildungen weiter qualifiziert, erhält natürlich auch entsprechend mehr Gehalt. Hier bieten sich einige Möglichkeiten:
- Der Bachelor of Science kann nach einem erfolgreichen Studium erworben werden, z.B. in Biologie, Biowissenschaften, Life Sciences, Biomedizin, Molekularer Medizin, Molekularwissenschaft oder Chemischer Biologie. Als ein Beispiel sei hier die Agrarbiologie genannt, wo der Median bei 4.102 Euro liegt.
- Eine Technikerweiterbildung, B. zum/-r Chemietechniker/in in Biochemie, in Laboratoriumstechnik oder reiner Chemietechnik oder zum/-r Umweltschutztechniker/in in Labortechnik oder Umweltschutz kann ebenfalls erstrebenswert sein: Der Biotechniker/innen-Median liegt bei 4.301 Euro im Monat.
- Eine weitere solide finanzielle Entscheidung ist die Weiterbildung zum/-r Labor- oder Biotechniker/in, denn die verdienen laut der Bundesagentur für Arbeit 4.334 Euro brutto im Median.
- Auch eine kaufmännische Weiterbildung zum/-r Technischen Fachwirt/in ist eine gute Idee, um das Gehalt spürbar zu erhöhen, denn mit dieser Qualifikation liegt der Median bei 4.994 Euro brutto im Monat. Dabei sollte man jedoch beachten, dass man sich mit dieser Weiterbildung in seinem Berufsbild komplett von der klassischen Labor- und Forschungsarbeit entfernt und in eine künftige berufliche Tätigkeit in einer reinen Büroumgebung hineinwechselt.
Das höchste Gehalt kann man jedoch mit Abstand mit einer Meisterweiterbildung wie z. B. Industriemeister/in Chemie oder Pharmazie verdienen. Der Gehaltsmedian bei Industriemeistern/-innen Chemie beträgt stattliche 6.450 Euro.
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