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Medi-Karriere Magazin News und Politik Das Buurtzorg-Modell

Das Buurtzorg-Modell

Das Buurtzorg-Modell

Das Buurtzorg-Modell ist ein niederländisches Konzept, das ambulante Pflege ohne steile Hierarchien ermöglichen soll. Pflegekräften soll die Bürde der Administration genommen werden, um ihren Beruf wieder zur Berufung zu machen, bei der der/die Pflegebedürftige im Mittelpunkt steht. In diesem Sinne erfolgt eine Vernetzung des formellen und sozialen Netzwerks des/-r zu Betreuenden. Wie das Konzept funktioniert und welchen Nutzen es für Klienten/-innen und Pflegepersonal hat, erläutert der folgende Artikel.

Was ist das Buurtzorg-Modell?

Oft erschweren in der ambulanten Pflege vor allem Bürokratie und komplexe Hierarchien die Arbeit als Pflegefachkraft und führen zu Frustration bei Pflegekräften und zu Pflegenden. Die tatsächliche Zeit mit den Pflegebedürftigen geht verloren und die Qualität der Pflege leidet. Um dem entgegenzuwirken, basiert das Buurtzorg-Modell auf drei Prinzipien – „Menschlichkeit vor Bürokratie“, “Einfachheit vor Komplexität“, „Praktikabilität vor Hypothese“. Für die praktische Umsetzung bedeutet das vor allem den Wegfall von komplexer Dokumentation und Administration und die Arbeit auf Vertrauensbasis.

Das Team im Buurtzorg-Modell

Im Buurtzorg-Modell versorgt ein Team von maximal zehn bis zwölf Leuten zwischen 50 und 60 Klienten/-innen pflegerisch. Das Buurtzorg-Team arbeitet autonom und besteht aus gleichgestellten Mitgliedern. Wichtige Entscheidungen, wie die Verwaltung des Jahresbudgets, aus dem Löhne, Anschaffungs- sowie weitere Kosten bezogen werden, werden gemeinschaftlich getroffen. Zwei Prozent der jährlichen Einnahmen können direkt in Fort- und Weiterbildung investiert werden.

Auch die Aufnahme neuer Klienten/-innen erfolgt in der Gruppe. Das Gleiche gilt für Bewerbungsgespräche und das Einstellen neuer Kollegen/-innen. Überschreitet ein Team zwölf Mitglieder, teilt es sich und ein neues Team entsteht. Der Vorteil: Es können neue Bereiche erschlossen werden, ohne dass ganze Arbeitsgruppen neu eingearbeitet werden müssen, wodurch es weniger Bürokratie gibt. Hat ein Team dennoch ein Problem, kann es sich an einen Coach wenden, ober sich über Buurtzorg Web – eine webbasierte Software-Anwendung speziell für das Buurtzorg-Modell – informieren und Fragen stellen.

Aufgabenverteilung

Die Aufgabenverteilung erfolgt teamintern und geht mit Rollen einher, deren Verantwortungsbereiche über pflegerische Tätigkeiten hinaus gehen. Durch regelmäßige Rotationen, deren Abstände ebenfalls das Team bestimmt, besteht für jede/n Angestellte/n die Möglichkeit, jede Rolle auszuführen. Die Hauptrolle führt dabei jede/r Mitarbeiter/in gleichermaßen aus: Sie beinhaltet die eigentliche Pflege und ist die Kernaufgabe des Teams. Andere Aufgabenfelder teilen sich in sechs weitere Rollen auf.

Als Haushälter/in kümmert man sich um organisatorisches und hat die Ausgaben und die Einnahmen im Blick. Ähnlich dazu ist die Rolle des/-r Informanten/-in, der/die die Berichterstattung über die Finanzen macht und die Produktivität des Teams im Auge behält. Entwickler/innen arbeiten vor allem an der Zusammenarbeit, sowohl zwischen den Mitgliedern eines Teams als auch teamübergreifend. Dienstpläne werden von Planern/-innen auf die Bedürfnisse des Pflegepersonals und der Kunden/-innen angepasst. Personen mit Teamplayer-Rolle fördern die Beziehungen innerhalb des Teams und unterstützen reibungslose Abläufe. Die Einführung neuer Mitarbeiter/innen, das On-Boarding und das Coaching werden durch die Mentor-Rolle abgedeckt.

Der/die Pflegebedürftige im Buurtzorg-Modell

Als Mittelpunkt des sogenannten Zwiebel Modells soll der/die Pflegebedürftige durch Buurtzorg die bestmögliche Betreuung erhalten, dabei aber so wenig wie möglich seiner/ihrer Selbstständigkeit verlieren. So klingeln die Pflegefachkräfte beispielsweise bei den Pflegebedürftigen, sodass diese die Tür öffnen müssen. Sie leiten die Betroffenen an, damit diese möglichst eigenständig agieren können. Dazu zählt beispielsweise der Umgang mit Inkontinenz oder einem Stoma.

Im nächsten Schritt kümmern sich Pflegefachkräfte um die Vernetzung des/-r zu Pflegenden mit seinem/ihrem sozialen Umfeld. Dafür helfen sie Angehörigen beim Erlernen pflegerischer Kompetenzen oder bauen den Kontakt zu Nachbarn/-innen auf. Die sozialen Strukturen werden im Buurtzorg-Modell als informelle Netzwerke zusammengefasst. Im letzten Schritt dient das Buurtzorg-Team als Schnittstelle zwischen informellen und formellen Netzwerken. Zu letzteren gehören beispielsweise Hausärzte/-innen in der Umgebung. Auch mit anderen Berufsgruppen ist eine Vernetzung oft sinnvoll. So können zum Beispiel Sporttherapeuten/-innen körperliche Beschwerden lindern, während Kunsttherapeuten/-innen helfen können, mit sozialer und psychischer Belastung umzugehen.

Ziele

Vor allem soll das Buurtzorg-Modell eine optimale ganzheitliche Patientenversorgung gewährleisten, bei der sich der/die zu Pflegende möglichst umsorgt fühlen kann. Der große Unterschied zu anderen Konzepten von ambulanten Pflegediensten ist

  • die möglichst lang erhaltene Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen
  • der Aufbau eines sozialen Netzes als Rückhalt
  • persönliche Beziehungen für die Betroffenen
  • Zeit für qualitative Pflege und soziale Interaktion
  • Geld für Mitarbeiter/innen und Weiterbildungen, statt für Verwaltung und Bürokratie

Praktische Anwendung – Das Buurtzorg-Modell in den Niederlanden

Im Jahr 2006 wurde das Buurtzorg-Modell in den Niederlanden von Jos de Blok und drei weiteren Pflegekräften begründet. Die Idee war eine Pflege, in der nach dem klassischen Sinne der/die Klient/in wieder im Mittelpunkt steht. Das Konzept breitete sich schnell in den Niederlanden aus und erhielt fünfmal in Folge den Titel als Hollands beliebtester Arbeitgeber. Mittlerweile gibt es über 1.000 Teams mit mehr als 14.000 Mitarbeitern/-innen, die nach dem Buurtzorg-Modell arbeiten. Bei „Zorgkaart“, einem niederländischen Bewertungsportal wir es aktuell mit einer 9,2 von 10 bewertet. Über 20 Länder wenden das Buurtzorg-Modell bereits an, unter anderem Schweden und Indien.

Pro und Contra – Kritik am Buurtzorg-Modell

Ganzheitliche Pflege, möglichst langanhaltende Selbstbestimmtheit und eine entspannte Pflege ohne Zeitdruck: Das Buurtzorg-Modell wirkt auf den ersten Blick wie das Nonplusultra der Pflegemodelle. Tatsächlich bietet es für Pflegebedürftige und Pflegekräfte große Vorteile. Aber welche Schwierigkeiten bringt es mit sich? Vor allem basiert das Modell auf Vertrauen zwischen den Parteien und Eigenverantwortung. Ohne ein Mindestmaß an Motivation auf Klienten- und Pflegerseite ist die Gefahr hoch, dass alltägliche Aufgaben einfach auf das Umfeld abgeschoben werden. Gleichzeitig sind die Teams zwar eigenständiger, sind aber auch durch Organisations- und Führungsaufgaben eingespannt. Zudem stellt die Abrechnung auf Stundenbasis statt nach Leistung für Krankenkassen ein Problem dar.

Fazit

Trotz aller Kritik ist das Buurtzorg-Modell in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter für genau die Veränderungen, die die ambulante Pflege nötig hat. Pflege auf Vertrauensbasis statt mit enormem zeitlichem und hierarchischem Druck, Klienten/-innen, die sich als Menschen behandelt fühlen, Pfleger/innen, die ihren Beruf wieder als Berufung ausüben können – das wünschen sich viele, die in der ambulanten Pflege arbeiten. Im Februar 2022 wurde die Buurtzorg Deutschland Nachbarschaftspflege gemeinnützige GmbH über ein Insolvenzverfahren aufgelöst. Ob das Potenzial des Modells in Deutschland zukünftig dennoch ausgenutzt werden wird, bleibt ungewiss.

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Quellen

1. https://pflege-dschungel.de/buurtzorg/ (Abrufdatum 24.05.2022)
2. https://mastd.rlp.de/fileadmin/msagd/Wohnen/Wohnen_Dokumente/Buurtzorg_Vorstellung.pdf (Abrufdatum 24.05.2022)
3. Stitching Buurtzorg Nederland, www.zorgkaartnederland.nl (Abrufdatum 24.05.2022)
4. https://www.buurtzorg.com/about-us/buurtzorgmodel/ (Abrufdatum 27.05.2022)
5. Buurtzorg ambulante Pflege: Ein Modell für Deutschland?, www.srh-hochschule-fuerth.de (Abrufdatum 27.05.2022)

Redaktion
Lilli Abstein
Lilli Abstein
Medizinstudentin
Veröffentlicht am: 29.06.2022
Themen: Alle Themengebiete, News und Politik, Pflege
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